Gartenpflanzen Knollen - und Zwiebelpflanzen - Blumenzwiebeln

Ranunkel – Pflanzen, Pflege & Schneiden

Ranunkel (Ranunculus asiaticus)

Die Ranunkel – oder Ranunculus asiaticus – trägt vielleicht nicht den schönsten Namen der Pflanzenwelt, besticht aber durch ihre Blütenpracht. Und mit dieser kann sie durchaus auch mit Rose und Co. mithalten. Als Frühjahrsblüher stimmt sie auf den Sommer ein und verwandelt den Garten schon zeitig in ein blühendes Paradies. Dabei ist sie anspruchslos und eignet sich ebenso für den Garten wie als Kübelpflanze auf dem Balkon und der Terrasse. 

Den Standort der Ranunkel richtig wählen

Ranunkeln mögen es kühl und feucht, auch die pralle Sonne kann ihnen jedoch wenig anhaben. Zumindest solange sie über ausreichend Wasser im Substrat verfügen. Stauen sollte sich die Nässe aber nicht, denn dann drohen Schimmel und eine Zersetzung der Knollen.

Ranunkel (Ranunculus asiaticus)

Der Standort darf also sonnig oder schattig sein. Die Hauptsache ist, dass der Boden durchlässig ist und dennoch gut feucht gehalten wird.

Das gilt übrigens auch, wenn die Ranunkel als Schmuck auf Balkon oder Fensterbrett dient. Kästen und Kübel, in denen sich das Wasser stauen kann, sollten unbedingt vermieden werden.

  • Schattigen oder sonnigen Platz wählen
  • Substrat sollte durchlässig sein
  • Ranunkel gedeihen am besten am einem kühlen, feuchten Platz
  • Erde feucht halten aber nicht durchnässen
  • Geeignet für Balkon, Terrasse, Fensterbrett und Garten

Ranunkeln vermehren

Ranunkeln zu vermehren erfordert weder besondere Kenntnisse noch einen grünen Daumen. Denn eigentlich vermehren sich die ansehnlichen Blühpflanzen von ganz allein. Und zwar durch Brutknollen, die sich als Ableger an den Mutterknollen von selbst ausbilden. Diese müssen beim Umsetzen oder Entfernen der Zwiebeln lediglich abgelöst werden. Mit ein wenig Druck und einem kleinen scharfen Messer ist das problemlos möglich.
Danach können sie direkt wieder in das Beet gepflanzt oder aber im Frühjahr im Haus vorgezogen werden.

Ranunkel (Ranunculus asiaticus)
  • Vermehrung durch Brutknollen
  • Vorziehen und direkte Pflanzung möglich
  • Zum Ablösen der Brutknollen eine scharfe Klinge benutzen, beim Abbrechen besteht die Gefahr Mutter- und Brutknolle zu beschädigen

Tipp: Ranunkeln vermehren sich außer durch Brutknollen auch noch über die Samen der Blüten. Die Gewinnung der Samen ist aber recht mühselig und auch die Keimzeit ist deutlich länger, als bei den Brutknollen.

Ranunkeln pflanzen und vorziehen

Die Brutknollen wirken im Normalfall sehr trocken und unauffällig, beinahe als wäre in ihnen gar kein Leben mehr. Das ändert sich jedoch schlagartig, wenn sie für einige Stunden in Wasser eingeweicht werden. Bei dieser Maßnahme wird zugleich die Spreu vom Weizen getrennt. Tatsächlich abgestorbene Knollen ziehen kein Wasser mehr auf und wirken auch nach dem Einweichen dünn und knorrig. Gesunde Brutknollen sind nach dem Einweichen hingegen prall und weisen eine weitestgehend glatte Oberfläche auf.

