
Besiedelt dichtes Moos Terrassenplatten, ist die Freude über den beliebten Sitzplatz unter freiem Himmel sehr getrübt. Weder Holz, noch Stein werden von dem grünen Belag verschont. Da die Platten zugleich rutschig werden und somit gefährlich bei jedem Schritt, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Erfahrene Hobbygärtner lassen sich deswegen noch lange keine grauen Haare wachsen, denn es gibt effektive Mittel und Wege, der Plage Herr zu werden. Vorbei sind die Zeiten der mühevollen Bekämpfung in gebückter Haltung oder gar auf den Knien. Ergründen Sie im Folgenden, wie Sie Moos und Algen von der Terrasse entfernen, ohne dabei tief in die chemische Hexenküche zu greifen.
Mechanische Hilfsmittel
- Fugenbürste/Fugenkratzer
- Abflammgerät
- Wasserdampf-Gerät
- Hochdruckreiniger
- Infrarotbrenner
- Heißwasser-Schaum-Gerät
Hausmittel
- Mischung aus Soda, Speisestärke und Kaliumpermanganat
- Coca-Cola
- Schmierseife und Zutaten
- Wasserstoffperoxid
- Handelsüblicher Essigreiniger
- Gesetzlich verboten sind Essig und Salz
- Vorbeugende Maßnahmen
Mechanische Hilfsmittel auf steinernen Terrassenplatten
Fugenbürste/Fugenkratzer
Ohne ein gewisses Maß an Kraftaufwand funktioniert diese Methode der Moosentfernung nicht. Diesen Umstand gleicht sie aus durch eine vollkommen umweltfreundliche Wirkungsweise bei sehr geringem finanziellem Aufwand. Ein Fugenkratzer reinigt mit seiner gebogenen Stahlklinge selbst kleinste Zwischenräume. Nicht weniger effizient agiert die Fugenbürste mit ihren harten Borsten aus Metall oder Kunststoff. Größere Flächen, die begrünt sind mit Moos und Algen, behandeln Sie zügiger mit breiten Bürsten.
Wasserdampfgerät
Hitze aller Art entfernt Moos und Algen von Terrassenplatten, die aus Stein geformt sind. Die Wirksamkeit beruht auf dem thermischen Effekt, der die Eiweißzellen zerbersten lässt. Den Hitzestoß erzeugt gleichfalls ein Wasserdampfgerät. Im Gegensatz zu einem Heißwasserstrahl, der das Fugenmaterial auswaschen könnte, vernichtet der kochend heiße Dampf gezielt Moos- und Algenmatten. Kümmerliche Reste werden einfach nur noch abgekehrt. Die Vorsichtsmaßnahme eines Versuchs an unscheinbarer Stelle ist hier ebenfalls empfehlenswert.
Hochdruckreiniger
Der Hochdruckreiniger funktioniert im Prinzip ebenso, wie das Wasserdampfgerät. Der reinigende Effekt auf die Steinplatten ist als überproportional höher zu bewerten, als bei der Verwendung von Wasserdampf. Nicht nur Moos und Algen müssen weichen, sondern sämtliche Ablagerungen, die sich angesammelt haben. Nachteilig wirkt sich aus, dass Fugenmaterial ausgeschwemmt wird. Erfahrene Hobbygärtner verwenden für die Neuverfugung speziellen Dansand oder Polymersand. Diese Sandarten wirken sich ausgesprochen hemmend auf jegliches Unkraut aus; somit auch auf Moos und Algen an Terrassenplatten.
Abflammgerät
Infrarotbrenner
Statt mit Feuer, wie bei einem Abflammgerät, geht der Infrarotbrenner mit Hitzestrahlung aus einem glühenden Gitter gegen Moos und Algen vor. Während Wurzel- und Samenunkräuter in diesem Fall nur angesengt werden, um nach kurzer Zeit wieder zu erscheinen, lassen sich Moos und Algen für den Rest der Saison nicht mehr blicken. Um ein gründliches Nachkehren kommen Sie in diesem Fall indes ebenfalls nicht herum.
