Zimmerpflanzen Beliebte Zimmerpflanzen

Zwergpfeffer, Peperomia – Pflanzen und Pflege

Zwergpfeffer

Der Zwergpfeffer oder Peperomia, wie dieser auch genannt wird, ist eine sortenreiche Zimmerpflanze und teilweise auch für die Kultur im Freien geeignet. Ob er grüne oder bunte Blätter trägt, in jedem Fall ist der Zwergpfeffer ein pflegeleichtes Gewächs, das in Topf oder Ampel und kleinen Gruppen besonders gut zur Geltung kommt.

Der richtige Standort für grünblättrigen Zwergpfeffer

Grünblättriger Zwergpfeffer benötigt zwar einen hellen Standort, verträgt allerdings nicht allzu viel Sonne.

Fensterbänke gen Osten oder Westen sind ideal. In Räumen Richtung Süden sollte der grüne Zwergpfeffer jedoch nicht direkt am Fenster oder in Ecken stehen, in denen sich die Wärme täglich staut.

Zudem sollten an dem Standort für grüne Peperomien normale Zimmertemperaturen herrschen. Weder kalte Zugluft noch heiße Luft aus der eingeschalteten Heizung werden von der Pflanze vertragen. Temperaturen unter 12 °C sind für sie besonders schädlich.

Der richtige Standort für buntblättrigen Zwergpfeffer

Im Gegensatz zu grünem Zwergpfeffer sind die buntblättrigen Sorten deutlich sonnenliebender. Sie vertragen die Strahlung aber nicht nur ausgesprochen gut, sie benötigen sie sogar, um die farbige Optik zu erhalten. Ist ihr Standort zu schattig, wird die Peperomia vergrünen.

Der Standort des bunten Zwergpfeffers darf also ruhig auf einer Fensterbank gen Süden liegen. In Bezug auf die Temperaturen unterscheiden sich die Sorten jedoch nicht.
Ins Freie pflanzen

Da der Zwergpfeffer aus den Tropen stammt, kann er in hiesigen Gefilden nur dann im Freien stehen, wenn die Temperatur bei mindestens 12 °C liegt. Das gilt natürlich auch während der Nacht.

Ein Einpflanzen ins Beet ist daher im Grunde nicht sinnvoll oder zumindest mit etwas Aufwand verbunden.

Zwergpfeffer Die Kultur in Topf, Kübel oder Ampel kann während der warmen Jahreszeiten aber durchaus und problemlos erfolgen.

Wer Peperomia dennoch als Bodendecker frei in den Garten setzen möchte, hat hierzu zwei Möglichkeiten. Entweder, die Pflanze ist nur einjährig. Dies ist automatisch der Fall, da sie nicht frosthart ist.

Als zweite Variante besteht die Möglichkeit, den Zwergpfeffer in Pflanzschalen zu setzen. Flache und kleine Gefäße reichen hierzu vollkommen aus. Diese müssen dann im frühen Herbst aus dem Beet genommen und im Haus überwintert werden.

In Bezug auf den Standort gilt wiederum, dass die grünen Sorten etwas schattiger stehen sollten, während die bunten Arten mehr Sonne vertragen. Beim Pflanzen des Zwergpfeffers sind keine Besonderheiten zu beachten.

Substrat

In ihrer ursprünglichen Heimat wachsen Peperomien in steinigen, felsigen Lagen. Daher benötigen sie auch im Substrat einige mineralische Anteile.

Sand oder Kies erfüllt diesen Zweck optimal. Die Erde an sich muss für den Zwergpfeffer aber nicht allzu nährstoffreich sein. Einfache Blumenerde oder Kübelerde mit der Zugabe von Kies und Sand ist optimal. Nur frisch sollte das Substrat für den Zwergpfeffer sein, gut durchlässig und locker. Erde auf einer Torfbasis ist ebenfalls gut geeignet.

Tipp: Peperomia bildet nur sehr wenige Wurzeln aus, die eher flach wachsen. Wenig Substrat sowie kleinere Gefäße und Pflanzlöcher reichen daher vollkommen aus.

Pflege

Die Pflege des Zwergpfeffers ist an sich zwar sehr einfach, die Maßnahmen müssen jedoch an die speziellen Bedürfnisse angepasst werden.

Dazu gehört ein vorsichtiges aber regelmäßiges Gießen, ebenso wie das abgestimmte Düngen. In einigen Fällen kann auch ein gezieltes Verschneiden empfehlenswert sein.

Gießen

Zwergpfeffer Auf das Gießen der Peperomia kann im Garten meist vollkommen verzichtet werden. Denn selbst warme Trockenperioden werden in der Regel gut ausgehalten. Erst wenn der Regen wochenlang ausbleibt, sollte eine zusätzliche Wassergabe erfolgen.

