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Dickmännchen, Pachysandra terminalis – Pflege

Dickmännchen

Dickmännchen sind ideale Bodendecker für schattige Bereiche. Wenn der Rasen im Schatten nicht wachsen mag, sind diese Gewächse eine gute Alternative. Auch zur Unterpflanzung von Gehölzen und somit zur Unterdrückung von Unkräutern sind sie geeignet. Außerdem sind die Pflanzen im Herbst sehr gute Laubschlucker. Herabgefallenes Laub fällt zwischen die Blätter des Bodendeckers und wird dort zersetzt, was gleichzeitig dem Dickmännchen zu Gute kommt. Dickmännchen sind ideal für Waldgärten, für torfhaltige Moorböden, gedeihen super an Teichrändern und Bachläufen und eignen sich auch für Grabbepflanzungen.

Steckbrief

  • Immergrüner Halbstrauch für schattige Bereiche
  • Auch Japanischer Ysander, Schattengrün, Dickanthere oder Pachysandra genannt
  • Familie der Buchsbaumgewächse
  • Verschiedene Sorten
  • Stammt aus China und Japan
  • Niedriger, mattenförmiger Wuchs
  • Breitet sich durch Rhizome aus
  • 20 bis 30 cm breit und ebenso hoch
  • Lederartige, schmale Blätter in kräftigem grün bis dunkelgrün
  • Weiße Blüten von April bis Mai, aufrechte Ähren
  • Ideal zur Unterpflanzung von Rhododendren
  • Die bekannteste Sorte ist wohl ‘Green Carpet‘
  • Guter Rasenersatz, allerdings nicht trittfest
  • Wächst eher langsam

Die Pflege des Dickmännchens

Die Pflege des Dickmännchens ist absolut unkompliziert. Steht die Pflanze geschützt vor der Mittagssonne und in humosem und etwas feuchtem Boden, ist es quasi ein Selbstläufer. Zwar wachsen diese Pflanzen nur langsam, aber mit der Zeit bilden sie dichte Teppiche und geben Unkraut keine Chance mehr, irgendwo Fuß zu fassen. Bei großer Trockenheit benötigt das Dickmännchen Wasser, ansonsten muss man sich nicht viel kümmern. Um zu verhindern, dass das Substrat schnell austrocknet, ist Mulchen empfehlenswert. Die Gabe von Kompost im Herbst ist meist ausreichend für die Nährstoffversorgung. Die Winter übersteht die Pflanze in der Regel problemlos. Schneiden muss man nicht, ab und zu macht es aber Sinn. Die Vermehrung ist simpel und Krankheiten und Schädlinge treten kaum auf, zumindest nicht, wenn Standort und Substrat stimmen.

Standort

Dickmännchen stehen am besten im Halbschatten oder auch ganz schattig. Wo andere Gewächse Schwierigkeiten haben zu gedeihen, da fühlen sich Dickmännchen wohl, also unter Bäumen und als Unterpflanzung von Gehölzen. In der Sonne kommen die Pflanzen auch zurecht, gedeihen aber nicht so gut und die Blätter sehen eher fahl aus und können sich gänzlich blassgelb färben. Morgen- und Abendsonne sind ideal, aber Mittagssonne schadet den Pflanzen auf Dauer.

  • Halbschatten bis Schatten
  • Unter Bäumen
  • Unterpflanzung von Gehölzen
  • Keinesfalls zu heiß, sondern eher kühl
  • Morgen- und Abendsonne werden gut vertragen

Keine knallige Mittagssonne, ansonsten muss für ständige Bodenfeuchte gesorgt werden, dann wird auch die vertragen
Ideal am Gewässerrand, da die Pflanzen auch eine hohe Luftfeuchtigkeit schätzen

Pflanzsubstrat

Pachysandra terminalis Dickmännchen bevorzugen einen kühlen, leicht feuchten, aber durchlässigen Boden. Sie sind in der Regel sehr anpassungsfähig, solange das Substrat nicht sehr extrem ist.