Heißwasser-Schaum-Gerät für große Terrassen
Eine Innovation in der ökologischen Entfernung von Moos und Algen zieht immer weitere Kreise. Kombiniert werden heißes Wasser und ein Naturschaum, der zu 100 Prozent aus Pflanzenzucker besteht, auf der Basis von Kokosnüssen und Mais. Ausgebracht auf die Terrassenplatten, hält der Mix die Hitze dort für satte 2 Minuten. Diese Zeit reicht aus, um die Zellstrukturen restlos zu zerstören. Nach weiteren 5 Minuten hat sich der Schaum aufgelöst. Nun dauert es noch 2 bis 3 Tage, bis sich der grüne Belag braun verfärbt, um ihn mit dem Besen zu kehren. Der Einsatz von Pestiziden erübrigt sich demzufolge. Das bislang kleinste Gerät rentiert sich erst ab einer Terrassenfläche von 200 Quadratmetern. Man darf gespannt sein, ob sich in Kürze Anbieter finden, die geeignete Heißwasser-Schaum-Geräte für den privaten Einsatzbereich anbieten.
Thermische Geräte für Holzterrassen ungeeignet
Wenngleich Moos und Algen auf Terrassenplatten aus Holz erstklassige Wachstumsbedingungen vorfinden, sollten Sie sich den vorschnellen Griff zu Hochdruckreiniger, Wasserdampfgerät oder gar Abflammer verkneifen. Die Holzporen würden erheblichen Schaden nehmen durch die Hitzeeinwirkung. Die Maserung wird rissig. Es bilden sich Splitter, die Barfußlaufen schier unmöglich machen.
Streben Sie an, Moos und Algen von einer Holz-Terrasse zu entfernen, steht Ihnen stattdessen ein ganzes Arsenal an bewährten Hausmitteln und umweltverträglichen Methoden zur Verfügung. Die im Folgenden erläuterten Vorgehensweisen eliminieren die grüne Patina von Stein und Holz gleichermaßen.
Hausmittel gegen Moos auf Terrassenplatten
Moos und Algen gedeihen überall dort, wo die Natur ihnen geeignete Wachstumsbedingungen bietet. Auf die Baupläne und Wünsche der Menschen nehmen sie dabei keine Rücksicht. Je feuchter die Lage, desto intensiver breitet sich der grüne Plaque aus auf den Terrassenplatten. Wer für die Beseitigung nicht zu mechanischen Hilfsmitteln greifen mag oder kann, bedient sich eines oder mehrerer der folgenden Hausmittel.
Soda und Speisestärke
- 3-4 Esslöffel Mondamin oder Gustin in lauwarmem Wasser anrühren
- 5 Liter Wasser in einem Topf anwärmen
- 100 Gramm Soda hinzufügen
Zuletzt rühren Sie die aufgelöste Speisestärke so lange unter, bis ein Brei entsteht mit der Konsistenz von Tapetenkleister. Die noch warme Masse tragen Sie mit einem Quast auf die Terrassenplatten dick auf. Lassen Sie die Mischung für 4 bis 5 Stunden einwirken. Nun schrubben Sie Ihre Terrasse sauber und spülen gründlich nach.
Sofern es sich um Terrassenplatten aus Stein handelt, von denen Sie Moos und Algen entfernen möchten, lässt sich die Effizienz des Hausmittels noch verstärken. Fügen Sie der Mischung noch einen Schuss Kaliumpermanganat aus der Apotheke hinzu. Verdünnen Sie zuvor 15 Gramm des Pulvers in 10 Litern Wasser. Achten Sie bei der Anwendung auf das Tragen von Handschuhen, Schutzbrille und unempfindlicher Kleidung, das Kaliumpermanganat stark oxidiert. Auf hellem Naturstein sollte das stark färbende Hausmittel nicht ohne einen vorherigen Testlauf zur Anwendung kommen.
Cola
Die Phosphorsäure in dem beliebten Erfrischungsgetränk soll Moos so gar nicht gut bekommen. Zugleich sind weder Verfärbungen zu befürchten, noch wird das Fugenmaterial zwischen den Terrassenplatten angegriffen. Einzig in unverdünnter Anwendung dürften Ergebnisse zu erwarten sein. In Ermangelung glaubhafter Eignungsprüfungen, kann ein Selbstversuch zumindest nicht schaden. Zu bedenken ist hingegen, dass der hohe Zuckergehalt Scharen von Ameisen und anderen Insekten anlocken könnte.
