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Kokospalme – Pflege als Zimmerpflanze

Kokospalme

Die Cocos nucifera, besser bekannt als Kokospalme, erinnert wie kaum eine andere Pflanze an ferne Länder, sommerliches Wetter und tropische Strände. Doch warum in die Ferne schweifen? Mit einer Kokospalme als Topfpflanze hat jeder die Möglichkeit, sich den Sommer in die eigenen vier Wände holen. Wer möchte, kann aus der Cocos nucifera eine Zimmerpflanze machen und zu Hause die Exotik der Tropen genießen.

Vorkommen

Ursprünglich ist die Kokospalme in den feuchtwarmen Tropen beheimatet. Dort wächst sie vor allem an den Meeresküsten. Sie steht auf einem Elefantenfuß kann die gigantische Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Oft wird die Kokospalme auch als Nutzpflanze kultiviert. So zum Beispiel auf den Philippinen, in In Sri Lanka, in Süd-Indien, in Afrika und in Südamerika. Bei uns ist sie als Zimmerpflanze in Gärtnereien, Großmärkten und Blumenläden erhältlich. Die ersten echten Kokospalmen tauchten im deutschen Handel in den 80er Jahren auf. Man kann die Cocos nucifera auch selbst aus einer Kokosnuß ziehen.

Raumdekoration

Kokospalme Eine Kokospalme ist, wenn sie nicht in in der freien Natur lebt, eine sehr anspruchsvolle Pflanze. In unseren Breiten bedarf sie zu Hause im Blumentopf einer sehr sorgsamen Pflege. Nur bei dem, der einen grünen Daumen hat, kann es gelingen, dass die Cocos nucifera im Zimmer gut gedeiht. Dann kann sie zum optischen Höhepunkt der Raumdekoration werden. Leider finden Kokospalmen hierzulande nicht die klimatischen Bedingungen vor, die sie gewöhnt sind. In unseren Wohnräumen ist es nicht genauso sonnig, feucht und warm wie an einem tropischen Strand. Als Zimmerpflanze wächst eine Kokospalme nicht so schnell wie in den Tropen. Sie erreicht auch nicht die gleiche Höhe wie in der Natur, sondern ist um vieles kleiner. Erst nach sieben Jahren kann sie bei sehr guter Pflege eventuell blühen und in sehr seltenen Fällen Früchte tragen.

Die Frucht der Cocos nucifera wird Kokosnuss genannt. Eigentlich handelt es sich nicht um eine Nuss, sondern um eine Steinfrucht. Die Nuss besteht aus drei breiten Fruchtblättern, die zu einer harten Schale verwachsen sind. So entsteht ihre leicht dreikantige, ovale Form. Die Schale besitzt drei Keimporen und ist zudem durch eine dichte Faserhülle geschützt.

Anzucht und Pflege der Cocos nucifera

Jede Kokospalme entsteht aus einer Kokosnuss. In der Natur schwimmen reife Kokosnüsse, die von den am Strand stehenden Palmen gefallen sind, weit über das Meer und siedeln sich dann dort an, wo sie an Land gespült werden. Im Inneren der Nuss befinden sich Samen, die zunächst einige Zeit keimen. Auf einer Seite der Kokosnussschale sieht man drei Punkte, bei denen es sich um drei Keimlöcher handelt. Nachdem die Samen in der Kokosnuss gekeimt haben und groß genug geworden sind, drängen sie nach außen ans Licht. Dabei wählen sie den Weg durch das weicheste der drei Keimlöcher. Die anderen beiden bleiben inaktiv und verhärten. Es wächst also immer nur ein Keim aus einer Kokosnussschale.

