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Einfahrt pflastern – Anleitung für Heimwerker

Betonpflaster verlegen

Wenn Sie nicht kurz über lang mächtige Spurrillen im Boden haben möchten, muss die Einfahrt gepflastert werden. Das können Sie durchaus selbst in die Hand nehmen. In der nachfolgenden Anleitung erfahren Sie alles Wichtige rund um neues und historisches Pflaster und wie Sie Ihre Einfahrt selbst pflastern können.

Die Auswahl der Pflastersteine

Jedes Pflaster stellt seine eigenen Anforderungen, der erste Schritt beim selbsttätigen pflastern der Einfahrt ist also die Auswahl der gewünschten Pflastersteine. Sie können aus sehr vielen verschiedenen Pflastersteinen wählen. Hier ein Überblick.

Betonsteinpflaster

Folgende grundsätzlichen Merkmale und Unterschiede weisen die Pflastersteine aus Beton auf:

  • bestehen ausschließlich aus Beton, aus Zement, kleinen Steinchen und Wasser gemischt
  • Bei Pflastersteinen, für den Außeneinsatz, fügt man dem Beton noch Zusätze zu, sodass die Steine Frost und Tausalz widerstehen
  • Es gibt einschichtige Beton-Pflastersteine und zweischichtige
  • zweischichtigen Steine haben einen Kern aus sehr festem Beton, auf den eine Vorsatzschale aufgebracht wird
  • Einfahrt pflastern zwei Schichten machen die Pflastersteine insgesamt günstiger bei der Produktion
  • Steine können gestaltet werden, indem die Vorsatzschale eine spezielle Oberfläche oder eine bestimmte Farbe erhält
  • Vorsatzschalen in verschiedenen Stärken, von ca. 8 bis etwa 12 Millimeter
  • Probleme bei mangelhafter Verarbeitung: Kern und Vorsatzschale lösen sich voneinander
  • Beton-Pflastersteine werden mit oder ohne eine sogenannte Fase produziert
    • leicht abgeschrägter Rand, der entscheidenden Einfluss auf die Steinqualität hat:
      • Steine ohne Fase werden ohne Fuge dicht an dicht verlegt, bei genau definierter Fläche müssen hier meist einige Randsteine geschnitten werden
      • Steine mit Fase lassen sich schneller und leichter verlegen, weil sie mit Fuge verlegt werden, was Ihnen ein wenig Spiel gibt
      • erzeugen einen etwas höheren Rollwiderstand, wenn sie befahren werden
  • Auch Fahrgeräusch wird etwas lauter
    • ein Stein mit Fase nicht die beste Wahl für die Einfahrt neben dem Arbeitszimmer
  • wollen Sie einen Schloss-Vorhof pflastern: Beton-Pflastersteine sind durch die industrielle Produktion so regelmäßig geformt, dass sie maschineller Hilfe verlegt werden können

Pflastersteine aus Beton – die verschiedenen Typen

Es werden verschiedene Arten von Betonpflaster hergestellt, die sich in Größe und Belastbarkeit unterscheiden:

  • Betonstein:
    • Quadratisch/rechteckig
    • mit/ohne gebrochene Kante
    • meist mit Abstandhaltern/Noppen an der Seite für schnelle Verlegung
    • Produktion von ca. 6cm bis 2,4m Breite/Länge und 6cm bis 1,4m Tiefe
  • Betonplatten:
    • Einfahrt pflastern nach Definition, wenn der Stein mindestens vier Mal so lang wie stark ist
    • hergestellt werden Größen von 20 x 20cm bis 50 x 50cm, neuerdings auch größere
    • Platten sind erheblich bruchempfindlicher als Betonsteine, Material mit höherer Festigkeit findet Einsatz
    • meist Quadratform, wenn Verlegen im Diagonalverband gewünscht ist, gibt es jedoch auch Bischofsmützenformen oder Eckformen.
  • Betonverbundstein:
    • Beinahe unzählige Formen
    • geläufige Grundformen: einfach und doppelt-symmetrische Form, S-Form, I-Form, H-Form und Vieleckform
    • stellt sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung einen Verbund mit hervorragender Tragfähigkeit her
  • Betonziersteine:
    • Pflastersteine aus Beton mit besonderen Farben oder Oberflächen
    • durch spezielle Zusätze oder Oberflächenbehandlungen hergestellt
    • Spezielle Betonsteine, deren Oberflächen Blinden und Sehbehinderten durch eingearbeitete Noppen oder Rillen eine Orientierung ermöglichen
  • Betonrasenstein:
    • Steine mit Rasenkammern, die eine wasserdurchlässigen Pflasterfläche ergeben
    • ebenfalls in vielen Formaten und Verlegemustern erhältlich
  • Drän-Betonsteine:
    • Nicht sehr belastbare Steine aus Beton mit Hohlräumen
    • lassen Oberflächenwasser in die Erde versickern
    • Sickerfähigkeit lässt mit der Zeit nach

