Die Wasserhyazinthe. Eichhornia, ist eine exotisch geformte und leuchtend blühende Pflanze, die im Gartenteich und sogar im Aquarium gehalten werden kann. Pflegeleicht und widerstandsfähig ist sie sogar für Anfänger und unerfahrene Pflanzenfreunde ideal – wenn auf einige Punkte geachtet wird. Dann kann sie sogar Bastler erfreuen.
Standort
Als Wasserpflanze benötigt die Wasserhyazinthe natürlich einen Standort im Wasser. Dieser sollte zudem sonnig und warm sein. Temperaturen von mindestens 15°C sind erforderlich. Ideal sind jedoch 18°C bis 25°C.
Haltung im Freien
Die Wasserhyazinthe wird typischerweise im Gartenteich und damit im Freien gehalten. Hier darf sie allerdings nur solange verbleiben, wie die Wassertemperatur über 15°C liegt. Während der kalten Monate muss sie in ein Winterquartier verbracht werden. Das gilt auch, wenn sie in einem Bottich auf dem Balkon oder der Terrasse steht.
Dazu sollte der Standort im Freien sehr sonnig sein und möglichst nur wenigen Temperaturschwankungen unterliegen. Kalter Wind ist ebenfalls abträglich.
Haltung im Aquarium
Zusätzlich zur Kultivierung im Freien kann die Wasserhyazinthe auch im Aquarium gezogen oder als exotische Zimmerpflanze gehalten werden. Das Erreichen der richtigen Temperatur ist hier meist kein Problem, die normale Zimmertemperatur ist vollkommen ausreichend.
Geschützt ist die Lage in Innenräumen ohnehin. Bleibt noch das benötigte Licht. Ein sonniger Fensterplatz oder eine normale Aquarienbeleuchtung sind optimal. Steht die Wasserhyazinthe hingegen in einer dunklen Ecke, ist eine spezielle UV-Lampe für Pflanzen empfehlenswert.
Zudem muss bei der Kultivierung im Aquarium darauf geachtet werden, dass die Wurzeln und Triebe das Schwimmen der Fische und anderer Wasserbewohner nicht behindern. Ein regelmäßiges Kürzen ist hier erforderlich.
Substrat und Einpflanzen
Wasserhyazinthen können frei schwimmen, da die Wurzeln benötigte Nährstoffe direkt aus dem Wasser filtern. Ein Einpflanzen ist also nicht zwingend erforderlich.
Wer aber möchte, dass die Wasserhyazinthen an einem festen Platz verbleiben, sollte die Wurzeln in Teicherde eingraben und mit einem Stein beschweren. Möglich ist ein 20 bis 30cm großer Abstand zur Wasseroberfläche. Auf Besonderheiten beim Substrat muss hierbei nicht geachtet werden.
Im Aquarium reicht es vollkommen aus, die Wurzeln mit Kies zu bedecken und zu beschweren.
Pflege
Die Wasserhyazinthe ist eine an sich pflegeleichte Pflanze, die sehr schnell und einfach gedeihen kann.
Dennoch sollte bei der Kultivierung – unabhängig davon, ob diese im Teich, im Bottich oder im Aquarium erfolgt – auf einige Faktoren geachtet werden. Dazu zählen das Wasser, die Düngung und das Verschneiden. Ebenso wie das gezielte Umsetzen.
Wasser
Ein Gießen ist selbstverständlich nicht notwendig, steht die Wasserhyazinthe doch ohnehin im Wasser. Bei einer Kultivierung im Bottich ist es aber sinnvoll, das Wasser regelmäßig zu wechseln.
Optimal ist weiches, kalkarmes Wasser. Also beispielsweise Regenwasser, abgestandenes oder gefiltertes Leitungswasser. Bei jedem Wechsel und jeder Auffüllung ist darauf zu achten, dass das Wasser etwa die gleiche Temperatur aufweist, wie die entnommene Flüssigkeit. Auf ein oder zwei Grad kommt es zwar nicht an, eine starke Schwankung kann der Wasserhyazinthe aber schaden.
Düngen
Wird die Wasserhyazinthe in einem Teich oder einem Aquarium gehalten, in dem Futter und die Ausscheidungen der Fische für ausreichende Nährstoffe sorgen, ist eine zusätzliche Düngung meist nicht notwendig.
Die Wasserhyazinthe kann hier sogar dazu beitragen, das Wasser im Gleichgewicht zu halten. Dazu muss jedoch darauf geachtet werden, dass sie sich nicht zu stark ausbreitet. Anderenfalls entzieht sie dem Wasser zu viele Nährstoffe, wodurch andere Pflanzen und sogar die Wasserbewohner verhungern können.
Wird die Wasserhyazinthe in einem einzelnen Bottich oder einem Gefäß kultiviert, beginnt sie im Teich oder Aquarium zu verkümmern, muss eine zusätzliche Düngung durchgeführt werden. Die Mengen und Abschnitte zwischen den einzelnen Gaben richten sich nach dem Zustand der Pflanze und den Angaben des Herstellers. Ideal ist ein spezieller Dünger für Wasserpflanzen.
