Gehölze - Zier- und Formgehölze Laubgehölze - Pflege und Schnitt

Amberbaum, Kugelamberbaum – Pflege und Schneiden

Amberbaum

Wegen seiner vergleichsweise kleinen pyramidenförmigen Krone eignet sich der Amberbaum auch sehr gut für kleinere Gärten. Er erreicht bei uns Wuchshöhen zwischen 10 und 25 m und wächst jährlich etwa 40 – 50 cm. In der Breite erreicht er einen Durchmesser von etwa 12 m.
Aufgrund seiner ungewöhnlich schönen, weithin sichtbaren Herbstfärbung eignet sich dieser Baum sehr gut als Solitärgehölz. Ab Mitte September erstrahlt der Amberbaum in leuchtend Gelben und Orangen über roten bis hin zu purpurnen Farbtönen. Diese Pracht hält mehrere Wochen an. So kommt er auf Rasenflächen und vor hellen Wänden ebenso gut zur Geltung wie beispielsweise in der Nähe eines Teiches, wo er durch die Spiegelung im Wasser ganz besonders eindrucksvolle Effekte erzielt.

Kugelamberbaum ‚Gum Ball‘

Der Kugel-Amberbaum Liquidambar styraciflua ‚Gumball‘, eine kleinwüchsige Sorte des Amberbaumes. Er besticht u.a. mit einer dekorativen, kugelförmigen Krone. Er erreicht eine Wuchshöhe von etwa 3-5 m und entwickelt eine Krone mit einem Durchmesser von bis zu 4 m. Wegen seiner geringen Größe eignet er sich beispielsweise sehr gut für Eingangsbereiche aber auch für eine Einzelstellung im Garten.

Durch seine relativ starke Verästelung bildet der Kugelamberbaum eine relativ dichte Krone aus. Beim Kauf eines Kugelamberbaumes hat der Stamm in der Regel seine endgültige Höhe erreicht. Im Laufe der Jahre wird der Stamm lediglich dicker und nicht höher. Die Krone hingegen wächst weiter.

Pflanzung

  • Pflanzung eines Amber- oder Kugelamberbaumes ist im Frühjahr oder Frühherbst möglich.
  • Immer auf ausreichend Abstand zu anderen Gehölzen achten!
  • Zunächst wird das Pflanzloch ausgehoben.
  • Dieses sollte doppelt so tief und breit sein wie der Wurzelballen.
  • In dieses Pflanzloch dann einen Pfahl einschlagen!
  • Dieser sollte in Hauptwindrichtung eingeschlagen werden.
  • Der Pfahl gibt dem Baum Halt und hilft somit beim Anwachsen.
  • Dann den Aushub mit Komposterde oder Rindenhumus mischen!
  • Den Boden des Pflanzloches mit der gemischten Erde auffüllen!
  • Nun den Amberbaum einpflanzen!
  • Dabei den Baum etwa 10 cm unterhalb der Veredelungsstelle in die Erde setzen!
  • Erde einfüllen und dabei den Baum leicht hin und her bewegen!
  • Das ist wichtig, um Hohlräume im Wurzelbereich zu beseitigen.
  • Danach die Erde andrücken bzw. vorsichtig festtreten!
  • Beim Auffüllen der Erde möglichst einen Gießrand mit vorsehen!
  • Nun den Baum beispielsweise mit einem Strick aus Kokosfaser locker am Pfahl befestigen!
  • Dann das Ganze gründlich wässern und möglichst mit einer Mulchschicht abdecken!

Standort

Der Standort sollte möglichst sonnig und windgeschützt sein und der Boden durchlässig, frisch bis feucht, mäßig nährstoffreich und schwach sauer. An sehr windigen oder zugigen Standorten verliert der Amberbaum sein wunderschönes Herbstlaub relativ früh und schnell. Zudem könnte es leicht zu Windbruch kommen.
Verdichtete Böden sind ungeeignet, diese würde der Amberbaum nicht vertragen. Die Bodenverdichtung sollte gegebenenfalls entsprechend beseitigt werden. Zu kalkhaltige Böden führen zu einer Gelbfärbung der Blätter.

Gießen und Düngen

Auf Trockenheit reagiert der Amberbaum bzw. dessen Wurzeln sehr empfindlich und das vor allem in den ersten Jahren. Genauso schlecht wie Trockenheit wird Staunässe vertragen. Düngen kann man alle zwei Wochen mit einem mineralischen Dünger. Ein sehr guter Dünger ist beispielsweise Kompost.