Natursteinpflaster

Naturstein Natursteinpflaster wird aus Natursteinen hergestellt, die eine derartige Festigkeit aufweisen, dass sie als Pflastersteine eingesetzt werden können. Das sind im wesentlichen Basalt und Gneis, Granit, Grauwacke und Porphyr, die in Steinbrüchen geschlagen und dann mit Maschinen oder per Hand unter Einsatz verschiedenster Methoden weiter zerkleinert werden. Die Pflastersteine, die aus Natursteinen entstehen, sind nie ganz identisch in ihrer Form und Farbe und Güte. Das sollen und müssen sie auch nicht. Welche Toleranzen der „lebendigen Steine“ im professionellen Bereich toleriert werden, wird in speziellen Normen festgelegt.

Natursteinpflaster hat viele Vorteile, diese älteste Form des Pflasters wird in sehr vielen und sehr ausdrucksstarken Varianten angeboten. Naturstein ist farbbeständig und sehr lange haltbar, widerstandsfähig und schmutzunempfindlich und pflegeleicht, rutschfest und wie gemacht für ausgefallene Designs.

Sie können aus den verschiedensten Größen wählen, vom Großsteinpflaster (bekannt als Kopfsteinpflaster) über Pflasterplatten bis zum Mosaikpflaster. Neben diesen genormten Natursteinen gibt es auch Steine, die „einfach aus der Natur entnommen“ zu Pflastern verlegt werden, wie Findlinge, Kieselsteine oder Katzenköpfe (auch Bonbonpflaster oder Steckkiesel genannt, liegt in der Größe zwischen Kieseln und Findlingen).

Wenn Sie neue Natursteine kaufen, müssen Sie mehr ausgeben als für Betonsteine, und Sie müssten auf entsprechende Zertifikate bestehen, wenn Sie sicher sein möchten, dass man Ihre Steine nicht in grausamer Kinderarbeit gewonnen hat. Es gibt jedoch auch zahlreiche Händler, die in ihrem Programm historischer Baustoffe auch eine gute Auswahl an Natursteinen anzubieten haben.

Spezielle Pflaster

Klinkersteine Backstein Pflasterflächen, sogar frostbeständige, können auch mit Klinkerpflaster belegt werden, diese Variante ist hat vor allem in natursteinarmen Gebieten wie Norddeutschland oder den Niederlanden schon seit langem Tradition. Klinkerpflaster wird in verschiedenen Formaten hergestellt, auch hier wird zwischen Klinkerplatten und Pflasterklinker unterschieden.

Dann gibt es noch eine Randerscheinung als Pflasterbelag, von der Sie vielleicht noch nie etwas gehört haben: Es gibt Holzpflaster, auch Stirnholzparkett oder Hirnholzparkett oder in Bayern und in Österreich Stöckelboden genannt. Dieses Holzpflaster besteht aus aufs Hirnholz gesetzten Holzklötzen, die erstaunlich viel aushalten, sie sind durchaus als Pflaster historischer Straßenbeläge bekannt und wurden auch auf der BuGa 2011 in Koblenz eingesetzt. Sicher nicht das Pflaster für die Durchschnitts-Einfahrt, aber wenn Sie etwas ganz Besonderes suchen …

Dann könnten Sie sich auch nach alten Schlacken-Pflastersteinen suchen, die sich im Gegensatz zu Holzpflaster sogar für die Befestigung von schwer belasteten Flächen eignen. Kupferschlackepflaster wurde bis 1965 produziert und ist in ausreichender Menge bei Recycling-Händlern verfügbar. Sie haben eine interessante dunkle Farbe zwischen Anthrazit und Schwarz, eine sehr charakteristische raue Oberfläche, weil man sie bei der Herstellung mit Splitt bestreut und sind in etwa den Größen von Kopfsteinpflaster (aber dünner) verfügbar. Wenn es zu Ihrem Haus passt, wäre das eine wirklich außergewöhnliche Idee.

Pflastersteine nach Nutzung auswählen

Wenn Sie wissen, welche Steine Ihnen gut gefallen, geht es weiter: Die Auswahl der Pflastersteine hängt als Nächstes vom gewünschten Verlegebild ab, für Betonpflaster gibt es verschiedene gängige Möglichkeiten einer Verlegung im Verbund (Läuferverband, versetzt oder mit Doppel-T, Diagonalverband, Blockverband, Römischer Verband), aber auch unzählige Möglichkeiten einer anders gemusterten Verlegung. Auch Natursteine kann man in vielen Mustern verlegen, in klassischen (Netzverband oder Polygonalverband, Reihenpflaster, Diagonalpflaster) oder in freien, vielleicht selbst erdachten Designs. Aber nicht jeder Stein eignet sich für jedes Muster, mit der Entscheidung für ein Verlegebild beschränken Sie Ihre Auwahl an Steinen das erste Mal.

