Das Ende seiner Blütezeit bedeutet nicht, dass die Tage Ihres Weihnachtssterns gezählt sind. Umtopfen ermutigt einen Adventsstern, das prächtige Schaulaufen auf der winterlichen Fensterbank alljährlich zu wiederholen. Diese Anleitung beleuchtet alle Aspekte von A, wie Austopfen bis Z, wie Zeitpunkt. Wichtige Kriterien, wie perfekte Topfgröße, optimales Substrat und sachkundige Vorgehensweise lassen dementsprechend keine Fragen offen. Lesen Sie hier, wie Sie einen Weihnachtsstern in 7 Schritten richtig umtopfen.
Vorbereitung
Bis Ende Februar hat ein Weihnachtsstern sein winterliches Blütenspektakel beendet. Ohne seine farbenfrohen Blüten ist ein welkender Christstern nur noch ein Schatten ihrer selbst. Dieser Umstand veranlasst viele Zimmergärtner, die verwelkte Topfpflanze auszumustern. Tatsächlich demonstriert das malerische Wolfsmilchgewächs lediglich seinen Wunsch nach einer kurzen Ruhepause. In den tropischen Heimatregionen gedeihen Euphorbia pulcherrima als ausdauernde Blütengehölze, die von Jahr zu Jahr an Schönheit gewinnen. Indem Sie dem Wunsch nach einer kurzen Erholungspause Rechnung tragen, stimmen Sie Ihren Adventsstern ein auf den Wechsel in einen größeren Topf mit frischem Substrat, damit er im kommenden Winter seine opulente Blütezeit wiederholt. Diese Vorbereitungen sollten Sie treffen, wenn Sie einen Weihnachtsstern richtig umtopfen wollen:
- Nach Abwurf der farbigen Hochblätter kühler stellen bei 15 bis 17 Grad Celsius
- Helle, nicht vollsonnige Lichtverhältnisse beibehalten
- Wassergaben signifikant reduzieren
- Nicht mehr düngen
Ein idealer Standort für die florale Atempause sind das helle Schlafzimmer, ein ungeheizter Wintergarten oder das lichtdurchflutete, kühle Treppenhaus. Gießen Sie in dieser Phase erst dann mit weichem Wasser, wenn die Oberfläche der Pflanzenerde fühlbar getrocknet ist.
Bester Zeitpunkt
Nach einer kühlen, trockenen Ruhephase von vier bis sechs Wochen ist ein Weihnachtsstern bestens gerüstet für den Umzug in einen neuen Blumentopf mit frischer Erde. Unter normalen Rahmenbedingungen öffnet sich das Zeitfenster Ende April/Anfang Mai, um einen gut ausgeruhten Christstern zum idealen Termin umzutopfen.
Substrat mischen
Adventssterne favorisieren leicht saure bis neutrale Blumenerde und haben eine Aversion gegen Staunässe. Beide Kriterien erfordern besondere Umsicht bei der Wahl des Substrats. Die Liste wünschenswerter Eigenschaften erstreckt sich von gut durchlässig und strukturstabil bis hin zu einem optimalen pH-Wert von 6,0 bis 6,5. Die ideale Pflanzenerde sollte übrigens über eine gute Wasserspeicherkraft verfügen, ohne die empfindlichen Wurzeln einer dauerhaften Feuchtigkeit auszusetzen. Herkömmliche Blumenerde mit hohem Torfanteil ist für diesen Zweck nicht geeignet. Indem Sie das Substrat selber mischen, gehen Sie allen Unwägbarkeiten aus dem Weg. Folgende Rezeptur hat sich in der Praxis gut bewährt:
- Humusziegel aus Kokosfasern (vorgedüngt) in kalkarmem Wasser 30 bis 60 Minuten quellen lassen
- Lehmhaltige, leicht angefeuchtete Gartenerde im Backofen bei 100 Grad Celsius desinfizieren
- Laubkompost oder gesiebten Gartenkompost ebenfalls thermisch keimfrei machen
- Alle drei Komponenten zu gleichen Teilen vermischen
- Je eine Handvoll Quarzsand und Lavagranulat hinzufügen
Wem die eigenhändige Mischung von Substrat zu aufwändig ist, greift zurück auf torffreie Kakteenerde aus dem Fachhandel. Das Spezialsubstrat für Sukkulenten hat alle wichtigen Eigenschaften im Gepäck, die sich ein Christstern wünscht für verschwenderische Blütenfülle und vitales Wachstum.
Blumentopf auswählen
Die Topfgröße nimmt maßgeblichen Einfluss auf Wachstum und Blühfreudigkeit. Im neuen Blumentopf sollten zwischen Gefäßrand und Wurzelballen maximal zwei Finger passen. Ein zu großes Topfvolumen veranlasst Ihren Weihnachtsstern zu einem verstärken Wurzelwachstum, um das Gefäß schnellstens auszufüllen. Nutznießer sind lediglich die immergrünen Blätter. Die ersehnten Blütenblätter haben indes das Nachsehen. Steht ein begrenzter Wurzelraum zur Verfügung, legt ein Poinsettie pünktlich zur nächsten Adventszeit ein verschwenderisches Blütenkleid an.
