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Betonpflaster richtig verlegen – Anleitung

Betonpflaster verlegen

Betonpflaster ist wahrscheinlich das Pflaster, das am besten selbst verlegt werden kann. Beim Betonpflaster gibt es Pflastersysteme mit speziell gestalteten Steinen, mit denen auch ungeübte Heimwerker es schaffen, schön gestaltete Pflasterflächen eigenhändig aufzubringen. Hier erfahren Sie, wie Sie Betonpflaster richtig verlegen, mit Anleitung zu den einzelnen Schritten.

Moderne Betonpflaster einfach verlegen

Die heute angebotenen Betonpflaster haben mit den alten, einheitsgrauen Waschbetonflächen, die wir von unschönen Garageneinfahrten kennen, nicht mehr viel zu tun. Moderne Betonsteinpflaster erfreuen mit einer überraschenden Vielfalt an Farben und Formen und können durch wirklich raffiniert behandelte Oberflächen aufwarten. Man kann sie problemlos und harmonisch mit Naturstein-Elementen kombinieren. Das Pflaster kann man der verschiedenen Verbindungsbereiche zwischen Haus und Garten ganz nach Wunsch etwas „formeller“ oder etwas „natürlicher“ gestalten.

Betonpflaster Betonpflaster sind ein angenehmes Material zum selber Verlegen, weil sie durch die industrielle Fertigung immer genau gleiche Maße haben, was die Herstellung sauberer Fugen erleichtert. Wenn Sie außerdem darauf achten, dass Ihre Pflastersteine aus Beton eine sogenannte Fase haben, geht das Verlegen noch etwas leichter. Eine Fase ist ein abgeschrägter Rand am Stein, der beim Verlegen dafür sorgt, dass Sie genau sehen, wie der jeweils nächste Stein anzulegen ist. Beton-Pflastersteine werden aber auch ohne Fase angeboten, diese erhöht nämlich den Rollwiderstand, das Befahren solcher Pflaster ist also etwas lauter. Viele Betonpflaster werden dafür aber mit Noppen oder Abstandhaltern an den Seiten ausgestattet, mit solchen Steinen kann dann beim Verlegen wirklich nichts mehr schief gehen, außerdem werden Sie bei der Verlegung ziemlich schnell sein.

Wenn Sie „Ihr“ Betonpflaster gefunden haben, sollten Sie sich erkundigen, ob der Hersteller einen Verlegeplanservice anbietet, bei den meisten Herstellern ist das heute der Fall. Sie können sich hier den exakten Bedarf an Pflastersteinen errechnen lassen und bekommen einen fertigen Verlegeplan mit, der Ihnen die Arbeit deutlich erleichtern wird.

Verlegung des Betonpflaster planen

Bevor Sie mit der Vorbereitung des Untergrundes für Ihr Betonpflaster beginnen, sollten Sie das Verlegemuster fertig geplant haben. Dieses Verlegemuster bestimmt die Wirkung des Betonpflasters, wobei das Aussehen der Fläche nicht nur von der Farbe und der Oberfläche der Pflastersteine beeinflusst wird, sondern auch vom Fugenraster.

Hier ist einiges an Variationen möglich, bei der Planung des Verlegemusters sollten Sie sich auf jeden Fall einige Zeit nehmen.

Untergrund vorbereiten

Leider können Sie auch mit dem einfachsten zu verlegenden Betonpflaster nicht einfach mit dem Verlegen loslegen, sondern müssen erst den Untergrund auf die Verlegung vorbereiten. So gehen Sie vor:

