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Ahornbaum, Ahorn – Steckbrief, Pflanzen und Schneiden

Kugelahorn

Schon in der frühen Mythologie wurde dem Ahornbaum eine besondere Bedeutung nachgesagt: Er strahlt Ruhe aus und hält böse Geister fern, weshalb er als schützender Hausbaum sehr beliebt war. Auch heute noch hat der Ahorn eine außergewöhnliche Stellung in unseren Gärten. Er gilt als sehr edle und symbolträchtige Pflanze.

Vorkommen und Arten

Weltweit sind etwa 150 verschiedene Arten des Ahorns bekannt. In deutschen Wäldern und Freiflächen wachsen vorwiegend hohe Sorten, die mehrere Jahrhunderte alt werden können und dabei bis zu über 20 Meter Höhe erreichen.

  • Feldahorn (strauchige Baumform)
  • Bergahorn
  • Spitzahorn

Die kleinste heimische Art ist der Spitzahorn. Er wird nur etwa 15 Meter hoch. Sein Laub ist besonders reich an intensiven roten und gelben Farbtönen im Herbst. In Parkanlagen und Alleen wird der Ahorn auch als Zierpflanze verwendet. In unseren Gärten sind es vor allem die japanischen Ahornarten, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Während das Sommerlaub des heimischen Ahorns eher unspektakulär grün an den ausladenden Ästen steht, begeistert nicht nur die niedrige, strauchartige Form asiatischer Gewächse, sondern auch das intensiv dunkelrote Sommerlaub bestimmter Arten. Die Blätter des Ahorns erinnern in ihrer Form an eine Hand mit fünf Fingern. Einige Arten verfügen über stark eingeritzte (fedrige) Blätter oder bilden ein orangerotes Laub im Frühjahr. Beliebte Arten für die Einzelpflanzung im Garten sind:

  • Silbereschenahorn: 5-7 Meter, Laub grün-weiß gefleckt
  • Japanischer Ahorn, Schlitzahorn: 2-4 Meter, fein verzweigt, Laub rötlich-grün, stark eingeritzt
  • Japanischer Ahorn, Fächerahorn: 1,5-3 Meter, rosarot oder grünlaubig, relativ kleine, spitz zulaufende Blätter
  • Japanischer Blutahorn: 2-3 Meter, blutrotes Sommerlaub
  • Kugelahorn (kleine Form des Spitzahorns): auf Hochstamm buschig veredelte Krone, Laub hellgrün

Schnellwachsende, heimische Arten eignen sich auch sehr gut für eine Heckenpflanzung, wie beispielsweise der Feld- oder Spitzahorn. Japanische Zierformen sind meist sehr teuer, daher finden sie in der Heckenpflanzung wenig Anwendung. Dafür sind sie in der Bonsaizucht umso beliebter und eignen sich hervorragend für eine Kübelpflanzung.

Um einen Ahorn besonders gut zur Geltung zu bringen, ist es ratsam, bereits vor dem Kauf den späteren Standort im Garten auszuwählen und auch die Wuchsform, Wuchshöhe und Farbe entsprechend auszuwählen.

Standort

Spitzahorn Die meisten Ahornarten sind in lockeren Auen- und Mischwäldern, am Waldrand oder auch als Feldgehölze anzutreffen. Sie bevorzugen gemäßigte Breitengrade, wachsen auch in Hügel- oder Höhenlagen bis 800 Meter und sind bezüglich der Bodenverhältnisse eher anspruchslos und anpassungsfähig. Im Garten oder in Parkanlagen werden sie bevorzugt in der Nähe von Sitzgelegenheiten, an oder auf Terrassen oder Balkonen und am Ufer von Gewässern gepflanzt.

