Mit Ziergräsern bringt der kreative Hobbygärtner Fülle in die Gestaltung seines Gartens. In Form winterharter Stauden bereichern sie die Optik der Anlage das ganze Jahr hindurch. Dabei steht eine breit gefächerte Palette an Ziergräsern zur Auswahl, von bodendeckenden Gewächsen bis hin zu ornamentalen, hochwachsenden Zuchtformen. Für nahezu jede Standortbedingung gibt es passende Ziergrassorten, von sonnig bis schattig, von trocken bis feucht, hat der Hobbygärtner die Qual der Wahl. Sie geben als Solitärpflanzen ein ebenso attraktives Bild ab, wie in der Gruppe, in Gemeinschaft mit anderen Blumen und Pflanzen des Gartens oder im Kübel auf Terrasse und Balkon. Im Folgenden werden einige der beliebtesten Sorten vorgestellt, die zur besseren Übersicht nach ihren Wuchshöhen in Verbindung mit ihrem bevorzugten Standort sortiert sind.
Ziergräser bis 250 cm Höhe am sonnigen Standort
- aufrechter Wuchs bis 250 cm
- Blüte September bis Oktober
- Blütenfarben weiß, silbrig oder rötlich
- gut geeignet als Solitärpflanze und am Teichrand
- Pflanzabstand 60 cm bis 120 cm
- Rückschnitt erst im Frühjahr
Pampasgras
- Blatthöhe bis 100 cm
- Blütenhöhe bis 200 cm
- Blütezeit von September bis Oktober
- silbrig-weiße, fedrige Rispenblüten
- schöne Solitärpflanze oder in der Gruppe
- Pflanzabstand 120 cm
- Rückschnitt im Frühjahr
Reitgras
- Blatthöhe 100 cm, Blütenhöhe 150 cm
- sommergrünes Gras
- Blüte Juni bis September
- buschige, aufrechte Rispen in gelb-braun
- ideale Solitärpflanze oder in der Gruppe
- Pflanzabstand bis 150 cm
- schöner Winterschmuck
- Rückschnitt im zeitigen Frühjahr
- Blatthöhe 100 cm, Blütenhöhe 150 cm
- Blütezeit August bis September
- sehr schönes Ziergras
- rote bis blass-braune Rispen
- ideale Solitärpflanze
- Pflanzabstand 80 cm
- Rückschnitt nach dem Winter
Silber-Ährengras
- Wuchshöhe 70 cm bis 100 cm
- immergrün
- winterhart
- Blüte Juni bis September
- sehr schön in 3er Gruppen
- Pflanzabstand ca. 60 cm
- Rückschnitt im Frühling komplett oder in Teilen
Ziergräser bis 250 cm Wuchshöhe am halbschattigen Standort
Pfeifengras
- Blatthöhe 60 cm, Blütenhöhe 220 cm bis 250 cm
- Blüte Juli bis September
- passt gut in Staudenbeeten
- Pflanzabstand etwa 120 cm
- sehr schöner Winterschmuck
- Rückschnitt erst im Frühjahr
Ziergräser bis 50 cm Wuchshöhe am sonnigen Standort
Bärenfellgras
- Blatthöhe bis 10 cm, Blüten bis 30 cm
- halbkugelig und bodendeckend
- Blüte Juli bis August
- 6 bis 10 Pflanzen pro qm setzen
- kein Rückschnitt erforderlich
- Ziergräser für halbschattigen bis schattigen Standort
Blauschwingel
- Blatthöhe 20 cm, Blütenhöhe 40 cm
- Form einer Halbkugel
- polsterbildend
- Blüte Juni bis Juli
- ideal für Steingärten und Grabbepflanzung
- Pflanzabstand 30 cm bis 40 cm
- kein Rückschnitt erforderlich
Bronze-Schleier (Wald-Schmiele)
- besonders üppiges Ziergras
- Blatthöhe 60 cm, Blütenhöhe bis 120 cm
- sehr schöne goldbraune Fontänen
- Blütezeit Juni bis August
- Pflanzabstand 60 cm
- für großflächigen Anbau geeignet
- Rückschnitt im Frühjahr
- Blatthöhe 50 cm, Blütenhöhe 80 cm
- Blütezeit August bis Oktober
- prächtige, grau-braune Ähren
- harmoniert mit Rosen und Lavendel
- Pflanzabstand 60 cm bis 80 cm
- Grasbündel im Winter zusammenbinden
- im zeitigen Frühjahr zurückschneiden
Fuchsrote Segge
- Blatthöhe 50 cm, Blütenhöhe 70 cm
- leuchtend roter Austrieb
- Blüte im Juli
- kommt auch mit Halbschatten zurecht
- Pflanzabstand 40 cm bis 60 cm
- kein Rückschnitt
Japan-Berggras
- wächst bis 60 cm hoch
- bogiger und überhängender Wuchs
- üppiges Erscheinungsbild
- benötigt Winterschutz
- Pflanzabstand etwa 60 cm
- Rückschnitt im zeitigen Frühjahr
Pilzkopf-Seggen
- Spezialist für schwierige Standorte
- wächst bis 30 cm hoch
- buschig, überhängender Wuchs
- Blüte bereits April und Mai
- Pflanzabstand 30 cm