  • Die zu verlegende Fläche muss in einer bestimmten Höhe abgetragen werden, um die sogenannte Tragschicht aufzubringen.
  • Die Tragschicht ist der wasserdurchlässige und tragfähige Untergrund, den jeder Pflaster-Belag braucht.
  • Wie stark (dick) diese Tragschicht werden muss, hängt von dem Boden ab, auf dem das Betonpflaster aufgebracht werden soll.
  • Lehmige Böden brauchen eine stärkere Tragschicht als sandige, sonst versickert das durch die Fugen eindringende Wasser auf diesen Böden nicht, dann drohen Frostschäden.
  • Pflastersteine Weiterhin hängt die Stärke der Tragschicht von der Belastung ab, der Ihr Betonpflaster ausgesetzt werden wird.
  • Die Stärke der Tragschicht wird beim Kauf des Pflasters zusammen mit dem Baustoffhändler festgelegt, bei dem Sie das Betonpflaster kaufen.
  • Wenn Sie die Erde auf der Verlegefläche abtragen, beginnen Sie dabei auch schon damit, das Gefälle der Pflasterfläche einzubringen.
  • Jedes Pflaster braucht zur Abführung großer Mengen an Regen ein Gefälle, das natürlich von Ihrem Haus wegführen muss.
  • Normalerweise wird ein Gefälle von ein bis zwei Zentimetern pro Meter gestaltet.
  • Das Gefälle muss in einen Bereich auslaufen, in dem Regenwasser versickern kann.
  • Damit Sie die Tiefe Ihres Aushubs und die Neigung des Gefälles kontrollieren können, wird rund um die Pflasterfläche ein Schnurgerüst angebracht.
  • Das Schnurgerüst markiert von allen Seiten die Höhe, auf dem sich die Oberfläche des Betonpflasters später befinden soll.
  • Dieses Schnurgerüst hilft Ihnen später auch, die geplante Stärke der nächsten Schichten einzuhalten.
  • Wenn Sie eine große Fläche mit Betonpflaster belegen möchten, werden Sie große Mengen an Erde ausheben müssen.
  • Dafür sollten Sie sich am besten einen kleinen Bagger leihen.
  • Die Mini-Bagger werden in den meisten Baumärkten verliehen, zu recht erträglichen Leihgebühren.

Tragschicht aufbringen

Wenn der Aushub geschafft ist, wird der Schichtaufbau eingebracht, der unter das Betonpflaster kommt:

  • Die unterste Schicht ist wasserdurchlässig und besteht aus sogenanntem Frostschutzkies, Ihr Bedarf wird Ihnen im Baustoffhandel berechnet.
  • Diese unterste Schicht muss nach dem Aufbringen verdichtet werden, mit einer Rüttelplatte.
  • Diese Rüttelplatte können Sie ebenfalls in den meisten Baumärkten ausleihen.
  • Wenn das Betonpflaster befahren werden soll, muss die Tragschicht entsprechend belastbar sein.
  • Untergrund Hier wird in die Schichtung meist ein Schotter-Sand-Gemisch mit eingearbeitet, Körnung 0-32.
  • Diese Schicht ebenfalls verdichten, als nächste Schicht (bei wenig belasteten Boden direkt auf den Frostschutzkies) folgt Schotter.
  • chotter ist scharfkantiger Steinbruch, der heute häufig durch Recyclingmaterial aus Bauschutt ersetzt wird.
  • Diese Lage wird nun auch mit der Rüttelplatte gut verdichtet.

Verlegebett aufbauen

Auf diesem Unterbau wird nun das sogenannte Verlegebett oder Pflasterbett aufgebaut:

  • Diese Bettung für das Betonpflaster besteht auf Sand, je nach Belastung 4 bis 6 cm oder mehr.
  • Diese Schicht wird manchmal auch Ausgleichsschicht genannt.
  • Als Sand wird hier Brechsand oder Edelsplitt eingesetzt.
  • Dieser Brechsand wird auch Quetschsand genannt, es handelt sich also um einen Sand, der durch Brechen bzw. Quetschen entsteht.
  • Dieser gebrochene Mineralstoff hat Korngrößen zwischen 0 und 5 mm.
  • Edelsplitt besteht im Grunde aus dem gleich Material, er hat eine Korngröße von 2 bis 8 mm.
  • „Edel“ ist der Edelsplitt deshalb, weil für ihn nur zweifach gebrochene Gesteinskörnungen verwendet werden.
  • Naturstein Diese Körnung hat fast Würfelform, es handelt sich um ein besonders hartes Gesteinskorn.
  • Sand oder Edelsplitt werden nun mit einer langen Aluminiumlatte (Lehre) über das Schnurgerüst waagerecht abgezogen.
  • ei nur leicht belastetem Betonpflaster ist nun das Pflasterbett fertig, in diese Schicht werden nun die Betonsteine verlegt.

Mörtel-Bett für befahrbares Betonpflaster

Wenn Ihr Betonpflaster befahren werden soll, braucht die Fläche eine möglichst hohe Stabilität. Die Sie so herstellen könnten:

  • Betonsteine in Mörtel verlegen
  • Mörtel muss wasserdurchlässig sein, sonst staut sich die Nässe
  • z.B. sogenannten Trasszement und Sand verwenden, in einem Verhältnis 1 zu 5
  • die Nutzung von wasserundurchlässigen Mörtel ist grundsätzlich möglich
  • dann die Fugen jedoch ebenfalls wasserundurchlässig machen
  • Dafür stehen Pflastersysteme zur Verfügung, bei denen die Fugen aus Zweikomponenten-Emulsion bestehen.
  • sogenannte „Feste Fuge“ mit Quarzsand vermischen und die Fugen wasserfest versiegeln
  • Meist erweisen sich die sickerfähigen Betonpflaster jedoch als dauerhafter und wartungsfreier.
  • Wenn Sie eine versiegelte Fläche herstellen, kann das auch zusätzliche Steuern nach sich ziehen.

