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Wunderblume – Aussaat, Pflege und Überwintern

Wunderblume

Die Herkunft der Bezeichnung Wunderblume kommt wahrscheinlich daher, dass sie gleichzeitig Blüten mit unterschiedlichsten Farben tragen kann. Mit bunten gelben, rosafarbenen, roten, weißen oder oft zweifarbigen Blüten sorgt die Wunderblume über den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein durchgehend für ein buntes Farbenspiel. An den Sprossspitzen bilden die Blütenstände während der gesamten Vegetationsphase ca. 3 bis 7 Blüten aus.

Subtropische Herkunft und eine interessante botanische Verwandtschaft

Die genaue Herkunft der Wunderblume ist unbekannt, es steht jedoch fest, dass in ihrer natürlichen Umgebung – wahrscheinlich in Mittelamerika – subtropisches Klima herrscht. Die Wunderblume Mirabilis jalapa gehört zur Gattung der Wunderblumen (botanische Bezeichnung: Mirabilis), die Ihrerseits zur Familie der Wunderblumengewächse (botanische Bezeichnung: Nyctaginaceae). Damit besteht eine engere Verwandtschaft der Wunderblume zu Bugainvilleas.

Die Wunderblume liebt sonnige Standorte im Garten, auf dem Balkon und in der Wohnung
Als Standort kommen für die Wunderblume Stellen in Frage, die volle Sonne bekommen. Wunderblumen eignen sich sowohl als Pflanzen für Beete, als auch zu Einpflanzen in Kübel. Darüber hinaus können sie im Freien als auch in der Wohnung gehalten werden. Weil man sie auch in Kübeln, bzw., in Blumenkästen kultivieren kann, eignen sie sich auch zur Verschönerung von Balkonen und Terrassen. Wenn die Wunderblume zwei Mal überwintert hat, erreicht sie eine Höhe und einen Durchmesser von ca. 1,20 Metern. Bei Auswahl des Standortes sollte man deshalb den Platzbedarf der Wunderblume berücksichtigen. Wählt man den Standort für ältere Pflanzen aus, die schon zwei- oder dreimal noch öfter überwintert haben, kann man durchaus von einem Platzbedarf von einem Quadratmeter und mehr pro Pflanze ausgehen.

Eine pflegeleichte Pflanze

Die laufende Pflege der Wunderblume erfordert relativ wenig Aufwand. Trotzdem sollte man sich nur gut informiert oder mit entsprechender Erfahrung an die Pflege der Pflanze machen. Das gilt besonders, wenn man die Wunderblume als Zimmerpflanze pflegt. Die Pflanze bedarf an Pflege vor allem regelmäßiges Gießen und Düngen. Man sollte den Dünger und das Gießwasser jedoch richtig dosieren, um der Pflanze optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.

Düngen sorgt für willkommene Nährstoffe

WunderblumeDer Boden in Beet, Kübel oder Blumenkasten sollte reich an Nährstoffen sein. Deshalb sollte man mit dem regelmäßigen Düngen beginnen, nachdem sich an der Wunderblume im Frühjahr die ersten neuen Triebe gebildet haben. Während der weiteren Wachstumsphase und der Blühzeit der Wunderblume sollten die Pflanze dann einmal im Monat eine ausreichende Gabe Blumendünger erhalten. Um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern, reicht dazu ein handelsüblicher Blumendünger. Während der Überwinterungsphase wird die Wunderblume jedoch nicht gedüngt.

Richtiges Gießen ist wichtig

Während der Wachstumsphase benötigt die Wunderblume zwar tägliches Gießen. In der Blühphase schadet ihr jedoch zu viel Wasser. Ausgiebiges Gießen ist dann deshalb nur bei heißem Wetter unbedingt empfehlenswert und ansonsten reicht es, wenn für die normale Bodenfeuchte gesorgt ist. Um die Pflanze gut auf die Überwinterung vorzubereiten, reduziert man nach Abschluss der Blühphase die Wassergaben.