Derartige Mittel können anderen Lebewesen im Wasser jedoch zusetzen. Deswegen ist es empfehlenswert, die Wasserhyazinthen zur Düngung zu entnehmen und in einen Eimer zu verbringen. Hier sollte sie etwa einen Tag stehen und erst dann wieder an ihren Standort gesetzt werden.
Verschneiden
Ein Verschneiden der Wasserhyazinthe ist nur dann notwendig, wenn sie von Schimmel befallen wird oder sich welke Blätter zeigen.
Verfärbte Pflanzenteile sollten umgehend entfernt werden. Ein scharfes Messer oder eine Schere sind hierfür ideal.
Ein Kürzen oder Reduzieren der Wasserhyazinthe ist auch dann notwendig, wenn sie sich zu stark ausbreitet. Also beispielsweise andere Pflanzen überschattet oder kein Licht mehr in das darunter liegende Wasser durchlässt. Zu diesem Zweck sollten entweder gleich ganze Exemplare entfernt oder aber zumindest die neuen Triebe verschnitten werden.
Umsetzen
Ebenso wie das Verschneiden ist auch das Umsetzen der Wasserhyazinthe nur von Nöten, wenn sie sich zu stark ausbreitet und die Anzahl reduziert werden muss. Es kann allerdings auch vorkommen, dass die Wasserhyazinthe an dem Standort nicht gedeiht – beispielsweise weil ihr zu wenig Licht zukommt.
In diesem Fall sollte ein hellerer Standort gewählt werden. Zum Umsetzen der Wasserhyazinthe ist es nur erforderlich, die Pflanze aus dem Wasser zu ziehen, abzuspülen und sie an den neuen Platz zu verbringen. Für einen längeren Transport empfiehlt es sich, die Wasserhyazinthe in einen Eimer zu stellen, in dem die Wurzeln mit Wasser bedeckt sind. Ebenfalls möglich ist das Umwickeln mit feuchten Lappen oder der Transport in Plastikbeuteln, die etwas Wasser enthalten. Auf diese Weise trocknet die Pflanze nicht aus.
Richtiges Überwintern
Wasserhyazinthen sind zwar robust, stammen aber aus den Tropen. Temperaturen unter 15°C halten sie daher nur für kurze Zeit aus. Unter 10°C sterben sie sehr schnell ab oder nehmen zumindest erheblichen Schaden.
Sie sollten daher bereits dann nach drinnen verbracht werden, wenn die Wassertemperatur bei 15°C liegt und langsam sinkt. Als Winterquartier reicht ein mäßig beheizter Raum, dessen Temperatur auch in der Nacht nicht unter 15°C liegt. Dieser sollte regelmäßig gelüftet werden und nicht zu dunkel sein.
Steht die Wasserhyazinthe hingegen im Aquarium oder ohnehin ganzjährig drinnen, sind im Winter keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Die Wasserhyazinthe kann an ihrem warmen Standort verbleiben. Einzig auf ausreichend Helligkeit muss man dann achten.
Im Frühjahr kann man die Wasserpflanze wieder nach draußen bringen, wenn die Wassertemperatur bei mindestens 15°C liegt.
Verwendung
Die Blätter der Wasserhyazinthe sind ein beliebtes Bastelmaterial, aus dem sich zahlreiche wunderschöne und sogar nützliche Gegenstände herstellen lassen.
Das ist auch mit den eigenen Wasserhyazinthen möglich. Dazu werden die langen Blätter der Wasserhyazinthe abgeschnitten und leicht angetrocknet. Das ist bereits nach wenigen Stunden der Fall. Durch das Antrocknen werden sie biegsamer und können wahlweise eingerollt oder aber gefaltet werden.
Die so entstehenden Stränge können geflochten oder gewebt werden. Beim Basteln mit ihnen empfiehlt es sich, einen Wassersprüher zur Hand zu haben oder aber die einzelnen Stränge kurz vor der Verwendung nochmals kurz in lauwarmes Wasser einzuweichen. Dadurch erhalten sie Flexibilität und können einfacher verarbeitet werden.
Die Wasserhyazinthe kann man zusätzlich zur Reinigung eines Gewässers benutzen. Enthält dieses zu viele Nährstoffe und droht umzukippen oder zu verschlämmen, können die Wasserhyazinthen überflüssige Stoffe aufnehmen und das Wasser zu wieder in ein Gleichgewicht zurückbringen.
Wasserpflanze durch Triebe vermehren
Die Wasserhyazinthe ist recht einfach zu vermehren, denn im Grunde übernimmt sie diese Aufgabe vollkommen selbstständig. Beginnend im frühen Sommer oder bei Wassertemperaturen über 18°C bildet die Wasserhyazinthe seitliche Austriebe. An diesen entstehen junge Pflanzen, die lediglich abgetrennt werden müssen. Besonders zügig muss hierbei nicht unbedingt vorgegangen werden.
