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Geranien (Pelargonien) überwintern

Geranien überwintern

Geranien gelten als Klassiker unter den Balkonpflanzen und sorgen mit ihrem üppigen Wuchs für eine wahre Farbsinfonie. Sie zieren im Sommer Fensterbänke sowie Gärten und lassen selbst ganze Häuserfronten in einer bunten faszinierenden Blütenpracht erstrahlen. Doch auch wenn Geranien wie viele blühende Balkonpflanzen nicht winterhart sind, können sie als mehrjährige Kübelpflanze gezogen werden denn sie müssen nicht generell vor dem Winter entsorgt werden. Bei guter Pflege und der Beachtung einiger wesentlicher Punkte können auch Geranien problemlos überwintern.

Geranien im Winter

Der ideale Zeitpunkt die aus Südafrika stammende Pflanze in den Winterschlaf zu versetzen ist der Spätherbst, wenn die meisten Blätter sich bereits orangebraun verfärbt haben oder abgefallen sind. Es kann aber durchaus vorkommen, dass sich jetzt noch immer grüne Blätter und selbst Knospen zeigen. Wenn jedoch die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt über mehrere Nächte hinweg liegen oder sich der erste Frost in der Nacht zeigt dann sollten Geranien an einen sicheren Ort zum Überwintern gebracht werden.

  • je nach Temperatur zwischen Ende Oktober und Ende November
  • vertragen leichten Frost bis -5 Grad im Winter
  • überstehen auch ein bis zwei Tage bei Temperaturen leicht unter 0 Grad

Der Rückschnitt im Winter

Geranien winterhart Wenn die Pelargonie überwintern soll, ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Rückschnitt der Pflanze. Denn werden sie lediglich aus dem Garten in das Winterquartier gestellt überstehen sie es in der Regel nicht. Bevor der Rückschnitt jedoch erfolgen kann, sollten alle Blätter entfernt werden ganz gleich ob diese noch saftig grün oder schon vertrocknet sind. Denn die Blätter der Geranie sind besonders im Winterquartier sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten.

  • Für das Überwintern von Geranien ist ein Rückschnitt um ca. 1/3 bis 2/3 ausreichend
  • dabei sollten Geranien noch eine Größe von rund 17 cm bis 20 cm besitzen
  • pro Seitentrieb sollten zwei bis drei verdickte Knoten bleiben
  • überschüssige Erde, die an den Wurzeln vorhanden wird, entfernt
  • die feinen Wurzelverzweigungen sollten jedoch etwas bedeckt bleiben

Verschiedene Möglichkeiten zum Überwintern

Geranien können indes auf ganz unterschiedliche Weise je nach vorhandenem Platz den Winter über aufbewahrt werden.

  • im Tontopf
  • wurzelnackt in Zeitungspapier und Plastiktüte gehüllt aufgehangen
  • im Erdloch
  • im Blumenkasten

Wurzelnackt in der Tüte überwintern

Viele Hobbygärtner wählen zum Überwintern der Geranien die Methode der Plastiktüte. Bei dieser Variante werden die Geranien in eine Tüte gesteckt und mit dem Kopf nach unten aufgehangen. Dabei ist zu beachten:

  • alle langen Wurzeln auf eine Länge kürzen
  • nur den Wurzelballen in Zeitungspapier einschlagen, der im Winter die Feuchtigkeit reguliert
  • in eine dünne Plastiktüte wickeln und nicht zu eng verschnüren
  • allerdings darf auch ein wenig Luft an die Wurzeln gelangen
  • deshalb kleine Löcher in die Tüte stechen
  • und anschließend Kopf über aufhängen

Tontöpfe

Tontopf Eine weitere Möglichkeit für die Geranien zum Überwintern sind Tontöpfe.

