Wie alle anderen Lebewesen benötigen auch Pflanzen genügend Nährstoffe zum Überleben. Diese werden über die Wurzeln mit dem Wasser aufgenommen. Diese Nährstoffe können sich die Pflanzen allerdings nicht selbst suchen, sondern müssen mit dem Vorlieb nehmen, was der Boden hergibt. Daher ist es wichtig zu düngen und zwar genügend, nicht übermäßig und richtig. Nicht jeder Nährstoff ist für jede Pflanze oder jeden Zeitpunkt geeignet.
Wichtige Pflanzennährstoffe
Keine Pflanze kann ohne zugeführte Nährstoffe überleben und wachsen. Da diese nur über die Wurzeln mit dem Gießwasser aus der Erde aufgenommen werden können, müssen sie regelmäßig zugeführt werden. Denn ist der Boden ausgezehrt, kommt es zum Wachstumsstopp bis gegebenenfalls zum Eingehen der Pflanze. Doch nicht jede Pflanze benötigt die gleichen Nährstoffe in gleichen Mengen. Auch der Zeitpunkt für die Gabe ist hierbei wichtig. Einige verhelfen zum Wachstum und zum Blüten- und Früchtereichtum, andere wiederum stärken die Pflanze für den Winter. Und auch zu viele Pflanzennährstoffe können schaden und ein Wachsen verhindern. Bei den Pflanzennährstoffen handelt es sich um 13 Elemente, die die Gewächse zum Leben benötigen. Diese werden wie folgt unterteilt:
- Makronährstoffe (Hauptnährstoffe)
- Mikronährstoffe (Spurennährstoffe)
Makronährstoffe (Hauptnährstoffe)
Als Hauptnährstoffe müssen die Makronährstoffe in verhältnismäßig hoher Menge der Pflanze verabreicht werden, damit diese gesund wachsen und gedeihen kann. Auch ist es hier der Fall, dass jede Pflanze diese Hauptnährstoffe alle benötigt. Ein Mangel von nur einem dieser Nährstoffe kann daher zu einem Schaden an der Pflanze führen. So sind die Makronährstoffe bereits erforscht und es ist bekannt, welche Symptome ein eventueller Mangel oder Überschuss hervorrufen kann. Daher sollte immer auf eine ausreichende Zufuhr und Vorhandensein im Boden der folgenden Nährstoffe geachtet werden:
Calcium (Ca)
Calcium wird für die Versteifung der Zellwände benötigt und fördert und unterstützt die Stabilität und Funktionsfähigkeit der Zellmembran. In der Regel ist in den Gartenböden Calcium für den Bedarf der Pflanzen ausreichend vorhanden. Nur sehr saure Böden können unter einem Calciummangel leiden. Mangel und eventueller Überschuss wirken sich auf die Pflanzen wie folgt aus:
- Mangel führt zu Chlorose
- gerade bei jungen Blättern Wachstumsstörungen
- Überschuss von Kalium und Magnesium vermeiden
- führt zu Calciummangel
- Holzaufbau wird Fruchtwachstum vorgezogen
- Überschuss führt zu anderen Mangelsymptomen
- Magnesium, Kalium und Phosphor werden verringert
Kalium (K)
Kalium ist ein wichtiger Nährstoff, wie bei uns Menschen auch, für die Regulierung des Wasserhaushalts bei der Pflanze. Er befindet sich in der Regel als ein freies Ion in den Zellen und reguliert hier den osmotischen Druck, um die Spaltöffnungen zu Öffnen oder zu Schließen. Besteht ein Mangel an Kalium, ist der Wasserhaushalt gestört und die Blätter hängen schlapp und welk herunter So sind mit Kalium gut versorgte Pflanzen wie folgt geschützt:
- bei hohem Kaliumgehalt erhöhte Salzkonzentration
- fördert die Frostresistenz einer Pflanze
- Photosynthese wird gefördert
- fördert Transport von Zucker, Zellulose und Stärke
- gute Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten
Magnesium (Mg)
Bei Magnesium handelt es sich um einen zentralen Baustein des Chlorophylls. Hier im Blattgrün befinden sich etwa 30 % des Magnesiums. Der Nährstoff ist wichtig für viele Stoffwechselprozesse der Pflanzen. Mangel und Überschuss an Magnesium können sich wie folgt zeigen:
- bei Mangel Stoffwechselstörungen
- führt zum Vergilben der Blätter
- Blattadern weiterhin grün
- Mangel kommt selten vor
- Überschuss ebenfalls selten
