Ob Zier- oder Spielrasen – für jede Anforderung ist die richtige Rasenmischung vorhanden. Um einen gesunden, dichten grünen Teppich zu erhalten, ist jedoch einiges an Pflege und Aufwand nötig. Gerade stark wachsende und anspruchsvolle Rasensorten benötigen mehrmals jährlich einen Rückschnitt. Bei der Vorbereitung zum Rasenmähen gilt es jedoch nicht nur, das passende Werkzeug griffbereit zu haben. Bestehende Gesetze und andere Auflagen beschränken die Arbeit mit motorisierten Gerätschaften. Um keinen Ärger mit Nachbarn und Gesetzeshütern heraufzubeschwören, stellen sich viele Gärtner deswegen zurecht die Frage, zu welchen Zeiten Rasen mähen erlaubt ist.
Erlaubte Zeiten und gesetzliche Regelung
Bereits im zeitigen Frühjahr, wenn die ersten Frühlingsboten ihre Köpfe aus dem Boden strecken, beginnt für passionierte Gärtner die Arbeit im eigenen Garten. Doch das Mulchen des Erdreichs, das Anlegen von Beeten und die Anzucht von Samen sind dabei nicht die einzigen Maßnahmen, welche die heimische grüne Oase aus dem Winterschlaf wecken. Auch die Aufbereitung und Pflege des Rasens gehört mit dazu. Verklebte und abgestorbene Halme können Sie mit einem Laub- oder Straßenbesen beseitigen, kahle Stellen werden mit Rasensamen aufgefüllt.
Nach nur wenigen Sonnentagen und der passenden Witterung sprießt die Grünfläche merklich in die Höhe und Rasentrimmer und -Mäher kommen zum Einsatz. Der erste Rückschnitt im Frühjahr erfolgt, wenn die Halme eine Höhe von etwa 7 oder 8 Zentimetern erreicht haben. In der sogenannten Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung, auch als 32. Bundesimmissionsschutzverordnung bekannt, ist jedoch im Detail geregelt, welche Maschinen und Geräte wann und wo eingesetzt werden dürfen. Neben Rasenmähern und -Trimmern werden in dieser umgesetzten EU-Richtlinie auch Motorsägen, Fräsen und Bohrer aufgeführt.
Für Wohngebiete gilt die Auflage, dass mit bestimmten Maschinen und Geräte nicht mehr werktags zwischen 20 und 7 Uhr gearbeitet werden darf. Eine strengere Einschränkung wurde zudem für besonders laute Arbeitsmittel eingeführt: In der Zeit von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr dürfen Benzinrasenmäher und Laubbläser für die Arbeit im eigenen Garten hinzugezogen werden. Bundesländer, Gemeinden und auch der eigene Mietvertrag kann die im Gesetz angegebene Arbeitszeit allerdings noch weiter eingrenzen. Wenn Sie Wert auf eine gepflegte und kurz geschnittene Grünfläche legen, sollten Sie sich deswegen bereits frühzeitig über die bestehende Gesetzeslage in Ihrem Ort erkundigen. Der Begriff „Werktag“ umfasst dabei die Tage Montag bis Samstag, am Sonntag gilt ein allgemeines Verbot für den Einsatz von motorisierten Geräten und Maschinen. Verwenden Sie bei der Arbeit mit lauten Rasentrimmern und -Mähern einen Gehörschutz.
Muskelkraft und andere Alternativen
Mechanisch mit der Hand Rasen zu mähen, bringt so manchen Vorteil mit sich. Neben der körperlichen Ertüchtigung an der freien Luft gehört auch dazu, dass Sie die gesetzlich erlaubten Zeiten theoretisch nicht beachten müssen. Selbst am Sonntag oder werktags ab 21 Uhr könnten Sie die Sense oder den mechanischen Rasenmäher betätigen, ohne mit einer Sanktion seitens des Gesetzgebers rechnen zu müssen. Ein Verstoß gegen Regeln in Mietverträgen kann diese Arbeit dennoch sein. Überprüfen Sie vorher genau, was Ihr Mietvertrag über Gartenarbeit vorschreibt und sprechen Sie sich auch mit den Nachbarn ab.
Möchten Sie lästiges Rasen mähen vermeiden oder können Sie diese Gartenarbeit nur in der gesetzlichen Ruhezeit verrichten? Dann greifen Sie auf Alternativen zurück. Statt Rasen können Sie beispielsweise triste Gartenflächen auch mit Kies und Rindenmulch auffüllen. Bodendeckende Pflanzen füllen leere Stellen zwischen den Beeten, auch kleinwüchsige Gewürzgewächse, wie etwa der Zitronenthymian, sind als robuster und vielseitiger Lückenfüller geeignet. Verwenden Sie langsam wachsende Grassorten, welche nur ein bis zwei Mal im Monat gemäht werden müssen.
Die richtige Zeit für den perfekten Schnitt
Wie häufig der eigene Rasen gemäht werden sollte, ist abhängig von der Sorte und der Stärke des Wachstums. Schnellwüchsige Rasenarten sollten Sie zwischen April und Juni mindestens zwei Mal pro Woche mit dem Rasenmäher trimmen. Kürzen Sie die Grünfläche auf maximal 5 Zentimeter ein, um vertrocknete Stellen durch starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Vermeiden Sie die Mittagssonne und mähen Sie zeitig am Morgen oder am frühen Abend. Dadurch verbleibt den Grashalmen genügend Zeit, um die entstandenen Schnittwunden bis zur nächsten Mittagshitze zu verschließen. Diese Maßnahme fördert eine üppige und gesunde Rasenpracht und verhindert die Bildung von Moos und kahlen Stellen.
Rasen mähen gehört mit zu den letzten Arbeiten im Spätherbst, wenn der Garten winterfest gemacht und für das kommende Frühjahr vorbereitet wird. Den genauen Zeitpunkt dafür festzulegen ist schwierig, denn Sonnenschein und Temperaturen über 5°C reichen den Grashalmen zum Sprießen aus. Oft kann der letzte Schnitt auch erst Anfang November erfolgen. Mähen Sie bei trockener Witterung und wenn sich die Temperaturen nachts dauerhaft um den Gefrierpunkt herum bewegen. Rasenschnitt und welkes Laub umgehend beseitigen, damit dort kein Nährboden für Pilz- und Fäulniserreger entstehen kann. Auch viele Schädlinge überwintern bevorzugt in welken Gras- und Laubschnitt. Beugen Sie deswegen vor und entfernen Sie das organische Material, mit dieser Maßnahme werden Sie auch im Folgejahr Freude an einer dichten, gleichmäßigen Rasenfläche haben.
Beachten Sie bereits bei der Planung des Gartens, dass das Pflanzen von Rasen viel Pflegeaufwand mit sich bringt. Für ein dichtes und üppiges Erscheinungsbild müssen die Halme regelmäßig gekürzt werden und auch das Ausbringen von Dünger darf nicht ausbleiben. Einfache Gartenarbeit, wie beispielsweise Mulchen und Unkraut jäten, können Sie auf das Wochenende verlegen. Rasen mähen hingegen ist am Sonntag und auch zu bestimmten Tageszeiten unter der Woche strikt verboten.
Tipps und Pflegehinweise
- nur bei trockenen Witterungsverhältnissen mähen
- zu feuchter Boden kann sich bei Belastung verdichten und die Zufuhr von Nährstoffen und Wasser beeinträchtigen
- Krankheiten und das Wachstum von Moos werden begünstigt
- nasser Rasenschnitt verklebt das Mähwerk und erschwert die Arbeit
- gefrorene Grasfläche nicht betreten
- Halme brechen ab
- im kommenden Frühjahr ist viel Aufwand und Mäharbeit nötig, um Grashalme wieder auf eine Länge zu trimmen
- Wachstum des Rasens minimal über die Zufuhr von Nährstoffen regulieren
- Vollzeitdünger wirkt bis zu 6 Monaten, normaler Rasendünger wird alle 2 bis drei Monate verabreicht
- Überdüngung schwächt die Pflanzen und führt oft zu schnellen, unkontrolliertem Wachstum
- Rasen mähen noch weiter einschränken
- bunte Bauern- und Blumenwiese pflanzen
- benötigt nur einmal im Monat einen leichten Rückschnitt
- Rasen benötigt mindestens zwei Tage, ehe er sich von dem Rückschnitt erholt hat
- Beanspruchung jeglicher Art in dieser Zeit vermeiden
- Rasensorten wählen, welche genau zu Ihrem Garten und Anforderungen passen
- häufiges mähen von Zierrasen, zudem ungeeignet für spielende Kinder und Haustiere
- Schattenrasen wächst langsam, benötigt aber halbschattigen bis vollschattigen Standort, um sich optimal zu entfalten
- Nach mehrwöchigen Urlaub, Rasen nicht sofort auf vorherige Länge trimmen
- immer nur um wenige Zentimeter kürzen
- zwei Mal in der Woche mähen, bis die gewünschte Höhe einheitlich erreicht ist
- Faustregel: Geschnitten wird bei jedem Mähen immer nur bis zu einem Drittel der bestehenden Länge der Grashalme.
Verschieben Sie unwichtige und „leise“ Gartenarbeit auf das Wochenende. Das Mähen des Rasens ist am Sonntag verboten und kann nicht nur Ärger mit den Nachbarn als Folge nach sich ziehen.
Fazit
Wer eine dichte, gepflegte Grünfläche sein eigen nennen möchte, muss einiges an Arbeit investieren. Rasen mähen ist nicht zu jeder Tageszeit erlaubt, denn Gesetze und Auflagen beschränken die Tätigkeit mit lauten Gerätschaften. Mit den richtigen Tipps können Sie jedoch das Rasen mähen auf das Nötigste beschränken und sich somit einiges an Zeit und Ärger mit den Nachbarn ersparen.