  • Keine schweren Böden
  • Locker humose Böden mit guter Feuchtigkeit
  • Frisches bis feuchtes Pflanzsubstrat
  • Nicht zu trocken

Pflanzen

Dickmännchen können außer bei Frost ganzjährig gepflanzt werden, ideal dafür sind aber Frühling bzw. Herbst. Beim Pflanzen selbst ist nicht viel zu beachten. Es empfiehlt sich, einige Hornspäne mit ins Pflanzloch zu geben. Man rechnet mit 8 Pflanzen pro Quadratmeter, lässt etwa 30 Zentimeter Platz zwischen ihnen. Um den Boden vor Austrocknung zu schützen, ist eine Mulchschicht ideal.

  • Können ganzjährig gepflanzt werden
  • Hornspäne ins Pflanzloch
  • 8 – 10 Pflanzen pro m²
  • Boden mulchen, das schützt vor Austrocknung
  • Ist der Boden sehr mager, ist es sinnvoll, beim Pflanzen Komposterde unterzumischen
  • Kein Problem mit Wurzeldruck durch Gehölze und andere Pflanzen
  • Nach dem Pflanzen regelmäßig Unkräuter entfernen, nur bis der Boden zugewachsen ist
Tipp: Da Dickmännchen eher langsam wachsen, kann es sinnvoll sein, die Pflanzabstände etwas geringer zu wählen, zumindest, wenn zügig ein dichter Teppich erreicht werden soll. Alternativ können aber auch Stecklinge zur Vermehrung genutzt und die jungen Pflanzen dann dazwischen gesetzt werden.

Gießen und Düngen

Zwar benötigen Dickmännchen nicht Unmengen an Wasser, sollten aber dennoch immer mal gegossen werden. Der Boden sollte nicht vollkommen austrocknen. Besser ist etwa gleichbleibende Feuchtigkeit. Auch Dünger ist nicht viel nötig. Eine Kompostgabe im Herbst ist in der Regel vollkommen ausreichend. Wer einen Gartenteich besitzt, kann auch mit Teichwasser gießen, da schlägt man gleich 2 Fliegen mit einer Klappe, das ist Gießen und Düngen in einem.

  • Ideal ist ein ständig leicht feuchter Boden
  • Keine Staunässe!
  • Jungpflanzen bis zum Anwachsen regelmäßig gießen
  • Ältere Pflanzen kommen mit Trockenheit besser zurecht
  • Besonders bei sonnigem Standort reichlich gießen
  • Gemulchter Boden hält die Feuchtigkeit besser

Schneiden

Das Dickmännchen muss nicht geschnitten werden, aber es kann. Wer möchte, kann die Gewächse nach der Blüte etwa um 1/3 zurückschneiden, das fördert den Neuaustrieb. Außerdem empfiehlt es sich, die Pflanzen etwa alle drei Jahre etwas zu schneiden. Alle Fünf Jahre kann ein Rückschnitt bis in die alten Stängel vorgenommen werden. Mehr ist nicht zu tun, es sei denn, die Pflanzen breiten sich über Gebühr aus. Dann ist es sinnvoll, mit dem Spaten die überflüssigen Teile abzustechen. Sollte das Laub durch einen harten Winter recht unansehnlich geworden sein, kann man im Frühjahr großzügig zurückschneiden und so einen starken Neuaustrieb fördern.

  • Beim Schneiden darf es nicht zu heiß und trocken sein, das bekommt den Pflanzen nicht
  • Man kann, muss nicht schneiden
Hinweis: Um die Dichte des Bodendeckers zu fördern, kann man die Triebe im Frühsommer etwas stutzen. Das fördert die Verzweigung. Nicht zu viel schneiden! Bei größeren Pflanzungen kann man dafür der Einfachheit halber die Heckenschere benutzen. Meist muss man dies nur alle 2 bis 3 Jahre tun, dann ist der Pflanzenteppich dicht.