- Symptome ähneln Calciummangel
- Wachstum gehemmt
- geschädigte Wurzeln
Phosphor (P)
Phosphor ist ein wichtiges Element für den Zellaufbau, -membran und -funktion einer Pflanze. Zudem ist dieser Nährstoff an allen Stoffwechselprozessen beteiligt. Ohne Phosphor sind die Pflanzen anfälliger gegen Krankheiten jeder Art. Leidet eine Pflanze unter einem Phosphormangel, kommt es zu Kümmerwuchs. Die älteren Blätter sind dunkel verfärbt. Hält dieser Mangel länger an, dann werden die Blätter rot und sterben ab. Allerdings kommt es in den hiesigen Gärten recht selten zu einem Phosphormangel, da die meisten Böden mit Phosphor sogar überversorgt sind. Ein Überschuss wirkt sich nicht negativ aus, da Phosphat erst gelöst werden muss, bevor es aufgenommen werden kann.
Schwefel (S)
Schwefel wird vor allem für die Bildung von Proteinen und Vitaminen benötigt und ist wichtig für den Chlorophyllhaushalt. Zudem wird aufgenommenes Nitrat reduziert, was die Nutzung von aufgenommenem Stickstoff unterstützt und fördert. Schwefel wird aus dem Boden von der Pflanze in der Form von Ionen aufgenommen. Da Schwefel in den verschiedensten Formen vorkommt und auch Verkehr und Industrie Schwefel freisetzen, ist dieser in der Regel immer genügend vorhanden. Müssen die Nährstoffe zugeführt werden, sollte zum Beispiel mit Hornmehl gedüngt werden. Wird der Boden jedoch überdüngt, kann dieser schnell sauer werden. Mangel und Überschuss zeigen sich an den Pflanzen wie folgt:
- Mangel führt zu dünnen, holzigen Stängeln
- junge Blätter werden hellgelb
- liegt an verringerter Bildung von Chlorophyll und Chloroplasten
- keine direkte Schädigung durch Überschuss
- Schädigung aufgrund entstandenem saurem Boden
Stickstoff (N)
Stickstoff ist wichtig für das Wachsen der Blätter und Triebe einer Pflanze, denn er ist an der Bildung von Chlorophyll und Enzymen beteiligt. Daher ist es auch besonders wichtig, dass die Pflanzen Stickstoff vor allem im Frühjahr beim Austrieb erhalten. Später im Jahr sollte die Dosierung verringert bis ganz eingestellt werden. Denn wird im Herbst noch mit Stickstoff gedüngt, dann bilden viele Gewächse neue Triebe, die sich vor dem Winter nicht mehr festigen können wodurch es dann zu einem Frostschaden kommen könnte. Zudem sollte nicht zu viel von diesem Nährstoff verabreicht werden, denn ein Überschuss kann ebenso schaden, wie ein Mangel. Die Zeichen für Mangel oder Überschuss können wie folgt erkannt werden:
- bei Mangel schwaches Wachstum
- kleine und helle Blätter
- schlechte Bewurzelung
- kleinere Früchte
- andere Spurenelemente können schlechter aufgenommen werden
- Überschuss sehr dunkelgrüne Blätter
- dünne, lange und schwache Triebe
- anfälliger für Krankheiten und Schädlinge
- schlechte Lagerfähigkeit der Früchte
Mikronährstoffe (Spurennährstoffe)
Bei den Spurennährstoffen handelt es sich um ebenfalls lebensnotwendige Mineralstoffe, die die Pflanzen für ein gesundes Wachsen, allerdings meist nur in geringen Mengen, benötigen. Wenn der Boden organisch gedüngt wird, sind diese Nährstoffe in der Regel in ausreichender Menge vorhanden, da sie im Pflanzengewebe vorkommen. Wird daher ein Gartenboden immer mit Kompost versorgt, sollten auch die Mineralstoffe ausreichend vorhanden sein. Die Forschung ist hier noch nicht so weit zu sagen, wie wichtig diese einzelnen Nährstoffe für die Pflanzen sind und was sie bewirken. Fakt ist jedoch, sie werden mehr oder weniger benötigt. Zu den wichtigen Mikronährstoffen gehören die folgenden:
Bor (B)
Ist der Boden sehr sandig, kann dies schnell zu einem Bormangel führen. Dann wachsen die Pflanzen schlecht und bleiben relativ klein. Denn Bor ist vor allem für die Zellstreckung und die Zellteilung wichtig und beeinflusst den Kohlenhydrat-Stoffwechsel im positiven Sinn.