Pflastersteine Die zweite Beschränkung betrifft die Geräuschentwicklung. Je nach auf der Einfahrt zu erwartender Höchstgeschwindigkeit und Oberflächenbeschaffenheit des Pflasterbelags ändert sich der Geräuschpegel. Wie sorgfältig Sie hier aussuchen müssen, hängt natürlich von der Lage der Einfahrt ab, wenn Ihr Arbeitszimmer gleich nebenan liegt, sollten Sie z. B. auf raue Steinoberflächen tunlichst verzichten.

Der nächste Schritt ist die Überlegung, ob Sie Ihr Pflaster mit speziellen Randsteinen einfassen möchten, mit einem Band in einem neuen Muster zum Beispiel. Diese Randsteine sollen dann häufig auch eine abweichende Farbe bekommen, sie müssen also gesondert berechnet werden.

Jetzt können Sie Ihre Traum-Steine auswählen und Ihren Bedarf errechnen und anliefern lassen. Wenn Sie neue Steine einsetzen, sollten Sie sich vorher überlegen, wo die Paletten abgestellt werden können. Hier sollte man abwechselnd Steine von verschiedenen Paletten verarbeiten, da sich von Palette zu Palette leichte Farbunterschiede zeigen können. Dazu ist natürlich Voraussetzung, dass die Paletten nicht übereinander stehen.

Der Unterbau für Ihre Einfahrt

Der richtige Unterbau entscheidet über die Belastbarkeit, und so wird er hergestellt:

  • Befahrbare Einfahrten für Autos bekommen eine belastbare Tragschicht von etwa 25 cm, aus einer Mischung von Schotter und Sand.
  • Üblicherweise wird für die Tragschicht ein Schotter-Sand-Gemisch mit Körnung 0-32 eingesetzt.
  • Die Erde in dieser Tiefe muss jetzt ausgehoben werden.
  • Beachten Sie das Gefälle zu den Seiten, wohin das Regenwasser abfließen soll, es sollte im Normalfall 2,5 Prozent betragen.
  • Einfahrt Untergrund Anschließend bringen Sie 4 bis 6 cm Sand als Bettung für das Pflaster auf.
  • Für diese Ausgleichsschicht wird Brechsand oder Edelsplitt eingesetzt.
  • Dieser Sand wird mit einer langen Aluminiumlatte waagerecht abgezogen.
  • Zur Kontrolle einer gleichmäßigen Oberflächenhöhe können Sie an beiden Seiten Abzieheisen verlegen oder einfach Schnüre spannen.

Die Pflastersteine verlegen

Jetzt geht es schon ans Verlegen, das sich natürlich nach den Besonderheiten des von Ihnen gewählten Verlegemusters richtet, aber grundsätzlich gehen Sie so vor:

  • mit den Randsteinen einer Seite beginnen, wenn Sie sich für eine solche Akzentuierung entschieden haben
  • Pflastersteine von einer Ecke aus in die Fläche verlegen, es sei denn, Muster erfordert ein anderes Vorgehen
  • Ein Stein ins Bett legen und festklopfen, der nächste Stein mit der richtigen Fugenbreite daneben
  • Einhaltung der korrekten Fugenbreite hilft eine Fugenkelle in Breite der Fugen
  • während der Arbeit regelmäßig die Waagerechte kontrollieren, mit Richtschnur und/oder Wasserwaage
  • ist Fläche fertig verlegt, Fugensand (passend zur Tragschicht) einfüllen und einschlämmen
  • Fläche nach dem Trocknen mit einem Besen abfegen
    • dann mit einem Rüttler verdichten
  • Rüttler im Baumarkt mieten
  • bei empfindlichen Steine, Rüttler mit einer Gummischürze ausstatten, die Kratzer verhindert
  • PflastersteineNach dem ersten Rütteln nochmals verfugen, verschlämmen und reinigen
  • fertige Fläche bei einer Einfahrt dann zur Seite befestigen, wenn Sie über die Erdoberfläche hinaussteht
  • mit Mörtel, zwischen oberer Steinkante und dem anschließenden Boden schrägen Abschluss aufbringen
  • In diese Schräge dann noch Kantensteine geben
    • so auch ohne zum Muster gehörende Randsteine einen sauberen Abschluss

Fazit
Eine solche Verlegung im losen Bett schafft jeder halbwegs geschickte Heimwerker, und sie hat den Vorteil, dass sie sehr stabil, aber gleichzeitig wasserdurchlässig und elastisch ist. Wenn Sie jemand zu einer Verlegung in Zementmasse und Zementierung der Fugen überreden will, z. B. damit kein Unkraut wächst, sollten Sie sich das drei Mal überlegen – ein solches Pflaster ist nur mit viel Fachwissen und bei Beachtung einer erheblichen Sorgfalt in einer Weise herzustellen, die nicht in kurzer Zeit zu Rissen führt.