  • Lichtbedarf: Sonne bis Halbschatten
  • Boden: nährstoffreicher, leichter Boden mit gutem Speichervermögen für Wasser
  • pH-Wert: leicht saure wie auch leicht alkalische (kalkhaltige) Böden
  • Eschenahorn wächst auch auf trockenen, schwachsauren Böden
  • windgeschützt
  • empfindlich gegen Staunässe

Als perfekter Boden ist ein sandiger Lehmboden zu nennen, der eine leicht krümelige Struktur aufweist. Die meisten Ahornarten bevorzugen zwar einen leicht alkalischen Boden, zu hohe Kalkgehalte schaden ihnen aber.

Gießen und Düngen

Während ein paar trockene Tage dem Ahorn mit seinem herzförmig wachsenden Wurzelwerk nicht schaden, führen lange Trockenperioden zu Blattflecken oder Absterben einzelner Äste oder Triebe. Deshalb sollte ein Ahorn in heißen oder trockenen Perioden viel Wasser bekommen, vorzugsweise auf den Wurzelballen. Nässe auf den Blättern führt wie bei dem meisten anderen Pflanzen leicht durch den Linseneffekt der Tropfen bei Sonnenschein zu Verbrennungen auf dem Laub. Ein abendliches Wässern auf den Wurzelballen ist optimal. Ein Ahorn verträgt zudem keine Staunässe, daher sollte der Boden das überschüssige Wasser ableiten können.

Im Frühsommer (Mai/Juni) wird mit einem mineralischen Depotdünger wie Blaukorn gedüngt. Die Nährstoffe aus diesen Langzeitdüngern werden nur langsam durch die Feuchtigkeit im Boden gelöst und können nicht durch den Regen ausgewaschen werden. Eine einmalige Düngung reicht dann über die gesamte Wachstumsphase im Sommer.

Pflanzen und Pflege

Spitzahorn Ein Ahorn ist nicht sehr anspruchsvoll, er gedeiht auf nahezu allen Böden – nur Staunässe mag er gar nicht. Ist also der Gartenboden sehr feucht oder fließt das Regenwasser nur schwer ab, muss für ein gutes Gedeihen unbedingt der Boden entsprechend vorbereitet werden. Mit ein paar einfachen Tricks kann auch auf sehr feuchtem Boden ein Ahorn gut anwachsen. Eine spätere Umpflanzung gelingt meist nur sehr schwer, deshalb sollte schon von Anfang an der Boden entsprechend präpariert werden. Im schlimmsten Fall kränkelt er an einem ungünstigen Standort ständig oder stirbt ab.

  • feuchte Böden mit Sand oder Torf aufarbeiten
  • Zur Luftzirkulation: Boden 50 Zentimeter tief auflockern
  • nasse Böden: 30-50% Sand oder Kies in den Boden beimengen, zusätzlich Drainageschicht legen (10 Zentimeter Schichtdicke)
  • dauerhaft nasse Böden: Erdaufschüttung in Hügelform (mindestens 50 Zentimeter), in den Hügel einpflanzen.

Hat der Ahorn seinen Platz in einem gut drainierten Boden gefunden, zeigt er sich sehr pflegeleicht. Lediglich im Herbst verliert er sein üppiges Laub, das geharkt werden sollte. Im Frühjahr empfiehlt es sich, eine gute Portion Mulch auf den Boden aufzubringen, das verhindert eine schnelle Austrocknung des Bodens.

Tipp: Große Ahornarten wie der Bergahorn sollten immer mit großem Abstand von Häuserwänden oder Rohrleitungen gepflanzt werden. Wie ihre Baumkrone ist auch das herzförmige Wurzelwerk recht ausgeprägt und kann im ungünstigsten Fall für nasse Keller oder verstopfte Leitungen sorgen.