Bei der Kultur in Topf, Kübel und Ampel – vor allem im Zimmer – ist hingegen regelmäßiges Gießen erforderlich. Dabei gelten folgende Richtlinien:

  • Reichliche Wassergaben müssen zwischen April und September erfolgen
  • Im Winter werden nur kleine Mengen Wasser vertragen
  • Das Substrat sollte zwischen den Wassergaben abtrocknen
  • Gießwasser darf niemals kalt sein
  • Staunässe ist dringend zu vermeiden
  • Leitungswasser kann problemlos verwendet werden
  • Das zusätzliche Besprühen der Pflanze mit lauwarmem Wasser ist in Räumen mit eher trockener Luft angeraten, in Bad und Küche kann darauf verzichtet werden

Optimal ist es, so zu gießen, dass sich die Erde vollsaugen und im Anschluss ausreichend abtropfen kann. Überschüssiges Wasser, das sich im Übertopf oder Untersetzer sammelt, sollte daher nach spätestens einer halben Stunde entfernt werden. Alternativ kann der Topf auch vollständig getaucht und dann zum Abtropfen für einige Minuten beiseitegestellt werden. Bei größeren Containern oder eingesetzten Pflanzschalen ist hingegen etwas vorsichtiger zu gießen.

Düngen

Von Frühling bis Herbst treibt Peperomia stark aus und benötigt aus diesem Grund zusätzlich zum Gießen auch vermehrte Nährstoffe. Dabei gelten wiederum die folgenden Regeln:

  • Düngung aller drei bis fünf Wochen
  • In Zimmer- oder Freikultur von April bis September
  • Geeignet sind flüssige Mittel für Kakteen und Grünpflanzen
  • Lediglich schwache Konzentrationen einsetzen, im Normalfall höchstens die halbe empfohlene Dosis
  • Während der Ruhephase im Winter nicht düngen

Wer die Richtlinien beachtet, kann damit nicht nur das Wachstum beschleunigen. Auch die Blüte wird hierdurch vorangetrieben und fällt meist reicher aus.

Schneiden

Zwergpfeffer Ein Verschnitt des Zwergpfeffers ist im Grunde nicht notwendig aber von Vorteil. Denn er ermöglicht der Peperomia ein kräftigeres und dichteres Wachstum, lässt die Blüte reicher werden und verhindert das Abbrechen von Triebspitzen. Viel Aufwand muss dazu nicht betrieben werden.

Im Frühjahr, optimal ist der März, wird das Gewächs schlicht an allen Trieben um ein Drittel gekürzt. Als Orientierung und bei unsicherem Augenmaß hilft es, tatsächlich mit einem Lineal zu arbeiten. Ein scharfes Messer oder eine Schere eignen sich für diese Aufgabe.

Tipp: Nach dem Verschnitt mit lauwarmem Wasser besprühen und direkte Sonne vermeiden. Durch diese Schonbehandlung schließen sich die Schnittstellen glatter und trocknen nicht so leicht aus.

Vermehrung

Der Zwergpfeffer wird am einfachsten durch Kopfstecklinge vermehrt. Bei richtigem Vorgehen bewurzeln die Stecklinge nach frühestens vier Wochen. Abhängig von der Sorte der Peperomia kann dieser Vorgang jedoch auch bis zu zehn Wochen in Anspruch nehmen. Die Pflege an sich ist während dieser Zeit recht einfach, die Erfolgschancen sind hoch.

  1. Etwa zehn Zentimeter lange Triebe, möglichst dicht unter einem Blattknoten von dem Zwergpfeffer schneiden.
  2. Die unteren Blätter mindestens bis zur halben Länge des Kopfstecklings sauber entfernen.
  3. Zu gleichen Teilen Torf und Sand miteinander vermischen.
  4. Die Stecklinge der Peperomia in kleinen Gruppen in das Substrat einsetzen und angießen.
  5. Substrat und Triebe mit transparenter Folie aus Kunststoff abdecken und das Gefäß an einen hellen – aber nicht direkt sonnigen Platz – stellen.

Bis zur Bewurzelung ist kein Dünger notwendig, wohl aber regelmäßiges, schwaches Gießen. Zusätzlich sollte die Folie täglich für etwa eine Stunde abgenommen werden, um die jungen Pflanzen mit frischer Luft zu versorgen und die Feuchtigkeit zu regulieren. Haben die nachwachsenden Zwergpfeffer-Gewächse ein ausreichend großes Wurzelgeflecht ausgebildet, treiben sie auch neue Blätter aus. Sobald dieser Fall eintritt, können die jungen Peperomia in das obig beschriebene Gemisch aus Blumenerde, Sand und Kies überführt und an ihren endgültigen Standort verbracht werden.

Pflege im Winter

Der Zwergpfeffer – egal, welche Sorte es sich handelt – ist nicht frosthart oder winterfest. Bleibt er im Winter draußen oder wird bei Temperaturen unter 12 °C gehalten, geht er also unweigerlich ein.

Zwergpfeffer Zur Überwinterung benötigt Peperomia einen hellen, kühlen aber nicht kalten Standort. Beispielsweise in einem isolierten Keller, Wintergarten, Flur oder auch im Wohnzimmer. Denn das Gewächs darf ruhig bei normalen Zimmertemperaturen kultiviert werden, sofern die Pflege entsprechend angepasst wird. Das bedeutet:

  • Im Winter so wenig wie möglich, soviel als nötig gießen; je kälter der Standort, desto seltener und geringer die Wassergabe
  • Auf Düngungen ist vollständig zu verzichten
  • Bei einem Standort über der Heizung oder sehr trockener, warmer Luft, ist die Pflanze zusätzlich einmal wöchentlich mit lauwarmen Wasser einsprühen

Mehr ist gar nicht zu berücksichtigen, um den Zwergpfeffer erfolgreich über die kalte Jahreszeit zu bringen.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Der Zwergpfeffer zeigt sich nur wenigen Schädlingen und Krankheiten gegenüber anfällig. Dazu zählen:

  • Spinnmilben
  • Rote Spinnen
  • Wurzelfäule
  • Plötzlicher Blattabwurf

Bei geeigneter Pflege und regelmäßigen Kontrollen lassen sich die Befälle verhindern oder fallen zumindest schnell auf, sodass sie noch rechtzeitig bekämpft werden können.
Die Spinnmilben und Roten Spinnen treten vor allem im Winter auf, wenn die Pflanze trockener und warmer Heizungsluft ausgesetzt ist. Sie äußern sich durch Gespinste. In diesen und auf den Blättern sind farbige Punkte sichtbar. Beide Schädlingsarten können durch wenige, einfache Maßnahmen bekämpft werden.

  1. Der Zwergpfeffer ist gründlich, an den Blattober- und -unterseiten abzuduschen.
  2. Im noch feuchten Zustand wird die Peperomia möglichst luftdicht in Plastik gehüllt und für bis zu vier Tage so belassen. Durch diesen Sauna-Effekt sterben bereits zahlreiche Schädlinge ab.
  3. Nach der Kur mit hoher Luftfeuchtigkeit sollte zusätzlich ein systemisches Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Dieses wird dem Gießwasser zugesetzt und wirkt von innen heraus.
  4. Um weitere Befälle zu vermeiden, sollte die Peperomia wöchentlich mit lauwarmem, kalkarmem Wasser eingesprüht werden. Die höhere Feuchtigkeit wirkt abschreckend auf die Parasiten.

Zwergpfeffer Im Bereich der möglichen Krankheiten sind es wiederum hauptsächlich Fehler in der Pflanzenpflege, die zu einem Befall durch Erreger führen können. Vor allem bei der Wurzelfäule ist entweder ein zu häufiges Wässern oder ein unzureichender Abfluss der ursächliche Grund. Hier gegen hilft nur sofortiges Trockenlegen und ein Wechsel des Substrats. Selbst dann ist eine Rettung der Peperomia nicht garantiert.

Verliert der Zwergpfeffer abrupt alle oder zumindest einen großen Teil seiner Blätter, kommen hierfür mehrere Ursachen infrage. Darunter:

  • Zu wenig oder zu viel Licht
  • Übermäßiges oder unzureichendes Gießen
  • Fehlende Nährstoffe
  • Ein zu warmer, kalter oder zugiger Standort

Tritt dieser Fall ein, sollten also die Pflegemaßnahmen und der Standort genau überprüft werden. Werden die Fehler rechtzeitig erkannt und behoben, kann die Pflanze meist noch gerettet werden.

Ist Peperomia giftig?

Der Zwergpfeffer ist weder für Mensch noch Tier giftig. Im Gegenteil, er kann sogar problemlos von Reptilien als anteilige Futterpflanze genutzt werden. Daher ist er nicht nur eine wunderbare und sichere Zimmerpflanze, sondern auch als Dekoration für das Terrarium bestens geeignet. Und durch seine sortenreiche Vielfalt vor allem hier äußerst beliebt.

Fazit
Der Zwergpfeffer ist am passenden Standort eine recht pflegeleichte und auf Dauer anspruchslose Pflanze, die für Menschen und Tiere gleichermaßen sicher ist. Grün, bunt oder gemustert ist Peperomia zudem eine dekorative Bereicherung für den Balkon, das Beet, die gute Stube oder das Terrarium.