Bei optimalen Bedingungen wachsen die Tochterpflanzen innerhalb einiger Tage auf die Größe der erwachsenen Exemplare und können dann sogar problemlos umgesetzt werden.
Vermehrung durch Samen
So voll und leuchtend die Wasserhyazinthe auch blüht, Samenkörper finden sich nur selten. Treten dieser aber einmal auf, können sie abgenommen und zur gezielten Vermehrung eingesetzt werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man die Wasserhyazinthe nicht sicher überwintern kann, beispielsweise, weil kein ausreichender Platz zur Verfügung steht.
Die runden Samenkapseln kann man jedoch auch aufbewahren, um bei eventuellen Ausfällen Ersatz zur Hand zu haben.
Zu diesem Zweck muss man die Samenkapseln der Wasserhyazinthe lediglich von der Pflanze oder aus dem Wasser entfernen. Trocken gelagert bleiben sie für mehr als zehn Jahre fruchtbar. Sollen sie ausgesät werden, ist es ausreichend sie in ein Wassergefäß zu legen und mit Wasser zu bedecken. Ebenso können sie direkt in den Gartenteich oder das Aquarium verbracht werden. Die Wassertemperatur sollte zwischen 18°C und 25°C liegen. Für eine schnelle Keimung muss es zudem möglichst hell sein.
Je nach Art und äußeren Bedingungen können die Kapseln innerhalb weniger Tage aufbrechen. Vom Samen bis zur erwachsenen Pflanze sind meist nur drei bis vier Wochen nötig. Älterer Samen kann sich durchaus etwas mehr Zeit lassen.
Vorsicht vor einer Plage
In Herkunftsländern der Wasserhyazinthe sind sie als Wasserunkraut oder sogar als Plage bekannt. Dafür sorgen die schnelle und problemlose Vermehrung, sowie die Widerstandsfähigkeit der Pflanze.
Die Ausbreitung kann derartig explosionsartig und flächendeckend erfolgen, dass die Wasserhyazinthe in Gewässern sogar die Schifffahrt behindert. Zudem leiden Wasserbewohner und andere Pflanzen darunter, dass dem Wasser große Mengen Nährstoffe entzogen werden.
Mit Problemen für die Schifffahrt ist in Aquarium und Gartenteich zwar nicht zu rechnen, dennoch sollte man die Anzahl der Wasserhyazinthen kontrollieren. Sinnvoll ist es, pro Quadratmeter Oberfläche maximal drei Pflanzen zu setzen und zu halten. Vermehren sich diese, sollten die Triebe und jungen Pflanzen entfernt werden.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten und Schädlingen bleibt die Wasserhyazinthe meist vollständig verschont, was ein weiterer Grund für ihre Beliebtheit ist.
Einzig Schimmel macht vor ihr nicht Halt. Dieser tritt jedoch nur bei falscher Pflege und vorrangig im Winterquartier auf. Verantwortlich hierfür zeichnen sich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und eine zu hohe Temperatur, in Verbindung mit Dunkelheit und fehlender Belüftung. Kommt noch abgestandenes Wasser hinzu, ist ein Pilzbefall vorprogrammiert. Vor allem Grauschimmel findet sich dann an den Blättern und direkt an der Wasseroberfläche.
Ist die Wasserhyazinthe lediglich leicht befallen, helfen eine Entfernung der betroffenen Blätter und ein Wechsel der Erde und des Wassers. Zusätzlich sollte man den Raum lüften und sowohl die Temperatur als auch die Feuchtigkeit verringern. Zeigt sich hingegen bereits der gesamte Stamm schmierig, braun oder gar schwarz, muss man die Pflanze vernichten.
Um einen derartigen Befall zu verhindern, sollte man bereits im Vorfeld auf optimale Bedingungen achten. Vorsorglich hilft es, das Wasser gelegentlich zu wechseln oder – sofern möglich – die Wasserhyazinthe im Warmen und Hellen zu überwintern.
Ist die Wasserhyazinthe giftig?
In getrockneter Form ist die Wasserhyazinthe nicht giftig, frisch kann sie für einige Tierarten und den Menschen allerdings gefährlich werden. Dazu wäre es jedoch notwendig, extrem große Mengen der Pflanze und vor allem der Wurzeln aufzunehmen. Das ist versehentlich nicht möglich und selbst bewusst kaum zu bewerkstelligen.
Dennoch ist bei Produkten aus Wasserhyazinthe Vorsicht geboten. Vor allem wenn die angekaut oder benagt werden, als Spielzeug oder zur Aufbewahrung von Lebensmitteln dienen. Der Grund hierfür ist nicht in dem pflanzlichen Material zu finden, sondern in der möglichen Behandlung. Um die Flechtwaren widerstandsfähiger werden zu lassen, werden diese in einigen Fällen mit entsprechenden Schutzmitteln versehen. Oder mit Farben getönt. Und diese Substanzen können durchaus giftig wirken, wenn sie oral aufgenommen werden.