Die Geranie, besser Pelargonie genannt, stammt ursprünglich aus Südafrika. Sie ist aus unseren Gärten, von Terrassen und Balkonen nicht mehr wegzudenken. Die Farben-, Formen- und Blattvielfalt der Geranie ist schier unendlich. Die Pflanze ist pflegeleicht und anpassungsfähig. Nur die Überwinterung ist etwas schwierig, was meist an einem fehlenden idealen Winterquartier liegt. Die Geranie ist nicht winterhart, kann also nicht im Freien überwintern. Sie blüht fleißig und lange und ist dabei genügsam, eine ideale Balkon- und Kübelpflanze, die aber auch ausgepflanzt werden kann, wennman sie im Winter wieder aus dem Boden nimmt.
Standort
Geranien stammen aus dem südlichen Afrika, dementsprechend haben sie es am liebsten sonnig. Sie vertragen direkte Sonne und viel Wärme, brauchen dabei aber allerhand Wasser. Geranien eignen sich für Balkonkästen und Pflanzgefäße, die in der Mittagssonne stehen bzw. hängen.
- Möglichst sonnig
- Mindestens einige Stunden Sonneneinstrahlung
- Edelpelargonien bevorzugen einen Platz im Halbschatten und mögen keine Mittagssonne.
- Gefüllte Exemplare geschützt vor Regen aufstellen, damit die Blütenbälle nicht verkleben
Pflanzsubstrat
Im Handel gibt es spezielle Geranienerde. Die kann man, muss man aber nicht verwenden. Die Erde ist recht teuer. Allerdings hat sie den Vorteil, dass darin gleich eine Startdüngung enthalten ist.
- Pflanzsubstrat muss durchlässig sein.
- Ideal ist eine Komposterde, Mindestanteil Kompost 20%
- Maximal 30% Torfanteil in Substrat
Pflanzen
Gekaufte Exemplare topft man am besten bald in ein größeren Pflanzgefäß. Zu groß sollte es aber nicht sein. Wenn man Geranien durch Stecklinge vermehrt, müssen diese immer wieder in etwas größere Töpfe gepflanzt werden. Dabei muss man sehr vorsichtig vorgehen, damit die jungen Wurzeln nicht verletzt werden.
- Pflanzgefäß nicht zu groß
- Drainage im Topfboden, mindestens Tonscherben über Abzugsloch
- Umtopfen, wenn Wurzeln aus dem Abzugsloch wachsen
- Ältere Pflanzen etwa alle drei Jahre umtopfen
- Alte Erde vorsichtig abschütteln
- Lange, dicke Wurzeln und auch die Triebe der Pflanze um die Hälfte einkürzen
- In selbes Gefäß, aber in neue Erde pflanzen
- In Balkonkästen nicht zu dicht pflanzen, sonst behindern sie sich gegenseitig im Wachstum.
Gießen und Düngen
Geranien benötigen ausreichend Wasser und Dünger. Während des Sommers muss reichlich gegossen werden, damit die Blüte lange hält. Damit sich immer neue Blüten bilden, sollte ordentlich gedüngt werden. Geranien sind Starkzehrer, benötigen viele Nährstoffe.
- Nie auf die Blätter gießen!
- Bei großer Hitze und viel Sonne morgens und abends gießen, sonst am besten morgens.
- Ideal zum Gießen ist Regenwasser.
- Staunässe unbedingt vermeiden!
- Überschüssiges Gieß- oder Regenwasser muss abfließen können.
- Kurzzeitige Trockenheit macht den Pflanzen nichts aus, sie blühen nur weniger.
- In Ruhezeiten Gießen einschränken, Topfballen darf nicht austrocknen.
- Dünger – Langzeitdünger oder flüssiger Volldünger
- Ideal ist spezieller Geranien-Flüssigdünger, aber es reicht auch normaler Blühpflanzendünger.
- Für Wachstum stickstoffbetont düngen, für Ausbildung von Blüten kalibetont, für satte, grüne Blätter und feste Stiele Magnesiumdünger nutzen.
- In der Regel reicht eine Düngergabe pro Woche völlig aus.
- Ohne Dünger blühen die Pflanzen einfach weniger.
- Besonders Geranien in Balkonkästen brauchen viele Nährstoffe, denn es ist wenig speicherndes Erdreich vorhanden.
Schneiden
Geranien müssen nicht geschnitten werden, können aber. Speziell ältere Pflanzen verkahlen von unten und sollten alle paar Jahre einen Radikalschnitt bekommen. Pelargonien vertragen einen Schnitt in der Regel problemlos und treiben zuverlässig wieder aus.
- Schnitt im Herbst vor dem Einräumen, meist aus Platzgründen.
- Auf alle Fälle verwelkte Blüten, Knospen und sehr lange Triebe entfernen.