- kein Rückschnitt erforderlich
Neuseeland-Segge
- wächst bis 30 cm hoch
- schönes, silbrig glänzendes Gras
- Blütezeit August bis Oktober
- wird im Frühjahr gepflanzt
- in Gruppe oder als Teichrand-Pflanze
- schnittverträglich
Ziergräser für Töpfe und Pflanzkübel
Im Prinzip sind alle Ziergräser bis zu einer Wuchshöhe von etwa 100 cm bis 120 cm auch als Kübelpflanze geeignet. Die folgenden Ziergras-Sorten bieten sich für diesen Einsatzbereich jedoch ganz besonders an, dank ihrer filigranen, leicht überhängenden Blätter und der aufrechten, fedrigen Blütenähren:
Diamantgras
- Blätter bis 70 cm, Blüten bis 120 cm
- Blütezeit September bis Dezember
- Blütenfarbe silbrig-rosa
- für Pflanzgefäße ab 10 Liter
- schnittverträglich
- winterhart
Neuseeland-Windgras
- Wuchshöhe 60 cm bis 80 cm
- Blütenfarbe gelb-orange
- Blütezeit August bis Dezember
- für Pflanzgefäße ab 5 Liter
- benötigt leichten Winterschutz
- schnittverträglich
Isländische Breitblatt-Segge
- auffällige Blätter mit dünnem, gelbem Rand
- Wuchshöhe 15 cm
- Blütezeit April und Mai
- für Pflanzgefäße ab 3 Liter
- harmoniert sehr gut mit Blühpflanzen
- schnittverträglich
Die vorgestellten Ziergräser stellen einige der attraktivsten Sorten dar, die Mutter Natur zu bieten hat. Das Angebot ist wirklich riesengroß und hat für jeden Bedarf und jeden Standort etwas Passendes dabei. Ziergräser setzen nicht nur einzigartige Akzente, sondern sind darüber hinaus einfach zu pflanzen und ausgesprochen pflegeleicht.
Pflanzen im Beet
Für die meisten Ziergräser ist das Frühjahr die beste Zeit zum Pflanzen, sobald der Frost aus dem Boden gezogen ist. Eine wichtige Entscheidung ist gleich zu Beginn die Standortwahl. Ziergräser, die einen sonnigen Standort benötigen, wie das Pampasgras oder das Chinaschilf, stellen an die Qualität der Erde keine hohen Ansprüche. Der Boden sollte trocken, leicht sandig und gut durchlässig sein. Auf keinen Fall darf die Gefahr bestehen, dass sich Staunässe bilden könnte. So herrlich es anzuschauen ist, wenn sich die prächtigen Ähren im Wind wiegen, ist es trotzdem ratsam, einen windgeschützten Standort zu bevorzugen. Ziergräser, die halbschattig bis schattig stehen möchten, wie das Pfeifengras, schätzen dagegen einen eher feuchten, nährstoffreichen und humosen Boden. Allerdings bekommt auch diesen Grasarten Staunässe überhaupt nicht. Ist die Entscheidung für den richtigen Standort gefallen, erfolgt das Pflanzen in folgenden Schritten:
- Bevor es an die Ausgrabung des Pflanzlochs geht, wird der Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser gestellt, bis sich keine Luftblasen mehr bilden.
- Das Pflanzloch, das mit der Schaufel ausgehoben wird, sollte zudem doppelt so groß sein, wie der Wurzelballen des Ziergrases. Handelt es sich um eine hoch wachsende Pflanze, wird ein Stützpfahl eingeschlagen für mehr Standsicherheit.
- Um eventueller Staunässe vorzubeugen, wird der Boden des Pflanzlochs mit einer Harke gelockert. Dann kommt eine Schicht aus Kies, Granulat oder kleingeschlagenen Tonscherben als Drainage hinein.
- Die ausgehobene Erde wird mit etwas Sand, Gartenkompost sowie Hornspänen vermischt.
- Auf der Drainage wird eine Schicht Pflanzerde verteilt, bevor der Wurzelballen mittig in das Pflanzloch gestellt wird. Dann wird die Erde so verteilt, dass der komplette Ballen bedeckt ist. Idealerweise senkt sich die aufgefüllte Erde zur Mitte hin etwas ab, sodass sich eine Kuhle bildet, an der sich das Wasser sammeln kann für eine noch effektivere Versorgung.
- Die Erde wird rund um den Wurzelballen festgetreten, damit sich dort keine Luftlöcher bilden können.
- Der Wurzelballen wurde zwar vor dem Pflanzen bereits gut durchfeuchtet. Trotzdem erhält er jetzt noch einmal eine reichliche Dosis Wasser, damit er gut anwachsen kann.