Lebende Knollen können ab März oder April direkt in das Gartenbeet oder einen Topf gepflanzt werden. Es ist allerdings auch möglich, sie schon früher im Haus vorziehen. Dazu müssen sie lediglich mit den Spitzen nach unten in Erde gesetzt und mit etwa 2 bis 3cm Substrat bedeckt werden. Ein wenig Angießen und ein paar Sonnenstrahlen – mehr ist für die folgende Blütenpracht nicht nötig. Beim Vorziehen junger Pflanzen muss beachtet werden, dass diese Frost nur schlecht vertragen. Endgültig nach draußen dürfen diese also erst, wenn der Boden anhaltend frostfrei ist.

Tipp: Das Wasser sollte beim Einweichen der Knollen nicht zu kalt aber auch nicht zu warm sein. Lauwarmes Wasser ist ideal.

Blütezeit und Blütenfarben
Ranunkeln blühen etwa von Mai bis Juli, in den Farben Weiß, Rosa, Rot und Orange. Es gibt neben den unifarbenen Varianten aber auch Zuchtformen mit mehrfarbigen Blütenblättern. Typisch sind andersfarbige Blütenränder.

Ranunculus asiaticus

Während der Blütezeit, die sich je nach Witterung und Klima auch etwas verschieben kann, haben die Pflanzen einen hohen Wasserverbrauch. In dieser Zeit sollte also ausreichend gegossen werden. Anderenfalls vertrocknen die Blüten schon lange vor ihrer vollen Schönheit.

Pflege

Neben dem Gießen und der Wahl des richtigen Standortes bedürfen die Ranunkeln auch ein wenig Pflege. Dazu zählt das Düngen und Entfernen vertrockneter Blüten und Blätter und auch der Schutz gegen Krankheiten und Schädlinge. Denn leider sind die Pflanze an sich zwar genügsam aber auch anfällig gegenüber Mehltau und ein Leckerbissen für Schnecken und Blattläuse.

Gießen

Wie bereits erwähnt, sollten Ranunkeln vor allem während der Phase der Blüte regelmäßig gegossen werden. Denn die volle Blütenpracht verbraucht vor allem bei den gefüllten Zuchtformen viel Feuchtigkeit. Die Erde sollte daher nie vollständig austrocknen.

Sind die Blüten vergangen und vertrocknet, zeigen sich keine neuen Knospen, kann das Wässern allmählich eingeschränkt werden. Ab diesem Zeitpunkt ist es auch ratsam, die Erde zwischen dem Wässern ein wenig austrocknen zu lassen. Dadurch erhält die Pflanze den Impuls, sich langsam auf die Winterruhe einzustellen.

Tipp: Die Menge des Gießwassers kann reduziert werden, wenn nur abends gegossen wird und die Pflanzen möglichst im Schatten stehen.

Düngen der Ranunkel

Eine regelmäßige Düngung der Ranunkeln verlängert die Blütezeit und hilft dabei, die pflanzeneigene Abwehr zu stärken.
Bei der Wahl des Düngers muss nicht wählerisch vorgegangen werden. Natürliche Aufgüsse aus Brennnesseln oder ein simpler Flüssigdünger für Blühpflanzen reichen völlig aus und werden auch gut vertragen.

Ranunculus asiaticus

Die Düngung sollte so lange durchgeführt werden, bis die Blätter von allein vertrocknen und abfallen. Im Normalfall geschieht dies im Herbst.

  • Düngung ist nicht unbedingt notwendig aber gerade bei gefüllten Zuchtformen angeraten
  • Ranunkeln sind bei der Art des Düngers nicht wählerisch und auch nicht anspruchsvoll
  • Dünger sollte aller zwei Wochen eingesetzt werden, bis die Blätter von alleine vergehen

Tipp: Den Dünger immer wieder wechseln. Auf diese Weise ist ein ausgeglichener Nährstoffgehalt im Boden möglich.