Schneiden

Ein Ahorn muss nicht unbedingt geschnitten werden, damit er gut wächst oder eine schöne Form aufweist. Wer allerdings seinen Ahorn im Wachstum beschränken möchte oder eine Kübel- oder Bonsaipflanze hat, sollte keinen Rückschnitt im Herbst oder Winter vornehmen. Denn in die Schnittstellen können schnell einmal Krankheiten und Pilze eindringen, die die Pflanze schädigen. Ein Schnitt sollte lieber im Sommer erfolgen. Hierbei werden lediglich einzelne Zweige oder Triebe zur Korrektur herausgeschnitten. Radikale Schnitte mag der Ahorn nicht. Bei den meisten Pflanzen ist dies auch gar nicht notwendig, da ein Ahorn von Natur aus eine sehr schöne und kompakte Wuchsform aufweist.

Heckenpflanzen

Ahorn Mit Feldahorn können hohe und stabile Hecken angepflanzt werden – perfekt als lebendiger Sichtschutz im Sommer bei der Eingrenzung des Grundstückes. Im Gegensatz zu immergrünen Hecken haben solche aus Feldahorn den Vorteil, dass sie nicht konisch geschnitten werden müssen. Eine Verkahlung im Inneren tritt nahezu nie auf, wenn die Form quadratisch oder rechteckig gehalten wird. Auch als Heckenpflanze benötigt ein Ahorn relativ viel Licht, deshalb sollte er nicht in den Schlagschatten von Gebäuden oder Mauern gepflanzt werden.

  • Pflanzabstand: 60 Zentimeter, besser sind 80 Zentimeter
  • Boden auflockern.
  • Eventuell Drainage legen.
  • Sand oder Kies unter den Boden mischen.
  • Wurzelballen etwas über dem normalen Bodenniveau einsetzen.
  • Mit Erde aufschütten (leichter Hügel).

Wer ein wenig Geduld hat und gut mit der Schere umgehen kann, zaubert Heckentore oder sogar Heckenlauben aus seinen Ahornbäumen. Als Heckenpflanze ist der Ahorn allerdings etwas pflegeintensiver. Damit die Hecke immer schön kompakt aussieht, muss sie zweimal im Jahr geschnitten werden: einmal im Frühjahr und einmal im Spätsommer. Ein einzelner Schnitt im Jahr reicht meist nicht aus, da der Feldahorn an günstiger Stelle sehr stark wächst.

Vermehrung

Für seine Vermehrung sorgt ein Ahornbaum meist alleine. Im Frühling reifen die beflügelten Spaltfrüchte des Baumes heran und fallen ab. Viele von ihnen keimen dann recht schnell in direkter Nachbarschaft. Eine Bewurzelung erfolgt in der Regel recht schnell. Da sich die Wurzeln nach kurzer Zeit schon stark verzweigen, sollte eine Umsetzung rasch erfolgen, da sie mit zunehmendem Alter nur noch unter großem Kraftaufwand entfernt werden können.

Die Anzucht aus Samen ist sehr einfach und kann auch von einem Laien bewerkstelligt werden. Allerdings benötigt es viele Jahre, bis aus dem Keimling ein stattlicher Ahornbaum gewachsen ist.

  • Zeitpunkt zur Aussaat: September
  • Samen aus der Flügelhülle lösen.
  • In ein Glas zwischen zwei feuchte Wattepads legen.
  • Keimdauer: etwa eine Woche
  • Keimling in einen Topf mit sandiger Anzuchterde einsetzen.
  • Temperatur: kühl (12-15 Grad)
  • Standort: hell (ohne direkte Sonneneinstrahlung)
  • Nach einigen Wochen langsam ans Freiland gewöhnen (windgeschützter halbschattiger Platz).

Spitzahorn Nach etwa sechs Monaten kann die nun etwa 30 Zentimeter große Jungpflanze an einem geeigneten Ort im Garten eingepflanzt werden. 

Beachten: Eine Vermehrung der verschiedenen Japanahornarten gestaltet sich sehr schwierig oder nahezu unmöglich. Nahezu alle im Handel erhältlichen Pflanzen des Japanahorns sind veredelt, da man wurzelechten japanischen Ahornarten nachsagt, sie hätten nur eine sehr geringe Lebenserwartung.

Vermehrung durch Stecklinge

Eine Vermehrung des Ahorns durch Stecklinge ist nicht einfach. Stecklinge der meisten Arten wachsen nicht an. Eine Art, bei der diese Vermehrungsmethode jedoch recht gut funktioniert ist der Feuerahorn.

  • Zeitpunkt: Juli
  • Kopfsteckling mit drei bis vier Blattpaaren schneiden.
  • Unterstes Blattpaar entfernen.
  • Im unteren Bereich die Rinde mit einem scharfen Messer leicht abschaben.
  • Diese Verwundung sorgt für bessere Wurzelbildung.
  • Boden: sterile, sandige Anzuchterde
  • Wasserbedarf: leicht feucht (nicht nass!)
  • Standort: hell, ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Temperatur: 12-15 Grad
  • bei niedriger Luftfeuchtigkeit: Mit Plastiktüte bedecken.
  • Ein paar Löcher in die Tüte schneiden und täglich lüften.

Überwinterung

Alle Ahornarten sind winterhart und vertragen auch strenge Fröste. Lediglich Jungpflanzen sowie Topf- und Bonsaipflanzen benötigen einen besonderen Schutz.

  • Ahorn Ältere Ahornbäume im Freiland benötigen zur Überwinterung keine Maßnahmen.
  • Jungpflanzen um den Stamm mit Erde oder Laub anhäufeln.
  • Kübelpflanzen in großen Töpfen auf Styroporplatte an witterungsgeschützte Hauswand stellen.
  • Boden mit Reisig, Stroh oder trockenen Blättern abdecken.
  • Bonsaipflanzen oder Ahorn in kleinen Töpfen: Hell an kühlen, überwiegend frostfreien Platz stellen (Temperaturen zwischen 2-6 Grad sind optimal)
  • Höhere Temperaturen bei Topfpflanzen vermeiden (Treiben dann aus und neigen zu Erfrierungen)
  • Können aus dem Topf entfernt und an geschützter Stelle im Garten eingepflanzt.
  • Wenn der Topf frostsicher ist, kann dieser auch mit in die Erde eingepflanzt werden.
  • Anhäufeln mit Erde, Laub oder Stroh
  • Zum Schutz vor späten Nachtfrösten: Laub mit einem Vlies schützen und näher an die Hauswand rücken.

Krankheiten und Schädlinge

An einem optimalen Standort zeigt sich der Ahorn sehr robust. Bei starker Trockenheit oder nassem Boden wird er jedoch anfälliger.

  • Gallmilben: Pflanzengallen auf den Blättern (in der Regel unproblematisch)
  • Mehltau: mehlig-pilzige Flecken auf den Blättern, meist durch Trockenstress verursacht
  • Blattflecken: gelbe bis braune Flecken auf dem Laub: Trockenstress
  • Trockene Blattspitzen: Blattspitzendürre, Standort zu windig
  • Blattläuse: Auftreten im Juli/August, Abhilfe mit Mitteln gegen saugende Insekten
  • Spinnmilben: Im Sommer bei schwach ernährten Pflanzen, düngen und Einsprühen mit Pflanzenschutzmittel
  • Zweigsterben durch Pilze: zu nasser Standort, betroffene Stellen großzügig entfernen, Standortwechsel oder Boden entwässern.

Fazit
Ahornbäume gibt es in den unterschiedlichsten Größen, Blattformen und Laubfarben. Ihre handförmigen Blätter sind je nach Art mehr oder weniger stark eingeschnitten und können im Sommer Farbnuancen zwischen sämtlichen Grün- und Rottönen annehmen. Besonders schön ist die Kombination eines helllaubigen Ahorns mit einer rotlaubigen Variante. Im Herbst färbt sich das Laub der Ahornbäume spektakulär: leuchtend gelb bis Dunkelrot. Bis auf einen gut drainierten Boden und etwas Wasser bei Trockenheit stellen die Pflanzen keine besonderen Ansprüche und erweisen sich als sehr robust.