Gartenpflanzen Gehölze - Zier- und Formgehölze

Schnellwachsende und immergrüne Bäume für den Garten

Zypresse

Die Entscheidung, einen schnell wachsenden Baum im Garten zu pflanzen, entsteht oft aus dem Bedürfnis heraus, schnell und effektiv einen kahlen Bereich zu begrünen. Am besten wäre es, wenn der Baum auch im Winter grün bleibt, damit ein echtes Highlight im Garten entsteht. Wer sich jedoch einen schnell wachsenden Baum in seinen Garten pflanzt, darf nicht vergessen, dass das Gehölz schon nach kurzer Zeit stattliche Wuchshöhen erreicht und auch nicht aufhört weiterzuwachsen, wenn es älter wird. Doch welche Bäume sind überhaupt schnell wachsend und immergrün?

Ab wann gilt ein Baum als schnell wachsend?

Wächst ein Baum in den ersten Jahren als Setzling pro Jahr etwa einen Meter, wird er als schnell wachsend bezeichnet. Bei älteren Bäumen gelten dann Zuwächse ab etwa 30 Zentimetern im Jahr als schnell wachsend. Zu den Spitzenreitern in Sachen Wachstum gehören die Laub abwerfenden Chinesischen Glockenbäume, die es in den ersten fünf Jahren auf stattliche zwei Meter Zuwachs pro Jahr bringen. Viele schnell wachsende Bäume gehören zu den Pionierpflanzen, die als erste kahle Flächen wieder neu besiedeln. In der Regel werden Bäume, die sehr schnell wachsen, nicht so alt wie langsam wachsende Arten. So bringen es schnell wachsende Laubbäume auf etwa 120 Jahre Lebenserwartung, einige Nadelbäume auf 400 Jahre. Eine langsam wachsende Eibe hingegen kann bei optimalen Bedingungen ein Höchstalter von 3000 Jahren erreichen.

Was bedeutet immergrün?

Den Begriff „sommergrün“ kennen wir alle. Schließlich erleben wir jedes Jahr, wie die Pflanzen im Herbst ihr Laub verlieren und dann bis zum nächsten Frühjahr kahl bleiben. Die Blätter sind also nur im Sommer grün. Aber nicht alle Pflanzen verlieren zur kalten Jahreszeit ihr Laub.

Immergrüne Pflanzen
Als immergrün werden alle Pflanzen bezeichnet, die ihre Blätter (oder Nadeln) über mehrere Jahre behalten. Bei Tannen können die Nadeln bis zu elf Jahre am Zweig sitzen, ehe sie dann abgeworfen werden. Laut Definition gelten Pflanzen als immergrün, wenn ihr Laub mindestens für zwei Jahre grün am Trieb sitzt. Kommt es zur Abstoßung des Blattes oder der Nadeln, so bleibt die Pflanze trotzdem grün, denn jedes Jahr produziert sie schon beim Neuaustrieb die nächste Generation Blätter oder Nadeln, die für mindestens zwei Jahre am Zweig erhalten bleiben.

Halbimmergrüne Pflanzen
So werden alle Pflanzen bezeichnet, die prinzipiell immergrün sein können, insofern die klimatischen Bedingungen (das Wetter also) mitspielt. In milden Lagen oder Wintern bleiben diese Pflanzen grün, in kalten Wintern werfen sie ihre Blätter ab.

Wintergrüne Pflanzen
Wintergrüne Pflanzen gehen grün durch den Winter, werfen ihr Laub aber im Folgejahr während des Frühjahrs oder Frühsommers ab, um dann kurze Zeit später wieder neu auszutreiben.

Nadelbäume

Nadelhölzer, auch Koniferen (Zapfenträger) genannt, sind über das ganze Jahr hinweg attraktiv, da sie Sommer wie Winter durch ihre grünen, gelblichen oder blauen Nadeln oder Schuppenblätter geschmückt werden. Nadelgehölze sind fast überall auf der Welt anzutreffen. Häufigstes Verbreitungsgebiet sind jedoch Gebiete der Nordhemisphäre und Höhenlagen, in denen die Winter lang und hart sind. Viele Nadelholzgewächse gehören zu den Pionierpflanzen. Sie wachsen auch auf Böden, die anderen Samenpflanzen nur unzureichend gute Bodenbedingungen bieten.

