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Schefflera, Strahlenaralie – Pflege und Vermehren

Schefflera

Die Schefflera arboricola ist eine ungewöhnliche Zimmerpflanze, deren aparte Schönheit in den letzten Jahren leider in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Schnellwüchsig, robust und pflegeleicht – diese Attribute machen die tropische Pflanze jedoch nicht nur für Anfänger interessant. Auch Raucher profitieren von der Fähigkeit der mehrjährigen Zierpflanze, Nikotin und andere Schadstoffe aus der Luft zu filtern und somit zu einem gesunden Raumklima beizutragen. Verschiedene Sorten sind im Handel erhältlich, besonders beliebt sind Scheffleras mit weißlaubigen Blättern.

Standort und Bodenbedingungen

Als tropische Pflanze benötigt die Schefflera einen warmen, hellen Standort. Pralles Sonnenlicht verträgt die Strahlenaralie allerdings nur bedingt, wächst sie in den tropischen Gefilden doch im diffusen Licht großer Urwaldriesen.

An das Pflanzensubstrat werden keine speziellen Anforderungen gestellt:

  • Der Boden muss durchlässig und humusreich sein – normale Pflanzenerde ist gut geeignet.
  • Für einen besseren Abfluss überflüssiger Wassermengen benötigt die Schefflera eine Drainage aus Kies oder Tonscherben, welche direkt am Boden des Pflanzengefäßes angebracht werden. 

Strahlenaralien sind wärmeliebende Pflanzen. Temperaturen unter 10°C schädigen das Tropengewächs, weswegen eine dauerhafte Kultivierung im Freiland ausgeschlossen ist.

Tipp: In den heißen Sommermonaten ist die Schefflera auch als optischer Blickfang für den Balkon oder die eigene Terrasse geeignet. Halbschattige Plätze werden von der Kübelpflanze bevorzugt.

Gießen

Für das optimale Wachstum der Schefflera gibt es bei der Wasserversorgung einiges zu beachten:

  • Mäßig Gießen – nachgegossen wird erst, wenn die oberste Substratschicht komplett trocken ist.
  • Kalkarmes, abgestandenes Wasser verwenden.
  • Der Gießrhythmus ist abhängig von der Raumtemperatur und der Pflanzenerde.
  • In den kalten Wintermonaten die Wasserversorgung und -menge erheblich reduzieren.

Düngen

Die Nährstoffe im Substrat von Kübelpflanzen sind begrenzt. Aus diesem Grund benötigt die Schefflera arboricola in der Hauptvegetationszeit deswegen eine regelmäßige Versorgung mit Dünger.

  • Zwischen März und September muss der Pflanze alle zwei Wochen herkömmlicher Flüssigdünger verabreicht werden. Dieser wird – gemäß der beiliegenden Anleitung – direkt dem Gießwasser hinzugegeben.
  • Auch Düngestäbchen für Zimmerpflanzen sind für die Tropenpflanze geeignet. 

In der kalten Jahreszeit benötigt die Pflanze kaum bis eine mäßige Versorgung mit Mineralstoffen. Abhängig davon, ob die Strahlenaralie in einem hellen, warmen Raum überwintert, wird sie alle vier Wochen gedüngt. Bei kühleren Temperaturen und in einer lichtarmen Umgebung darf jedoch keine Düngung erfolgen. Denn die Pflanze stellt ihr Wachstum ein und es erhöht sich die Gefahr einer Überdüngung.

Vermehrung

ScheffleraDie Vermehrung der Strahlenaralie erfolgt unkompliziert durch Triebspitzen- und Blattstecklinge. Um eine schnelle und starke Wurzelbildung zu fördern, empfiehlt sich diese Maßnahme im warmen Frühjahr, ehe die Pflanze mit ihrem Austrieb beginnt.

  • Einen 10 bis 15 Zentimeter langen Trieb von der Mutterpflanze abtrennen.
  • Die unteren Blätter – welche Kontakt mit Wasser haben – entfernen und die Schnittkante leicht anschrägen.
  • Den Steckling in ein Gefäß mit kalkarmem Wasser stellen.
  • Ein heller Standort und Temperaturen zwischen 19 – 23°C sind optimal für eine zügige Wurzelbildung.
  • Nach ungefähr 1 – 3 Monaten zeigen sich die ersten feinen Wurzelansätze. Die Pflanze muss umgehend in ein Pflanzengefäß mit humusreicher Erde umgesetzt werden.
  • Setzt man Triebstecklinge direkt nach dem Schnitt in Pflanzensubstrat ein, muss dieses über eine längere Zeit ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Staunässe unbedingt vermeiden, denn bereits die Jungpflanzen können durch eine zu hohe Wassermenge Schaden nehmen. 