Überwintern

Dickmännchen sind ausreichend winterhart, auch ohne Schutz.

Vermehren

Ysander, Schattengrün Dickmännchen bilden unterirdische Ausläufer. Das ist eine ganz einfache Art sich zu vermehren. Die Vermehrung erfolgt also dadurch, dass man einfach Teile der Pflanzung absticht und separat einpflanzt. Da sich die Pflanze recht schnell ausbreitet, ist es hin und wieder nötig, Teile, die über ihren vorgesehenen Standort hinauswachsen, abzustechen. Außerdem kann man Pflanzen einfach teilen oder durch Stecklinge vermehren.

  • Bilden unterirdisch Ausläufer
  • Breitet sich rasch aus
  • Stecklinge
  • Teilen oder Abstechen

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind selten. Hin und wieder, wenn die Winter sehr feucht sind, kann es zu Pilzbefall kommen. Der Boden trocknet nicht ab und auf Dauernässe reagieren Dickmännchen empfindlich. Auftreten können Blattfleckenkrankheit und Stängelfäule. Der Pilz Volutella pachysandricola befällt ausschließlich Dickmännchen und vorwiegend geschwächte Pflanzen. Meist dringt er durch Verletzungen ein. In den letzten Jahren ist die Erkrankung häufiger vorgekommen. Beim Auftreten sollten erkrankte Pflanzen entfernt werden. Noch nicht befallene Gewächse vorbeugend mit dem Fungizid Ortiva behandeln, alternativ mit Dithane Neo Tec. Laut Anwendungsbeschreibung müssen mehrere Maßnahmen in regelmäßigen Abständen erfolgen.

  • Pilzerkrankungen
  • Stängelfäule
  • Spezielle Pilzerkrankung nur bei Dickmännchen

Befallenes Erdreich austauschen, da die Sporen im Boden überleben und es zu einer Neuinfektion käme, es sei denn, es werden andere Pflanzenarten verwendet.

Schädlinge treten nur sehr selten aus. Es gibt keine auf Dickmännchen spezialisierten Schädlinge.

Häufige Fragen

Das Dickmännchen wird gelb. Woran kann das liegen?
Das kann an zu viel Sonne oder zu wenigen Nährstoffen liegen. Bei Nährstoffmangel hilft eine zusätzliche Düngung im Frühjahr. Bei Sonne sollte der Standort überdacht werden. Auch ein zu hoher Kalkgehalt im Boden kann Schuld sein. Vorbeugen lässt sich mit saurem Boden, deshalb Rhododendronerde einarbeiten.

Welche Sorten gibt es?
Es gibt zahlreiche Sorten, aber viele davon werden in Deutschland nicht angeboten. Meist sind es immer die gleichen.

  • Niedriges Dickmännchen, Pachysandra terminalis ‘Compacta’: wird nur 10 cm hoch, 30 bis 40 cm breit, frischgrüne Blätter, Wuchsgeschwindigkeit: nur 5 cm pro Jahr
  • Pachysandra terminalis ‘Green Carpet – 10 bis 15 cm hoch, kräftig grüne Blätter, sehr kompakt, Wuchsgeschwindigkeit: 5 bis 8 cm pro Jahr
  • Pachysandra terminalis ‘Kingwood‘ – tief eingeschnittene, eher schmale dunkelgrüne Blätter, etwa 15 cm hoch, langsamer Wuchs
  • P. terminalis ‘Silver Edge‘ – cremeweiß umrandete Blätter, diese glänzend und mittelgrün, 10 bis 20 cm hoch, langsamer Wuchs
  • P. terminalis ‘Tundra‘ – dunkelgrüne Blätter mit einem Stich ins gelbliche, langsamer Wuchs
  • P. terminalis ‘Variegata‘ – weißgeaderte und umrandete Blätter, ähnlich wie ‘Silver Edge‘, schwachwüchsig, besonders gut für Schattenlagen