Gartenpflanzen Rosen

Ramblerrosen – Pflege & Schneiden öfterblühender Rosen

Ramblerrosen

Die Ramblerrosen sind eine noch recht junge Züchtung, zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelang es Züchtern erstmals, in die heimischen Rosensorten die Sorten Rosa multiflora und Rosa wichuraiana einzukreuzen. Die Rosa multiflora wurde damals aus China eingeführt, sie ist so vielblütig, wie ihr Name verspricht, die Rosa wichuraiana steuerte ihre besonders lang wachsenden und besonders biegsamen Triebe bei.

Diese Kombination ergab eine Gruppe von Kletterrosen, die selten ein Klettergerüst brauchen, sondern mit ihren unerhört weichen und biegsamen Trieben selbsttätig auf Bäumen „wandern“ und an rauen Häuserwänden „umherstreifen“, bis in eine Höhe von 10 Metern. Dazu verwöhnen sie uns mit einer überreichen Blüte, die in Erinnerung an die Wildrosen-Vorfahren nicht riesig groß sind, aber dafür gleich in ganzen Büscheln erscheinen.

Der beste Standort für Ramblerrosen

Wie andere Rosen haben Ramblerrosen recht entschiedene Ansprüche an ihren Standort:

  • Die wilden Vorfahren der Rambler siedelten sich vor allem an Waldrändern an, Rambler sind also nicht solche Sonnenkinder wie andere Rosen.
  • Sie können mit ihren Wurzeln sogar gerne in den Schatten gepflanzt werden, wenn die Triebe irgendwo im oberen Bereich in die warmen Sonnenstrahlen hineinwachsen können.
  • gelbe Rosen Jeder sonnige Platz ist ihnen auch recht, aber nur, wenn genug Luftbewegung stattfindet, sodass die Rosen an heißen Sonnentagen nicht leiden.
  • Gute Durchlüftung ist den Rosen generell wichtig, jede Feuchtigkeit auf den Blättern sollte möglichst schnell wegtrocknen.
  • Deshalb sollte eine Ramblerrose nie in einen geschützten Winkel im Schlagschatten mehrerer Wände gepflanzt werden.
  • Auch wenn ein Baum zu sehr von Hecken abgeschirmt ist, sodass sich unter ihm stehende Hitze bildet, sollte die Ramblerrose nicht gerade diesen Baum beranken.
  • Wenn die Ramblerrosen einen Baum beranken soll, sollte dieser auch selbst eine recht lichte Krone haben, die genug Licht und Luft zur Rose durchlässt.
  • Um den Standort herum sollte genug Erdreich vorhanden sein, in einer kleinen Pflasterritze wird eine Ramblerrose sich wahrscheinlich nicht so wohlfühlen.

Sie sollten sich um die Standortwahl wirklich Gedanken machen, sogar ein Test der Durchlüftung mit einem Windrad kann nicht schaden – wenn der Standort ihr richtig gut gefällt, haben Sie wahrscheinlich das Meiste dafür getan, dass Ihre Rose prächtig und ohne Krankheiten zu entwickeln gedeiht.

Erde vorbereiten

Die richtige Erde ist bei den Ramblern, die nach oben sehr viel Pflanzenmasse entwickeln sollen, grundlegend. So setzt sich eine gute Rosenerde zusammen:

  • Die Rosenerde muss den Rosen genug Nährstoffe bieten, also zunächst einmal ausreichend Humus enthalten.
  • Probleme kann es hier geben, wenn Sie einen Boden übernommen haben, den man jahrelang mit mineralischem Dünger behandelt hat. Dieser Dünger bewirkt irgendwann eine Verarmung der Erde.
  • Dann empfiehlt es sich, vor der Anpflanzung einer mehrfach blühenden Kletterrose, die den Boden so stark beansprucht wie kaum ein anderes Gewächs, erst eine Gründüngung vorzunehmen.
  • Normaler Gartenboden wird auf die Rosenpflanzung vorbereitet, indem reifer Kompost eingearbeitet wird.
  • Saurer Boden, der vorher Moorbeetpflanzen beherbergt hat, muss man mit Kalk wieder auf einen normalen bis basischen pH-Wert bringen.
  • Verdichteten Boden sollte man auf jeden Fall gut auflockern. Jedem Boden für Rosen tut es gut, wenn ein wenig Sand und Lehmpulver eingearbeitet wird.
  • Die Wasserdurchlässigkeit sollte geprüft werden. In stauender Nässe wird eine Rose schnell von Pilzen befallen werden.
  • Kompost Die Erde sollte man regelmäßig mit Kompost anreichern, damit immer genug Spurennährstoffe vorhanden sind.
  • Wenn am gleichen Platz gerade eine Rose gestanden hat, die unter Pilzen oder Nematoden litt, sollte man hier nur eine neue Rose pflanzten, wenn man die Erde austauscht.
  • Falls Ihnen das zu mühsam ist und die Rose noch etwas warten kann, können Sie den Boden auch mit einer Gründüngung sanieren.
  • Ob Ihr Boden bereit für eine Rose ist, sagt Ihnen in Zweifelsfällen eine Bodenanalyse. Beim örtlichen Umweltamt erfahren Sie, wer Ihnen diese Bodenanalyse macht.