Umtopfen

Die üppigen Schefflera wachsen in ihrer ursprünglichen Heimat zu stattlichen Bäumen heran. Aufgrund ihrer Ansprüche ist es jedoch unmöglich, sie auch in unseren Breitengraden im Freiland zu kultivieren und ihrem Wuchs freie Hand zu lassen. Um die Größe der im Zimmer und Wintergarten gehaltenen tropischen Pflanze einzudämmen, dürfen aus diesem Grund keine zu großen Pflanzengefäße gewählt werden.

  • Umgetopft wird im warmen Frühjahr.
  • Der neue Blumentopf darf nur minimal größer als der bisher verwendete sein.
  • Eine Drainage am Topfboden vorbereiten. Dafür Tonscherben oder grobe Kieselsteine verwenden und mit Erde auffüllen. Das verhindert Staunässe.
  • Beim Umsetzen der Schefflera das alte Substrat gründlich und vorsichtig entfernen.
  • Im neuen Pflanzengefäß den Wurzelballen mit humusreicher Erde bedecken und vorsichtig andrücken. 

Abhängig vom gewählten Standort muss die Pflanze ab einer gewissen Höhe regelmäßig zurückgeschnitten werden. Wer den kompakten Wuchs der Strahlenaralie fördern will, tauscht jährlich nur die oberste Erdschicht aus, anstatt die komplette Pflanze umzutopfen.

Überwinterung

Schefflera arboricola ist eine reine Zimmerpflanze und darf selbst im Hochsommer nur einige Wochen auf der Terrasse oder den Balkon verbringen. Auf Temperaturen unter 10°C reagiert das Tropengewächs mit einem Abwurf der Blätter. Selbst spezielle Vliese und eine wärmende Schicht Kompost schützen die Strahlenaralie dabei nicht vor dem Verkümmern. 

  • Auch im Winter benötigt die Pflanze einen hellen, warmen Standort.
  • Kühle Räume bis zu einer Mindesttemperatur von 15°C werden ebenfalls toleriert.
  • In der kalten Jahreszeit wenig gießen und auch die Versorgung mit Dünger reduzieren bzw. einstellen.
  • Während der Winterruhe kann es zu einem Abwurf von Blättern kommen. 

Tipp: Nehmen buntlaubige Strahlenaralien-Sorten eine dunkelgrüne Färbung an, deutet dies auf einen Lichtmangel hin.

Schneiden

Zimmerpflanzen werden in der Regel nur selten geschnitten – anders sieht es jedoch bei der Schefflera arboricola aus. Denn ohne einen starken Rückschnitt neigt die Pflanze dazu, enorm in die Höhe zu schießen.

  • ScheffleraDer beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist der Spätherbst oder das zeitige Frühjahr.
  • Mit einer scharfen Schere werden die Triebe direkt über einem „Auge“ bzw. Blatt auf die gewünschte Höhe gekürzt.
  • Die abgetrennten Pflanzenteile eignen sich als Stecklinge. 

Ein regelmäßiger und radikaler Schnitt der Strahlenaralie sorgt für einen buschigen Austrieb und kompakteren Wuchs.

Tipps zur Pflege und Kultivierung

  • Scheffleras sind Zugluft gegenüber sehr anfällig.
  • Die Blätter der Pflanze regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen und mit einem feuchten Lappen abwischen.
  • In lichtarmen Räumen neigen Strahlenaralien zum „Vergeilen“. Hierbei schießen schwache Triebe enorm in die Höhe. Die Umgebungstemperatur absenken oder einen helleren Standort wählen.
  • Werden alle Bedürfnisse der Pflanze erfüllt, neigt sie im Idealfall zur Bildung von Blüten und Samen.
  • Für einen geraden Wuchs die Schefflera arboricola mit einem Bambusstab abstützen. 

Mögliche Pflegefehler

Selbst bei robusten Pflanzen wie der Schefflera können bei einer unsachgemäßen oder falschen Pflege Schäden auftreten.

Die Blätter der Strahlenaralie fallen ab:

  • Bei Temperaturen unter 10°C neigt die Pflanze dazu, ihre Blätter abzuwerfen.
  • Das Erdreich ist zu feucht, Scheffleras benötigen nur geringe Mengen Wasser.
  •  Wurde die tropische Zimmerpflanze ohne Erde in Seramis gesetzt? Dieses Substrat speichert große Mengen an Feuchtigkeit und ist deswegen ungeeignet für Strahlenaralien. 

Buntlaubige Blätter verfärben sich dunkelgrün:

  • Dieser Vorgang deutet auf einen zu dunklen Standort hin. Doch auch an einen helleren Platz nehmen bereits verfärbte Blätter der Strahlenaralie nicht mehr ihre ursprüngliche Musterung an. Dieses erscheint erst wieder an neu austreibenden Blättern.

Die Schefflera weist gelbe Verfärbungen auf:

  • Die Pflanze wurde vermutlich mit einer zu hohen Menge an Nährstoffen versorgt. Die Düngung unverzüglich einstellen. Ist die Verfärbung bereits zu weit fortgeschritten, die Zimmerpflanze in frische Erde umsetzen.

