Gartenpflege Düngen und Bodenpflege

Was ist Guano-Dünger? 5 Tipps für die richtige Anwendung

Guano-Dünger anwenden

Die Anwendung von Guano-Dünger war aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe lange Zeit beliebt und weit verbreitet. Doch mittlerweile mehren sich die kritischen Stimmen. Hier zeigen wir, worauf dabei zu achten ist und wieso das Mittel gefährlich werden kann.

Was ist Guano?

Der Begriff wurde von den Inka begründet, die damit verrotteten Vogelkot bezeichneten. Es handelt sich dabei also um Dung. Dieser findet sich vor allem an häufig frequentierten Brut- und Nistplätzen. Die ursprüngliche Form besteht aus dem Kot von Seevögeln, wie Pelikanen und Kormoranen.

Mittlerweile werden aber auch die Stoffwechselendprodukte anderer Tierarten darunter gezählt. Robben und Fledermäuse fallen darunter.

Kormarane auf Felsen mit Guano
Kormorane auf Guano-Felsen

Inhaltsstoffe und Vorteile

In dem Düngemittel sind für Pflanzen wichtige Nährstoffe enthalten. Dabei handelt es sich um:

  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Phosphor
  • Stickstoff

Das natürliche Mittel wird dadurch auch als Volldünger beziehungsweise NPK-Dünger gehandelt.

Wer Guano als Dünger anwendet, darf sich unter anderem über folgende positive Auswirkungen freuen:

  • Bodenverbesserung
  • langsame Freigabe von Nährstoffen
  • natürliches Fungizid
  • Korrektur des pH-Wertes
Gartenerde
Guano-Dünger verbessert und belebt den Gartenboden.

Guano richtig anwenden

Aufgrund der hohen Konzentration an Nährstoffen reichen bereits ausgesprochen geringe Mengen aus. Eine pauschale Antwort zu der Dosierung gibt es nicht, da sich alle Pflanzen in ihrem Nährstoffbedarf unterscheiden.

Daher sollten Sie in jedem Fall auf die Angaben des Herstellers achten. Das gilt für alle im Handel erhältlichen Formen. Denn das spezielle Düngemittel ist in mehreren Konsistenzen zu bekommen.

Trockene Form

In der trockenen Form ist Guanodünger ideal für das Umtopfen und die Langzeitdüngung. Erhältlich ist es als:

  • Granulat
  • Pellets
  • Pulver
Fledermaus-Guano
Trockener Fledermaus-Guano

Wichtig bei der Anwendung sind die folgenden Punkte:

  • beim Umsetzen unter den Wurzeln verteilen
  • gründlich in die Erde einarbeiten, wenn es zur Düngung genutzt wird oder Auflösen im Wasser
  • im Anschluss reichlich gießen, um chemische Verbrennungen an den Wurzeln zu vermeiden
  • Mittel gut in das Substrat einarbeiten und gleichmäßig verteilen

Flüssige Form

Der Dünger als flüssige Form lässt sich sehr bequem dem Gießwasser beifügen. Dabei reichen fünf bis zehn Milliliter pro Liter Gießwasser in der Regel vollkommen aus. Wiederum ist den Angaben des Herstellers Folge zu leisten, um eine Überdosierung zu verhindern. Wie viel eingesetzt wird und wie häufig die Düngung erfolgt, ist zudem abhängig von der jeweiligen Pflanze.

Tipp: Guano kann auch ein Bestandteil anderer Düngemittel sein. Bei der Auswahl sollte daher genau auf die Zusammensetzung geachtet werden.

Nachteile

Der hohe Gehalt an essenziellen Nährstoffen ist zwar ein entscheidender Vorteil und hat dafür gesorgt, dass Guanodünger sehr beliebt ist, frei von Nachteilen ist dieses Düngemittel jedoch nicht. Unter diesen finden sich beispielsweise:

  • Abbau stellt eine Belastung für die Umwelt dar
  • Dünger aus Fledermauskot ist häufig teuer
  • für Vogel-Guano sind lange Transportwege erforderlich
  • Tiere verlieren Brutstätten durch die Gewinnung des Düngers
Rampe zum Abbau von Guano
Die Guano-Industrie nimmt die Zerstörung vom Lebensraum der Tiere billigend in Kauf.

Unterschiedliche Zusammensetzung beachten

Neben der Unterscheidung von trockenen und flüssigen Formen gibt es auch erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung von Guano und damit bei den Konzentrationen der Inhaltsstoffe. Dabei handelt es sich um die drei Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium.

Pflanzen haben sehr unterschiedliche Ansprüche an die Versorgung. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das Düngemittel stets passend in der Konzentration zu wählen.

Vorsicht: giftig

Direkter Kontakt zu Düngemitteln kann in einigen Fällen schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Das gilt auch für Guano, war zu den Punkten der Kritik beiträgt. Sowohl auf Menschen als auch Tiere wirkt das Mittel potenziell giftig und ätzend. Bereits Hautkontakt kann daher zu Beschwerden führen.

Gelangt das Mittel auf Schleimhäute, in die Augen und Atemwege oder wird verschluckt, sind daher sofortige Maßnahmen erforderlich.

Sicherheitshinweise

Wenn Guanodünger eingesetzt wird, sollten Sie einige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

Gartenhandschuhe
Tragen Sie beim Ausbringen von Guano-Dünger unbedingt Handschuhe!

Dazu gehören:

  • direkten Kontakt vermeiden
  • Handschuhe verwenden
  • Mittel gut in die Erde einarbeiten oder direkt mit Wasser verdünnen
  • nur an windstillen Tagen trockenen Dünger einsetzen
  • Schutzbrille tragen

Kommt es trotz dieser vorbeugenden Maßnahmen zu Kontakt oder sogar zur Aufnahme von Guano, sind die folgenden Punkte wichtig:

  1. gründliches Abspülen
  2. viel Wasser trinken
  3. bei Beschwerden sofort einen Arzt aufsuchen
Hinweis: Das gilt nicht nur für Menschen. Auch wenn Haustiere das Düngemittel aufgenommen haben, muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Das kann beispielsweise durch das Ablecken der Pfoten nach dem Spielen im Garten oder Graben in der Erde der Fall sein.

Häufig gestellte Fragen

Stimmt es, dass Guano häufig beim Cannabis-Anbau eingesetzt wird?

Ja, neben den oben genannten Vorzügen als Düngemittel soll es außerdem auch den Geschmack verbessern.

Kann ich Guano-Dünger auch für Zimmerpflanzen nutzen?

Ja, es gibt spezielle Flüssigdünger, die im Handel explizit dafür angeboten werden. Die Anwendungsempfehlung entnehmen Sie im Regelfall der Verpackung.

Muss ich bei der Anwendung von Guano üblen Geruch befürchten?

Nein, obwohl Sie hier Exkremente verwenden, wird der Geruch an frischer Luft normalerweise nicht als störend wahrgenommen.