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Wie sieht Rattenkot aus? Infos zu Größe und Geruch

Ratte

Haben Sie den Verdacht, dass sich Ratten in Ihrem häuslichen Umfeld tummeln, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Die Nager zählen zu den gefährlichsten Gesundheits- und Hygieneschädlingen. Die Tiere selbst und ihre Losung übertragen Krankheitserreger, schleppen Parasiten ein, kontaminieren Lebensmittelvorräte und zerstören Einrichtungsgegenstände. Da selbst bei hohem Befallsdruck nur äußerst selten lebende Tiere zu sehen sind, kommt es auf die Identifizierung anderer Symptome an. Primär stehen dabei die Exkremente im Fokus, als eindeutiger Hinweis auf die Anwesenheit der Schädlinge. Fragt sich nur, wie sieht Rattenkot aus? Alle wichtigen Infos zu Größe und Geruch haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Steckbrief

  • Nagetiergattung innerhalb der Altweltmäuse (Murinae)
  • Weltweit mehr als 60 Arten
  • Häufigste Arten in Mitteleuropa: Hausratte (Rattus rattus) und Wanderratte (Rattus norvegicus)
  • Hausratte: Kopf-Rumpf-Länge 25 cm plus Schwanzlänge 25 cm, Gewicht 400 g
  • Wanderratte: Kopf-Rumpf-Länge 30 cm plus Schwanzlänge 23 cm, Gewicht 550 g
  • Haus-, boden- oder baumbewohnende Schädlinge
  • Explosionsartige Vermehrung mit 6-8 Würfen pro Jahr mit je 8-22 Jungtieren
  • Gefährliche Gesundheits-, Hygiene-, Lebensmittel- und Materialschädlinge

Während die Population der Hausratte in Deutschland rückläufig ist, breitet sich die größere Wanderratte unvermindert weiter aus. Beide Rattenarten suchen dabei gezielt die Nähe zum Menschen, wobei sich die Wanderratte zusätzlich in der Kanalisation, auf und in Bäumen sowie in Gräben innerhalb des Gartens aufhält.

Rattenkot

Markantester Beweis für einen Befall mit den Schädlingen ist Rattenkot. Hausratten produzieren bananenförmige, eher schmale, dunkelbraune Exkremente. Bei adulten Tieren bewegt sich die Größe zwischen 1 und 2 cm. Diese sind in der Regel breitflächig im Haus verstreut. Der Kot von Wanderratten ist hingegen spindelförmig, breit und schwarz. Mit einer Größe von 2 bis 3 cm, sind diese Ausscheidungen etwas größer. Charakteristisch sind die kleinen Ansammlungen der Losung.

Ratte auf Straße Um beurteilen zu können, ob tatsächlich akuter Handlungsbedarf besteht, bleibt Ihnen eine nähere Betrachtung der Exkremente nicht erspart. Frischer Rattenkot ist weich und glänzt. Alte Hinterlassenschaften der Schädlinge sind demgegenüber entweder steinhart, wenn sie trocken lagen oder schimmelig, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Nehmen Sie daher einen Holzspan zur Hand und drücken diesen auf die Kante der Losung. Kann der Kot durchstochen werden, sind die Ratten bereits abgewandert. Bleibt das Material am Holzspan kleben, sollten zeitnah Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden. Handelt es sich um kleine und größere frische Kotstücke, deutet dieser Umstand auf eine aktive Vermehrungstätigkeit und die Anwesenheit von Jungtieren hin. Angesichts dieses Alarmzeichens, raten wir zu sofortigen Gegenmaßnahmen.

Geruch

Haben sich Ratten im Haus eingenistet, verbreitet sich ein unverkennbarer Geruch. Dieser geht nicht unmittelbar von den Exkrementen aus, sondern vielmehr vom Urin. Darüber hinaus verfügen die Tiere über spezielle Drüsen, mit denen sie den unangenehmen Geruch ausströmen zur Markierung des Reviers. Riecht es intensiv nach Ammoniak in Ihrem häuslichen Umfeld, sollten alle Alarmglocken läuten, denn dieses Symptom deutet auf einen hohen Befallsdruck hin.

Tipp: Als weiterer Hinweis auf die Anwesenheit von Ratten im Haus gelten Schmierspuren. Da die Tiere stets die gleichen Laufwege benutzen, hinterlassen sie bogenförmige Spuren aus Körperfett, Schmutz und Staub im Haus, auf dem Dachboden oder dem Balkon.