Keimfähige Nüsse sind in Feinkostgeschäften erhältlich. Nach dem Entfernen der Faserhülle legt man die Nuss in feuchtes Substrat, dessen Temperatur mindestens 25°C beträgt. Mann kann auch heißes Wasser über die Nussschale gießen und die Nuss dann, zur Hälfte mit Wasser bedeckt, an einem warmen Platz stehen lassen. Der Keim müsste sich nach etwa zwei Monaten zeigen. Wenn der Keimling erschienen ist, sollte er vor dem Austrocknen geschützt werden. Nachdem die Nuss einige weitere Monate im feuchten Substrat beziehungsweise im Torfmullbett gelegen hat, wachsen Wurzeln durch die Schale. Mit diesen kann man den Keim, der sich noch an der Schale befindet, in einen Topf pflanzen. Die Hälfte der Nuss sollte am Ende noch aus der Erde oder dem Substrat herausschauen. Wer nicht warten möchte, bis der Keimling durch die Nussschale dringt, der hat die Möglichkeit, vorgekeimte Kokosnüsse kaufen, die zum Beispiel in Supermärkten und Gartencentern erhältlich sind.

Die Schritte vor dem Eintopfen und die damit verbundene Wartezeit kann man abkürzen beziehungsweise einsparen, wenn man eine bereits vorgekeimnte Nuss erwirbt.

Der ideale Standort

Palme Die jungen Kokospalmen sind mit ihren schmalen, längsgerippten Blättern ein schöner Anblick. Oft halten sie jedoch als Zimmerpflanzen nicht lange durch. Um zu verhindern, dass die Cocos nucifera schon nach kurzer Zeit eingeht, wie es leider in der Praxis oft vorkommt, ist es wichtig, den idealen Standort zu finden. Dabei gilt es zu bedenken, dass die Sommer in unseren Regionen kürzer sind, als in den Tropen. Im Frühjahr, im Winter und im Herbst sind die Tageslichtperioden relativ schnell wieder vorbei. Das ist die Kokospalme in ihrer natürlichen Heimat nicht gewöhnt. Sie braucht 12 Stunden Licht am Tag. Um die Differenz von der vorhandenen Helligkeit zum benötigten Licht auszugleichen, sollte die Cocos nucifera deshalb künstlich beleuchtet werden.

Der ideale Standort für eine Kokospalme ist ist natürlich ein sonniger Platz, denn sie ist ein Lichtbaum. Lediglich ganz junge Pflanzen können im Halbschatten gehalten werden. Bei der Aufzucht von Jungpflanzen sollte man den jungen Trieben ein halbschattiges Plätzchen gönnen und sie gut bewässern. Sobald die Pflänzchen älter werden, benötigen sie jedoch eine sehr helle Beleuchtung oder Sonnenlicht. Da es bei den idealen Standortbedingungen für eine Palme jedoch nicht nur um das Sonnenlicht, sondern auch um ausreichend Wärme und Feuchtigkeit geht, sollte die Raumtemperatur am Standort der Palme nie unter 18 Grad Celsius liegen. Auch im Winter und bei Abwesenheit muss für eine ausreichend hohe Temperatur gesorgt werden. Bei Trockenheit kann man die Palme mit Wasser besprühen oder einen Luftbefeuchter einsetzen. Die Luftfeuchtigkeit sollte sowohl bei jungen, als auch bei älteren Pflanzen 70 bis 80 Prozent betragen, sonst bekommt die Cocos nucifera sehr schnell braune Blattspitzen.

Das richtige Gießen und Düngen der Kokospalme

Die Cocos nucifera braucht sehr viel Wasser und sollte zwischen Mai und September reichlich gegossen werden. Optimal ist für eine Kokospalme Wasser, das einen sehr geringen Kalkgehalt aufweist. Auch in den Wintermonaten sollte die Erde der Palme immer feucht gehalten werden. Trotzdem sollte die halb aus der Erde herausschauende Nuss nicht dauerhaft im Wasser stehen. Ab Oktober kann die Pflanze etwas weniger gegossen werden. Das Gießwasser ist idealerweise angenehm temperiert und nicht zu kalt. Da die Cocos nucifera eine sehr anspruchsvolle Pflanze ist, sollte man dem Gießwasser im Frühjahr und im Sommer etwa alle 14 Tage etwas Flüssigdünger hinzugeben.