Ranunkeln verschneiden

Ranunkeln müssen an sich nicht verschnitten werden. Dennoch ist es ratsam, verblühte und vertrocknete Stellen zu entfernen. Ebenso wie die regelmäßige Düngung kann das gezielte Verschneiden für eine verlängerte Blütedauer sorgen. Denn sind die verwelkten Teile einmal weg, hat die Ranunkel häufig wieder mehr Kraft, die in den Austrieb neuer Blüten gesteckt werden kann.

Tipp: Wer wirklich viele Blüten erhalten möchte, sollte die Alten schon bei den ersten Anzeichen des Verwelkens entfernen. Auf diese Weise bleibt besonders viel Energie für neue Blüten übrig.

Überwinterung der Ranunkel

Die Ranunkel gilt zwar als winterhart, Frost kann ihr aber dennoch Schaden zufügen. Eine Überwinterung der Knollen im Haus ist daher optimal.

Wer nicht alle Knollen im Herbst entfernen möchte, kann durch eine aufgetragene Schicht Kompost und Reisig für einen Extra-Schutz sorgen.

Ranunkel (Ranunculus asiaticus)

Wer hingegen die Knollen im Schutz des Hauses überwintern lassen möchte, beispielsweise weil kein Garten zur Verfügung steht, kann die Knollen ausgraben. Trocken, dunkel und kühl, bei etwa 7°C gelagert, überstehen sie den Winter ganz sicher. Das ist übrigens auch die ideale Gelegenheit, um Brutknollen abzutrennen und die Ranunkeln zu vermehren.

  • Alle Blätter entfernen, sobald diese verblüht sind
  • Bei Überwinterung im Garten eine dicke Schicht Reisig und Kompost aufbringen, in sehr kaltem Klima zusätzlich Gartenvlies auflegen
  • Zur Überwinterung im Haus, die Knollen von Pflanzenresten befreien und ausgraben
  • Lagerung der Knollen im Trockenen, Dunklen, bei 6 bis 8°C

Im Frühjahr können die Knollen dann ganz einfach wieder gesteckt werden. Auch ein Vorziehen ist aber, ebenso wie bei der Vermehrung, problemlos möglich.

Umtopfen und Umsetzen der Ranunkel

Wer die Knollen ohnehin im Herbst ins Haus holt, kann im Frühjahr auch wieder an der gleichen Stelle pflanzen. Anders verhält es sich, wenn die Ranunkel durchgehend und über Jahre hinweg am gleichen Platz verbleibt. In diesen Fällen ist es besser, die Knollen aller zwei bis vier Jahre umzusetzen. Auf diese Weise kann sich der Boden erholen und verbrauchte Nährstoffe auffüllen.

Ähnlich bei Ranunkeln in Töpfen und Kübeln. Auch hier ist es sinnvoll, das Substrat hin und wieder zu wechseln. Umtöpfen in größere Töpfe ist hingegen nicht notwendig beziehungsweise nur dann nötig, wenn zahlreiche Brutknollen vorhanden sind.

Schädlinge und Krankheiten

Ranunkeln sind anfällig für Mehltau und Schnecken. Hat der Mehltau die Pflanze einmal befallen, sollten betroffene Exemplare aus Beet und Topf entfernt werden. Bei einem Befall von mehreren Ranunkeln helfen nur entsprechende Pflanzenschutzmittel.

Schnecken

Gegen den Befall von Schnecken sind traditionelle Methoden, wie das Schneckenkorn, angeraten. Wird der Schneckenfraß zu spät entdeckt, können über Nacht ganze Pflanzengruppen bis zur Knolle verschwinden.

Auch Blattläuse zeigen sich häufig auf Ranunkeln, hier können Pflanzenschutzmittel oder auch natürliche Methoden, wie Marienkäfer, eingesetzt werden.

Sind Ranunkeln giftig?