Für einen Weihnachtsstern geeignet ist ein Blumentopf erst dann, wenn sich im Topfboden eine Öffnung als Wasserablauf befindet. Überschüssiges Gießwasser sollte ungehindert ablaufen, damit sich keine Staunässe bilden kann. Zum Schutz vor Wasserflecken auf der Fensterbank stellen vorausschauende Zimmergärtner Pflanzentöpfe stets in einen Untersetzer. Das birgt die Gefahr, dass angesammeltes Wasser aufgrund der Kapillarkräfte wieder aufsteigt ins Substrat. Diesem Manko beugen Sie vor, indem der Untersetzer gefüllt wird mit Kieselsteinchen, Splitt oder Blähton.
Schneiden
Vor dem Umtopfen unterziehen Sie den Weihnachtsstern bitte einem Rückschnitt. Diese Maßnahme beugt unerwünschter Verholzung vor und macht den Weg frei für einen frischen Austrieb. So schneiden Sie einen Christstern richtig:
- Bester Zeitpunkt ist nach dem Ende der Blütezeit
- Alternativ nach der Ruheperiode kurz vor dem Umtopfen zurückschneiden
- Empfehlenswertes Werkzeug: Gartenschere mit Bypass-Mechanik (zwei scharfe Schneiden)
- Handschuhe anlegen
- Vorab abgestorbene, geknickte und ungünstig stehende Triebe auslichten
- Restliche Triebe um ein Drittel oder die Hälfte zurückschneiden
Weihnachtssterne sind gut schnittverträglich und tolerieren auch einen Schnitt ins alte Holz. Sofern es sich um ein älteres Exemplar mit verholzter Basis handelt, können Sie beherzt zu Werke gehen. Mit einer Kombination aus Verjüngungsschnitt und Umtopfen drehen Sie am vergreisenden Weihnachtsstern die Zeit zurück.
Austopfen
Es erfordert Fingerspitzengefühl, einen Weihnachtsstern wohlbehalten auszutopfen. Im Anschluss an die überwiegend trockene Ruhephase neigt das Substrat dazu, am Topfrand regelrecht festzukleben. Kräftiges Ziehen an den Trieben kann die Verbindung zum Wurzelballen irreversibel zerstören. Die richtige Vorgehensweise hängt davon ab, ob sich ein Adventsstern in einem flexiblen Kunststoff-Topf oder einem Keramik-Topf befindet. So gehen Sie sachkundig vor:
- Kunststoff-Topf: mit den Händen kneten, um den Wurzelballen zu lösen
- Keramik- oder Porzellantopf: mit langem Küchenmesser entlangfahren zwischen Gefäßwand und Wurzelballen
Legen Sie den Blumentopf auf die Seite. Mit einer Hand halten Sie das Gefäß, während Sie mit der anderen, behandschuhten Hand den Adventsstern am Wurzelhals umfassen. Die Pflanze sollte sich ohne starken Zug aus dem Kübel herausziehen lassen. Verspüren Sie immer noch einen Widerstand, drücken Sie den starrsinnigen Wurzelballen indes von unten aus dem Topf. Zu diesem Zweck stecken Sie einen Finger oder Holzstab durch die Bodenöffnung und schieben den Wurzelballen schließlich heraus.
Eintopfen
Vom ausgetopften Wurzelballen schütteln Sie das ausgediente Substrat ab. Kleben einzelne Erdbrocken an Wurzelsträngen fest, helfen Sie mit den Fingern nach. Jetzt haben Sie freien Blick, um den Zustand einzelner Wurzeln zu begutachten. Schneiden Sie vertrocknete, abgestorbene oder faulig-braune Wurzeln mit einer desinfizierten Schere schließlich ab. Mehr als ein Drittel des Wurzelvolumens sollte nicht entfernt werden. So topfen Sie einen Weihnachtsstern richtig ein:
- Über dem Wasserablauf im Topfboden Tonscherben oder Blähton ausbreiten als Drainage
- Drainage abdecken mit luft- und wasserdurchlässigem Vlies
- Substrat einfüllen bis auf halbe Höhe und leicht andrücken
- Mit Fingern oder Löffel in der Erde eine Mulde anlegen
- Wurzelballen mittig einsetzen und mit einer Hand stabilisieren
- Restliches Substrat mit der anderen Hand sukzessive einfüllen
Sie haben Ihren Weihnachtsstern richtig umgetopft, wenn die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird. Gießen Sie die Pflanze an mit weichem Wasser, bis sich der Untersetzer füllt. In den folgenden zwei bis drei Wochen sollte sich Ihr Christstern vom Umzugsstress regenerieren an einem Standort, der geschützt ist vor direkter Sonneneinstrahlung.