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Südseemyrte, Leptospermum scoparium, Manuka – Pflege-Infos

Südseemyrte

Die kleinen, länglichen Blätter der Südseemyrte erinnern auf den ersten Blick eher an einen Nadelbaum als an einen immergrünen Busch. Diese Blättchen verströmen einen aromatischen Duft, wenn sie zwischen den Fingern zerrieben werden. Durch die hübschen Kontraste, die die immergrünen Blätter, die auch rötlich gefärbt sein können, zu den kleinen weißen, rosa oder roten Blüten bilden, hat die Südseemyrte auch bei uns schon viele Liebhaber gefunden. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die Südseemyrte, auch Manuka genannt, etwas pflegeaufwendig ist.

Steckbrief

  • botanischer Name: Leptospermum scoparium
  • andere Namen: Manuka, Neuseelandmyrte, Neuseeländischer Teebaum
  • gehört in die Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae)
  • immergrüner Strauch
  • Wuchshöhe: bis maximal 2 Meter
  • Blätter: nadelförmig
  • Blüte: Weiß und verschiedene Rosatöne
  • Blütezeit: März bis Juni
  • Verwendung: Kübelpflanze (frostempfindlich)
  • immergrün

Standort

Eine Südseemyrte ist bei ihrem Standort sehr wählerisch. Der optimale Platz sollte ihr auf jeden Fall eines garantieren: zu jeder Jahreszeit sehr viel Licht. Das ist im Sommer in unseren Breitengraden kein Problem, denn ab dem Ende des Frühlings kann die Pflanze ins Freie gestellt werden. Im Winter wird es schon schwieriger, einen geeigneten Ort für die lichthungrige Manuka zu finden.

  • Lichtbedarf: sehr hoch (ganzjährig)
  • trotzdem nicht der Mittagssonne (Südseite) aussetzen
  • gut belüftet
  • Boden: luftig, wasserdurchlässig und reich an Humus
  • kalkfrei (pH-Wert 5 bis 6)
Tipp: Im Sommer fühlt sich die Neuseelandmyrte auf einer sonnigen Terrasse oder auf dem Balkon wohl. Der Strauch kann aber auch ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert werden.

Gießen und Düngen

Während der Vegetationszeit sollte die Manuka reichlich gegossen werden. Wichtig dabei ist eine konstante Feuchtigkeit. Auf Staunässe und Trockenheit (auch kurzfristig) reagiert der Busch sehr empfindlich. Ist der Boden zu nass oder zu trocken, färbt sich die Südseemyrte braun. Davon erholt sie sich nur sehr schwer – oder gar nicht mehr – und stirbt komplett ab. Aus diesem Grund sollte die Südseemyrte nicht unbedingt an ein Südfenster oder auch eine südliche Hauswand ohne Beschattung gestellt werden. Bei starker Sonneneinstrahlung besteht das Risiko, dass der Wurzelballen austrocknet. Bei einer kühlen Überwinterung muss seltener gegossen werden, aber auch jetzt darf die Erde nicht austrocknen. Als Gießwasser eignet sich kalkarmes Wasser (Regenwasser oder entkalktes Wasser), das nicht zu kalt sein darf (Raumtemperatur).

Im Frühjahr und Sommer reagiert die Südseemyrte auf eine 14-tägige Düngergabe mit gutem Wachstum. Hierzu kann herkömmlicher Blumendünger verwendet werden, der über das Gießwasser verabreicht wird. Allerdings sollte nur die Hälfte der Konzentration angesetzt werden, die auf der Verpackung empfohlen wird.

Schneiden

Südseemyrte Leptospermum scoparium wächst von Natur aus manchmal sparrig. Ältere, relativ unverzweigte Triebe hängen deshalb ein wenig über. Die Südseemyrte ist sehr schnittverträglich, daher ist es problemlos möglich, sie in regelmäßigen Abständen zu schneiden. Unbedingt notwendig ist ein Schnitt immer dann, wenn die Neuseelandmyrte von innen heraus verkahlt oder nur noch vereinzelte Blüten trägt. Mit dem Einkürzen der Triebe erfährt die Südseemyrte eine deutliche Verjüngung. Sie verzweigt sich nicht nur besser, sondern wird auch wieder blühwilliger. Es empfiehlt sich, Jungpflanzen von Anfang an mehrfach zu schneiden, um gleich eine gute Verzweigung zu erzielen.

Erhaltungs- und Auslichtungsschnitt

Wer seine Manuka regelmäßig schneidet, muss lediglich abgestorbene oder kranke Triebe, nach innen wachsende Zweige sowie sich kreuzende Äste kappen. Längere, unverzweigte Triebe werden jährlich um etwa ein Drittel eingekürzt. Den Zeitpunkt für den Schnitt bestimmt die Blütezeit der Manuka: Bei Sträuchern wie der Neuseelandmyrte wird direkt im Anschluss an die Blüte geschnitten.

