Zimmerpflanzen Tipps zur Pflege von Zimmerpflanzen

Vorsicht für Mensch, Hund und Katze – So giftig ist der Drachenbaum/Dracaena

drachenbaum deremensis

Um in Wohnräumen und Büros eine immergrüne, vitalisierende Urwaldatmosphäre zu generieren, kommen Sie an einem Drachenbaum nicht vorbei. Die elegant gewachsenen Dracaena-Arten und Sorten begeistern mit sattgrünen, rot gerandeten oder creme-weiß panaschierten Schwertblättern und bis zu 200 cm Wuchshöhe. Angesichts so viel floraler Pachtentfaltung wird einem möglichen Giftgehalt nur wenig Beachtung geschenkt. Tatsächlich enthält der Einwanderer aus tropischen Gefilden bedenkliche Inhaltsstoffe. Lesen Sie hier, inwiefern für Mensch, Hund und Katze Vorsicht geboten ist. Nutzen Sie unsere Tipps zum richtigen Umgang mit dem dekorativen Zimmerbaum.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Spargelgewächse (Asparagaceae)
  • Gattung Drachenbäume (Dracaena) mit mehr als 40 Arten
  • Beheimatet in den tropischen und subtropischen Regionen
  • Baumförmige Lebensform mit verzweigter Krone und selbsttragendem, verholztem Stamm
  • Wuchshöhen in Kultur von 30 cm bis 200 cm, selten höher
  • Immergrüne, lanzettliche, lineale Blätter mit und ohne farbige Zeichnung
  • Unscheinbare Blüten erscheinen in Zimmerkultur selten
  • Orangefarbene Beerenfrüchte, sofern der Drachenbaum zuvor blühte

Seinen Gattungsnamen verdankt der Drachenbaum dem roten Pflanzensaft, der an Drachenblut erinnern soll. Eine Vielzahl pflegeleichter Arten und Sorten tummeln sich in deutschen Wohnräumen und Büros. Dracaena fragans reckt sich bis 200 cm in die Höhe, um seine farbig gerandeten, lanzettlichen Blätter zu präsentieren. Dracaena goldieana trumpft auf mit creme-grün-panaschiertem Blätterkleid. Die ledrigen und glänzend-grünen Schwertblätter von Dracaena hookerana erzeugen eine immergrüne Wohlfühlatmosphäre. Bevor Sie eine Kaufentscheidung für ihren Favoriten treffen, sollten die Schattenseiten in Gestalt giftiger Inhaltsstoffe bekannt sein.

Saponine in hoher Konzentration

drachenbaum fragrans Nahezu alle höheren Pflanzen tragen Saponine in sich. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die wir über Gemüsepflanzen, wie Tomaten, Erbsen oder Spinat jeden Tag zu uns nehmen, ohne dass die Gesundheit darunter leidet. Den darin befindlichen waschaktiven Substanzen verdanken wir sogar eine Vielzahl ökologischer Wasch- und Reinigungsmittel. Im roten Pflanzensaft von Drachenbäumen sind hingegen Saponine in einer solch hohen Konzentration enthalten, dass für Mensch, Hund und Katze Vorsicht geboten ist.

Kleine Kinder sind gefährdet

Solange Sie als Erwachsener über eine stabile gesundheitliche Konstitution verfügen, geht von einem Drachenbaum keine Gefahr aus. Bei einem absichtlichen oder unabsichtlichen Verzehr der Blätter verhindert der sehr bittere Geschmack die Aufnahme größerer Mengen. Da bei Kleinkindern die Geschmacksnerven noch nicht vollständig entwickelt sind, nehmen sie den bitteren Geschmack nicht oder eingeschränkt wahr. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße kann die Aufnahme kleiner Mengen von Blättern heftige Vergiftungserscheinungen verursachen. Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen und blutigem Durchfall. Beim ersten Auftreten dieser Symptome gehört das Kind in ärztliche Behandlung. Nehmen Sie möglichst ein Blatt mit, damit der Arzt die richtigen Gegenmaßnahmen einleiten kann.

Tipp: Wir empfehlen, in einem Haushalt mit Babys und Kleinkindern von der Kultivierung eines Drachenbaums abzusehen. Selbst wenn sich die Zimmerpflanze außerhalb der Reichweite Ihrer Kinder befindet, geht von abgefallenen Blättern dennoch eine Vergiftungsgefahr aus.