Bei der Arbeit mit Ziergräsern ist es sehr wichtig, Handschuhe zu tragen, denn die Kanten der Grashalme können mitunter rasiermesserscharf sein und tiefe Schnittwunden verursachen. Werden mehrere Ziergras-Pflanzen nebeneinander gesetzt, ist es wichtig, den empfohlenen Pflanzabstand einzuhalten. Dies mag anfangs wirken, als wären die Entfernungen zu weit; die meisten Ziergras-Sorten sind allerdings sehr wüchsig und werden den Raum um sich herum schnell ausfüllen.
Pflanzen im Kübel
Zierliche und filigrane Ziergräser kommen auch in einem Kübel sehr schön zur Geltung. Aufgestellt am Hauseingang, auf der Terrasse oder dem Balkon ziehen sie alle Blicke auf sich, vor allem wenn der leichte Sommerwind sein Spiel mit ihnen treibt. Damit das Pflanzen im Kübel auf Anhieb gelingt, sind nur wenige Hinweise zu beachten:
- Das für die gewählte Ziergras-Sorte ausreichend große Pflanzgefäß sollte über ein Wasser-Ablaufloch verfügen, das mit einer Drainage aus Kies, Granulat oder Tonscherben abgedeckt wird.
- Wie bei der Pflanzung im Beet, kommt der Wurzelballen in einen Eimer Wasser, bis keine Luftblasen mehr zu sehen sind. Währenddessen wird das Substrat gemischt, bestehend aus einem Teil Blumenerde, einem Teil Kompost und einem Teil Sand oder Kokosfasern.
- Auf die Drainage kommt eine Schicht des Substrats. Dann wird der jetzt gut durchfeuchtete Wurzelballen in der Mitte positioniert und mit der Pflanzerde umgeben, die zwischendurch immer wieder fest angedrückt wird. Damit beim späteren Gießen nichts überschwappt, sollte das Substrat ein Stück unter dem Kübelrand enden.
- Den Abschluss der Arbeit bildet eine reichliche Gabe von Wasser, damit das Ziergras gut anwachsen kann.
Für den Fall, dass es sich um eine hochwachsende Sorte Ziergras handelt, die ein entsprechendes Gewicht entwickeln wird, ist es ratsam, den Kübel von Beginn an auf einen Pflanzenroller zu stellen.
Ratschläge zur Pflege
Da Ziergräser nicht nur robust, sondern auch pflegeleicht sind, sind nur wenige Hinweise zu beachten, damit sich der neue Blickfang im Garten prächtig entwickelt.
- regelmäßig und reichlich wässern;
- Unkraut alle paar Tage jäten;
- nur sparsam düngen;
- eine Schicht Kompost jährlich reicht;
- im Herbst nicht schneiden;
- für den Winter zum Schopf zusammenbinden;
- eine dichte Schicht Laub als Kälteschutz.
Ein weiterer Aspekt macht Ziergräser für Hobbygärtner so sympathisch: Sie sind nicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Sogar die gefräßigen Schnecken machen einen Boden um sie. Sollten sich Schadstellen an den Gräsern zeigen, ist die Ursache daher in der Regel ein Pflegeproblem, wie eine Überdüngung oder zu geringes Wässern.
Schneiden
Die große Mehrheit der Ziergräser wird erst im Frühjahr, kurz vor dem neuen Austrieb geschnitten. Auf diese Weise bieten sie einen attraktiven Winterschmuck im Garten, vor allem, wenn sie mit glitzerndem Raureif oder Pulverschnee bedeckt sind. Darüber hinaus dient das Schneiden im Frühjahr dem Winterschutz der Pflanze. Der Schnitt wird vorgenommen mit einem möglichst scharfen Messer, bis auf eine Handbreit über dem Boden. Geübte Hobbygärtner binden das Gras vorher in kleinen Bündeln zusammen, denn dieser kleine Trick erleichtert erstens den Schnitt und zweitens die Entsorgung. Unverzichtbar sind gute Gartenhandschuhe, um Verletzungen durch die scharfen Ränder der Gräser zu vermeiden.
Vermehrung
So einfach, wie die Pflege, so unkompliziert erfolgt die Vermehrung der Ziergräser. Da die Samen der meisten Ziergräser nicht sortenrein sind, ist die Vermehrung durch Teilung erfolgversprechender. Die beste Zeit für diese Arbeit ist das Frühjahr. Mit der Grabegabel werden die einzelnen Horste aus der Erde gehoben und schließlich von Hand geteilt. Diese Stücke können nun in Pflanztöpfen zunächst in sandig-humosem Substrat etwas aufgepäppelt werden oder sie kommen gleich am gewählten Standort in den indes optimal vorbereiteten Boden.
Fazit
Mit der facettenreichen Auswahl an Ziergräsern erhält der kreative Hobbygärtner ein wirkungsvolles Gestaltungselement für den Garten an die Hand. Die große Sortenvielfalt hält für jeden Standort gleich mehrere Varianten an Wuchshöhe sowie farblicher Ausprägung bereit. Darüber hinaus punkten Ziergräser mit einer bemerkenswerten Widerstandskraft gegen Nässe und Kälte, sind nicht anfällig für Krankheiten oder Schädlinge und stellen keine hohen Anforderungen hinsichtlich der Pflege. Daher sind Ziergräser zweifellos die idealen Kandidaten für den gepflegten Garten.