Japanische Aralien verbreiten exotisches Flair in jedem Garten. Sie passen nicht nur in Asiatische Gärten, sondern machen sich generell gut. Sie Überzeugen durch ihre Blüten, ihr außergewöhnliches Laub, die Beeren, den bizarren Wuchs (Strauchform) und den stacheligen Stamm. Das Gehölz bietet ganzjährig einen attraktiven Blickfang. Am besten wirkt die Japanische Aralie in Atriumsgärten und als Solitär. Die Gehölze sind pflegeleicht und recht robust. Wie man sie pflegt und pflanzt haben wir für Sie zusammengetragen. Lesen Sie weiter!
Steckbrief
- Wird auch Teufelskrückstock bzw. Japanischer Angelikabaum genannt
- Familie der Araliengewächse
- Ca. 80 bis gut 100 Aralienarten
- Stammt ursprünglich aus Japan, Korea, Ostsibirien und der Mandschurei (China)
- Sommergrüner großer Strauch oder kleiner Baum
- Wird in seiner Heimat bis 10 m hoch, in Europa nur 4 bis 5 m
- Wenige, dafür dicke Äste mit starken Stacheln
- Bis 80 cm lange Blätter, ein- bis dreifach gefiedert
- Die Unterseite ist stachelig
- Weißliche zwittrige Blüten, große Trugdolden, stark verzweigt
- Blütezeit August und September
- Insektenweide
- Beerenartige Steinfrüchte in tiefblau bis schwarz
- Vögel mögen die Beere
- Junge Blätter werden in Asien häufig als Gemüse verzehrt, gern in Tempura ausgebacken
- Bei uns gilt die Japanische Aralie als leicht giftig
Sorten
- Aralia elata ‚Variegata‘ – weißbunt umrandete Blätter, eher schwachwüchsig, bis 3 m hoch und 2 m breit, zunächst aufrecht, später locker schirmförmig wachsend, weiße Blüten, ideal für kleine Gärten
- Aralia elata ‚Aureovariegata‘ – gelb gerandete Blätter, bis 4 m hoch und 2 m breit, gut für Gefäße, ansonsten als Solitär, sehr auffällige Blattzeichnung, recht selten
- Aralie elata ‚Silver Umbrella‘ – weiß gerandete Blätter, 5 m hoch und 3 m breit, sehr auffällige Blätter, recht selten
Die Pflege der Japanischen Aralie
Japanische Aralien gelten als pflegeleicht, wenn Standort und Pflanzsubstrat stimmen. Über ihr jährliches Wachstum gibt es recht widersprüchliche Berichte. Im Durchschnitt kann man davon ausgehen, dass es ein Höhenwachstum von 20 bis 30 cm und ein Breitenwachstum von 15 bis 20 gibt. Die Pflanzen gelten als einfach zu kultivieren. Allerdings gibt es ein Problem, sie treiben Ausläufer. Bisweilen sind sie sehr ausbreitungsfreudig und auch nur schwer einzuschränken. Beim Entfernen von unerwünschten Schösslingen ist Vorsicht geboten. Wurzelbeschädigungen führen häufig zu einem verstärkten Austreiben.
Ansonsten sind die Pflanzen gut zu händeln. Sie benötigen einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort und ein durchlässiges humoses Substrat. An den Boden stellen sie nicht zu viele Ansprüche. Beim Pflanzen ist eine Wurzelsperre sinnvoll. Gegossen sollte regelmäßig werden, dafür reicht eine Düngegabe im Jahr. Schneiden ist kein Problem, wenn einige Dinge beachtet werden. Wichtig ist der Schnitttermin und dass nicht zu viel auf einmal weggeschnitten wird. Aralia elata ist eigentlich ausreichend winterhart, zumindest bei gutem Standort. Allerdings kann es vorkommen, dass Spätfrost junge Triebe zum Absterben bringt. In der Regel treibt das Gehölz aber danach gut wieder aus. Die Vermehrung ist einfach. Krankheiten und Schädlinge sind selten.