  • Von Mai bis September viel gießen
  • Ballen nicht im Wasser stehen lassen
  • In den Wintermonaten Wasserzufuhr etwas drosseln
  • Gießwasser lauwarm temperieren
  • In den Sommermonaten regelmäßig düngen

Umtopfen der Kokospalme

Die Kokospalme gehört zu den Pflanzen, die eher selten umgetopft werden sollten. Doch wenn eine Kokospalme im Zimmer länger als zwei Jahre lebt und trotz guter Pflege und einem optimalen Standort ein eher trauriges Bild bietet, dann kann es daran liegen, dass der Topf, in den sie als Jungpflanze gesetzt wurde, mittlerweile zu klein geworden ist. Dann empfiehlt es sich, sie umzutopfen.

Palme Die obere Hälfte der Nuss am Fuß der Cocos nucifera sollte dabei immer aus der Erde schauen. Beim Umtopfen ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Für ältere Kokospalmen, die schon etwas größer sind, kann auch ein Kübel verwendet werden. Wenn die Pflanze vorher in einem zu kleinen Topf stand, und sich jetzt ihre Wurzeln wieder ausbreiten können, zahlt sich die Arbeit aus, denn die Palme kann vor dem Eingehen gerettet werden und bietet wieder einen gesunden Anblick. Wenn man es schafft, dass die Kokospalme etwa drei Jahre alt wird, dann beginnt sie, gefiederte Wedel zu bekommen. Für das Umtopfen kann man Palmenerde im Baumarkt oder im Gartencenter kaufen, oder einfach gute Gartenerde mit etwas Sand vermischen, was ebenfalls optimal ist.

  • Kokospalme nicht öfter als alle zwei bis drei Jahre umtopfen
  • Obere Hälfte der Wurzelnuss immer aus der Erde herausschauen lassen
  • Darauf achten, dass beim Umtopfen keine Wurzeln beschädigt werden
  • Palmenerde oder mit Sand vermischte Gartenerde verwenden

Überwinterung

Da Kokospalmen zur Überwinterung vor allem viel Licht und Wärme benötigen, sollten Sie am besten in einem gut beleuchteten Raum stehen, wie beispielsweise das Büro. Ein Büro ist in der Regel gut geheizt, denn Kokospalmen benötigen im Winter mindestens 18 bis 20 Grad Celsius Raumtemperatur. Natürlich ist auch jedes andere Zimmer, das diese Rahmenbedingungen bietet, zur Überwinterung geeignet. Manchmal kann die Kokospalme im Winter sogar etwas wachsen. Zum Beispiel wenn sie in gut klimatisierten Räumen steht, in denen die Luftfeuchte und die Temperatur geregelt sind. Normalerweise befindet sich die Pflanze jedoch im Winter in einer Ruhephase, weshalb sie nur einmal in der Woche gegossen werden muss und keinen Dünger benötigt. Ob die Lichtstärke für die Palme ausreichend ist, kann mit einem Luxometer gemessen werden. Da im Winter die Tage kürzer sind, ist Lichtmangel in dieser Jahreszeit ein häufiges Problem. Der Lichtbedarf der Kokospalme liegt bei 1000 bis 2000 Lux.

Schädlinge und Krankheiten

Spinnmilben Obwohl Kokospalmen im Großen und Ganzen robust ist, kann es schnell vorkommen, dass sie einen unerfreulichen Anblick bieten. Wenn sie beispielsweise immer wieder braune Blattspitzen bekommen, ist das ein Zeichen für eine zu trockene Raumluft. Keine Bedeutung hat es hingegen, wenn die unteren Blätter welken. Das ist normal und kein Zeichen einer Krankheit. Wenn eine bereits ausgetriebene, gekaufte Pflanze zu Hause nicht weiterwächst, dann liegt das daran, dass es ihr nicht warm und hell genug ist. Bei zu trockener Umgebungsluft kann die Cocos nucifera auch von Spinnmilben befallen werden. Deshalb ist es empfehlenswert, die Kokospalme regelmäßig auf Schädlingsbefall zu kontrollieren.

Fazit
Damit die Kokospalme nach der Anzucht im Zimmer optimal gedeihen kann, sind ein warmer und heller Standort, eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie ein ausreichend großer Pflanztopf wichtig. Viel Wärme und eine zusätzliche Beleuchtung in der kalten Jahreszeit tragen dazu bei, die Pflanze gesund zu halten. Wer alle Pflegetipps beachtet, kann lange am Anblick der Cocos nucifera seine Freude haben.