Gartenpflege Unkrautbekämpfung - Unkraut entfernen

Unkraut mit gelber Blüte: 22 blühende Wildkräuter

Unkraut mit gelber Blüte

Manche Unkräuter sind einfach nur lästig, andere nützlich und viele dank ihres Wuchses oder ihrer Blüten sogar besonders attraktiv. Wir stellen Ihnen hier 22 blühende Wildkräuter vor, die mehr sind als „nur“ Unkraut mit gelber Blüte.

Vorwiegend Wurzelunkräuter

Wurzelunkräuter vermehren sich vor allem über die von ihnen gebildeten dichten Wurzelnetze und sind deshalb besonders schwierig wieder loszuwerden. Dazu gehört beispielsweise das folgende Unkraut mit gelber Blüte:

Von A bis G

Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis)

Ihre Wurzeln reichen bis 200 cm in die Tiefe, was eine rückstandslose Entfernung schwierig macht. Ihre Blüten öffnet sie nur vormittags.

Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis)
  • Wuchsform: wächst mehrjährig, krautig
  • Wuchshöhe: 50 bis 150 cm
  • Blütezeit: Juli bis Oktober
  • Blütenform: doldenrispige Blütenköpfe
  • Blätter: grüne, fiederspaltige Laubblätter, Blattgrund herzförmig
  • Standort: sonnig bis halbschattig; lehmig-tonige, humusreiche Böden

Echtes Labkraut (Galium verum)

Seinen Namen verdankt das Echte Labkraut dem Lab, das es teilweise auch heute noch zur Herstellung von Käse liefert.

Echtes Labkraut (Galium verum)
  • Wuchsform: ausdauernd, krautig, ober- und unterirdische Ausläufer
  • Wuchshöhe: bis 70 cm hoch
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Blütenform: große rispenförmige Blütenstände
  • Blätter: Laub nadelartig, filzig behaart
  • Standort: sonnig; durchlässiger, trockener, nährstoffarmer Boden

Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)

Das eng mit dem Buschwindröschen verwandte Windröschen ist ein Unkraut, aber auch eine attraktive Wildstaude und exzellente Bienenweide.

Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
  • Wuchsform: ausdauernd, krautig, lockerrasig
  • Wuchshöhe: 10 bis 30 cm
  • Blütezeit: April bis Mai
  • Blütenform: einfache strahlenförmige Blüten
  • Blätter: mehrteiliges, lanzettliches Laub, gezahnter Blattrand
  • Standort: halbschattig; frische, durchlässige Böden
Hinweis: Das Gelbe Windröschen ist in allen Teilen giftig.

Gemeiner Rainfarn (Tanacatum vulgare)

Dieses üppig wachsende Wildkraut kommt fast überall vor, und auch wenn es seine Blätter vermuten lassen, ist es nicht mit den Farnen verwandt.

Gewöhnlicher Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Wuchsform: krautig, ausdauernd, stark wuchernd
  • Wuchshöhe: 30 bis 160 cm
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Blütenform: abgeflachte körbchenförmige Teilblütenstände
  • Blätter: einfach bis doppelt gefiedert
  • Standort: voll- bis teilsonnig; humoser bis sandig-lehmiger Boden

Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)

Seine Verwandtschaft zum Löwenmäulchen ist nicht zu übersehen. Nicht verwunderlich, dass es auch als „Kleines Löwenmaul“ bekannt ist.

Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Wuchsform: ausdauernd, krautig
  • Wuchshöhe: 20 bis 40 cm, selten bis 80 cm
  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Blütenform: Lippenblüten mit langem Sporn
  • Blätter: schmal, kahl, ungestielt, ganzrandig
  • Standort: warm, sonnig; durchlässige, normale Böden

Goldnessel (Lamium galeobdolon)

Sie präsentiert eindrucksvoll ihren Wildstauden-Charakter. Die leuchtend gelben Blüten fallen besonders ins Auge.

Goldnessel (Lamium galeobdolon)
  • Wuchsform: aufrecht, teppichbildend, stark wuchernd
  • Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
  • Blütezeit: April bis Juli
  • Blütenform: rispenförmige Blüten
  • Blätter: frischgrün, fein behaart, gesägt, silbrig gefleckt
  • Standort: halbschattig bis schattig; humus- und nährstoffreiche Böden

Von H bis W

Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata)

Oft schleppt man sich dieses Kraut mit neuen Pflanzen ein und wird es dann nur schwer wieder los.

Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata)
  • Wuchsform: mehrjährig, halb aufrecht, kriechend
  • Wuchshöhe: bis 40 cm
  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Blütenform: doldige Blütenstände, wenig Blüten
  • Blätter: typische Kleeblätter, grün, bräunlich oder rötlich
  • Standort: sonnig bis schattig; feuchte Lagen
Tipp: Seine Blüten öffnen sich nur an sonnigen Standorten.

Huflattich (Tussilago farfara)

Diese heimischen Wildkräuter zeigen zuerst ihre Blütenstände, erst nach dem Verblühen erscheinen die Blätter.

Huflattich (Tussilago farfara)
  • Wuchsform: ausdauernd, Ausläufer-bildend
  • Wuchshöhe: bis 30 cm
  • Blütezeit: Februar bis April
  • Blütenform: körbchenförmige Blütenstände
  • Blätter: grundständig, rundlich-herzförmig
  • Standort: sonnig bis halbschattig; lehmiger bis toniger Boden

Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)

Mit seinen bis zu 100 cm langen Ausläufern wäre dieses Unkraut mit gelber Blüte der perfekte Bodendecker. Möchte man es dagegen loswerden, müssen selbst kleinste Wurzelstücke entfernt werden.

Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Wuchsform: ausdauernd, krautig, kriechend
  • Wuchshöhe: 15 cm hoch
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Blütenform: 5-zählige, gestielte Einzelblüten
  • Blätter: langgestielt, gefingert, fünfzählig
  • Standort: sonnig bis halbschattig; sandiger bis lehmiger Boden

Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)

Vielen ist dieses tief wurzelnde Kraut auch als „Butterblume“ bekannt, dessen Optik durchaus ansprechend ist. Hobbygärtner mögen es eher weniger.

Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
  • Wuchsform: mehrjährig, krautig, wuchernd
  • Wuchshöhe: 10 bis 50 cm
  • Blütezeit: Mai bis August
  • Blütenform: 5-zählige Schalenblüten
  • Blätter: immergrün, dreizählig gefiedert
  • Standort: sonnig bis halbschattig; lehmiger bis toniger Boden

Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)

Wie der Name schon sagt, findet man diese heimischen Wildkräuter vor allem auf Wiesen insbesondere Fett- und Nasswiesen.

Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wuchsform: ausdauernd, krautig, stark verzweigt, kletternd
  • Wuchshöhe: bis 100 cm
  • Blütenzeit: Juni bis August
  • Blütenform: traubige Blütenstände 
  • Blätter: ein einziges Fiederpaar
  • Standort: sonnig, mäßig feucht; lehmige und humusreiche Lagen
Hinweis: Die Wiesen-Platterbse ist für Mensch und Tier giftig, besonders die Samen.

Vorwiegend Samenunkräuter

Als Samenunkräuter werden insbesondere die Pflanzen bezeichnet, die sich über eine große Anzahl ihrer selbst gebildeten Samen vermehren. Das bekannteste gelb blühende Samenunkraut ist wohl der Löwenzahn. Nachfolgend listen wir weiteres Unkraut mit gelber Blüte, das sich auf diese Art und Weise vermehrt:

Von B bis G

Barbarakraut (Barbarea vulgaris)

Man kennt dieses scharfe Kraut auch als „Winterkresse“. Es ist robust und relativ anspruchslos bezüglich des Standortes.

Barbarakraut (Barbarea vulgaris)
  • Wuchsform: aufrecht, rosettenbildend
  • Wuchshöhe: 30 bis 90 cm
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Blütenform: reichblütige, traubige Blütenstände
  • Blätter: Laub paarig gefiedert, gezahnt, rundlich
  • Standort: sonnig bis halbschattig, feucht; lehmig, stickstoffhaltig (Zeigerpflanze)

Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria)

Der Echte Wundklee ist mehr als nur Unkraut mit gelber Blüte, es ist Heilpflanze und zugleich ein wertvoller Bodenverbesserer.

Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Wuchsform: mehrjährige, krautige Halbrosettenstaude
  • Wuchshöhe: 10 bis 40 cm
  • Blütezeit: Juni bis September
  • Blütenform: gelb-weiße Blütenköpfchen
  • Blätter: länglich, handförmig geteilt
  • Standort: sonnig; steinig bis sandig

Färberkamille (Anthemis tinctoria)

Die Färber-Hundskamille ist eine echte Überlebenskünstlerin, denn sie kommt mit wenig Wasser und Nährstoffen zurecht. Mittlerweile werden auch Zuchtformen dieser Wildkräuter angeboten.

Färberkamille (Anthemis tinctoria)
  • Wuchsform: zwei- bis mehrjährig, krautig
  • Wuchshöhe: bis 80 cm
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Blütenform: goldgelbe Blütenkörbchen
  • Blätter: fiederschnittig, unterseits behaart
  • Standort: voll- bis teilsonnig; durchlässige, magere Böden

Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)

Er vermehrt sich zwar auch über Ausläufer, überwiegend jedoch durch Selbstaussaat. Dabei reichen seine kräftigen Wurzeln bis zu einem Meter in die Tiefe.

Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Wuchsform: krautig
  • Wuchshöhe: 5 bis 30 cm
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Blütenform: doldige Blütenstände
  • Blätter: verkehrt eiförmig, dreieckig
  • Standort: sonnig; durchlässiger bis humoser Boden

Großes Schöllkraut (Chelidonium majus)

Sobald es wärmer wird, drängen seine formschönen Blätter in die Höhe, bei denen sich der sogenannte Lotuseffekt beobachten lässt.

Großes Schöllkraut (Chelidonium majus)
  • Wuchsform: zwei- bis mehrjährig, krautig
  • Wuchshöhe: bis 70 cm
  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Blütenform: doldige Blütenstände
  • Blätter: grün-grau, buchtig eingekerbt, wasserabweisend
  • Standort: sonnig bis halbschattig; durchlässig
Hinweis: Der orangefarbene Pflanzensaft ist giftig und kann zu Kontaktallergien und bei Verschlucken zu schweren Reizungen des Magen-Darmtraktes führen.

Von J bis W

Jakobs-Kreuzkraut (Jacobaea vulgaris)

Dieses Unkraut mit gelber Blüte hat es in sich, denn für Nutztiere gilt es als stark giftig. Zudem breitet es sich immer stärker aus.

Jakobskreuzkraut (Jacobaea vulgaris)
  • Wuchsform: zweijährig oder ausdauernd, krautig
  • Wuchshöhe: 30 bis 100 cm
  • Blütezeit: Juni bis September
  • Blütenform: Blütenkörbchen in aufrechten Doldentrauben
  • Blätter: schmale, lanzettliche, gezahnte Fiederblätter
  • Standort: sonnig; mit mäßigem Nährstoffgehalt

Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)

Diese heimische Wildstaude hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Sie trägt während der Blüte bereits Früchte, was sie auch als vermeintliches Unkraut besonders attraktiv macht.

Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Wuchsform: wächst ausdauernd, krautig
  • Wuchshöhe: 15 bis 150 cm, selten bis 180 cm
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Blütenform: kleine, strahlige, duftende Blüten
  • Blätter: gefiedert, grundständige Blattrosette
  • Standort: trocken, sonnig; kalkhaltige Böden

Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)

Wer es nicht ausschließlich als Unkraut betrachtet, für den ist das Kleine Habichtskraut die ideale Steingartenpflanze.

Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Wuchsform: ausdauernd, niedrig
  • Wuchshöhe: 5 bis 30 cm
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Blütenform: löwenzahnähnliche Blütenkörbchen
  • Blätter: Blattrosette mit breit-lanzettlichen Blättern
  • Standort: sonnig, trocken; magere Böden

Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)

Anhand ihrer Blätter und Blüten kann man diese eher weniger bekannte Pflanze leicht mit dem Löwenzahn verwechseln.

Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Wuchsform: einjährig, aufrecht, krautig
  • Wuchshöhe: 10 bis 100 cm
  • Blütezeit: Mai bis August
  • Blütenform: gelbe Blütenköpfchen
  • Blätter: ungestielt, gefiedert, gezahnt, pfeilförmige Basis
  • Standort: sonnig bis leicht schattig; nicht zu trocken
Tipp: Die Wuchshöhe dieser Pflanze ist abhängig vom Nährstoffangebot des jeweiligen Standortes.

Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)

Er ist eines der bekanntesten Unkräuter und seit Menschengedenken anerkanntes Heilmittel. Leider lässt er sich aber nicht so leicht entfernen.

Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wuchsform: krautig, aufrecht
  • Wuchshöhe: 5 bis 45 cm
  • Blütezeit: April bis Juli
  • Blütenform: tellerförmige Blütenkörbchen
  • Blätter: tief gesägt, spitz, gezackt, Blattrosette
  • Standort: Sonne bis Halbschatten; lockere, nährstoffreiche Böden
Hinweis: Der milchige Saft im Innern des Stängels ist giftig.

Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia)

Dank ihrer würzig-scharfen Blätter wurde sie als Würzkraut wiederentdeckt, wobei die Blätter immer schärfer werden, je älter sie sind.

Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia)
Quelle: Eric, Wallrocket honeybee close, Bearbeitet von Gartendialog, CC BY-SA 3.0
  • Wuchsform: buschig
  • Wuchshöhe: 30 bis 50 cm
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Blütenform: schirmtraubige bis traubige Blütenstände
  • Blätter: tief fiederteilig, gewellter Rand
  • Standort: sonnig; mager bis sandig

Häufig gestellte Fragen

Wie werden Wildkräuter zu Unkräutern?

Als Wildkräuter werden wild lebende essbare, krautige Pflanzen bezeichnet. Nicht selten wachsen sie auch in Gärten. Was ein Unkraut ist oder nicht, hängt vom subjektiven Empfinden jedes Einzelnen ab. So werden Wildkräuter zu Unkräutern, wenn sie als störend empfunden werden. Ein und dieselbe Art kann sowohl Unkraut als auch Nutz-, Heil- oder Zeigerpflanze sein.

Wie lassen sich Unkräuter am nachhaltigsten entfernen?

Man sollte sie so früh wie möglich beseitigen. Dabei ist es bei den meisten Arten ratsam, die Pflanzen samt der Erde aus dem Boden zu heben. Es sollten möglichst keine Wurzelreste im Boden zurückbleiben.