  • nach dem Rückschnitt die Erde jeder einzelnen Pflanze entfernen
  • drei bis vier Pflanzen in einen Topf setzen
  • aus einem Gemisch von Blumenerde und Sand die Wurzeln im Winter bedecken

Im Erdloch überwintern

Pflanzenfreunde, die einen Garten besitzen, können Geranien auch im Erdloch erfolgreich über den Winter bringen. Dafür ist es erforderlich:

  • ein ca. 80 cm tiefes Loch auszuheben
  • dieses mit Reisig, Stroh oder Zeitungspapier zu füllen
  • anschließend die gestutzten, laub- und erdfreien Pflanzen einzusetzen
  • mit dem Erdaushub bedecken
  • und eine Strohmatte als zusätzlichen Schutz darüber legen
  • die Außentemperaturen dürfen nicht unter -2 Grad fallen

Im Blumenkasten

geranie pelargonium Die gebräuchlichste Art ist jedoch Geranien im Blumentopf oder auch im Blumenkasten überwintern zu lassen.

  • Pflanzen nicht aus der Erde nehmen
  • Wurzeln locker mit ein wenig Blumenerde und Sand bedecken

Pflegeanleitung zum überwintern

Geranien benötigen nur wenig Pflege im Winter. Während die Pflanzen in der Plastiktüte ohne Wasser die kalte Jahreszeit überstehen, sollten Geranien im Blumenkasten alle paar Wochen sparsam gegossen werden, damit die Erde nicht austrocknet und die Pflanze absterben. Auf eine Düngung ist im Winter ganz zu verzichten doch sollten die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge untersucht werden.

Standort im Winter

Geranien im Tontopf und Blumentopf überwintern am besten bei Temperaturen von 5 bis 10 Grad an einem hellen Ort. Dabei gilt: Umso dunkler der Raum ist desto niedriger müssen die Temperaturen sein. Denn werden die Pflanzen bei dieser Methode zu warm oder zu dunkel gelagert können sie nicht nur vorzeitig austreiben, sondern auch lange dünne Triebe bilden.

Der ideale Standort bei der wurzelnackten Lagerung im Winter ist ein dunkler, kühler Raum wie zum Beispiel der Keller, das Gartenhaus oder die Garage mit Temperaturen zwischen 2 und 10 Grad.

Geranie - Pelargonie pelargonium Für die Plastiktütenmethode ist ein frostgeschützter, kühler sowie dunkler Ort zum Überwintern empfehlenswert. Gut geeignet ist eine Garage, ein Keller oder auch das frostgeschützte Gartenhaus. Denn es ist überaus wichtig dass Sie die Pflanzen keinem direkten Sonnenlicht aussetzen, damit sie nicht austreiben und infolge eines Wassermangels eingehen.

Pflanzen im Frühling

Haben die Geranien den Winter erfolgreich überstanden, sind einige Arbeiten erforderlich um sie auf den Sommer vorzubereiten. So erhalten die Pflanzen einen Rückschnitt werden neu eingepflanzt und bereits an einen hellen Standort auf der Fensterbank vorgezogen, damit sie bei steigenden Temperaturen schließlich wieder ihren gewohnten Platz im Freien erhalten können.

  • bis auf 10 cm im Februar oder März knapp über der Knospe zurückschneiden
  • so können die Geranien neue Triebe bilden
  • wieder in Blumenkästen mit frischer Erde setzen
  • an einen warmen und hellen Ort stellen z.B. die sonnige Fensterbank
  • und wieder öfter gießen
  • erste Düngung
  • ab Mitte Mai nach den Eisheiligen erhalten sie ihren Platz wieder im Freien
  • bei Kälteeinbruch die Kästen über Nacht wieder ins Haus holen

Krankheiten

Erhalten Geranien keine ausreichende Pflege, können die Pflanzen schnell erkranken und von Schädlingen heimgesucht werden. Deshalb sind verblühte Blütenstände und verwelkte Blätter immer rechtzeitig zu entfernen, sodass sie gar keine Grundlage für Krankheiten und Schädlinge bilden können.

Bakterienkrankheit

Sind Geranien von der Bakterienkrankheit oder Bakterienwelke betroffen handelt es sich um eine Infektion die in der Pflanze bereits bei der Aufzucht vorhanden sein kann doch nicht in jedem Fall ausbrechen muss.

  • auf den Blättern bilden sich ölige aber durchsichtige Flecke
  • betroffene Stellen welken, verfärben sich schwarz und sterben ab
  • Ansteckungsgefahr
  • deshalb betroffene Stöcke sofort entfernen
  • vorbeugen durch richtige Pflege
  • nicht zu viel Dünger
  • kein übermäßiges Gießen
  • Verletzungen an Trieben und Blättern vermeiden
  • keine nassen Blätter

Geranienrost

Die häufigste Krankheit bei Geranienstöcken ist eine Pilzinfektion, die als Geranienrost bezeichnet wird. Dabei nehmen die Blätter eine gelbe oder braune Färbung an.

  • braune Flecke oder Ringe an der Oberseite der Blätter
  • gelbliche und braune Pusteln an der Blattunterseite
  • Geranienrost ist sehr ansteckend
  • breitet sich schnell auf andere Pflanzen aus
  • deshalb stets in das Erdreich gießen und nicht auf die Geranien
  • kann auch durch längere Regentage entstehen

Grauschimmel

Eine weitere Krankheit an der Geranienstöcke oft erkranken ist der Grauschimmel bzw. die Graufäule, die sich durch besondere Merkmale zeigt.

  • Grauschimmel Pflanzenkrankheiten gräulich schwarze Flecken mit einem grauen Pilzrasen
  • oder die Pflanzen zeigen die Krankheit in dem sie verfaulen
  • Grund ist zu vieles Gießen, Verletzungen, eine zu kühle Witterung und Lichtmangel
  • Grauschimmel nur durch die Entfernung der befallenen Blätter eindämmen
  • regelmäßige Nachkontrolle wichtig

Korkflecken

Bei einer fehlerhaften Pflege bilden sich an den Blättern der Pflanze Korkflecken, die zwar nicht sehr schön aussehen aber nicht so schädlich sind wie der Grauschimmel.

  • bräunliche und helle Pusteln entstehen
  • der Grund hierfür ist zu wenig Licht
  • zu viel Wasser
  • unregelmäßiges Gießen
  • aber auch kaltes Gießwasser, das auf die vom Sonnenlicht aufgewärmten Pflanzen gegossen wird, kann Auslöser sein

Eisenmangel

Auch wenn Eisenmangel nicht gefährlich für Geranien ist und die Ursache im Nährstoffmangel liegt, sollte er doch mit Eisendünger behandelt werden.

  • gelbliche Blätter mit grünen Achseln zeigen sich
  • vorbeugende Maßnahme ist eine regelmäßige Düngung mit Volldünger

Schädlinge

Geranien können wie alle Garten- und Balkonpflanzen von Schädlingsbefall betroffen sein, auch wenn sie nur von wenigen und recht selten heimgesucht werden. Damit Sie Schädlingen vorbeugen und ein kräftiger und gesunder Blumenschmuck sich zeigt, ist eine richtige Pflege für Geranienstöcke, eine ausreichende Pflanzdichte sowie eine angemessene Bewässerung überaus wichtig.

Blattläuse insbesondere die gestreifte Kartoffellaus

  • Blattlaus bekämpfen mit einer leichten umweltfreundlichen Laugenmischung bestehend aus Spülmittel und Wasser
  • wichtig hierbei ist das ausschließlich in das Erdreich gegossen wird
  • bei Temperaturen über 15 Grad können Gallmücken oder Marienkäfer zum Einsatz kommen

Stecklingsfäule bzw. Schwarzbeinigkeit

  • in Bodenhöhe zeigt sich eine Schwarzfärbung der Stängel
  • schnelle Ausbreitung der Krankheit
  • entsteht aufgrund von zu hoher Luftfeuchte und zu nasser Erde
  • Geranien benötigen im Vergleich zu anderen Pflanzen eine trockene Luft

Spinnmilben und Thrips (Gewittertierchen, -fliegen, -würmer)

  • Spinnmilben lassen sich mit Seifenlauge aus Schmier- oder Kernseife behandeln
  • tritt bei niedriger Luftfeuchte auf und verschwindet bei Luftfeuchte über 60 Prozent
  • bei Verwendung von Spritzmitteln können an der Pflanze Schäden entstehen
  • schnelle Ausbreitung auf andere Kräuter (Basilikum) und Pflanzen
  • deshalb vorsorglich betroffene Stellen entfernen
  • sind Geranien von Thrips befallen, sollten die Pflanzen isoliert werden
  • mit einer Seifenlauge bekämpfen