Beseitigung von Kot und Geruch

Die Verbreitung von mehr als 70 Krankheiten wird den Ratten zugeschrieben. Dabei nimmt der Kot – neben dem Tier selbst – eine zentrale Rolle ein. Es ist insbesondere der Kotstaub, der mit Vorsicht zu genießen ist. Darin befindet sich möglicherweise das gefürchtete Hantavirus, das eingeatmet wird. Darüber hinaus verpestet der Ammoniak-Geruch das ganze Haus. So gelingt die Reinigung:

  • Staubschutzmaske und Gummihandschuhe anlegen
  • Alle Räume gut durchlüften
  • Rattenkot mit Besen, Handbesen und Schaufel beseitigen
  • Aus Ecken mit dem Staubsauger entfernen
  • Sämtliche Flächen mit Chlorbleiche oder Desinfektionsmittel abwischen; zuvor 20 Minuten einwirken lassen
  • Mit Wasser und normalem Reinigungsmittel nachwischen
  • Bettwäsche, Tischdecken, Gardinen und andere Stoffe in der Waschmaschine reinigen

Abhängig von der Intensität des Geruchs, kann die wiederholte Reinigung mit Chlorbleiche erforderlich sein. Zum guten Schluss entfernt eine ausgiebige Dusche alle Staubreste aus dem Haar. Die Handschuhe werden nicht nochmals verwendet, sondern wandern in die Mülltonne.

Unterschiede zu anderen Exkrementen

Ratten vermeiden Neben Ratten haben sich weitere Tiere zu Kulturnachfolgern der Menschen entwickelt, um sich in Häusern und auf Dachböden einzunisten. Wenngleich sie nicht immer willkommen sind, geht von diesen Tieren keine unmittelbare gesundheitliche Bedrohung aus, wie von Haus- und Wanderratten. Da sich die Exkremente auf den ersten Blick gleichen, haben wir wesentliche Unterscheidungsmerkmale für Sie zusammengestellt:

  • Mäusekot: 3-7 mm lang, spindel- oder kreisförmig, ausgelegt in Kot-Päckchen in unmittelbarer Nähe zum Nest
  • Steinmarderkot: 8-10 cm lang, 1-2 cm dick, länglich geformt
  • Fledermauskot: ähnelt Schokostreusel und liegt auf Fensterbänken, am Boden oder haftet an Wänden
  • Siebenschläferkot: 5-10 cm lang, gedreht und von penetrantem Geruch

Darüber hinaus haben in den letzten Jahren Waschbären die Bequemlichkeiten menschlicher Behausungen für sich entdeckt. Aus 2 Exemplaren, die 1934 in Deutschland ausgesetzt wurden, hat sich eine Population von mehreren 100.000 Tieren entwickelt. Da die Allesfresser wirklich alles vertilgen oder anknabbern, sind sie als Materialschädlinge nicht willkommen. Die Exkremente unterscheiden sich im Hinblick auf die Menge deutlich von Rattenkot und gleichen eher den Hinterlassenschaften kleiner Hunde.

Tipps zur Vorbeugung eines Rattenbefalls

Damit sich die gefährlichen Schädlinge erst gar nicht in Ihrem Haus niederlassen, genügt die Beachtung einiger einfacher Vorbeugungsmaßnahmen. Im Fokus steht dabei der Umgang mit Lebensmittelvorräten, ergänzt um regelmäßige Kontrollen. So machen Sie es richtig:

  • Nur soviel Vorräte anlegen, wie auf kurze und mittelfristige Sicht benötigt wird
  • Nahrungsmittel dicht verpacken und nicht offen lagern
  • Abgelaufene und verdorbene Lebensmittel unverzüglich entsorgen
  • Essensreste nicht offen herumstehen lassen
  • Den Abfalleimer der Küche mindestens ein Mal täglich entleeren
  • Mülltonnen dicht verschließen
  • Futternäpfe von Haustieren nach der Mahlzeit unverzüglich entleeren und ausspülen
  • Am Haus jegliche Ritzen und Spalten als mögliche Zugänge sorgfältig verschließen
  • Vor dem Lüften im Erdgeschoss offene Lebensmittel wegräumen
  • Regelmäßig alle Nischen und Ecken auf Rattenlosung überprüfen
  • Möbel und Kabel auf Nagespuren untersuchen

Ratte im Käfig Statten Sie Ihre Toiletten mit Rückstauklappen aus, was Wanderratten den Zugang über die Kanalisation verhindert. Zudem sollten jegliche Schäden an der Kanalisation zeitnah repariert werden, da an diesen Stellen die Ratten leicht eindringen können. Sobald der Winter Einzug hält, suchen Haus- und Wanderratten noch gezielter den Zugang zum Haus, da die Nager es gerne warm haben. Weisen Sie daher alle Familienmitglieder darauf hin, dass die Türen rasch zu schließen sind. Fernerhin sollten unvergitterte Kellerfenster nicht über längere Zeit offen stehen.

Fazit
Dulden Sie keine Ratten im Haus, da von den Nagetieren gesundheitliche und materielle Gefahren ausgehen. Sobald Sie den Verdacht hegen, dass sich Haus- oder Wanderratten in Ihrer häuslichen Umgebung aufhalten, fungieren deren Exkremente als Beweis für die tatsächliche Anwesenheit. Mit zunehmendem Befallsdruck breitet sich ferner im Haus ein intensiver Geruch nach Ammoniak aus.