Vermehrung durch Aussaat oder Stecklinge

Vermehrung durch Aussaat
Amberbaum Der Amberbaum kann sowohl über Samen als auch über Stecklinge vermehrt werden. 
Die beste Zeit für eine Aussaat ist das Frühjahr, ab März und der Herbst. Die Samen des Amberbaumes müssen gegebenenfalls stratifiziert, d.h. einer Kältebehandlung unterzogen werden, vor allem dann, wenn man sie selbst gesammelt hat. Teilweise sind auch bereits stratifizierte Samen erhältlich.

Zum Stratifizieren werden die Samen zunächst für 2-4 Wochen in einer Schale in feuchtem Substrat, beispielsweise aus Sand, bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Danach wird das Ganze mit Folie abgedeckt und für weitere 6 Wochen in den Kühlschrank gestellt. Danach wieder wärmer stellen bei etwa 20 Grad, bis die Samen keimen.

Samen, die nicht stratifiziert werden müssen, können sofort in ein entsprechendes Anzuchtgefäß ausgesät werden. Für die Aussaat sollte vorzugsweise spezielle Anzuchterde oder Kokosfaser verwendet werden, beide sind nährstoffarm und luftdurchlässig. Geeignet ist aber auch normale Gartenerde, der etwa ein Viertel Sand beigemischt wird.

Die Samen werden auf dem feuchten Substrat verteilt und nur dünn mit Erde bedeckt. Nun muss das Substrat während der kompletten Keimdauer gleichmäßig feucht gehalten werden. Zu nass sollte es allerdings nicht sein. Dann wird das Anzuchtgefäß mit lichtdurchlässiger Folie oder mit Glas abgedeckt. Etwa alle drei Tage sollte die Folie bzw. das Glas abgenommen und das Ganze kurzzeitig gelüftet werden.

Sind die Sämlinge zu sehen, sollte die ersten 6 Wochen eine direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Das gilt vor allem für die Sommermonate. Etwa 5 – 8 Wochen nach dem Austrieb können die kleinen Sämlinge umgetopft werden. Dabei sollte man besonders vorsichtig vorgehen, damit die feinen Wurzeln nicht verletzt bzw. beschädigt werden.

Vermehrung durch Stecklinge
Die entsprechenden Stecklinge von älteren Bäumen können im Frühjahr oder Herbst geschnitten werden. Sie sollten etwa 10 – 15 cm lang sein und über drei Augen verfügen. Von einem jungen Amberbaum können im Juli Stecklinge entnommen werden. Diese werden dann zur Bewurzelung in ein Substrat aus Torfmoos und Sand zu jeweils gleichen Teilen gesteckt. Haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, können sie verpflanzt werden.

Überwintern

In den ersten Jahren nach der Pflanzung sollte der Amberbaum im Bereich der Wurzel einen entsprechenden Winterschutz erhalten. Das kann eine dicke Schicht Laub sein oder Tannenzweige. Stamm und Baumkrone sollte man gegebenenfalls schattieren.

Ab August sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die jungen Triebe bis zum Winter ausreifen und so die kalte Jahreszeit problemlos überstehen können. Wenn man sichergehen will, kann man sehr junge Bäume vor dem Winter ausgraben, in ein entsprechendes Gefäß pflanzen und im Haus frostfrei überwintern.
Pflanzt man den Amberbaum im Frühjahr, hat er in der Regel ausreichend Zeit um ausreichend Wurzelwerk zu bilden und anzuwachsen. Trotz allem kann es in besonders kalten Wintern passieren, dass sich der Austrieb, der in der Regel im Mai stattfindet, verschiebt.

Zudem kann es vorkommen, dass ein im Herbst gepflanzter Amberbaum möglicherweise den Winter nicht übersteht. Auch Knospen oder einjährige Triebe können gelegentlich einfrieren, sie regenerieren sich aber in der Regel wieder.

Ältere Exemplare sind sehr gut winterhart und vertragen kurzzeitig Temperaturen von bis zu minus 25 Grad, vorausgesetzt, ihr Standort ist geschützt.

Schneiden

Amberbaum Kugel-Amberbaum ‚Gumball‘

  • Der Kugel-Amberbaum ist sehr gut schnittverträglich.
  • Erforderlich ist ein Schnitt in der Regel aber nicht.
  • Die runde Krone wächst von allein in Form und bleibt dann auch erhalten.
  • Bei älteren Exemplaren ist jedoch das Verjüngen der Krone empfehlenswert.
  • Wird die Krone zu dicht, kann ausgelichtet werden.
  • Nicht im Frühjahr schneiden, wenn der Saft steigt.
  • Ansonsten kann jederzeit geschnitten bzw. ausgelichtet werden.

Amberbaum ‚Liquidambar styraciflua‘
Der Amberbaum ‚Liquidambar styraciflua‘ entwickelt sich auch ohne Schnitt zu einem attraktiven Amberbaum mit typischer pyramidenförmiger Krone. In eher raueren Gegenden kommt es häufiger vor, dass es bei besonders starken Frösten zu Schäden an den Bäumen kommen kann, so können beispielsweise ganze Triebe oder Triebspitzen erfrieren bzw. absterben. Dann sind Schnittmaßnahmen empfehlenswert. Das Gleiche gilt für zu lange sowie abgestorbene Äste und Zweige.