Asthmakranke und Allergiker sind betroffen

Durch eine Asthma-Erkrankung oder Allergie vorbelastete Menschen können unter einer Verstärkung der Krankheitssymptome leiden, wenn sich ein Drachenbaum in ihrer häuslichen Umgebung befindet. An Patienten, die sich aufgrund von Erkrankungen der Atemwege oder der Haut in Behandlung befinden, wurden Feldversuche durchgeführt mit verschiedenen Zimmerpflanzen, wie Dieffenbachie, Ficus und Dracaena. Im Resultat konnte nachgewiesen werden, dass bis zu 74 Prozent der atopischen Patienten positiv auf den Kontakt mit den Pflanzen reagierten. Als Resultat aus derartigen Experimenten und den Erfahrungsberichten von Leidtragenden kann festgehalten werden:

  • Die Ausdünstung von Drachenbäumen ruft bei Asthmakranken Atembeschwerden hervor
  • In Zusammenwirkung mit trockener Luft und Hausstaub, kann eine Blockade der Atemmuskulatur ausgelöst werden
  • Die negativen Auswirkungen der Ausdünstung treten in der gesamten Wohnung zutage

drachenbaum surculosa Empfindliche oder geschwächte Menschen können unter der unmittelbaren Nähe zu einem Drachenbaum unter Atembeschwerden, Unwohlsein und Schweißausbrüchen leiden.

Wirkung auf Hund und Katze

Während die negativen Auswirkungen eines Drachenbaums sich auf Kleinkinder und ohnehin gesundheitlich angeschlagene Menschen beschränken, gilt dies nicht für Tiere. Explizit Hund und Katze sind durch die Saponine im Pflanzensaft gefährdet. Die Giftstoffe reizen die Schleimhäute bereits auf bloßen Kontakt hin. Gelangen die Toxine in die Blutbahn, können sie die Anzahl der roten Blutkörperchen reduzieren. An diesen Symptomen ist eine Vergiftung mit Drachenbaum zu diagnostizieren:

  • Vermehrter Speichelfluss
  • Erbrechen und Durchfall
  • Torkeln infolge von Kreislaufstörungen
  • Krämpfe

Je kleiner das Haustier, desto geringere Mengen an Dracaena-Pflanzenteilen lösen diese Symptome aus. Allerdings besteht kein Grund zur Panik, wenn der Hund oder die Katze kurzzeitig am Drachenbaum knabbert. Wiederholt sich der Vorgang indes täglich, kumulieren die Saponine im tierischen Organismus und lösen dennoch die genannten Beschwerden aus.

Tipps zur richtigen Handhabung

Bei allen domestizierten Hunden und Katzen geht der Instinkt verloren, der sie in freier Wildbahn vor giftigen Pflanzen warnen würde. Unbedarfte Hundewelpen und junge Katzen sind besonders gefährdet aufgrund eines ausgeprägten Spieltriebs und einer unbändigen Neugierde. Um einen tiergiftigen Drachenbaum in die Wohnraumgestaltung zu integrieren, sollten somit Vorkehrungen getroffen werden, damit Ihre vierbeinigen Hausgenossen nicht zu Schaden kommen.

  • Haustieren Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten, damit keine Langeweile aufkommt
  • Für Katzen einen Kratzbaum und Katzengras aufstellen
  • Für Hunde Spielzeug anschaffen und sich regelmäßig mit ihnen beschäftigen

Hunde sind deshalb so beliebt als Haustiere, weil sie so gelehrig sind. Schreiten Sie jedes Mal konsequent ein, wenn sich das Tier am Drachenbaum zu schaffen macht, wird die Pflanze als verbotenes Terrain registriert. Indem Sie den Vierbeiner mit einem lauten ‚Nein‘ an eine andere Stelle setzen, trainieren Sie ihm das richtige Verhalten an. Demgegenüber laufen jegliche Strafaktionen ins Leere.

Katzen lassen menschliche Anweisungen zumeist links liegen und knabbern munter weiter am Drachenbaum. Beherbergen Sie in Ihrer Wohnung einen unbelehrbaren Stubentiger, weisen Sie dem Zimmerbaum einen Standort in einem für das Tier unzugänglichen Raum zu oder verzichten ganz darauf.

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Vergiftung

drachenbaum ist giftig Zeigen sich die genannten Symptome einer Vergiftung mit Drachenbaumblättern, bringen Sie das Tier bitte unverzüglich zum Tierarzt. Außerhalb der Öffnungszeiten steht ein tierärztlicher Notdienst bereit, der telefonisch kontaktiert werden kann, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Befinden sich noch Pflanzenreste im Maul, holen Sie diese möglichst heraus und nehmen die Probe mit. Je konkreter dem Veterinär die Ursache für die Vergiftung bekannt ist, desto effektivere Maßnahmen können eingeleitet werden.

Fazit

Für einen erwachsenen Menschen mit einer stabilen Gesundheit geht von einem Drachenbaum keine Gefahr aus. Die im Pflanzensaft enthaltenen Saponine entfalten erst dann ein Gefährdungspotenzial, wenn sie auf Asthma-Kranke, Allergiker oder geschwächte Erwachsene treffen. Fernerhin haben Dracaena in der Reichweite von Kleinkindern nichts zu suchen, da ihnen der bittere Geschmack der Blätter nicht bewusst wird, sodass eine toxische Menge verzehrt werden könnte. Hund und Katze reagieren auf Saponine mit Vergiftungserscheinungen in mehr oder weniger ausgeprägtem Umfang. Trainieren Sie Ihren vierbeinigen Hausgenossen konsequent an, einen Drachenbaum zu meiden oder verbannen Sie die Pflanze vollkommen aus der Wohnung.