Ramblerrosen pflanzen

Welcher Pflanzabstand zwischen den einzelnen Rosen gelassen werden muss, kommt ein wenig auf den Standort an. Wenn die Rosen in optimaler Erde einen ganzen Schuppen beranken sollen, dürfen sie etwas enger gepflanzt werden als an einen Standort, an dessen Eignung Sie noch etwas zweifeln. Der übliche Abstand ist rund ein Meter. Wenn Sie jedoch eine sehr starkwüchsige Ramblerrose erworben haben, sollten Sie besser etwas mehr Abstand lassen. Denn die Rambler werden wahrscheinlich mehr wuchern, als Sie sich vorstellen können. An einem Standort, der ihr wirklich gefällt, kann eine Ramblerrose jedes Jahr Triebe von mehreren Metern Länge entwickeln …

Die Pflanzlöcher sollten Sie großzügig graben, damit Sie die Rosen ohne Beschädigung der Wurzeln hineingeben können. Die Rosen werden mit einem Wasserbad vorbereitet, mindestens über Nacht, dann in die Erde gegeben und vor dem Zuschütten noch einmal angegossen. Damit sich die aufgefüllte Erde setzt, besprengt man sie mit Wasser, ggf. können Sie noch Erde nachgeben.

Rosen Am besten pflanzen Sie Ihre neuen Rosen im Herbst, möglich ist das bis November, wenn die Erde nicht gefroren ist. Wenn Sie jedoch in einer der kälteren Regionen leben sollten Sie die Rosen rechtzeitig früher in die Erde geben. Wenn die Rosen gepflanzt sind, können Sie jetzt gleich den Winterschutz aufhäufeln. Bodenfeuchtigkeit ist im Herbst reichlich vorhanden und wird so bis zum Winterbeginn gehalten. Ihre Rose hat nun genug Zeit, um sich gut im Boden zu verwurzeln, bevor sie im Frühjahr an die Trieb- und Blütenproduktion geht.

Ramblerrosen gießen

Wenn Ihr Rambler seine Anwachszeit gut bewässert überstanden hat, wird er in Bezug auf das Gießen genügsamer. Nur wenn es wirklich anhaltend trocken bleibt, ist noch zusätzliches Wasser erforderlich, das bei Hitze am besten gleich morgens ausgebracht wird. Sie können auch am Abend gießen. Dann werden Sie jedoch ein wenig mehr Wasser brauchen, wenn der Boden noch aufgeheizt ist.

Die Ramblerrosen werden wie andere Rosen auch nie auf die Blätter gegossen, das wäre geradezu eine Einladung für Pilze.

Der Dünger für die Rambler

Bei korrekter Bodenvorbereitung ist der Nährstoffbedarf der Ramblerrosen im Pflanzjahr damit gedeckt. Dünger bekommt sie also erst wieder im nächsten Frühjahr bei Austriebsbeginn. Dann gilt für die Ramblerrose dasselbe wie für alle Rosen: Je mehr Blattmasse sie bilden, desto höher ist der Nährstoffbedarf, bei den Ramblerrosen also recht gewaltig.

Wenn Sie mit dem Dünger wenig Arbeit haben möchten, verwenden Sie am besten organischen Dünger. Also einen gut gemischten Kompost. Wenn Sie Ihre Rosen richtig verwöhnen möchten, geben Sie vielleicht noch ein paar Hornspäne zu, und die Holzkohle nach dem Grillen sollen Rosen auch lieben. Bei diesen organischen Substanzen brauchen Sie nicht so auf die Menge achten. Die Rosen können sich hier quasi selbst bedienen, da die Nährstoffe erst im Boden aufgeschlossen werden. Die letzte Düngergabe bekommen die Rosen Ende Juli, sonst verholzen die neuen Triebe bis zum Winter nicht mehr genug und könnten erfrieren.

Kletterhilfen für die Ramblerrosen?

