
Süßlich-blumig und mit bunten Blütenblättern – so präsentiert sich die Hyazinthe, die zur Familie der Spargelgewächse gehört. Die bekannte und weit verbreitete Sorte der Pflanze, Hyazinthus orientalis, ist in vielen Unterarten erhältlich, die sich in Blütenfarbe und Wuchshöhe voneinander unterscheiden. Die Hyazinthe beeindruckt mit unterschiedlichen Farbnuancen, die sich von weiß über gelb bis rosa, rot und blau erstrecken. An der bis zu 15cm langen Blütentraube befinden sich dicht besetzt leicht zurückgebogene glockenförmige Blüten. Die pflegeleichte Pflanze kann ganz leicht auch von Anfängern kultiviert werden.
Standort- und Bodenverhältnisse
Inhalt
Besonders wohl fühlt sich die Hyazinthe im Garten, der als Standort sehr gut geeignet ist. Auch auf dem Balkon gedeiht die Pflanze. Wenn kein Freiluftplatz zur Verfügung steht, kann man alternativ auch einen kühlen Platz in der Wohnung wählen und die Hyazinthe als Zimmerpflanze kultivieren. Innerhalb der Wohnung fühlt sich das Gewächs an mehreren Plätzen wohl; sowohl halbschattige und eher kühle Bereiche eignen sich zum Ziehen der Hyazinthen als auch der sonnige und helle Platz auf der Fensterbank.
Standort- und Bodenverhältnisse auf einen Blick:
- gedeiht im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung
- Kultivierung sowohl innerhalb halbschattiger kühler Bereiche als auch an sonnigen Plätzen möglich
- nahrhafter, sandiger und luftdurchlässiger Boden ist besonders gut geeignet
Gießen, Düngen und Überwintern der Hyazinthen
Hyazinthen dürfen keinesfalls austrocknen, weshalb regelmäßiges Gießen erforderlich ist. Der Boden muss feucht gehalten werden, damit die Wurzeln sich optimal ausbilden können. Allerdings darf keinesfalls Staunässe entstehen, so dass die Wassermenge gut dosiert werden sollte. Staunässe erkennt man an kleinen Wasserpfützen im Übersetzer. Bis zur nächsten Bewässerung muss man darauf achten, dass die obersten Erdschichten wieder getrocknet sind.
Eine Düngung der Hyazinthen ist nicht erforderlich, wenn die Pflanze jährlich umgetopft wird. Ansonsten wird im Herbst mit Kompost gedüngt; zum Austrieb wird ein flüssiger Dünger verwendet. In Wasser aufgelöstes Blaukorn eignet sich hierfür besonders gut. Für das Düngemittel werden 50g pro Quadratmeter veranschlagt. Im Übrigen sollte man keinen tierischen Dünger verwenden.
Schädlinge
Zu den wichtigsten Schädlingen der Hyazinthe gehört die Wühlmaus. Bei einem Befall mit einem derartigen Schädling wird die Zwiebel in einen Topf oder Korb in den Boden gepflanzt. Auch von unterschiedlichen Krankheiten kann das Gewächs befallen werden. So ist ein Befall mit Rußtau, der Haut- oder Ringelkrankheit möglich. Ist die Pflanze befallen, kommt es zur Zerstörung des Gewächses. Zur Bekämpfung kann der Boden gewechselt werden. Zusätzlich hat es sich als hilfreich erwiesen, die Zwiebeln erst, nachdem die Blätter vollständig verwelkt sind, aus der Erde zu nehmen.
