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Kaiserkrone – Pflanzen, Pflege und Vermehren

Kaiserkrone

Das attraktive Zwiebelgewächs gehört zur Gattung der Fritillaria und stammt aus der Familie der Liliengewächse. Doch mit ihren kräftigen Blütenstielen, die eine Wuchshöhe von mehr als 1 Meter erreichen können, gilt sie als der größte Vertreter in der mehr als 100 Arten umfassenden Gattung.

Herkunft und Vorkommen

Die Kaiserkrone war bereits im alten Orient als ansehnliche Gartenpflanze bekannt. Sie ist aber auch im Iran und in Pakistan beheimatet und findet ihren Lebensraum ebenso in den gebirgigen Regionen der Türkei wo sie selbst in den kargen Hängen bis zu einer Höhenlage von 3000 Metern erblüht. Nach Mitteleuropa gelangte das edle Gewächs um 1573, wo sie noch heute zu einer der beliebtesten und zugleich stattlichsten Pflanzen gehört, die sich ideal für eine Hintergrundbepflanzung, in Bauerngärten und zur Bepflanzung von Kübeln und Töpfen eignet.

Die Arten

Die Kaiserkrone als robuste, winterharte und mehrjährige Pflanze ist in verschiedenen Arten erhältlich die sich nicht nur durch ihre unterschiedliche Farbtönung voneinander unterscheiden, sondern auch durch ihre besondere Schönheit. So entwickelt die robuste Fritillaria Lutea gelbe Blüten während sich an der Fritillaria Rubra Maxima rote und an der Fritillaria Aurora orange glockenförmige Blüten zeigen. Die Fritillaria Kroon of Kroon zeichnet sich wiederum durch leuchtende rot-orangefarbene Blüten aus, die darüber hinaus als besonderes Merkmal zwei Blütenkränze besitzt, die übereinander angeordnet sind. Neben diesen beeindruckenden Sorten, die im Laufe der Zeit aus der Wildform der Kaiserkrone gezüchtet wurden, gibt es auch seltene Raritäten und noch weitere Arten.

  • Fritillaria imperialis ‚Aureomarginata‘ – ist eine absolute Rarität, die seit 1665 in Kultur ist und stets als ganz seltene Kostbarkeit geschätzt wird. Sie besitzt einen cremegelben Blätterrand und bevorzugt im Garten einen konkurrenzlosen Platz, an dem sie gepflegt und gehegt wird.
  • Fritillaria imperialis ‚Argenteovariegata‘ – diese Sorte ist bereits seit 1771 in Kultur und verfügt über eine elfenbein – weiße Blattumrandung und ab April über orangerote Blüten. Sie duldet im Garten keine Konkurrenz und möchte gepflegt und gehegt werden.
  • Fritillaria imperialis ‚Garland Star‘ – besonders große Blütenkrone mit vielen orangefarbenen Blütenglocken und einem dunkel gefärbten, sehr standfesten Blütenstängel, gilt als ausgesprochen wüchsige Sorte und ist ideal für Bauerngärten geeignet, kann aber auch in kleinen oder größeren Gruppen im Garten einzigartige Akzente setzen. Diese faszinierende Pflanze wurde bereits von der Royal Horticultural Society mit dem Award of Garden Merit ausgezeichnet.
  • Fritillaria persica – persische Kaiserkrone – ist eine nahe Verwandte der Kaiserkrone mit pflaumenfarbigen, dunklen, leicht duftenden Blütenglocken, liebt ausschließlich einen warmen, sommertrockenen Standort sowie einen durchlässigen Boden
  • Fritillaria raddeana — Zwerg-Kaiserkrone – grünlich, cremefarbene oder schwefelgelbe Blüten, sehr ausdauernd, bevorzugt einen sehr trockenen Standort deshalb ist sie hervorragend für Steingärten geeignet.

Der Standort

Kaiserkrone Kaiserkronen sind bescheidene Pflanzen, die keine besonderen Ansprüche verlangen. Und dennoch sollten einige wesentliche Punkte bei dieser Pflanze beachtet werden:

  • bevorzugen einen warmen und sonnigen bis halbschattigen Standort
  • in Rabatten ist es empfehlenswert die Blume in der Mitte zu pflanzen, da sie so aufgrund ihrer Größe so besser zur Wirkung kommt
  • passt ideal zu farblich gleichen Frühjahrsblumen
  • andere Pflanzen sollten jedoch aus optischem Grund niedriger sein
  • sind andere Blumen mit gleicher Höhe vorhanden sollten diese eine spätere Blütezeit haben
  • und so dicht zusammenstehen, dass sie den vertrockneten Blütenstand der Kaiserkrone verdecken

Der Boden

Damit die traumhaften Blüten intensiv austreiben können, beanspruchen die Kaiserkronen einen sehr durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Sollte der Gartenboden zu schwer sein kann er mit etwas Sand aufgelockert werden.

Gießen und Düngen

Das bemerkenswerte Liliengewächs benötigt keine umfangreiche Pflege und ziert über viele Jahre hinweg eindrucksvoll den Garten wenn sie:

  • nur bei längerer Trockenheit regelmäßig gegossen wird
  • dabei ist jedoch unbedingt Staunässe zu vermeiden, damit es nicht zur Fäulnis der Zwiebel kommen kann
  • dabei wird wahlweise mit einem mineralischen Dünger wie zum Beispiel Blaukorn oder mit reifem Kompost oder auch mit Mist gedüngt, wenn dieser zur Verfügung steht
  • zeigt sich Ende März bis Anfang April der erste Austrieb, der noch jungen Pflanze eine Handbreit über der Erde, sollte diese ebenfalls gedüngt werden, damit der hohe Nährstoffbedarf abgedeckt werden kann
  • dies erfolgt, indem der Dünger zunächst um jede Pflanze zunächst gestreut und anschließend leicht in die Erde eingearbeitet wird
  • eine zweite Düngung erfolgt dann noch einmal nach der Blütezeit im Mai – Juni 

Die ideale Pflanzzeit

Kaiserkrone In der Regel kann die Zwiebel der Kaiserkrone bei frostfreiem Wetter das ganze Jahr über gesteckt werden. Damit das Liliengewächs jedoch bereits im nächsten Jahr von April bis Mai seine edlen Blütenglocken zeigen kann, sollte die Pflanzung so früh wie möglich erfolgen.

  • daher ist die beste Pflanzzeit August bis September
  • denn in diesem Zeitraum kann die noch vorhandene Bodenwärme zur Wurzelbildung genutzt werden
  • die Pflanztiefe sollte zwischen 25 cm und 30 cm betragen
  • auch bei größeren Zwiebeln auf eine ausreichende Tiefe achten
  • Tipp: Die dreifache Stärke der Zwiebel ist zugleich die optimale Pflanztiefe
  • der ideale Abstand beträgt zwischen 30 cm bis 40 cm
  • Kaiserkronen können einzeln oder in Gruppen mit 5 bis 8 oder auch 10 Zwiebeln pro Quadratmetern gepflanzt werden
  • Achtung! Gekaufte Zwiebeln der Kaiserkrone sind nur eine kurze Zeit lagerfähig!

Staunässe führt zur Fäulnis auch bei Zwiebeln deshalb:

  • das Pflanzloch mit einer Kiesschicht von 1 cm bis 2 cm oder alternativ mit einer Handvoll Sand füllen
  • da die Blume aber auch durchlässige Böden bevorzugt, sollte bei schweren Ton- oder Lehmböden Sand untergemischt werden
  • vorteilhaft ist zudem ein 1:1 Mix aus gutem Kompost dem ein wenig Lehm zugefügt wurde

Tipp: Bei der Einpflanzung der Blumenzwiebel zeigt die Oberseite, die an den rötlichen Knospen erkennbar ist immer nach oben. Um auch hier eine Staunässe zu vermeiden, kann die Zwiebel bei der Herbstpflanzung auch schräg in das Pflanzloch gelegt werden so sammelt sich weniger Feuchtigkeit an.

Aussaat und Vermehrung

Das Vermehren der Kaiserkrone gestaltet sich als recht einfach da sich die Zwiebel der Pflanze selbst teilt.
Ist dieser Prozess im August abgeschlossen, können die einzelnen Hälften, je nachdem wie oft sich die Brutzwiebel geteilt hat dann problemlos an einen neuen Standort umgesetzt werden.

Das Vermehren der Kaiserkrone kann aber auch über die Aussaat von Samen erfolgen. Denn ist der Samen im Spätsommer reif kommt er sofort zur Aussaat im Freien.

  • Kaiserkrone denn nur ganz frischer Samen ist auch keimfähig
  • Kaiserkronen sind aber auch Kaltkeimer deshalb muss das Saatgut einmal Frost ausgesetzt sein
  • denn dann zeigen sich die ersten kleinen Pflänzchen im folgenden Frühjahr

Besonderheiten

Die Kaiserkrone weist einige Besonderheiten auf. So verweilt sie gern am gleichen Standort und mag das Umpflanzen an eine andere Stelle überhaupt nicht. Denn die Zwiebelblumen fühlen sich dann in ihrem Wachstum gestört und zeigen dies mit einer deutlich schwächeren Blüte. Wird die Kaiserkrone neu gepflanzt, muss berücksichtigt werden, dass es 1 bis 2 Jahre dauern kann, bevor sie sich in ihrem wunderschönen Glanz zeigt. Wird sie aus Samen gezogen, dann kommt es zwar im nächsten Jahr zu einer Pflanzenbildung doch auch in diesem Fall benötigt sie einige Jahre bis zur ersten Blüte.

Kaiserkrone schneiden

Wenn die Blüte der Pflanze vorbei ist, sollte umgehend der Blütenstiel oberhalb der Blätter entfernt werden. Der noch vorhandene Rest bleibt jedoch stehen, bis auch dieser völlig vergilbt ist und etwa Ende Juli entfernt werden kann. Denn auf diese Weise kann das Zwiebelgewächs neue Kräfte für die kommende Saison sammeln um dann wieder in seiner ganzen Pracht die heimischen Gärten zu verschönern. Dafür ist es aber auch von Vorteil einen 10 cm langen Stiel beim Rückschnitt stehen zu lassen, damit die Kaiserkrone bei den Arbeiten im Herbst auch erkennbar ist und nicht versehentlich mit entfernt wird.

Überwintern

Das reizvolle Liliengewächs ist winterhart und kann deshalb während der kalten Jahreszeit in der Erde zum Überwintern verbleiben.

Schädlinge

Kaiserkrone Ebenso wie die Lilien ist auch die Kaiserkrone nicht selten von dem Lilienhähnchen befallen. Bei diesem 6 mm bis 8 mm großem Schädling handelt es sich um einen Käfer, der ein gelacktes Äußeres aufweist. Ab Ende März beginnt er an den Blättern zu fressen, bevor im Frühjahr die gelb-grauen Larven erscheinen, die häufig mit schleimigem Kot bedeckt sind und sich auf der Unterseite des Blattes befinden. Als Gegenmaßnahme hilft einerseits das regelmäßige Absammeln der Käfer und Larven und andererseits ein Insekten-Stäubemittel wie der Spruzit-Staub oder Hortex. Da die Kaiserkrone sehr widerstandsfähig ist, kommt es bei dieser Pflanze nur sehr selten zu Krankheiten.

Die Kaiserkrone vertreibt Wühlmäuse
Das attraktive Gewächs verströmt einen unangenehmen und überaus strengen Geruch, der in erster Linie von der Zwiebel ausgeht und Pflanzen wie Tulpen und Krokusse vor unliebsamen Gästen schützt. Denn nach Erfahrungen von Hobbygärtnern trägt der penetrante Geruch einen wesentlichen Anteil dazu bei, das vegetarische Plagegeister wie Maulwurf und Wühlmäuse aus dem heimischen Garten erfolgreich vertrieben werden können.

Giftstoffe in der Kaiserkrone

Auch wenn sich das Liliengewächs überaus dekorativ präsentiert so enthält die Pflanze mit Fritillin und Imperialin Giftstoffe, die in hoher Konzentration in der Zwiebel vorhanden sind. Zu den typischen Vergiftungserscheinungen gehört Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Es treten Krämpfe auf und es kann zu Herz-Kreislaufbeschwerden (Blutdruckabfall) kommen. Bei einer zu hohen Dosis tritt der Tod durch Herzstillstand ein. Deshalb sollten die Zwiebeln der Kaiserkrone für Kinder stets unzugänglich gelagert werden. Doch Achtung! Kaiserkronen sind nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere wie Hunde, Katzen und Vögel giftig.