Schneiden ist nur selten erforderlich

Die Wunderblume benötigt keinen förmlichen Schnitt. Lediglich verblühtes Pflanzenmaterial sollte man regelmäßig entfernen, da es die Blume zu noch intensiverem Blühen anregt. Will man die Wunderblume dann im Freien Überwintern lassen, wird der oberirdische Teil der Pflanze möglichst nahe am Boden abgeschnitten, damit der Frostschutz möglichst nahe an der in der Erde verbleibenden Knolle anschließen kann.

Überwinterungsbedingungen für die frostempfindlichen Knollen

Die Wunderblume ist eine mehrjährige Pflanze und bildet knollenartige Wurzeln aus, mit deren Hilfe sie in ihrer subtropischen und deshalb frostfreien Umgebung überwintern kann. In den nördlichen Breiten Mitteleuropas gilt sie jedoch als nicht winterhart. Dennoch überstehen mehrjährige Wunderblumen meistens auch einen kurzzeitigen Frost bis minus fünf Grad Celsius und besonders stark gewachsene Pflanzen können sogar im Beet überwintern, wenn man Sie gut gegen die Einwirkung starker Fröste schützt. In der Regel wird man sich jedoch dazu entscheiden, die Knollen der Wunderblume an einem frostsicheren Ort überwintern zu lassen.

Indoor Überwinterung der Wunderblume

WunderblumeIm Vergleich zu einer neuen Aussaat der Samen ist eine Überwinterung der ganzen Pflanze sehr aufwändig. Das liegt vor allem an dem schwierigen Ausgraben der Wurzel, da man sie wegen ihrer großen, tief reichenden Knolle oft einfach nicht in einem Stück aus dem Boden bekommt. Einjährige Pflanzen holt man noch relativ einfach aus der Erde, weil Ihre Wurzelknollen nur wenige Zentimeter groß sind. Aber schon während der ersten Überwinterung wachsen die Knollen um etwa das Dreifache. Auch die Wurzeln von gut gepflegten Pflanzen sind schon relativ groß und wurzeln sehr tief. Der Wurzelknollen einer mehrjährigen Wunderblume kann schon im dritten Jahr durchaus einen Durchmesser von 10 Zentimetern haben und einen halben Meter tief in den Boden gehen. Allerdings hat das Überwintern der Knollen den Vorteil, dass der Entwicklungsvorsprung im Vergleich zur Aussaat in der nächsten Saison für besonders kräftige Pflanzen sorgt, die auch etwas früher anfangen zu blühen.

Zur Indoor Überwinterung werden die Knollen der Wunderblume nach dem Ausgraben von der anhaftenden Erde so weit wie möglich befreit. Anschließend werden die Knollen in Kisten oder in Pflanztöpfen mit Blumenerde bedeckt und an einem an einem frostfreien Ort dunkel gelagert.

  • Die beste Überwinterungstemperatur für die Knollen liegt bei fünf bis zehn Grad Celsius.
  • Der Topfballen muss während der Ruhepause der Wunderblume im Winter nur feucht gehalten werden, um die Wurzel vor dem Austrocknen zu schützen.
  • Ab Februar müssen die Knollen wieder warm und hell stehen.
  • Nach dem letzten Frost kann man die Knollen der Wunderblume wieder auspflanzen.

Die Pflanze im Kübel überwintern lassen

Die Probleme bei der Vorbereitung der Wunderblume auf die Überwinterung der ganzen Pflanze hat man nicht, wenn man die Wunderblume im Kübel hält. Zum Überwintern entfällt das mühsame Ausgraben der Knollen. Es reicht dann aus, die Pflanze bis auf die Knolle zurück zu schneiden und sie im Kübel in einem frostfreien Raum überwintern zu lassen. Nach der Überwinterung und der letzten Frostperiode kann man eine im Kübel gepflanzte Wunderblume dann einfach wieder ins Freie stellen.

Vermehrung mit Samen als Überwinterungsersatz

WunderblumeWeil die meisten Gärtner bei der Winterblume den großen Aufwand der Überwinterung scheuen, wird sie in Deutschland meistens neu ausgesät. Samen werden in großen Mengen ausgebildet. Die Samen sind rund, etwa erbsengroß, von schwarzer Farbe und deshalb leicht zu erkennen. Um die Wunderblume zu vermehren, sollte man im Herbst ihre Samen ernten und diese bis zum nächsten Frühjahr trocken, luftig sowie dunkel lagern. Ab März oder April kann man deshalb Indoor aus den Samen relativ einfach neu Pflanzen ziehen.

Aussaat, Keimung, Umtopfen und Vereinzeln

Die Anzucht der Wunderblume ist unproblematisch, wenn man einige wenige Grundregeln beachtet. So sollte man bei der Anzucht der Wunderblume Samen für ausreichende Wärme und auf genug Feuchtigkeit achten. Die Sämlinge wachsen bei solchen Bedingungen sehr rasch. Ganz einfach kann man sie einzeln in kleinen Blumentöpfen oder ähnlichen Gefäßen wie Joghurtbechern heranziehen. An die Erde für die Anzucht stellen die Samen der Wunderblume keine besonderen Anforderungen. Die Pflanzerde für die Wunderblume sollte lediglich humos und locker sein. Man kann deshalb normale Anzuchterde verwenden.

  • Zur Anzucht sucht man sich am besten einen frostsicheren und zugfreien Raum und sät im März die Samen der Wunderblume aus.
  • Es dauert danach etwa ein bis zwei Wochen, bis die Samen gekeimt haben.
  • Man kann die Keimung der Samen beschleunigen, indem man sie vor dem Einpflanzen für 24 Stunden lang in warmem Wasser einlegt.
  • Sobald man Wurzeln durch das Ablaufloch wachsen sieht, sollte man sie in größere Pflanztöpfe umtopfen.
  • Wenn die Sämlinge eine Größe von ca. 20 Zentimetern erreicht hat, beginnen sie damit ihre Wurzelknollen auszubilden, die zunächst wie eine längliche Rübe aussieht. In diesem Stadium sollte man die Wurzelknollen vereinzeln.

Vermehren durch Stecklinge

Im Frühling kann man die Wunderblume auch durch Kopfstecklinge vermehren.

  • WunderblumeZeitig im Frühjahr werden dazu 10 bis 15 Zentimeter lange Stecklinge von den jungen Trieben abgeschnitten.
  • Die Schnittflächen werden am besten in ein Bewurzelungshormon getaucht.
  • Anschließend werden sie in Töpfe mit einem feuchten Gemisch aus Torf und Sand gepflanzt.
  • Die bepflanzten Töpfe werden in einen Vermehrungskasten gestellt, dessen Temperatur bei konstant 24 Grad Celsius °C gehalten werden sollte.
  • Nach acht bis zehn Wochen bilden die Stecklinge Wurzeln aus und können umgetopft werden.

Das Auspflanzen für die neue Saison
Die Sämlinge und Stecklinge der Wunderblume sollte man unbedingt erst auspflanzen, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. In Deutschland ist das üblicherweise erst nach den Eisheiligen im Mai der Fall. Gleiches gilt für das Auspflanzen von Pflanzen, die im Ganzen überwintert

Krankheiten und Schädlinge

Die Wunderblume ist weder anfällig für spezielle Pflanzenkrankheiten oder -schädlinge, jedoch kann sie von den weit verbreiteten Insekten wie Läusen, Milben und Fliegen genauso in Mitleidenschaft gezogen werden, wie sie von allgemeinen Pflanzenkrankheiten wie Pilzerkrankungen usw. befallen werden.

Bei einem akuten Problem kann man deshalb auch die handelsüblichen Insektizide, Fungizide etc. anwenden, um die Pflanze zu schützen. Eine gute Prävention und Stärkung der pflanzeneigenen Abwehrkräfte ist auch bei der Wunderblume die Wahl eines günstigen Standortes mit viel Licht, ein guter Boden sowie ausreichender Dünger und die richtige Bewässerung.

Fazit
Die Wunderblume ist eine echte Blühpflanze, die während der ganzen Sommersaison ein buntes Bild abgibt. Während der Wachstums- und Blühphase benötigt sie wenig Pflege. Komplizierter wird es mit der mehrjährige Wunderblume erst, wenn es um ihre Vermehrung oder die Anzucht neuer Sämlinge bzw. die Überwinterung der ganzen Pflanze geht.