Braune Flecken auf Triebspitzen und Blättern:

  • Häufig ein Indiz dafür, dass die Schefflera arboricola Wasser benötigt. Die Pflanze mithilfe eines Tauchbades wässern. Dafür wird der komplette Pflanzentopf in ein Wassergefäß getaucht und erst wieder rausgenommen, sobald keine Luftblasen mehr an die Oberfläche steigen.
  • Wird die Pflanze regelmäßig gegossen, können die Flecken auch auf einen Nährstoffmangel hinweisen. Herkömmlicher Flüssigdünger wird der Strahlenaralie über das Gießwasser verabreicht.

Die Triebe der Zimmerpflanze werden schwarz und es dringt ein fauliger Geruch aus der Erde:

  • ScheffleraDiese Zeichen deuten auf Wurzelfäule hin, welche durch Staunässe verursacht wird. Je nach Schwere der selbigen muss die komplette Pflanze entsorgt werden.
  • Befindet sich die Wurzelfäule noch im Anfangsstadium, sollte die Schefflera umgehend in ein trocknes Pflanzensubstrat umgesetzt werden.
  • Bereits faulende Wurzeln nicht entfernen, um die Pflanze nicht unnötig zu belasten.
  • Im Handel erhältliche Mittel sind meist unwirksam gegen Wurzelfäule. 

Krankheiten und Schädlinge

Nicht immer sind Verfärbungen auf den Blättern und Triebspitzen der Pflanze auf eine unsachgemäße Pflege zurückzuführen. Denn die Schefflera arboricola ist anfällig für schadhafte Insekten und Pilzerkrankungen.

Thripse
 
Die auch als „Donnertierchen“ bezeichneten Fransenflügler verbringen ihren kompletten Lebenszyklus auf Pflanzen und ernähren sich von dem nährstoffreichen Zellsaft der Blätter. Bei Gartenpflanzen fungieren Thripse auch als Bestäuber, jedoch führt eine Überpopulation der etwa 1 – 3 Millimeter großen Insekten zu einer Schädigung der Wirtspflanze. Die Pflanze reagiert zuerst mit Verfärbungen, im fortgeschrittenen Stadium sterben die Blätter und Trieb ab. Ein Befall muss sofort bekämpft werden, da die Schädlinge durch ihren Stich auch Viruserkrankungen auf die Pflanzen übertragen können.

  • Fransenflügler entwickeln schnell eine Resistenz gegen Insektizide. Deswegen konsequent und auch noch einige Zeit nach dem Befall die Schefflera mit chemischen Mitteln behandeln.
  • In den eigenen vier Wänden ist der Einsatz natürlicher Fressfeinde, wie beispielsweise Florfliegenlarven und Raubmilben kaum möglich.
  • Brennnesselsud und das mehrmalige Abduschen mit Schmierseife haben sich bewährt.
  • Zusätzlich zur biologischen Bekämpfung blaue Klebetafeln in unmittelbarer Nähe aufstellen. Das lockt die adulten Tiere an.
  • Die Luftfeuchtigkeit erhöhen – Thripse bevorzugen ein trockenes Klima.

Spinnmilben 
Eine hellgrüne bis milchig weiße Verfärbung auf den Blättern der Strahlenaralie ist das typische Schadbild für Spinnmilben. Um eine Mangelerscheinung der Pflanze auszuschließen, genügt das Besprühen der Pflanze mit einem Wasserzerstäuber. Dabei werden die feinen Gespinste der schadhaften Spinnentiere sichtbar, welche besonders in der Nähe des Pflanzensubstrats auftreten. Die Gemeine Spinnmilbe liebt trockene Wärme, weswegen sie am häufigsten während der Heizungsperiode anzutreffen ist. Nützliche Tipps, um die schadhaften Insekten wieder loszuwerden:

  • Giftstofffreie Präparate – beispielsweise auf Rapsöl-Basis – sind gut zur Bekämpfung von Spinnmilben geeignet.
  • Ist die Population der Spinnentiere noch gering, kann die Pflanze mit einem harten Wasserstrahl in der Badewanne abgespritzt werden. Anschließen den oberen Teil der Schefflera komplett in eine durchsichtige Folie hüllen und damit die Luftfeuchtigkeit enorm erhöhen. Die Folie erst nach einigen Tagen entfernen und den Vorgang bei Bedarf mehrmals wiederholen.
  • Zur Vorbeugung die Schefflera den Standort nicht direkt neben Heizungen wählen und die Blätter regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber abspritzen. 

Fazit
Die robuste und schnellwüchsige Pflanze ist besonders für Hobbygärtner interessant, da sie sich von etwaigen Pflegefehlern relativ schnell erholt. Dass nicht alle tropischen Gewächse aufwendige und zeitintensive Haltungsbedingungen stellen, stellt die Strahlenaralie damit eindrücklich unter Beweis. Schefflera gehören zu den Pflanzen, welche das Raumklima positiv beeinflussen können, indem sie belastende und schädliche Stoffe aus der Luft filtern.