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Gelber Kalifornischer Mohn, Goldmohn – Pflege-Hinweise

Goldmohn

Wenn sich die trocken-heiße Wüste Kaliforniens nach einem Regenschauer in einen goldenen Blütenteppich verwandelt, zeichnet Gelber Kalifornischer Mohn für dieses Naturwunder verantwortlich. Die offizielle Staatsblume des sonnenverwöhnten Landes ist überdies zur Stelle, wenn in Ihrem Ziergarten ein magerer, sonniger Steingarten repräsentativ zu begrünen ist. Die Wahl zur ‚Giftblume des Jahres 2016‘ deutet bereits an, worauf bei der Kultivierung von Goldmohn zu achten ist. Auf welche anderen Aspekte die einjährige Zauberblume Wert legt für eine nicht enden wollende sommerliche Blütezeit, verraten die folgenden Pflege-Hinweise.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Mohngewächse (Papaveraceae)
  • Art: Gelber Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)
  • Beheimatet im Südwesten der USA und Mexiko
  • Einjährige oder mehrjährige krautige Pflanze
  • Wuchshöhe bis 60 cm
  • Orange-gelbe, vierzählige Blüten von Mai bis Oktober
  • Zylindrische, braune Früchte im September und Oktober
  • Giftig in allen Teilen
  • Trivialnamen: Goldmohn, Schlafmützchen

Seinen volkstümlichen Namen Schlafmützchen verdankt die Blume den beiden grünen Kelchblättern, die sich eng um die geschlossene Blüte legen. Wollen sich die vier Kronblätter entfalten, schieben sich die Kelchblätter nach oben, sodass der Blütenstand an Urgroßvater’s Schlafmütze erinnert.

Standort und Bodenbeschaffenheit

Die umsichtige Wahl des Standortes stellt die Weichen für eine unkomplizierte Pflege von Goldmohn. Pflanzen Sie die Blume in folgender Lage, erfordert die Kultivierung nur ein geringes Maß an gärtnerischer Aufmerksamkeit:

  • Goldmohn Vollsonniger bis sonniger Standort
  • Nährstoffarmer, sandig-kiesiger bis sandig-lehmiger Boden
  • Trockenes bis frisches Erdreich, gut durchlässig und tiefgründig locker
  • Ein optimaler pH-Wert von 5,8 bis 7,5

Im Kübel und Blumenkasten setzt sich Gelber Kalifornischer Mohn eindrucksvoll in Szene. Sofern Sie handelsübliche Blumenerde als Substrat verwenden, verbessert die Zugabe von Quarzsand, Blähton oder Lavagranulat die Durchlässigkeit.

Tipp: Eine Oberbodendicke von knapp 25 Zentimetern genügt dem Goldmohn, um sich im Erdreich mit seiner kräftigen Pfahlwurzel gut zu etablieren. Treffen Sie mit der Schaufel im Beet frühestens in dieser Distanz auf steinigen Unterboden, ist das Kriterium für die Standortwahl erfüllt. Ein Pflanzgefäß sollte folglich eine Mindesttiefe von 30 Zentimetern aufweisen, damit noch Raum für eine Drainage vorhanden ist.

Gießen

Im mitteleuropäischen Klima begnügt sich Kalifornischer Mohn mit dem natürlichen Regenaufkommen. Greifen Sie einzig bei sommerlicher Dürre zur Gießkanne und wässern die Blume in den frühen Morgenstunden oder am Abend. Lassen Sie das Wasser besser nicht von oben auf die zarten Blüten plätschern, sondern geben es aus der Tülle unmittelbar auf den Wurzelbereich.

Im Blumenkasten und Kübel ist Goldmohn häufiger zu gießen. Prüfen Sie daher alle paar Tage die Oberfläche des Substrats. Sind die oberen 2-3 Zentimeter ausgetrocknet, wird durchdringend gewässert, um auch die unteren Bereiche der Pfahlwurzel zu befeuchten. Ein Untersetzer wird nach spätestens 20 Minuten entleert, damit sich schließlich keine Staunässe bildet.

Düngen

Im Hinblick auf die Nährstoffversorgung erweist sich das Schlafmützchen als ebenso genügsam. In ausreichend humoser Erde ist in der Regel keine Düngung erforderlich. Gelingt es der Blume, sich tief im Boden zu verwurzeln, gedeiht sie in milden Regionen mehrjährig. In diesem Fall ist ab dem zweiten Jahr eine Startdüngung im März/April ratsam.

Goldmohn Im mageren Sandboden eines Dachgartens oder Kiesbeets empfehlen wir die Gabe von einer Portion Kompost mit Hornspänen und etwas Gesteinsmehl etwa 6 Wochen nach der Pflanzung bzw. Aussaat. Im Topf oder Blumenkasten verabreichen Sie alle 30 Tage Flüssigdünger in verdünnter Konzentration. Bequemer geht es mit einem Langzeitdünger für Blühpflanzen in Form von Stäbchen oder Kegeln. Derartige Präparate werden einmalig ins Substrat gegeben und geben während der Saison konstant kleine Mengen an Nährstoffen ab.

Schneiden

Ein Rückschnitt per se ist im Pflegeprogramm nicht enthalten. Kultiviert als einjährige Blume, sterben alle Pflanzenteile nach dem ersten Frost schließlich ab. In wintermilden Regionen hat Gelber Kalifornischer Mohn das Potenzial zur Staude. Belassen Sie in diesem Fall das abgestorbene Laub im Beet als natürlichen Winterschutz und schneiden es im zeitigen Frühjahr bodennah ab.

Wenngleich das optische Erscheinungsbild und die Wuchshöhe die Vermutung nahelegen, eignet sich Goldmohn nicht als Vasenschmuck. Schneiden Sie die Stängel zu diesem Zweck ab, ist die Enttäuschung groß, denn die Blüten fallen innerhalb kurzer Zeit in sich zusammen. Im Beet oder Topf bleibt der Blütenflor indes von Mai bis Oktober erhalten.

Überwintern

Bewirtschaften Sie Ihren Garten in einer klimatisch geschützten Lage, erweist sich Goldmohn als mehrjährige Staude. Dieses Kunststück vollbringt die Blume in erster Linie in einem tiefgründig lockeren Boden, wo sich die Pfahlwurzel stabil entwickeln kann. So kommt das Schlafmützchen im Beet gut durch die kalte Jahreszeit:

  • Die verwelkten Blüten im Herbst abschneiden, wenn eine Aussamung nicht erwünscht ist
  • Das eingezogene Laub frühestens im Spätwinter bodennah abschneiden
  • Im Zweifel den Goldmohn vor dem ersten Frost bedecken mit Laub, Stroh, Reisig oder einer Schilfmatte
  • Bei Kahlfrost an einem milden Tag gießen

Goldmohn Im Balkonkasten oder Topf besteht stets die Gefahr, dass der Wurzelballen durchfriert. Kommt es in der Folge zu einem Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter, halten die Pflanzenzellen dieser Strapaze nicht Stand und zerbersten. Auf eine Blüte im nächsten Jahr werden Sie dann vergeblich warten. Tragen Sie daher Goldmohn im Pflanzengefäß vor dem Winter in ein frostfreies Quartier, das auch dunkel sein kann. Schneiden Sie alle Pflanzenteile ab, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Damit der Wurzelballen nicht vertrocknet, gießen Sie den Kalifornischen Mohn hin und wieder.

Krankheiten

Sein Giftgehalt bewahrt den Goldmohn nicht vollkommen vor Krankheiten und Schädlingen. Immerhin machen gefräßige Schnecken einen großen Bogen um die Blume. Mit folgenden Problemen ist am Schlafmützchen zu rechnen:

Mehltau
Entwickeln sich auf sowie unter den Laubblättern der bodenständigen Rosette gelbliche Flecken und ein mehlig-grauer Belag, ist die Pflanze infiziert mit den Pilzsporen von Mehltau. Diese Krankheit grassiert während feucht-warmer Sommer häufig im Garten und verschont den Goldmohn nicht. Im naturnahen Garten werden Sie nicht gerne zu chemischen Bekämpfungsmitteln greifen. Solange Sie eine Dose Frischmilch im Kühlschrank vorrätig haben, sind Sie bestens gewappnet gegen Echten und Falschen Mehltau. Das darin enthaltene Lecithin vernichtet die Erreger zumindest im frühen Befallsstadium zuverlässig. So machen Sie es richtig:

  • In 900 ml Wasser 100 ml Frischmilch geben
  • Einen Spritzer Spülmittel hinzugeben für eine bessere Haftung auf den Blättern
  • Die Mischung in einen Drucksprüher geben und alle 2-3 Tage auftragen
  • Stets die Ober- und Unterseiten des Laubs behandeln

Verwenden Sie keine H-Milch, denn hier wurden im Rahmen der Pasteurisierung alle nützlichen Mikroorganismen vernichtet. Damit die Blätter in der Folge keine Kalkränder aufweisen, sollte weiches Regenwasser statt hartem Leitungswasser verwendet werden.

Schädlinge

Blattläuse
Die winzig kleinen, ungeflügelten oder geflügelten Schädlinge breiten sich explosionsartig über das Laub, die Stängel und die Blüten von Goldmohn aus. Kontrollieren Sie daher regelmäßig auch die Blattunterseiten auf die grünen, braunen oder schwarzen Läuse. Je frühzeitiger Sie gegen die Plage einschreiten, desto effektiver gelingt es. Folgende Bekämpfungsmethoden auf natürlicher Basis haben sich im Hausgarten bewährt:

  • In 1 Liter heißem Wasser 30-35 Gramm reine Kernseife auflösen, abkühlen lassen und wiederholt versprühen
  • Frischmilch und Wasser mischen im Verhältnis 1:2, einen Spritzer Spüli hinzugeben und mehrfach anwenden

Blattlaus Da Gelber Kalifornischer Mohn nicht gerne mit reichlich Feuchtigkeit in Kontakt kommt, verwenden Sie alternativ reine Holzasche als trockenes Bekämpfungsmittel. Streuen Sie die feine Asche auf die befallenen Blumen auf, suchen die Blattläuse rasch das Weite. Gesteinsmehl, aufgetragen mit einer Puderspritze, schlägt in die gleiche Kerbe und wirkt schließlich ohne Verwendung von Wasser gegen die Schädlinge.

Schöne Sorten

Da Goldmohn die Herzen der Hobbygärtner im Sturm eroberte, begaben sich kreative Züchter daran, weitere dekorative Sorten hervorzubringen. Die folgende Auslese stellt gelungene Hybriden vor:

Kalifornischer Mohn – Eschscholzia californica ‚Peach Sorbet‘
Eine malerische Sorte mit doppelt gefüllten Blüten und einer traumhaften Farbkombination aus zartem Champagner-Rosa sowie sanftem Cremeweiß über dunkelgrünen Blättern.

  • Wuchshöhe 25 cm
  • Blütezeit von Juni bis September

Kalifornischer Mohn – Eschscholzia californica ‚Cherry Swirl‘
Dieser Hybride besticht mit kirschroten, halb gefüllten Blüten und gelbem Herzen. Der ideale Goldmohn für den Balkonkasten und als Unterpflanzung im großen Kübel.

  • Wuchshöhe 25 cm
  • Blütezeit von Juli bis September/Oktober

Kalifornischer Mohn – Eschscholzia californica ‚Butter Bush‘
Leuchtend gelbe Blüten mit dunkelgelben Augen zeichnen diese geniale Züchtung aus, die aus der Ferne indes an riesige Butterblumen erinnern. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge werden dieses Schlafmützchen freudig umschwärmen.

  • Wuchshöhe bis 50 cm
  • Blütezeit von Juni bis Oktober

Kalifornischer Mohn – Eschscholzia californica ‚Karminkönig‘
Gelber Kalifornischer Mohn Unverzichtbarer Blickfänger im naturnahen Garten mit leuchtend roten Blüten und weißem Herzen. Einfach im März direkt im Beet aussäen, mit dem Rechen einarbeiten und anschließend mit feiner Brause befeuchten.

  • Wuchshöhe 30-40 cm
  • Blütezeit von Juni bis Oktober

Fazit
Breitet sich an sandig-trockenen und vollsonnigen Lagen ein leuchtend orange-gelber Blütenteppich aus, vollbringt Goldmohn hier sein dekoratives Werk. Als sommerlicher Dauerblüher verwandelt Gelber Kalifornischer Mohn magere Steingärten oder brach liegende Dachgärten in ein malerisches Blütenmeer, ohne dass hierzu eine aufwändige Pflege erforderlich wäre. Die Gießkanne kommt einzig bei sommerlicher Trockenheit zum Einsatz. Auf Dünger kann in humoser Erde sogar gänzlich verzichtet werden. Ein Rückschnitt kommt nur dann im zeitigen Frühjahr infrage, wenn das Schlafmützchen in wintermilden Regionen mehrjährig gedeiht.