Alle Ranunkelarten sind giftig und können vor allem für Kinder und Haustiere zur tödlichen Gefahr werden. Essen diese versehentlich Blätter oder Blüten, muss sofort ein Arzt aufgesucht und dieser über die aufgenommene Pflanzenart informiert werden.
Auch wenn Ranunkeln im Garten vorhanden sind und sich bei Tier oder Kind Vergiftungserscheinungen zeigen, sollte mit dem Arztbesuch nicht gewartet werden.

Zu den Vergiftungserscheinungen durch Ranunkeln zählen:

  • Erbrechen und Durchfall
  • Schmerzen im Magen-Darm-Bereich
  • Übermäßiges Speicheln
  • Übelkeit
  • Zittern
  • Ohnmacht
  • Kopfschmerzen
  • Starkes Hecheln oder Schwitzen
  • Blutungen
  • Ausschläge und Reizungen der Haut
Ranunkel (Ranunculus asiaticus)

Giftpflanze mit Heilwirkung
Trotz der giftigen Stoffe können Ranunkeln auch als Heilpflanze eingesetzt werden. Im getrockneten und aufbereiteten Zustand helfen sie beispielsweise gegen Rheuma, Warzen und andere Hautkrankheiten, Probleme mit dem Ischias-Nerv und bei Arthritis. Diese Form der Aufbereitung gehört aber nur in fachkundige Hände, da die Nebenwirkungen anderenfalls überwiegen können.

Unsachgemäßes Trocknen und Anwenden kann zudem zu Vergiftungen führen. Hier ist also Vorsicht geboten.

Die Ranunkel als Schnittblume

Die gefüllte Zuchtform der Ranunkel aber auch die ursprünglichere Variante der Ranunculus asiaticus macht nicht nur im Garten etwas her, sie kann auch in der Vase bezaubern.

Wer die garteneigenen Ranunkeln für Frühlingssträuße auch als Schnittblumen benutzen möchte, sollte die Knollen allerdings nicht in schattige Ecken pflanzen. Damit der Stiel der Blüte möglichst gerade wächst, benötigt die Ranunkel viel direktes Sonnenlicht und sollte dem Verlauf der Sonne ungehindert folgen können. Der ideale Platz hierfür ist ein freies Beet, auf dem weder Bäume noch Sträucher oder Büsche Schatten auf die Ranunkeln werfen.

Auch im Balkonkasten lässt sich ein gerades Wachstum erreichen, wenn die Ranunkeln schattenfrei stehen oder täglich gedreht werden.

Ranunculus asiaticus

In der Sprache der Blumen stehen Ranunkeln für Einzigartigkeit und herausragende Menschen.

Ranunkeln mit anderen Pflanzen kombinieren
Damit die Ranunkeln ausreichend Sonnenlicht abbekommen und dennoch nicht ganz ohne Schatten auskommen müssen, empfiehlt sich im Garten die direkte Vergesellschaftung mit anderen Pflanzen. Durch Begleitpflanzen wie Gänsekresse und Blaukissen erhalten die Ranunkeln Schatten, ihre Nährstoffversorgung wird aber nicht gefährdet. Auch in der Nähe von Bäumen, Büschen und Sträuchern können Ranunkeln gut gedeihen. Einzig die Verwendung als Schnittblume wird dann möglicherweise behindert, da Ranunkeln im wechselnden Schatten meist nicht völlig gerade wachsen können, sondern kleine Biegungen, Neigungen oder Knicke aufweisen.

Fazit
Die Ranunkel ist eine wunderschöne und an sich anspruchslose Blühpflanze, die den Sommer mit farbenfroher Blütenpracht einläutet. Bei richtigem Standort und angemessener Pflege kann sie auch außerhalb der eigentlichen Blühphase noch für farbige Akzente sorgen. Zudem ist sie mehrjährig und einfach zu überwintern, die Schönheit der Pflanzen kann also lange erhalten werden. Und auch die Vermehrung besonders schöner Exemplare gestaltet sich so einfach, das selbst Neulinge der Pflanzenpflege schnelle Erfolge verzeichnen können.