Die Wuchsform und der Kronenaufbau von Nadelbäumen unterscheiden sich stark von dem der Laubbäume. Während sie im unteren Bereich sehr ausladend wachsen, läuft die Form nach oben hin spitz zu. Aus dieser Abstufung der Äste ergibt sich bei allen jüngeren Bäumen – oft auch bis ins hohe Alter – eine kegelförmige Wuchsform und Krone. Eine schirmförmige Abflachung wie etwa bei einer Kiefer ist erst in fortgeschrittenem Alter möglich.

Fichten (Picea)
Fichte Fichten gehören zu den Nadelbäumen aus der Familie der Kieferngewächse. Nicht umsonst sind sie wegen ihres enormen Wachstums in der Forstwirtschaft zur Holzgewinnung von großer Bedeutung. Fichten können bis zu 600 Jahre alt werden und dabei Wuchshöhen von über 20 Metern (selten bis zu 70!) erreichen. In ihrer Verzweigung unterscheiden sie sich je nach Standort stark voneinander. Steht eine Fichte alleine, so bildet sie weit herabhängende Äste bis hinunter auf den Boden. Wächst sie zusammen mit anderen hohen Bäumen, sterben die unteren Zweige ab und es ist nur noch der kahle Stamm erkennbar. Schnell wachsende Fichten:

  • Gemeine Fichte (Picea abies): häufigste Fichtenart
  • Serbische Fichte (Picea omorika): schmalwüchsiger als die Gemeine Fichte, Breite nur 2-3 Meter

Tannen (Abies)
Auch die Tannen gehören zu den Kieferngewächsen. Aber nicht alle Tannen wachsen auch schnell. Während Koreatannen oder Nordmanntannen nur sehr langsam an Höhe gewinnen, sind andere Arten deutlich schneller in ihrem Wachstum. Einige Arten gehören zu den wirklich großen Waldbäumen und erarbeiten sich im Alter Wuchshöhen von über 50 Meter bei einer Stammdicke von 2-3 Metern. Dies allerdings nur in Wäldern mit sehr guten Standortbedingungen. Im Garten erreichen sie etwa die Hälfte dieser Maximalhöhe. Die Weißtanne ist mit einem Zuwachs von jährlich bis zu 60 Zentimetern der am schnellsten wachsende Nadelbaum in unseren Wäldern.

  • Koloradotanne (Abies concolor)
  • Große Küstentanne (Abies grandis)
  • Weißtanne (Abies alba)

Kiefern (Pinus)
Kiefer Kiefern oder Föhren gehören neben der Fichte zu den häufigsten natürlich vorkommenden Nadelgehölzen. Auch im Garten sind die robusten Bäume schon seit Langem etabliert. Etwa 100 verschiedene Arten bieten eine große Auswahl an Größen und Wuchsformen. Wer sich für eine Kiefer entscheidet, sollte unbedingt auf die richtige Art achten, denn nicht alle Kiefern wachsen auch schnell. Grannen-Kiefern beispielsweise gehören zu den sehr langsam wachsenden Kiefernarten und sind daher nicht geeignet, wenn schnell ein ansehnlicher Baum erwartet wird. Kiefern fühlen sich auf sandigen Untergründen wohl und sind im Allgemeinen nicht gut schnittverträglich. Schnell wachsende Kiefernarten:

  • Waldkiefer (Pinus sylvestris)
  • Schwarzkiefer (Pinus nigra)
  • Weymouthskiefer (Pinus strobus)

Tipp: Nadelbäume wie die Fichte können sehr hoch werden. Vor einer Pflanzung ist zu überlegen, ob der Baum nicht irgendwann den Garten zu sehr beschattet. Kronenschnitte bei diesen Bäumen sind zwar möglich, führen aber zu einem unattraktiven Erscheinungsbild.

Zeder (Cedrus)
Zeder Zedern gehören zur Gattung der Kieferngewächse. Die Bäume können Wuchshöhen zwischen 30 und 50 Meter erreichen, haben einen mittelstarken Jahreszuwachs und werden sehr alt. Im Alter wird die vorerst pyramidenförmige Krone sehr ausladend und die Zweige können stark überhängen (ähnlich wie bei Laubbäumen). Im Gegensatz zur Fichte oder Tanne kann der Baum durch einen Kronenschnitt im Wachstum begrenzt werden, da er nicht dazu neigt, mehrere neue Kronentriebe auszubilden.