Chlor (Cl)
Vor allem die Kohlarten in einem Nutzgarten benötigen Chlor als Chlorid. Entsteht ein Mangel an Chlor, kann dieser mit einem Teelöffel Kochsalz pro Quadratmeter ausgeglichen werden. Allerdings darf man Himbeeren, Tomaten, Kartoffeln, Gurken und Bohnen nicht mit Chlor aus dem Salz versorgen, weil diese sonst eine Chlorose erleiden.
Eisen (Fe)
Eisen ist ein wichtiger Nährstoff, damit die Pflanzen Samen und Keime bilden kann. Zudem ist es an der Photosynthese beteiligt. So führt ein Mangel an Eisen immer zu einer Chlorose. In der Regel sind die Eisen-Nährstoffe im Gartenboden ausreichend vorhanden. Kalk und Staunässe können jedoch zu einem Eisenmangel führen, der die Pflanze schwächen kann.
Kupfer (Cu)
Kupfer gehört zu den wichtigen Bestandteilen für die Photo- sowie die Proteinsynthese, denn es aktiviert die Enzyme und fördert die Blütenbildung. Leidet die Pflanze an einem Kupfermangel, kann es zu den folgenden Symptomen kommen:
- junge Blätter sterben ab
- gehemmtes Wachstum von Blüten
- somit weniger Früchte
- und weniger Samen
Mangan (Mn)
Mangan ist vor allem wichtig für den Hormonhaushalt von Gewächsen. Zudem wird durch die Gabe von Mangan die Proteinsynthese gefördert und Enzyme aktiviert. Ein Mangel von Mangan kann jedoch das Folgende bewirken:
- fördert Chlorose
- Wurzeln unterentwickelt
- Wachstumsstörungen
- geringe Frostresistenz
Molybdän (Mo)
Für den Stoffwechsel der Pflanze und die Aktivierung von Enzymen ist Molybdän wichtig. Denn ein Mangel kann Chlorosen, Blattdeformierungen, Nekrosen und ein insgesamtes vermindertes Wachstum bewirken. Meist treten die Mangelerscheinungen bei einem niedrigen pH-Wert von unter 5 auf, was einem sauren Boden gleichzusetzen ist.
Zink (Zn)
Zink wird für den Stoffwechsel der Pflanzen benötigt. Ist ein Gewächs optimal mit Zink versorgt, dann ist eine optimale Samen- und Pollenqualität garantiert. In den hiesigen Gartenböden kommt es in der Regel kaum zu Zinkmangel. Tritt er dennoch auf, dann liegt es daran, dass der Boden zu stark gekalkt wurde und der pH-Wert bei über 7 liegt. Bei einem Mangel treten die folgenden Symptome auf:
- Chlorosen
- gehemmtes Wachstum
- Nekrosen
- große Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten