Schädlinge & Nützlinge Wespennest - Wespen & Hornissen

Wespen effektiv vertreiben – Schutz vor Wespenstichen

Wespe

Jedes Jahr aufs Neue bringt die Sommersaison nicht nur Wärme mit sich, sondern auch Wespen, die sich in dieser Wärme in unseren Gärten ebenso wohl fühlen wie wir. So wichtig diese nützlichen Insekten für die Natur auch sein mögen, wer seinen Lieblingssitzplatz im Garten unbeschwert genießen möchte, möchte die Wespen aus dem näheren Umkreis vertreiben, und Gedanken um einen wirksamen Schutz vor Wespenstichen im Garten machen sich auch nicht nur übervorsichtige Naturen. Tatsächlich führt nur das richtige Verhalten zum friedlichen Zusammenleben mit den Wespen.

Wespen effektiv vertreiben

Wespenvölker wachsen im Sommer, und so könnten spätestens August oder September mehr Wespen bei Ihnen im Garten umherschwirren, als Ihnen lieb ist. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, das Wespen-Aufgebot rund um den Sitzplatz im Garten erfolgreich auf ein Minimum einzudämmen:

1. Umsichtige Gärtner beugen vor

Das tun sie, indem Sie dafür sorgen, dass in der Nähe des liebsten Sitzplatzes im Garten vor allem Pflanzen stehen, mit denen die Wespen wenig oder nichts anfangen können. Solche Pflanzen gibt es viele:

  • Blumen mit tiefen Kelchen
  • Knospenblüher
  • Tulpen
  • Hyazinthen
  • Gefüllte Dahlien
  • Gefüllte Gänseblümchen
  • Forsythien
  • Stiefmütterchen-Hybriden
  • japanische Kirschen
  • Geranien
  • Nadelhölzer 

GeranieWenn Sie solche Pflanzen um Ihren Sitzplatz gruppieren, dafür den Wespen aber weiter hinten im Garten ein reichliches Angebot bieten, haben Sie schon eine Menge dafür getan, ruhig Ihren Sitzplatz im Garten genießen zu können. Wespen mögen alle Pflanzen, die als bienenfreundlich gelten, z. B. nektarreiche und flache Blütenpflanzen wie alle Cotoneaster-Arten.

2. Wespen-Lockangebote vermeiden

Offenes Essen auf dem Gartentisch ist ebenso verboten wie offene Getränke in Gläsern oder Dosen, und das durchgehend und immer. Wenn Sie den Wespen wirklich konsequent niemals Futter anbieten an Ihrem Gartentisch, werden diese auch nie entdecken, welch reiches Festmahl ihnen hier entgeht. Denn Wespen sind durchaus lernfähig – sie sind in der Lage, sich zu merken, wo sie in der Vergangenheit schon häufig prächtige Jagderfolge einheimsen konnten. Es ist also mehr als sinnvoll, sorgfältig darauf zu achten, dass Ihr Gartentisch nicht zum „Wespenparadies“ erkoren wird.

3. Ablenkungsfütterung für Wespen

Wenn Sie sich nicht von jedem auch von Wespen gemochten Blümchen in der Nähe Ihres Gartentischs verabschieden können, können Sie die Wespen mit etwas „Bestechung“ fernhalten: Bieten Sie ihnen in ausreichender Entfernung von Ihrem Gartentisch eine köstliche Ablenkungsfütterung an! Sie können z. B. ein reife Weintrauben in der Mitte durchschneiden und mit den Schnittflächen nach oben auf einem Tellerchen einige Meter vom Gartentisch entfernt auf dem Gartenboden präsentieren. In aller Regel greifen die Wespen bei einem so komfortabel zu verzehrenden Angebot gerne zu.

4. Wespengerechte Kleidung

weiße Wäsche Tragen Sie gerne weiße T-Shirts? Dann tun Sie das, vor allem im Garten. Denn auf weiße Kleidung reagieren Wespen wesentlich weniger als auf bunte Blütenfarben, das ist der Grund dafür, dass die Imker weiße Schutzanzüge tragen. Sie könnten sich z. B. weiße Garten-T-Shirts kaufen, die immer in der Garderobe bereitliegen.

Ansonsten gilt: Schuhe an im Garten, unbedingt zumindest im Spätsommer, wenn die Völker absterben und halbtote Wespen auf dem Rasen herumliegen können.

5. Besser auf Wespenfallen verzichten

Die altbekannten Wespenfallen, die Flaschen mit Zuckerwasser oder Bier, sind ohnehin nichts für zartbesaitete Gemüter – der Durchschnittsmensch hat nun einmal wenig Freude daran, irgendeinem Lebewesen beim qualvollen Tod durch Ertrinken zuzusehen. Sie sind aber dazu auch noch kontraproduktiv, weil die ersten Wespen, die unbedarft in die Falle fliegen, noch nicht wissen, dass sie nicht wieder herauskommen. Sie versuchen deshalb zunächst, wieder herauszufliegen. Wespen können zwar keinen Schwänzeltanz ausführen, mit dem Bienen Artgenossen auf üppige Nahrungsquellen aufmerksam machen, dafür können sie aber unglaublich gut riechen. Die Wespe, die immer wieder versucht, aus der Flasche herauszukommen, verteilt genügend Geruchsstoffe in der Gegend, um viele Kumpel aufmerksam zu machen … Wenn sie dann irgendwann nicht mehr kann, wird sie vor dem Tod auch noch reichlich Stresssignale aussenden, und von denen ist man noch nicht ganz sicher, ob sie nicht doch Artgenossen anlocken, so gut ist die Kommunikation der Wespen noch nicht erforscht.

6. Wespen gezielt abschrecken?

Wenn Sie nach einem Mittel suchen, mit dem Sie Wespen gezielt abschrecken wollen, werden Sie zahlreiche Werbebotschaften finden, die genau das versprechen. Es gibt sicher Mittel, die wirken – das sind dann in der Regel Nervengifte, die auf Ihre Gesundheit auch gleich wirken könnten. Harmlose Mittel finden die Wespen in den meisten Fällen ebenso harmlos (oder sie nehmen sie überhaupt nicht wahr), wenn Sie auf einem dieser Mittel irgendeine genaue Angabe über die Wirksamkeit suchen, werden Sie deshalb auch keine Glück haben, es bleibt bei bloßen Versprechungen.

Sie können gerne ausprobieren, welche Düfte die Wespen in ihrer Region nicht mögen, im Internet finden Sie lange Listen mit Vorschlägen. Citronella z. B., das Öl für Duftlampen, wird häufig als sicherer Tipp gehandelt, während andere Erfahrungsberichte dem Duft keinerlei Erfolg bescheinigen.

7. Vorsorge für das nächste Jahr – Wespennester im Winter entfernen

WespennestWährend die Entfernung eines bewohnten Wespennests ziemlichen Aufwand verursacht, können Sie die verlassenen Nester im Winter gefahrlos entfernen. Spätestens Ende Oktober sollte eigentlich kein Leben mehr in einem Wespennest sein, ob eine „Wunderwespe“ länger überlebt hat, können Sie gerne durch grobes Anstoßen aus sicherer Entfernung und in beliebiger Häufigkeit testen.

Sie tun den Wespen damit auch nichts Böses, genau dieses Nest würde im nächsten Frühjahr auf keinen Fall wieder besiedelt werden. Wenn Sie möchten, dass auch in der Nähe dieses Nests im nächsten Jahr keine Wespennester mehr gebaut werden, sollten sie das verlassene Nest entfernen. Auch die Stelle, wo das Nest angeheftet war, sollte gründlich und mit Tensiden und ziemlich großflächig gesäubert werden, wenn Sie im nächsten Jahr keine Neuansiedlung wünschen. Warum? Wie gesagt, Wespen lernen, und sie geben Erlerntes offensichtlich auf irgendeine Art weiter, denn es ist bekannt, dass die verlassenen Nester auf die nächsten Königinnen, die einen Platz zum Nestbau suchen, anziehend wirken. Da diese Königinnen aber niemals ein verlassenes Nest erneut besiedeln, gehen sie von dem Wissen aus, dass ein schon einmal für ein Nest genutzter Platz auch für sie günstig ist – Wunder der Natur!

Wenn Sie dieses Wunder der Natur nicht in Ihrem Dachboden verwirklicht sehen möchten, heißt es also Nest weg und putzen – Sie verhindern damit auch, dass sich andere migrierende Insektenvölker dort ansiedeln, die gerne fremde Bauten nutzen.

Wenn Ihre Wespen designerisch begabt waren, kann es sich lohnen, das Nest als Ausstellungsstück zu präparieren, welches dann z. B. von Ihren Kindern mit in die Schule genommen wird. Die Bauten sind recht zerbrechlich und fein, etwas Fixierung erreichen Sie mit Haarspray, wenn Sie einen Querschnitt haltbar präparieren möchten, sollten Sie besser Sprühlack einsetzen.

8. Wespenfreies Haus am Abend

Wespen stehen auf Licht, und da sie ein gutes Stück besser sehen können als wir, auch schon auf sehr wenig Licht. Deshalb sollten Sie Ihr Haus abends im Dunkeln betreten und zunächst alle Fenster und Türen schließen, bevor Sie im Inneren das Licht anmachen. Wenn Sie gerne abends die Fenster öffnen, auch wenn Sie vor dem Fernseher sitzen, sollten Sie diese Fenster durch Insektenschutznetze sichern, damit durch die nächtliche Lichtquellen im Haus keine Wespen angelockt werden.

WespeSollte sich doch einmal eine Wespe ins Haus verirrt haben, reicht es in der Regel, wenn Sie einige Zeit das Licht ausknipsen, meist fliegt sie dann von alleine ins Freie, wo vielfältige Düfte locken. Sollte die Wespe die Düfte in Ihrem Haus zu bevorzugen scheinen, nehmen Sie einfach ein Glas und stülpen es über die Wespe, schieben ein Blatt Papier darunter, das als Deckel dient, wenn Sie das Glas umdrehen, und befördern die anhängliche Wespe ins Freie.

9. Wespenverbannung für Allergiker

Wenn Sie den Verdacht haben, auf Wespen allergisch zu reagieren, hier Ihr „Fahrplan“:

  • Test beim Allerlogen
  • nur bei etwa fünf Prozent der Bevölkerung sind tatsächlich auf Wespengift allergisch
  • Eine Insektengiftallergie kann meistens Fällen durch Hyposensibilisierung geheilt werden
  • Die möglichst umfassende Wespenverbannung ist eine anstrengende Angelegenheit
  • Zunächst wird der Garten insektenabweisend gestaltet
  • Dann wird das Haus möglichst dicht gemacht
  • Der Umgang mit Wespen sollte trotzdem geübt werden, ganz aus dem Weg gehen kann man ihnen nicht

Insgesamt lässt sich festhalben: Das beste Mittel, Wespen effektiv zu vertreiben, ist auf jeden Fall, sie gar nicht erst anzulocken.

Schutz vor Wespenstichen

Was auch immer Sie zur Wespenabwehr tun – es wird Sie nicht davon befreien, hin und wieder in Ihrem Leben eine einzelne Wespe zu Gesicht zu bekommen. Und wenn Sie nicht über den Sommer jedes Café und jeden Biergarten meiden wollen, werden Sie dort im Spätsommer auf ziemlich viele Wespen treffen. Was noch nicht bedeuten muss, dass Sie auch einen Wespenstich abbekommen werden, zumindest nicht, wenn Sie den nachstehenden Tipps wirklich folgen – der beste Schutz vor Wespenstichen ist eine Art Stufenplan, der die gerade aufgezählten Abwehrvorschläge ergänzt:

  • Wissen hilft, auch gegen Panik

WespennestZum Beispiel das Wissen darüber, welche Wespenarten sowieso harmlos sind (alle außer der „Deutschen Wespe“ und der „Gemeinen Wespe“) und wie kurz die Zeit ist, in denen die Wespen aggressiv erscheinen – nur etwas über einen Monat, zwischen Ende August, sie suchen jetzt kein Fleisch mehr für die Larven, sondern Zucker für sich selbst, bis zu ihrem Tod spätestens Mitte Oktober.

Aber auch das Wissen darüber, dass Wespen eben nur aggressiv erscheinen, aber nicht sind – sie kommen nicht auf uns zugeflogen, um uns zu stechen, sondern weil sie Nahrung suchen. Vor allem aber das Wissen darüber, dass nur 15 Menschen im Jahr von einem Wespenstich mehr spüren als ein wenig Brennen oder Jucken – Bei 80 Millionen Einwohnern in Deutschland bedeutet das umgerechnet, dass die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz erschlagen zu werden, größer ist.

  • Richtiges Verhalten

Das richtige Verhalten ist wohl der beste und für Paniker wohl auch der anstrengendste Schutz vor Wespenstichen:

  • Wenn Sie ruhig, ruhig, ruhig bleiben, wenn Sie von Wespen umgeben sind oder angeflogen werden, haben Sie eigentlich schon gewonnen.
  • Das bedeutet: Absolut ruhig verhalten, nicht nach den Wespen schlagen, nicht nach den Wespen ihnen pusten, nicht nach den Wespen treten.
  • Leicht gesagt, ich Witzbold? Ja klar, aber der Erfolg sagt nun einmal, dass das die beste Methode ist.
  • Übung hilft, immer wieder, und auch die Wespe, die dicht um Ihr Gesicht fliegt, will sich nicht mit Ihnen anlegen, sie braucht das, um scharf zu sehen.
  • Wenn immer um Sie herum ungewöhnlich viele Wespen schwirren, sollten Sie Ihr Parfum und Ihre Kosmetika überprüfen.

Fazit
Mit Wespen kann man recht gut leben, wenn man nicht zu den – ausnehmend seltenen – Allergikern gehört. Sicher ist es für jeden vernunftbegabten Menschen möglich, so viel über Wespen und den Umgang mit ihnen zu lernen, dass ihm ein entspanntes Verhalten bei einem Zusammentreffen mit einer Wespe möglich ist.