Zu den schönsten Bäumen dieser Gattung gehört die Himalaya-Zeder. Der Baum mit den blaugrünen Nadeln erreicht Wuchshöhen von etwa 20 Metern und bietet mit seinen leicht überhängenden Zweigen einen wunderschönen, sehr dicht belaubten Blickfang im Garten. Heimisch ist die Himalaya-Zeder in den Höhenlagen von Nepal bis in den Osten Afghanistans. Dort ist sie an trockene und nährstoffarme Standorte gewöhnt. Bei uns sind einzelne Sorten etwas frostempfindlich und benötigen daher einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Schnell wachsende Zedernarten:

  • Atlas-Zeder (Cedrus atlantica)
  • Himalaya-Zeder (Cedrus deodara)

Zypressen und Zypressengewächse (Cupressaceae)
Zypressen sind die typischen Koniferen des Mittelmeerraumes. Zu den Zypressengewächsen gehören die als Heckenpflanzen beliebten Lebensbäume (Thuja), die allerdings auch in Einzelstellung eine wunderschöne Bereicherung für einen Garten darstellen können. Viele Zypressengewächse haben einen schlanken, straff aufrechten Wuchs und können im Alter sehr groß werden. Allerdings sind die Pflanzen gut schnittverträglich. Während ein paar Arten (wie die Thuja) in etwas feuchteren Gebieten heimisch sind, kommen andere Arten wie der Wachholder auch mit trockenen Böden gut zurecht. Zypressen lieben die Sonne und Wärme, Nässe vertragen die meisten Zypressen gar nicht.

  • Lebensbaum (Thuja): beliebte Heckenpflanze, sehr robust und winterhart, sehr schnittverträglich
  • Leyland-Zypresse (Cupressus leylandii): robuster Baum, sehr trockenheitsresistent, verträgt Rückschnitte nicht so gut, im Winter mit dicker Mulchschicht vor Frösten schützen
  • Scheinzypresse (Chamaecyparis): wächst sehr schnell, Rückschnitt bei Hecken muss häufig erfolgen, sonst ist der wuchsfreudige Baum kaum noch zu bändigen

Tipp: Achtung! Wer meint, alle Nadelbäume seien wintergrün, ist auf dem Holzweg. Es gibt auch Koniferen, die im Winter ihre Nadeln verlieren. In Deutschland kommt nur eine einzige Art vor: die Lärche.

Laubbäume

Immergrüne Laubgehölze sind von den Koniferen oder Nadelbäumen dadurch zu unterscheiden, dass ihre Blätter viele Blattadern aufweisen. Das Laub von Bäumen, die auch im Winter ihre Blätter behalten, muss resistent gegen Fröste sein, deshalb sind die Blätter meist härter und dicker als die der sommergrünen Laubgehölze. Immergrüne Laubbäume, die schnell wachsen und stattliche Höhen erreichen, sind bei uns selten. Die meisten immergrünen Bäume, die bei uns vorkommen, gehören in die Kategorie „große Sträucher oder kleinere Bäume“. Auch die als immergrün bezeichneten Laubbaumarten werden in den meisten Lagen Deutschlands doch wohl nur halbimmergrün sein, da die meisten Winter sehr kalt ausfallen. Andere Gehölze, die wir in unseren Gärten wegen ihres permanenten Laubes lieben wie Rhododendron oder Ilex (Stechpalme), wachsen in der Regel nur sehr langsam.
Schnell wachsende, immergrüne kleinere Bäume (große Sträucher):

Feuerdorn (Pyracantha)
Feuerdorn Die unterschiedlichen Feuerdorn-Arten wachsen als immergrüne Sträucher oder Bäume mit stark bedornten Zweigen. Auffällig sind die gelben, orangefarbenen oder roten Beeren, die die Pflanzen vom Herbst bis ins zeitige Frühjahr schmücken. In der Regel erreicht ein Feuerdorn eine Höhe von etwa 4-6 Meter. Die Gehölze sind jedoch sehr schnittverträglich, sodass sie jederzeit gestutzt werden können. Ein Feuerdorn benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humoser, durchlässiger Gartenerde und ist sehr gut winterhart. Zuwachs pro Jahr: 30-50 cm.