Standort
Beim Standort ist wichtig, dass er warm und windgeschützt ist. Japanische Aralien sind spätfrostgefährdet, deshalb muss der Platz passen. Außerdem darf der Standort nicht zu trocken sein, allerdings auch nicht zu feucht. Die Aralie mag Sonne, kommt aber auch sehr gut mit Halbschatten klar. Nur zu schattig darf es nicht sein.
- Sonne bis Halbschatten
- Schatten ist ungünstig, da gibt es kaum Blüten
- Warm und windgeschützt
- Nicht zu trocken
Pflanzsubstrat
Japanische Aralien sind recht genügsam und stellen keine großen Bodenansprüche. Das Substrat darf weder zu trocken, noch zu feucht sein. Für ein gesundes Wachstum werden auch Nährstoffe benötigt. Ansonsten darf der Boden etwas sauer und etwas kalkhaltig sein, muss es aber nicht unbedingt.
- Durchlässig und humos, mit einem hohen Anteil an Komposterde
- Gern leicht sauer
- Lehmig bis kiesig
- Gern nährstoffreich
- Darf leicht kalkhaltig sein
- Nicht zu trocken!
Pflanzen
Wer keine Ausläufer im Garten mag, sollte die Japanische Aralie mit einer Wurzelsperre pflanzen. Das macht nur einmal Arbeit, die Ausläufer zu entfernen, kann mühsam sein. Häufig bleibt es bei wenigen Ausläufern, die bei einem strauchartigen Wuchs gar nicht auffallen. Fängt man einmal mit dem Abschneiden an, werden es immer mehr.
- Wurzelsperren aus Polyethylen sind eine gute Wahl (gibt es als Meterware)
- Sie müssen 2 mm stark sein.
- Die dicke Folie wird als Ring um die Pflanze eingebracht und mit einer Verschlussschiene verschlossen.
- Die Folie muss oben einige Zentimeter aus dem Boden schauen.
- Dieser Ring muss ausreichend groß sein, damit sich die Aralie gut entwickeln kann.
- Praktischer Weise setzt man erst die Folie ein und pflanzt dann das Gehölz in den Ring.
- Flachwurzler
- Nachbarpflanzen sollten tiefwurzelnd und trockenheitsverträglich sein.
Da eine ältere Japanische Aralie ein dichtes Wurzelgeflecht besitzt, ist der Bereich um den Stamm nur schlecht zu unterpflanzen. Man würde die Wurzeln beschädigen. Deshalb ist es sinnvoll, gleich beim Pflanzen Vorsorge zu treffen.
So kann die Wurzel der Aralie in Ruhe wachsen und trotzdem kann unterpflanzt werden. Wichtig ist, dass die Gefäße unten offen sind, damit sich auch die Wurzeln der darin sitzenden Pflanzen entwickeln können.
Gießen und Düngen
Der Boden um die Wurzel sollte nicht austrocknen, obwohl noch wichtiger ist, dass er nicht zu nass ist. Die Pflanzen mögen weder Trockenheit noch Nässe, kommen aber mit kurzzeitig trockenen Böden besser klar, als mit nassen. Beides ist aber nicht ideal und macht die Gehölze anfällig für Krankheiten.
- Größerer Wasserbedarf
- Austrocknen des Bodens unbedingt vermeiden
- Flachwurzler – kann sich das Wasser nicht aus größerer Tiefe holen
- Oberflächlich trocknet die Erde schnell ab und aus
- Im Frühjahr etwas Kompost zum Düngen
- Alternativ organischen Dünger
Schneiden
Die Aralie sollte dem Wuchscharakter der Pflanze entsprechend geschnitten werden, zumindest bei der Strauchform mit mehreren dicken Trieben. Bei der Erziehung zum Baum ist das anders. Die Aralie verzweigt sich wenig. Auf einen Rückschnitt wird immer nur ein neuer Trieb gebildet. Man kann also keine starke Verzweigung erreichen, ohne die Wuchsform stark zu verändern.
- Schneiden im Winter
- Das weiche Holz der Pflanze fault leicht. Im Winter ist die Gefahr am geringsten.
- Durch Entfernung der Seitentriebe kann der Strauch zu einem Baum erzogen werden
- Die Aralie kann dazu gebracht werden, eine schöne Krone zu bilden, was allerdings bis zu 10 Jahren dauern kann
- Bei einem Rückschnitt immer knapp oberhalb einer Knospe schneiden
- Verjüngungsschnitt – innerhalb von 3 bis 5 Jahren von innen heraus, jährlich etwa ein Drittel oder ein Viertel der dicksten Triebe auf etwa einen halben Meter herunterschneiden. In den nächsten Jahren so weiterschneiden, bis wieder alle Triebe auf einer Länge sind.
- Wurzelaustriebe
- Von März bis September möglichst tief wegschneiden.
Überwintern
Japanische Aralien sollen bis –25°C winterhart sein. Ein Winterschutz ist also nicht nötig. Trotzdem würde ich sie nicht in Gegenden mit sehr kalten und sehr langen Wintern pflanzen und wenn, dann nur, wenn sie sehr geschützt stehen. In normalen Wintern und gemäßigten Klimagegenden dürften die Winter kein Problem sein. Nur zu viel Nässe muss vom Boden abgehalten werden.
- Günstig ist, das Laub im Winter als Schutz liegen zu lassen, aber nur, wenn es gesund ist
- Alternativ können andere Blätter oder auch Reisig verwendet werden.
- Junge Triebe können bei starkem Frost oder auch bei Spätfrost zurückfrieren. Diese Kann man später, während der Vegetationszeit vorsichtig entfernen.
- Schutz vor zu viel Nässe im Winter, auf keinem Fall Staunässe
Vermehren
Die Vermehrung ist einfach. Vielmehr ist die ungewollte Ausbreitung durch Wurzelausläufer ein Problem. Die Aussaat durch Samen ist nicht kompliziert. Schneller noch geht die Vermehrung über Wurzelstecklinge im Winter.
- Treibt Ausläufer
- Wurzelstecklinge im Winter
- Aussaat im Herbst
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind selten, allerdings sind Pilzerkrankungen, wenn sie denn auftreten, häufig tödlich. Nach vielen Jahren, in denen es nie Probleme gab, sterben einzelne Triebe ab. Zur Rettung ist es dann meist zu spät und innerhalb weniger Jahre stirbt die ganze Pflanze. Das kommt aber selten vor. Charakteristische Schädlinge sind nicht bekannt.
Welke-Erkrankungen (z.B. Verticilium, Phytophtera, Fusarium, Phytium) – durch Pilze im Boden verursacht, welche von den Wurzeln mit dem Wasser aufgenommen werden. Sie verstopfen die Leitungsbahnen. Die Pilze sind sehr schwer, meist gar nicht zu bekämpfen, da von außen nichts erreicht werden kann. Einzige Alternative ist, ein Fungizid ins Gießwasser zu geben, allerdings ist es meist schon zu spät, wenn die Krankheit bemerkt wird und die Aralie stirbt ab.
Häufige Fragen
Eignet sich die Japanische Aralie auch für die Gefäßhaltung?
Grundsätzlich ja, aber es sind einige Dinge zu beachten. Zunächst muss das Gefäß groß genug sein. Es sind Flachwurzler, die Wurzel muss sich ausbreiten können. Außerdem muss die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen gewährleistet sein. Austrocknen bekommt den Gehölzen nicht und im Sommer geht das mitunter schnell. Ab einer bestimmten Größe ist es dann aber besser, den Baum oder Strauch auszupflanzen. Bei der Überwinterung im Gefäß muss dieses vor Durchfrieren geschützt werden.
Wie alt wird die Japanische Aralie?
Darüber habe ich recht unterschiedliche Meinungen gefunden. Einige Berichte stammen von über 20 jährigen Bäumen und da war nicht von Problemen die Rede. Allerdings habe ich auch gelesen, dass die als Sträucher wachsenden Exemplare kurzlebiger wären. Nach etwa 10 Jahren würden einzelne Triebe absterben, sich aber durch neue Schösslinge regenerieren. Genaueres kann ich dazu leider nicht sagen.