  • Zeitpunkt: Jungpflanzen im Frühjahr (an einem frostfreien Tag)
  • ältere Pflanzen nach der Blüte
  • lange, unverzweigte Äste nach dem dritten bis vierten Blattansatz (Auge) kappen
  • immer über einem nach außen gerichteten Auge schneiden
  • alle vertrockneten Triebe entfernen
  • kranke Äste bis ins gesunde Holz einkürzen
  • mehrjährige, schon verkahlende Äste bis zum Bodenniveau schneiden
  • nach innen gerichtete Triebe komplett herausnehmen
  • kreuzen sich zwei Äste, wird einer davon entfernt
Hinweis: Baum- oder Strauchschnitte sollten immer an einem warmen, regenfreien Tag erfolgen (nicht in der prallen Mittagssonne). So können die Schnittstellen gut abtrocknen und es besteht nur geringes Risiko für Infektionen.

Verjüngungsschnitt

Ist die Südseemyrte schon in die Jahre gekommen und wurde selten geschnitten, kann sie von unten und innen heraus verkahlen. Zudem wird sie mit zunehmendem Alter sparriger und trägt weniger Blüten. In diesem Fall ist eine Verjüngungskur angesagt. Zwar kann die Manuka radikal bis etwa 20 cm über Bodenniveau gekappt werden, sie braucht dann aber einige Jahre, um sich wieder zu erholen. Eine bessere Methode ist es daher, schrittweise vorzugehen und immer nur einen Teil der Äste stark einzukürzen. So bleiben immer noch genügend Triebe und Blüten übrig, um dem Busch ein optisch ansprechendes Aussehen zu geben. Eine solch radikale Maßnahme erfolgt am besten im Winter, da die Pflanze den kompromisslosen Rückschnitt während der Wachstumsphase nicht gut verträgt.

  1. Jahr: Etwa ein Drittel aller Triebe bis kurz vor die erste Verzweigung oder 20 bis 30 cm über Bodenniveau kappen. Dabei immer über einem nach außen gerichteten Auge schneiden. Die Schnittfläche sollte so glatt und klein wie möglich sein. Schnitte über die ganze Pflanze gleichmäßig verteilen.
  2. Jahr: Jetzt wird das zweite Drittel der Äste eingekürzt. Wieder muss darauf geachtet werden, dass dabei die geschnittenen Triebe gleichmäßig über die ganze Pflanze verteilt werden. Es sind nur solche Zweige zu schneiden, die nicht schon im Vorjahr eingekürzt wurden.
  3. Jahr: Das letzte Drittel – also alle nicht schon in den beiden Vorjahren eingekürzten – Triebe müssen noch geschnitten werden.
  4. Jahr: Jetzt ist die Südseemyrte vollständig verjüngt. Ab dem 4. Jahr erfolgt nun nur noch ein Erhaltungsschnitt.

Hochstämmchen

Neuseelandmyrten sind manchmal auch als Hochstämmchen im Fachhandel erhältlich. Wer ein solch seltenes Exemplar sein Eigen nennt, sollte ihm viel Aufmerksamkeit schenken. In der Regel sind alle Hochstämme aus zwei unterschiedlichen Pflanzen zusammengesetzt. Die Basis bildet eine kräftige, artverwandte Pflanze, auf die die eigentliche Pflanze aufgepfropft wurde. Die Krone besteht also in diesem Fall aus der Südseemyrte. Entfernt man die Triebe bis zur Veredelungsstelle oder kürzt sie zu stark ein, ist die aufgepfropfte Pflanze nicht mehr überlebensfähig. Wichtig ist auch, dass die Basispflanze (Wurzel und Stamm) deutlich stärker wächst als die Krone. Deshalb müssen alle Triebe, die am Stamm oder unterhalb der Veredelungsstelle wachsen, immer frühzeitig stammnah geschnitten werden. Ansonsten nimmt sie der aufgepfropften Südseemyrte die Kraft und Lebensgrundlage. Im schlimmsten Fall wird die veredelte Krone dann einfach abgestoßen.

Vermehrung

Neuseelandmyrten können über Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Die Anzucht aus Stecklingen bietet einen entscheidenden zeitlichen Vorteil gegenüber der Aussaat, deshalb ist diese Methode für die meisten Gärtner die bessere Alternative. Für eine erfolgreiche Vermehrung durch Stecklinge erfordert es Sauberkeit, Feuchtigkeit, Wärme und natürlich eine gesunde Mutterpflanze. Beim jährlichen Schnitt der Südseemyrte fallen immer ein paar Triebe an, die sich wunderbar zur Stecklingsvermehrung eignen.

  • Zeitpunkt: März bis Frühsommer
  • gesunde, kräftige Triebspitzen abschneiden
  • Länge: 10 bis 15 cm
  • sauberes (steriles) Schneidwerkzeug benutzen
  • auf glatte, saubere Schnittstelle achten
  • am unteren Ende etwa zwei Zentimeter die Rinde abschaben oder einritzen
  • etwa drei Augen (oder Blattansätze) stehen lassen
  • Triebspitze abschneiden
  • etwa ein Drittel der Blätter entfernen (Schutz vor hoher Verdunstung)
  • drei Zentimeter tief in feuchte Anzuchterde stecken
  • Topf in Zimmergewächshaus stellen
  • alternativ Gefrierbeutel über den Topf stülpen
  • ohne direkte Sonneneinstrahlung, aber sehr hell aufstellen
  • gelegentlich lüften
  • Temperatur: 15 bis 20 Grad

Leptospermum scoparium Es hat sich gezeigt, dass sich bei Stecklingen, die sehr viel Zeit zur Wurzelbildung benötigen, häufig Schimmel auf dem Substrat bildet. Um dem vorzubeugen, kann der Steckling statt in Substrat auch in einen normalen Haushaltsschwamm oder Steinwolle gesteckt werden. Hierzu stellt man ein Stück des Materials in eine Schale mit Wasser und ritzt oder bohrt oben ein kleines Loch hinein, in das der Steckling hineingestellt wird. In den Untersetzer wird dann immer gerade so viel Wasser gegossen, dass etwa 1 cm Wasser in der Schale verbleibt. Beginnt der Steckling zu wachsen, ist das ein Anzeichen, dass sich Wurzeln gebildet haben. Jetzt kann die junge Südseemyrte in einen Topf mit humosem Substrat gepflanzt werden.

Tipp: Da der Steckling in den ersten Tagen und Wochen noch kein neues Wasser aufnehmen kann, da er ja noch keine Wurzeln hat, empfiehlt es sich, die Verdunstung über die Blätter einzuschränken. Hierzu entfernt man etwa ein Drittel der vorhandenen Blätter.

Umtopfen

Die Südseemyrte wächst sehr langsam, daher reicht es aus, sie alle zwei Jahre im Frühjahr in einen leicht größeren Topf umzutopfen. Da der Nährstoffgehalt in der alten Erde nur noch gering ist und zudem beim Gießen mit kalkhaltigem Wasser der pH-Wert im Boden ansteigt, sollte beim Umtopfen immer so viel altes Substrat wie möglich durch frisches ersetzt werden.

  • Zeitpunkt: Frühjahr
  • Substrat: durchlässige, humushaltige Universalerde
  • eventuell etwas reifer Kompost

Überwintern

Leptospermum scoparium ist nicht winterhart. Zwar verträgt die Pflanze kurzfristige Temperaturabsenkungen bis knapp unter die Null-Grad-Marke, Dauerfröste lassen sie jedoch schnell absterben. Aus diesem Grund sollte man die Südseemyrte vor den ersten Frösten im Oktober in ihr Winterquartier stellen. Optimal ist ein kühler Wintergarten oder ein frostfreies Gewächshaus. Auch alle anderen Orte, an denen die Temperaturen zwischen fünf und acht Grad liegen und an denen es sehr hell ist, bieten der Südseemyrte gute Bedingungen zur Überwinterung. Je niedriger die Temperaturen sind, umso weniger muss man gießen. Der Ballen darf aber nie ganz austrocknen. Während der Winterruhe wird nicht gedüngt.

  • Temperatur: 5 bis 8 Grad
  • sehr heller Standort
  • alternativ mit Pflanzenleuchten arbeiten
  • gute Luftzirkulation gewährleisten (aber keine Zugluft)
Hinweis: Manukas gehören nicht zu den pflegeleichten Pflanzen. Das liegt vor allem an ihrem hohen Lichtbedarf im Winter.

Krankheiten und Schädlinge

Sehr empfindlich reagiert die Neuseelandmyrte auf Pflegefehler. Unzureichende Lichtmengen im Winter lassen die Blätter welken und abfallen. In diesem Fall ist eine Pflanzenleuchte oder ein deutlich hellerer Standort überlebenswichtig. Auch kurzfristige Trockenheit führt zu Braunfärbungen, die meist das Sterben der Pflanze zur Folge haben. Bei Staunässe hingegen faulen die Wurzeln. Nur sehr selten suchen Schädlinge die blühfreudigen Büsche heim. Treten trotzdem saugende Schädlinge wie Spinnmilben auf, so liegt das daran, dass die Pflanze starkt geschwächt ist. Es müssen daher nicht nur die Schädlinge bekämpft, sondern vor allem die Pflege- und Standortbedingungen überprüft werden.

Fazit
Die Südseemyrte gehört zu den nur mäßig pflegeleichten Kübelpflanzen. Das wichtigste Kriterium für ihre Pflege ist die konstante Wasserversorgung. Während die Pflanze große Hitze gut verträgt, so zeigt sie sich überhaupt nicht tolerant gegenüber Trockenheit oder Staunässe. Zweite Bedingung für die erfolgreiche Kultivierung ist, dass die Manuka Sommer wie Winter sehr hell steht. Gerade im Winter stellt diese Bedingung so manchen Hobbygärtner vor eine große Herausforderung.