Schnitt im April
Nach dem Winter können erfrorene Zweige bzw. Triebe zurückgeschnitten werden, und zwar bis ins lebende Holz. Der April ist hierfür sehr gut geeignet, weil dann der neue Austrieb begonnen hat und man die geschädigten Stellen sehr gut erkennen kann, denn dort wachsen keine neuen Blätter mehr.

Schnitt im Sommer
Beim Sommerschnitt können beispielsweise zu niedrig sitzende Zweige entfernt werden. Dabei dürfen die Zweige nicht zu dicht am Stamm abgeschnitten werden, der Astkragen sollte erhalten bleiben. Als Astkragen wird die Astansatzstelle am Stamm bezeichnet. Beim Absägen eines etwas dickeren Astes ist es ratsam, unterhalb des Astes zunächst eine Einkerbung zu sägen und dann den Ast von oben absägen. Zum Schluss den Stumpf abschneiden und auf ausreichenden Abstand zum Stamm achten.

Schnitt im Herbst und Winter
Im Herbst/ Winter ist die beste Zeit zu lang gewachsene Zweige zurück zuschneiden bzw. die Krone auszudünnen, allerdings nur bei frostfreiem Wetter. Bei diesem Schnitt werden dickere Äste gleichmäßig über die komplette Krone verschnitten, möglichst ohne dass einzelne Äste abreißen. Auch hier ist es ratsam, zunächst immer von unten eine Einkerbung zu sägen und sie dann wieder von oben her ab zu sägen. Durch den Schnitt bilden sich in der Krone neue Zweige und Blätter, sodass diese dichter wird. Nach dem Schnitt ist es wichtig, die Schnittwunden mit einem entsprechenden Wundverschlussmittel zu behandeln.

Krankheiten

Amberbaum Der Amberbaum ist nahezu gegen jeden Schädling resistent. Einzig bei jungen Bäumen kann es teilweise zu einem Befall mit Blattläusen kommen. Bei Älteren tritt dieses Problem normalerweise nicht mehr auf. Ansonsten sind in der Regel nur die Wurzeln krankheitsanfällig. Das ist aber meist die Folge unzureichender oder falscher Pflege.

Blattläuse
Die Blattläuse sind auf den Blättern, an den Blattadern entlang zu sehen. Je nachdem um welche Blattlausart es sich handelt, kann es zudem zu mehr oder weniger starken Honigtauausscheidungen kommen. Ein stärkerer Blattabwurf ist in der Regel nicht zu befürchten. Zur Bekämpfung der Blattläuse können entsprechende Mittel zur Bekämpfung von Blattläusen an Ziergehölzen eingesetzt werden.

Besonderheiten des Amberbaumes

Die Blüten des Amberbaums sind relativ unscheinbar. Sie erscheinen erstmals nach etwa 20 Jahren und sitzen an langen dünnen Blütenschäften, wobei die weiblichen Blüten in kastanienähnlichen, herabhängenden Kugeln angeordnet sind und die männlichen Blüten aus etwa 5-7 cm langen Ähren bzw. Trauben bestehen.

Die aus den Blüten hervorgehenden Fruchtstände enthalten zahlreiche Kapselfrüchte. Diese sind stark verholzt und enthalten wiederum eine Vielzahl winziger Samen. Allerdings reifen in Mitteleuropa die Samen und Früchte des Amberbaumes in den meisten Fällen nicht aus. Ein Großteil der Samen ist steril.

Die wechselständig angeordneten, fünf- bis siebenlappigen Blätter ähneln denen des Ahorns. Je unscheinbarer die Blüten sind, desto beeindruckender ist die Herbstfärbung der Blätter. Vor allem aufgrund dieser prächtigen, relativ früh einsetzenden Herbstfärbung ist der Amberbaum ein sehr beliebtes Gehölz. Die Rinde dieses Baumes ist anfangs rotbraun und färbt sich später graubraun. Sie weist tiefe Furchen auf und an den Zweigen älterer Pflanzen befinden sich unregelmäßig ausgeprägte, dekorative Korkleisten.

Fazit
Der Amberbaum ist ein besonders attraktiver und dekorativer Baum. Speziell der kleinere Kugelamberbaum ist vor allem aufgrund seiner geringen Größe und seiner beeindruckenden Herbstfärbung ein Highlight in jedem Garten, Vorgarten oder Eingangsbereich. Er ist sehr robust und pflegeleicht, vorausgesetzt, die Standortbedingungen sind optimal und es wird ausreichend gegossen.