Pflegen und Schneiden
Hyazinthen sind im Garten recht pflegeleicht und fühlen sich an einem sonnigen Standort wohl, an dem sie regelmäßige Wassergaben erhalten. Als Zimmerpflanze gehalten, braucht die Pflanze etwas mehr Aufmerksamkeit. Vor dem Blühen sollte das Gewächs mindestens eine Kälteperiode mitgemacht haben. Als besonders günstig hat es sich deshalb erwiesen, das Gewächs in den Kühlschrank zu legen und dort bis zu zwei Wochen zu belassen. Da Hyazinthen giftig sind, dürfen sie allerdings nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen. Hyazinthen sollte man hin und wieder schneiden; wenn die duftende Pflanze abgeblüht ist, trennt man die Blüte mit einem scharfen Messer ab. Die Blätter und der Stängel bleiben stehen, damit man die Zwiebel nicht schwächt. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt abgeschnitten; wenn sich Stängel und Blätter allmählich gelblich verfärben, kann man auch diese Pflanzenteile abtrennen. Auf diese Weise gewährleistet man, dass auch die Zwiebel ausreichend Nährstoffe erhält, bis der Schnitt fällig ist.
Vermehrung und Aufzucht von Hyazinthen im Glas
Hierfür stehen spezielle Pflanzgefäße zur Verfügung. Allerdings kann man auch herkömmliche Glasgefäße verwenden; es ist lediglich darauf zu achten, dass das Behältnis ausreichend Platz für die Wurzeln bietet, ohne dass die komplette Zwiebel untergeht. Das Pflanzbehältnis sollte deshalb eine bestimmte Form aufweisen: Ähnlich einer Sanduhr, muss das Pflanzgefäß in der Mitte eine engere Stelle bieten. So kann die Zwiebel optimal aufgefangen werden. Das Behältnis wird mit Wasser gefüllt; anschließend wird die Zwiebel oben auf das Glas aufgelegt. Bei der Konstruktion muss man darauf achten, dass das Wasser die Zwiebel gerade nicht benetzt. Auf diese Weise wird ein Übernässen der Wurzel vermieden, die zu Fäulnisprozessen führen kann. Das eingefüllte Wasser sollte etwa lauwarm sein und wöchentlich gewechselt werden. Alternativ können Sie auch ein Stück Aktivkohle mit in das Waser geben; dann entfällt der Wasseraustausch. Die Wurzeln können dann aus dem Boden der Zwiebel in das Wasser hinein wachsen.
Bei Zimmertemperatur gelagert, vergeht knapp eine Woche, bis sich die ersten Wurzelspitzen herausbilden. Das Ziehen im Glas gelingt besonders gut, wenn man das Pflanzgefäß anschließend an einem etwa 10°C kühlen Ort aufbewahrt, an dem es relativ dunkel ist. Optimal ist ein Platz in der Garage. Die Pflanze muss man immer wieder einmal beobachten; wenn erste Knospen zu sehen sind, kann die Hyazinthe den Standort wechseln; geeignet ist jetzt beispielsweise ein sonniger Platz auf der Fensterbank. Nach der Blüte, die im Frühjahr erfolgt, werden die Zwiebeln ins Freiland umgesetzt.
Giftigkeit der Hyazinthen
Die oberirdischen Teile jedoch entfalten ihr Gift erst beim Verzehr. Katzen, Hunde, Nager wie Kaninchen und Hasen sowie Pferde sollten von dem Gewächs ferngehalten werden; der Verzehr wirkt schleimhautreizend. In der Folge treten Beschwerden wie erhöhter Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen auf. Nach dem Verzehr helfen laut Literaturangaben die Einnahme von viel Flüssigkeit und Kohle. Trotzdem sollte man bei jedem Giftunfall zunächst die Gift-Notrufzentrale verständigen, bevor eigenmächtige Handlungen erfolgen.
Geschichtliches – die Hyazinthe in der griechischen Sage
Der Name „Hyazinthe“ entsammt der griechischen Sage; nach einer bekannten Erzählung wurde der hübsche Jüngling Hakinthos von dem griechischen Sonnengott Apollon im Diskuswerfen unterrichtet. Da wurde der Windgott Zephyros sehr eifersüchtig und erschlug den Jüngling. Wie die Sage berichtet, ließ Apollon aus dem Blut des Jünglins eine Hyazinthe gedeihen, durch die er jedes Jahr aufs Neue auferstehen soll. So sind die Hyazinthen entstanden.
Verwendung der Hyazinthen