Kletterhilfe Ramblerrosen Eigentlich brauchen Ramblerrosen keine Kletterhilfen, sie winden sich mit ihren langen Trieben ganz alleine an einem Baum oder einer Hauswand hoch. Überall, wo die Strukturen es erlauben, werden die Rambler sich mit ihren oft sehr harten Stacheln festhaken. Es gibt jedoch Materialien, die den Haftfähigkeiten der Rosen Grenzen setzen. Auch eine Ramblerrose braucht eine Kletterhilfe, wenn sie eine vollkommen glatte Hauswand bewachsen soll.

Die verschiedenen Sorten der Ramblerrosen

Einige bekannte alte Sorten, die einmal pro Saison blühen:

  • Fast schon eine Antiquität ist „Félicité et Perpétue“ von 1828, kann aber auch heute noch mit den in Rosetten wachsenden Blüten, ihrem Duft und ihrer guten Winterhärte bis rund minus 30 Grad überzeugen.
  • „American Pillar“ von 1902 ist widerstandsfähig, frosthart und pflegeleicht.
  • Auch schon 1909 wurde die zauberhafte lavendelfarben blühende „Veilchenblau“ gezüchtet, die im Frühsommer blüht, auch im Halbschatten gut wächst und als sehr robust bekannt ist.
  • Sehr frosthart ist die 1930 gezüchtete „Lykkefund“ mit Heimat in Dänemark. Sie blüht gelblichrosa bis cremeweiß, duftet sehr angenehm und schmückt sich mit dunkel grünem und glänzendem Laub.
  • „Bobbie James“ wurde nicht gezüchtet, sondern 1961 in einem Garten entdeckt. Dementsprechend robust ist die im Juli weiß blühende Rose, mit ihren starken Stacheln kann sie große Bäume bezwingen.

Diese Sorten der Ramblerrosen verwöhnen Sie mehrmals im Jahr mit Blüten:

  • Rosa Die gelb bis orange-lachsfarben blühende „Ghislaine de Féligonde“ von 1916 kann klettern, aber auch als Strauchrose gezogen werden. Sie blüht mehrfach im Jahr mit deutlichen Pausen dazwischen, ist gesund und recht frosthart.
  • Zur Weltrose gewählt wurde die 1930 gezüchtete „New Dawn“, die mehrfach und in Büscheln ihre großen, weißen bis rosa getönten Blüten zeigt, als ausgesprochen pflegeleicht, geeignet für Halbschatten und robust gilt.
  • Erst 1986 wurde die „Super Excelsa“ gezüchtet, die reichlich und in auffälligem Pink blüht. Sie verwandelt jeden Untergrund in eine „Wolke in Pink“, braucht an ihren Klettergründen eine Hilfe und gilt als pilzresistent.
  • Aus dem gleichen Jahr stammt „Super Dorothy“, deren etwas hellere Blüte ein wenig wie eine Punk-Fassung der Excelsa aussieht. Sie gilt als robust und weitgehend resistent gegen Pilze und blüht bis weit in den Oktober.

Ramblerrosen beschneiden

Grundsätzlich kommt es beim Schnitt darauf an, ob Ihr Rambler einmal oder mehrfach hintereinander in einer Saison blüht.

Die einmal blühenden Sorten blühen an älteren Trieben. Die sollten also möglichst erhalten werden, wenn Sie eine reiche Blüte genießen möchten. Deshalb schneidet man sie so wenig wie möglich, nur auslichten zu alte Triebe und Totholz entfernen. Dieser Pflegeschnitt kann am besten gleich nach der Blüte erfolgen, die verblühen Köpfe werden dabei auch abgenommen. Wenn eine Rose Ihnen jedoch über den Kopf wächst, können Sie auch ganz entschieden in der Höhe kappen. Diese Verjüngung wird die Rose nur dazu anregen, kräftiger zu wachsen.

Die öfterblühenden Ramblerrosen blühen zwar am neuen Holz, und diese neuen Triebe würden sich um so reichlicher bilden, wenn Sie die Mehrfachblüher kräftig zurückschneiden würden. Da es aber bei den Ramblern gerade die ungewöhnlich langen Triebe sind, die einen guten Teil des besonderen Reizes dieser Rosen ausmachen, können Sie die jungen Rosen durch Beschnitt in der Verzweigung fördern, dann aber wachsen lassen. Sie bekommt nur im Frühjahr ihren Pflegeschnitt, bei dem beschädigte Triebe entfernt werden, und Sie können. Ansonsten dürfen die Seitentriebe wachsen. Sie können verwelkte Blüten entfernen, damit Platz ist für Nachschub.

Fazit
Rambler werden in vielen Sorten angeboten. Sie finden mit Sicherheit die Ramblerrose, die in Ihrer Region ohne viel Winterschutz forsthart ist. Außerdem allen örtlich bekannten Rosenkrankheiten widersteht und ein Stück Ihres Gartens in einen Traum von Rosen verwandelt.