  • Orange glow: viele weiße Blüten im Mai, leuchtend orange Früchte, Wuchshöhe bis vier Meter
  • Red Column: weiße Blüten im Frühjahr, kräftig rote Früchte, Wuchshöhe bis sechs Meter

Kirschlorbeer/Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)
Das wohl häufigste immergrüne und schnell wachsende Gehölz, das in unseren Gärten wächst, ist der Kirschlorbeer. Meist wird er jedoch als Hecke stark zurückgestutzt, sodass ihn kaum jemand als ausladenden Baum kennt. Überlässt man jedoch einige Arten des wuchsfreudigen Gewächses sich selbst, können schon in kurzer Zeit stattliche Bäume entstehen, die im Alter bis zu sieben Meter Wuchshöhe erreichen. Lorbeerkirschen sind sehr frosthart, benötigen nahezu keine Pflege und stellen auch sonst wenig Ansprüche an Standort und Boden. Besonders wuchsstark sind die Sorten:

  • Green Survival: Wuchshöhen bis zu drei Meter
  • Macrophylla: bis vier Meter Höhe
  • Novita: Wuchshöhe 2-3 Meter, sehr gut frosthart

Immergrüne bis halbimmergrüne Bäume:

Kamelie (Camellia japonica)
Kamelie Kamelien aus der Familie der Teestrauchgewächse sind in Ostasien beheimatet und in unseren Gärten eine beliebte Zierpflanze als Alternative zu Rosen. Sie bilden im Frühjahr herrliche Blüten und wachsen zudem recht schnell. Entgegen der landläufigen Meinung sind auch einige gut winterharte Sorten im Handel erhältlich. Zwar mögen auch diese Arten keine Langzeitfröste unter minus 14 Grad, die Erfrierungen wachsen bei diesen härteren Sorten in der Regel sehr schnell wieder aus. Bei guter Pflege werden die Bäume über 10 Meter hoch und bekommen einen dicken Stamm mit ausladender Krone. Vor allem im Frühjahr sind diese Bäume ein absoluter Hingucker, wenn Tausende von Blüten (Weiß, Rosa, Dunkelrot) erscheinen. Gute Voraussetzungen bieten windgeschützte Plätze im Garten mit teilweiser Beschattung.

Wintergrüne Bäume:

Wer unbedingt einen immergrünen großen Laubbaum in seinen Garten pflanzen möchte, wird sich schwertun. Eine echte Alternative bieten wintergrüne Bäume, die zumindest bis etwa Januar oder Februar ihr Laub in grünem Zustand an den Zweigen behalten.

Immergrüne Eiche/Wintergrüne Eiche (Quercus turneri  Pseudoturneri)
Wie auch die übrigen Eichen gehört die Immergrüne Eiche zu den Buchengewächsen. Sie ist eine Kreuzung aus der Stiel-Eiche (häufigste deutsche Eichenart) und der Stein-Eiche. Die Stein-Eiche ist eine immergrüne Art aus dem mediterranen Raum, die es aber in unseren Breitengraden nicht schafft, ihre Blätter auch im Winter zu behalten. Mit der Kreuzung aus beiden Arten gelang es, eine winterharte immergrüne Eiche zu erschaffen.

Doch eine Immergrüne Eiche ist nicht wirklich immer grün. Zwar behält sie ihr grünes Laub über den Winter und ist somit ein herrlicher Blickfang im Garten, aber etwa alle zwei Jahre wirft sie dann zu Beginn des neuen Jahres (Januar/Februar) ihr Laub ab. Allerdings beginnt sie bereits im März, wieder neu auszutreiben. Vielleicht eine schöne Alternative zu Nadelbäumen, vor allem, wenn sie in Gesellschaft anderer Immergrüner Eichen als Hain angepflanzt wird. Besonders üppig entwickelt sich der Baum auch, wenn er im windgeschützten Halbschatten von Fichten gepflanzt wird. Weitere wintergrüne Arten, die zudem eine leicht korkige Borke aufweisen, sind Züchtungen aus Quercus hispanica:

  • Ambrozyana
  • Fulhamensis
  • Lucombeana

Tipp: Schnell wachsend ist auch der Liguster, allerdings ist auch er nur wintergrün und verliert sein Laub im Frühjahr.

Fazit
Während unter den Nadelbäumen und Koniferen viele Bäume zu finden sind, die den Garten in kurzer Zeit (in ansehnlicher Höhe) durch ihr immergrünes Nadelkleid schmücken, ist die Auswahl unter den Laubgehölzen eher spärlich. Zwar sind einige Gehölze wie der Kirschlorbeer, die Kamelie oder der Feuerdorn auch mit baumartigen Wuchsformen zu finden, allerdings bekommen nur die wenigsten Arten einen wirklich baumtypischen, einzelnen und dicken Stamm. Andere Laubbäume, die schnell wachsen, sind nicht wirklich immergrün, sondern nur wintergrün. Doch vor allem an windgeschützten Standorten und in wärmeren Lagen ist die Pflanzung immer einen Versuch wert.