Wenn das Bett für das Betonpflaster fertig abgezogen ist, darf es nicht mehr betreten werden.

Verlegung

Nun kann es endlich losgehen mit der eigentlich Verlegung des Betonpflasters. Sie brauchen dazu einen Gummihammer, mit dem Sie jeden einzelnen Pflasterstein anklopfen, und natürlich Ihre Richtschnur vom Schnurgerüst, die die Belaghöhe vorgibt.

Stein für Stein wird nun gemäß Verlegeplan verlegt, wenn die Hauptfläche gepflastert ist, kommen die Zuschnitte an die Reihe. Sie können sehr viel exakter schneiden, wenn Sie sich für die Zuschnitte eine Nassschneidemaschine besorgen.

Abschlussarbeiten am Betonpflaster

Das Betonpflaster sollte man am Rand absichern, damit die Pflasterränder nicht verrutschen können. Das wird mit einer sogenannten Seitenstütze bzw. Rückenstütze gemacht, die aus Mager-Beton gefertigt wird. Wenn diese Rückenstütze getrocknet ist, kann man die Oberfläche des Betonpflasters mit der Rüttelplatte auf das vorgesehene Niveau bringen. Die hier eingesetzte Rüttelplatte sollte mit einer Kunststoffschürze ausgestattet sein, das schützt die Oberflächen der Betonpflastersteine.

Betonpflaster verfugen

Fugen

Ihr Betonpflaster hat jetzt noch offene Fugen, die durch die seitlichen Stege an den Betonpflastersteinen in den richtigen Abständen gehalten werden. Diese Fugen müssen Sie nun füllen. Sie haben neben dekorativen Funktionen auch die Aufgabe, das Betonpflaster zu stabilisieren. Gefüllte Fugen sind eine Art „elastische Stütze“, die besonders kleinformatige Steine brauchen, sonst würden sie unter Belastung zu den Seiten wegkippen.

Zur Füllung der Fugen wird Fugensand verwendet, meist Quarzsand. Dieser Fugensand sollte die gleiche Körnung aufweisen wie das Pflasterbett, so kann das Füllmaterial beim Rütteln der Steine auch von unten in die Fugen wandern, das gibt eine schöne, glatte Fläche. Außerdem würde Fugensand, der feinkörniger als der Sand im Pflasterbett ist, in diesem mit der Zeit verrieseln, dadurch würde die Pflasterdecke immer mehr an Stabilität verlieren. Der Quarzsand zur Füllung der Fugen wird einfach in die Fugen eingefegt.

Das frisch verlegte Betonstein-Pflaster wird anschließend mit viel Wasser eingeschlämmt. Nach dem Trocknen sollten Sie nochmals Quarzsand in die Fugen fegen.

Harmonische Übergänge zum Garten

Je nachdem, wie Betonpflaster und Garten zueinander liegen, gibt es einige Elemente, die Sie einbringen können, um den Übergang vom Betonpflaster zum grünen Bereich des Gartens harmonisch zu gestalten. Sie könnten z. B. den Rasen bis an die Betonfläche heranwachsen lassen, ohne Kante aus Randsteinen, also mit einer weiche Rasenkante. Sie könnten auch Schmuckelemente wie einen Steinbrunnen zwischen Betonpflaster und Gartengrün setzen, die den Übergang auflockern.

Fazit
Die früher verpönten Betonpflaster kommen heute in ganz neuem Gewand daher, nicht wenige Designer haben Beton in der letzten Zeit zu ihrem Lieblingsmaterial erwählt, Sie können hier wirklich erstaunliches Design kaufen. Inzwischen hat sich auch herumgesprochen, dass es sich bei Beton um einen Baustoff mit einer hervorragenden Ökobilanz handelt, der nur aus natürlichen Rohstoffen besteht: Zement (im Wesentlichen gemahlener Kalkstein, Ton oder anderes Sedimentgestein), kleine Steinchen und Wasser – mehr ist im Grunde nicht drin im Beton. Betonpflaster ist dann auch noch preiswert, weil die Produktion günstig sein kann, und jeder normal geübte Heimwerker kann das Pflaster ohne Schwierigkeiten selbst verlegen.