Mittel auf Basis von Schmierseife
Umweltbewussten Hobbygärtnern ist Schmierseife in mancher Hinsicht geläufig. So ist dieser biologisch unbedenkliche Stoff häufig Bestandteil von Bekämpfungsmitteln gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Kernseife eignet sich zudem ganz ausgezeichnet, um Moos und Algen von Terrassenplatten zu entfernen. Fügen Sie noch einige weitere Ingredienzien hinzu, entsteht ein natürliches Pflegemittel, das sie ohne viel Aufwand und zu geringen Kosten selbst herstellen können:
Zutaten für 10 Liter Reinigungsmittel:
- 100 ml flüssige Schmierseife
- 10 Liter sprudelnd heißes Wasser
- 60 g Waschsoda
- 60 ml Glycerin
- 120 g Fleckensalz
Wasserstoffperoxid
Das Oxidationsmittel bietet ein breit angelegtes Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten. Hierzu zählt auch, dass es Moos und Algen von Terrassenplatten entfernt. Pur aufgetragen auf die grüne Patina, greift das Mittel sogleich die winzig kleinen Pilze der Algen- und Moosgewächse an. Sie trocknen rasch aus und sterben ab, um abgekehrt zu werden.
Essig, Salz und Zitronensaft links liegen lassen
Es ist ein Relikt aus alter Zeit und hält sich nach wie vor hartnäckig. Die Rede ist vom sogenannten Hausmittel Essig und Salz als wirkungsvolles Bekämpfungsmittel von Unkraut, Moos und Algen. Tatsache ist, dass die Wirkstoffkombination seit 2012 gesetzlich verboten ist, insbesondere auf versiegelten Flächen. Aus gutem Grund wird die Zuwiderhandlung mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet, denn die Folgen für Umwelt und Gesundheit sind unabsehbar. Die scharfe Mixtur sickert ins Grundwasser und tötet auf diesem Weg sämtliche Mikroorganismen des Bodens. Auf Dauer käme die Natur in ein für Mensch und Tier lebensgefährliches Ungleichgewicht.
Darüber hinaus richtet die entstehende Säure einen erheblichen Schaden an Terrassenplatten an, der den reinigenden Effekt bei weitem überwiegt. Insbesondere Steinplatten weisen anschließend braune Säureflecken auf, die nicht mehr zu entfernen sind. Zusätzlich löst sich das Fugenmaterial auf mit weiteren, unangenehmen Folgeerscheinungen.
Gegen den Einsatz von handelsüblichem Essigreiniger, um Terrassenplatten in einem frühen Stadium des Moosbefalls zu säubern, ist hingegen nichts einzuwenden.
Vorbeugende Maßnahmen
- Terrassenplatten bevorzugen aus Granit, Marmor oder Keramik
- Holzplatten von Beginn an natürlich lasieren mit Bienenwachs oder Leinöl
- Die Fläche stets mit leichtem Gefälle verlegen, damit keine Staunässe entsteht
- Für die Verfugung von Steinplatten Dansand oder Polymersand verwenden
Sofern Sie eine Terrasse in Holz favorisieren, ist die Verwendung von Platten aus WPC empfehlenswert. Das Kürzel steht für Wood-Plastic-Composites, also einer Holz-Kunststoff-Kombination. Eine Vielzahl vorteilhafter Attribute sprechen für diese Innovation, die unter Fachleuten, wie unter Heimwerkern viel von sich reden macht. Die Fläche trocknet besonders schnell ab und lässt Algen oder Moosen keine Chance. Ganz ohne Einsatz von Holzschutzmitteln oder speziellen Ölen, genügt für die Reinigung lauwarmes Wasser.
Fazit
Um Moos von Terrassenplatten restlos zu entfernen, erübrigt sich der Griff zu umweltschädlichen Präparaten auf chemischer Basis. Mit Vehemenz haben Wissenschaftler ebenso wie engagierte Hobbygärtner eine umfangreiche Sammlung effizienter Methoden zusammengetragen, um Moos und Algen von einer Terrasse zu entfernen. Die Bandbreite erstreckt sich von mechanischen Hilfsmitteln über wirksame Hausmittel bis hin zu durchschlagender Prophylaxe. Dem nicht genug, kommen immer neue Erkenntnisse hinzu, sodass es sich für interessierte Hausbesitzer lohnt, sich regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen.