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Freesien, Freesia – Pflanzen, Pflege und Überwintern

Freesien Freesia

Die blütenreichen und farbenprächtigen Freesien verbreiten nicht nur optisch ihren Charme im heimischen Garten, sie bieten auch ein ganz besonderes Dufterlebnis. An den Stängeln sitzen einseitig zwischen vier und zehn trichterförmige Blüten, die Farbvarianten von Gelb, Weiß, Blauviolett oder Rottönen annehmen können. Manche Freesienarten sind auch mehrfarbig und entwickeln gefüllte Blüten an mehr als drei Blütenstängeln je Pflanze. Bei ihrer Haltung im Freiland sind die Freesien sehr feinfühlig. Mit ein paar einfachen Kniffen kann aber auch von relativ unerfahrenen Gärtnern eine reichhaltige Blütenpracht erzielt werden.

Arten

Die Auswahl an Freesiensorten ist vielfältig. Neben relativ ursprünglichen Varianten mit ungefüllten sechsblättrigen Blüten gibt es auch Züchtungen, die eine gefüllte oder mehrfarbige Blüte aufweisen. Insgesamt werden Freesien zwischen 15 und 40 Zentimetern (inklusive Blüten) hoch. Ihr Blattwerk ist sehr einfach gestaltet und erinnert durch ihre Form und Farbe an Gräser. Erste Knospen bilden sich ab Juni am Blütenstängel. Bei anhaltend warmem und sonnigem Wetter kann die Blütezeit dann bis in den September hineinreichen. Am schönsten wirken die Pflanzen, wenn sie horstig in Gruppen gepflanzt werden.

  • Weiße Blüte: Elegance, Polaris
  • Weiß gefüllt: Double Dutch
  • Gelbe Blüte: Aladin, Cinderella
  • Gelb gefüllt: Golden Wave, Yvonne
  • Hellblaue Blüte: Blue Heaven
  • Dunkelblaue Blüte: Blue Moon, Cote d´Azur
  • Rote Blüte: Rapid Red
  • Rot gefüllt: Fresco, Marianne
  • Rosa: Margaret, Mosella
  • Rosa gefüllt: Rossini
  • Violett gefüllt: Purple Rain

Besonderheiten
Vor etwa einhundert Jahren wurden die zart duftenden Blumen aus Südafrika auch in Europa eingeführt. Lange Zeit konnten sie bei uns nur als Zimmerpflanze zum Blühen gebracht werden. Erst spätere Zuchterfolge führten zur Freilandfreesie, die deutlich besser an das kühlere Klima angepasst ist.

Freesien Freesia Wer Freesien kauft, sollte daher immer genau prüfen, ob es sich beim gewünschten Exemplar um eine Art handelt, die ins Freiland gesetzt werden kann, oder ob es sich um eine Zimmerpflanze handelt. Während Zimmerfreesien die kalten Nächte im Freien meist nicht überstehen, dafür aber eine hervorragende Schnittblume abgeben, sind Freilandarten selten für die Topfhaltung geeignet. 

Beliebte Schnittblume

Als Schnittblumen sind Freesien lange haltbar. Verwendet werden überwiegend Sorten, die in Töpfen gezogen werden. Der Blütenstängel wird möglichst weit am Ansatz geschnitten, wenn sich die Knospen noch nicht geöffnet haben. Der Strauß wird dann in eine Vase mit warmem Wasser und handelsüblicher Schnittblumennahrung eingesetzt. So bleibt die zierliche und elegante Blüte der Freesie für mindestens zehn Tage frisch.

Tipp: Wer kein Nährsubstrat zu Hause hat, kann dem Wasser auch einen Esslöffel Zucker beimengen. Freesien brauchen sehr viel Energie, damit sie ihre Blüten öffnen. Das Wasser in der Vase sollte nicht gewechselt werden. Durch Nachgießen wird lediglich der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen.

Standort (Freilandfreesien)

Freesien stammen aus Südafrika, wo sie nach lang anhaltender Dürre durch einem starken Regenguss in relativ kurzer Zeit im feuchten Boden austreiben und Blüten bilden. Daher haben sie auch keinerlei Probleme mit warmen oder heißen Temperaturen im Sommer. In heimischen Gärten bevorzugen sie ebenfalls einen sehr sonnigen Standort. Am liebsten stehen sie an einem geschützten Ort, an dem kein Regenwasser auf ihre Blätter trifft. Haben die Pflanzen einen Regenwasser geschützten Platz im Garten, begnügen sie sich auch mit etwas weniger Sonne (heller Halbschatten). An den Boden stellt sie folgende Ansprüche:

  • humusreich
  • eher geringer Nährstoffgehalt (hohe Salzkonzentrationen schädigen junge Pflanzen)
  • durchlässig für Luft und Wasser
  • frei von Krankheiten und Unkrautsamen
  • pH-Wert: 6,5-7,2

Pflege und Düngen

Freesien Freesia Obwohl die Freesie die Sonne liebt, benötigt sie doch regelmäßig Feuchtigkeit. Bis die Blüte im Juni erscheint, ist ihr Wasserbedarf hoch. Sie kann großzügig mit der Gießkanne oder dem Gartenschlauch gewässert werden. Die Blüten der Pflanzen mögen allerdings keine Nässe, daher wird dann nur noch vorsichtig am unteren Stängel entlang auf den Boden Wasser zugefügt. 

Freesien reagieren empfindlich auf Fluor. Deshalb sollte kein fluorhaltiges Wasser verwendet werden. Auf eine Grunddüngung sollte wegen der Salzempfindlichkeit verzichtet werden. Bei sehr kargen Böden reicht eine vorsichtige Düngung aus. Diese sollte allerdings deutlich verdünnter ausfallen als auf der Anleitung beschrieben:

  • Dünger: ausgeglichener oder kaliumbetonter Flüssigdünger
  • 0,1 prozentige Lösung (maximal)
  • Rhythmus: wöchentlich oder seltener

Sind die Sommer kühl und verregnet, ziert sich die Freesie. Sie wächst nicht richtig und bildet häufig nur sehr spärliche oder gar keine Blüten.

Pflanzen

In einigen Gärtnereien oder Gartencentern werden im Frühling verschiedene Sorten von Freesien angeboten, die schon in Erde eingesetzt und zum Austreiben gebracht wurden. In diesem Fall kann die gut gewässerte Pflanze nach den Eisheiligen aus dem Topf geholt und ins Freiland gesetzt werden.

Deutlich häufiger sind Freesien aber als Knollen erhältlich. Bei der Auswahl sollte auf große und unbeschädigte Knollen geachtet werden, denn sehr kleine oder beschädigte treiben nicht aus oder blühen kaum. Wenn im Netz schon ausgetriebene Pflanzen enthalten sind, stehen die Chancen für ein gutes Anwachsen im Garten schlecht. Wer seine Freesienknollen schon recht früh im Jahr erwirbt, kann ihnen etwas Gutes tun, indem er sie über ein paar Wochen hinweg dunkel und bei Raumtemperatur lagert. Pflanzen mit einer solchen Vorbereitungszeit zeigen sich deutlich blühfreudiger.

  • Freesien Freesia Zeitpunkt: Mai (wenn keine Frostgefahr mehr besteht)
  • Vor der Pflanzung: Mehrere Tage bei mindestens 20 Grad lagern.
  • Vor dem Pflanzen: Boden auflockern.
  • Knolle für kurze Zeit in warmes Wasser legen.
  • Pflanztiefe: 5-10 Zentimeter
  • Knollen nass und aufrecht pflanzen.
  • Pflanzabstand: zwischen 10 und 30 Zentimeter (je nach Art)
  • Bodenbedeckung: Torf, Mulch oder Häckselstroh

Tipp: Helles Mulchmaterial reflektiert das Licht zusätzlich nach oben. Das beeinflusst Wachstum und Blütenbildung positiv.

Wichtigster Faktor: Temperatur

Die Blatt- und Blütenbildung erfolgt erst nach der Pflanzung. Der ausschlaggebende Faktor für eine üppige Blüte ist die Temperatur. Sie sollte für etwa sechs Wochen nach der Pflanzung etwa 12-15 Grad im Tagesmittel betragen. Dies können auch etwa 18 Grad am Tag und 10 Grad in der Nacht sein. Ist die Temperatur deutlich höher, verzögert sich die Blüte und die Pflanze wird höher. Bei durchschnittlichen Temperaturen unter zwölf Grad bilden sich die Blüten später und die Blütenstängel bleiben kurz.

  • Bei hohen Temperaturen: Bodendeckung feucht halten, schattieren.
  • Bei niedrigen Temperaturen: Boden mit zusätzlichem Stroh und Folie abdecken.

Liegen die Temperaturen deutlich über 15 Grad oder ist nicht genügend Licht vorhanden, wachsen die jungen Pflanzen sehr schnell. Sie bekommen lange, dünne Triebe, die dazu neigen, umzuknicken. Die grasähnlichen Triebe anzubinden, ist in der Regel nicht praktikabel. Eine Vergesellschaftung mit niedrig wachsenden, buschigen Bodendeckern (wie Männertreu) kann eine natürliche Stütze sein. Allerdings dürfen die Nachbarpflanzen der Freesie nicht das Licht streitig machen.

Überwintern

Freesien sind zwar mehrjährige Pflanzen, allerdings sind sie nicht winterhart. Verbleiben sie in der kalten Jahreszeit im Freiland, erfrieren sie. Schon eine einzige frostige Nacht kann das Ende der Pflanze bedeuten. Deshalb verbleiben sie nur etwa vier bis sechs Wochen nach der Blüte weiterhin in der Erde. Die Blätter der Pflanze dürfen aber auf keinen Fall geschnitten werden, solange sie noch grün sind. Sie bilden überlebenswichtige Nährstoffe, die nach der Blüte in die Knolle geleitet und dort gespeichert werden. Nur mit der nötigen Energiereserve kann die Freesie dann im Frühjahr wieder austreiben.

  • Freesien Freesia Nach der Blüte nur noch wenig Wasser geben.
  • Gießen in den letzten Wochen ganz einstellen.
  • Blätter entfernen, wenn sie eingetrocknet sind.
  • Zeitpunkt: Vor dem ersten Bodenfrost (Oktober)
  • Knollen vorsichtig aus der Erde ausgraben.
  • Bei Zimmertemperatur ein bis zwei Tage trocknen lassen.
  • Restliche Erde entfernen.
  • Nur gesunde und große Knollen verwenden.
  • Bei 15-20 Grad und guter Luftzirkulation einlagern.
  • Geeignet: Holzkiste oder Karton mit Stroh

Obwohl die Pflanzen mehrjährig sind, blühen sie manchmal nur ein einziges Mal. Und auch nicht alle Knollen überstehen trotz optimaler Bedingungen die Ruhephase. Deshalb sollten immer ein paar Samen aufgehoben werden, dann müssen nach dem Winter weniger neue Pflanzen nachgekauft werden.

Schneiden

Während bei Zimmerfreesien die Blüten für Sträuße geschnitten werden können, verbleiben die Blüten bei Freilandfreesien in der Regel an der Pflanze. Der Blütenstängel kann entfernt werden, wenn er vertrocknet ist. Wer seine Freesien selbst vermehren möchte, kann zu diesem Zeitpunkt die Samen ernten. Die Blätter werden erst dann bodennah geschnitten, wenn sie schon deutlich vergilbt oder sogar vertrocknet sind.

Vermehrung

Freesien lassen sich durch Samen vermehren, die sich in einer Kapselfrucht am Blütenstängel bilden. Die dreifächerigen Kapseln enthalten einige Samen je Fach. Die Samen können geerntet werden, wenn die Samenkapsel am Blütenstängel getrocknet ist. Nach der Entfernung aus der Kapsel werden die winzigen Samen mit der harten Schale für einen oder zwei Tage an der Luft getrocknet und sind dann über Jahre hinweg keimfähig. Vor dem Aussäen müssen die Samen für mindestens einen Tag in lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Die Freesie keimt sehr langsam, es ist also ein wenig Geduld notwendig.

  • Freesien Freesia Samen mit Sand vermischen.
  • In Töpfe oder Saatkasten aussäen.
  • Töpfe mit Folie abdecken.
  • Für etwa drei Wochen bei 20 Grad möglichst dunkel stellen.
  • Danach hell aufstellen.
  • Temperatur: 15-17 Grad
  • Freilandfreesien ab Mai in den frostfreien Gartenboden pflanzen.

Zimmerfreesien können das ganze Jahr über gesät und aufgezogen werden.

Krankheiten und Schädlinge

Freesien, die im Freiland heranwachsen, können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

  • Freesien-Mosaik-Virus: Blätter hellgrün bis braun gestreift, verkrüppelte Blüten.
  • Bohnen-Mosaik-Virus: Blätter vergilben, trocknen von der Spitze her ein. Blüten klein oder Missbildungen.
  • Knollenfäule: Vergilben, Welken und Absterben der Pflanze. Knolle fault.

Bei einem Schädlingsbefall müssen die kranken Pflanzen ausgelesen und aus der Erde herausgenommen werden. Die Entsorgung sollte nicht auf dem Kompost erfolgen, sondern im Hausmüll, da ansonsten eine Verbreitung der Krankheit im gesamten Garten zu befürchten ist. Beim Mosaik-Virus kann ein Blattlaus-Bekämpfungsmittel Wirkung zeigen. Bei faulen Knollen müssen die Pflanzen entsorgt werden.

Achtung: Sollen im nächsten Jahr wieder Freesien an gleicher Stelle eingesetzt werden, müssen die Knollen vorbeugend für etwa 20 Minuten in Benomyl-Lösung eingelegt werden (Apotheke oder Gärtnerei). Knollen aus dem Versandhandel sind üblicherweise schon mit dem Mittel präpariert.
Bei einer kranken Freesie ist aber nicht immer ein Schädling im Spiel. Freesien kränkeln häufig auch, wenn die Pflege- oder Standortbedingungen nicht optimal sind:

  • Grauschimmel (Flecken und Faulstellen, grauer Schimmelrasen): zu nasse Blätter oder Boden
  • Trockene Blütenknospen: zu hohe Temperatur, zu wenig Licht
  • Daumenbildung (gestreckter Blütenstand): stark wechselnde Temperaturen während der Blütenbildung

Fazit
Freesien benötigen vor allen Dingen einen vor Regen geschützten, sonnigen Platz im Garten. Wenn in der Wachstumsphase der Boden feucht gehalten wird, sind beste Voraussetzungen für ein gutes Wachstum und eine üppige Blütenpracht gegeben. Allerdings bleiben Freesien trotz Anpassung an unsere Breitengrade sehr wetterfühlig. Ist der Sommer kühl und feucht, kann die Blüte auch schon einmal völlig ausbleiben. Viele Exemplare blühen nur ein einziges Mal.