- Richtiger Schnitt im Frühjahr bei Austriebsbeginn (meist Februar).
- So schneiden, das kompaktes Gerüst stehen bleibt.
- Nicht zu viele Verzweigungen stehen lassen, die sich im Wachstum behindern!
- Nach Radikalschnitt bilden sich besonders viele, blütenreiche Triebe.
- Auch Formschnitt möglich, so dass man auch Stämmchen ziehen kann.
Überwintern
Die aus Südafrika stammende Geranie verträgt keinen Frost. Sie benötigt ein passendes Winterquartier. Allerdings lässt man die Pflanze so lange es geht im Freien. Zwar werden die Blüten nach den ersten Frösten schlapp, aber solange die Wurzel nicht einfriert, passiert der Pflanze nichts. Späteres Einräumen hat den Vorteil, dass sich Ungeziefer einen wärmeren Platz gesucht hat und die Pflanze meist frei von jeglichem Getier ist.
- Ideal für die Überwinterung sind helle Flure, Kellerräume und Schuppen.
- Temperaturen zwischen 5 und 10° C
- Sparsam gießen, nicht düngen
- Regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren
- Welk gewordene Blätter bei der Kontrolle herauszupfen!
- Wichtig ist regelmäßiges Lüften an frostfreien Tagen.
- Ab April umtopfen und austreiben lassen
- Erst nach den Eisheiligen ausräumen und nicht gleich in die volle Sonne.
- Auch dunkle Überwinterung möglich, dann aber sehr niedrige Temperaturen und fast trocken!
Vermehren
Zwar kann man Geranien auch aus selbstgewonnen Samen ziehen, aber das ist selten von Erfolg gekrönt. Viel einfacher ist die Vermehrung durch Stecklinge. Diese ist nicht schwierig und ideal für alle, die keinen Platz für die Überwinterung der älteren Pflanzen haben. Die kann man getrost entsorgen und zieht sich seine neuen für das kommende Jahr heran. Dazu ist weit weniger Platz vonnöten.
- Kopfstecklinge können ganzjährig geschnitten werden.
- Günstigste Zeit ist der Herbst, dann hat man im nächsten Jahr schon blühende Exemplare.
- Steckling etwa 10 cm lang
- Kann direkt von der Blattachse entnommen werden
- Stängel schräg anschneiden
- Untere Blätter sowie Blüten und Knospen entfernen
- Blattfreies Stielende in feuchte Aussaaterde stecken
- Herbststecklinge kühl und recht trocken überwintert.
- Zu Beginn des Frühjahrs wärmer und sehr hell stellen.
- Triebspitzen abbrechen, damit die Pflanze sich verzweigt.
Krankheiten und Schädlinge
Wie viele beliebte Pflanzen werden auch Geranien von einigen Karnkheiten heimgesucht. Schädlingsbefall ist eher selten. Nur die allgegenwärtigen Blattläuse fallen gern über Pelargonien her. Schlimmer sind die Krankheiten, wie zum Beispiel der Geranienrost.
Geranienrost (Pelargonienrost) – Pilzinfektion, ansteckend
- Blätter färben sich gelb und braun.
- Blattoberseite mit braunen Flecken bis Ringen
- Blattunterseite Pusteln
- Krankheit breitet sich schnell aus
- Entsteht hauptsächlich durch nasse Blätter
- Entfernen der befallenen Blätter und regelmäßige Nachkontrolle
Graufäule bzw. Grauschimmel – Pilzinfektion
- gräulich, schwarze Flecken mit grauem Pilzrasen
- Blätter verfaulen
- Meist durch zu viel Gießen bei kühler Witterung, zu wenig Licht oder durch Verletzungen hervorgerufen.
- Entfernen der befallenen Blätter.
- Regelmäßige Nachkontrolle.
Bakterienwelke
- Ölige, durchsichtige Flecken auf den Blättern
- Betroffene Blätter welken, färben sich schwarz
- Absterben der Pflanze
- Durch Verletzungen, zu viel Wasser und/oder Dünger oder nasse Blätter über lange Zeit auftretend
- Betroffene Stöcke umgehend entfernen, bevor sich Krankheit ausbreitet
Stecklingsfäule/Schwarzbeinigkeit
- Schwarzfärbung der Stengel in Bodenhöhe
- Krankheit breitet sich rasch aus
- Ursache ist zu nasse Erde oder zu hohe Luftfeuchte
- Trockene Luft ist für Geranien wichtig, bei zu viel Nässe kommen meist viele Krankheiten
Blattläuse (meist gestreifte Kartoffellaus)
- Nützlinge einsetzen (Marienkäfer, Gallmücke) funktioniert nur bei Temperaturen über 15° C
- Bei tieferen Temperaturen – „NeemAzal T/S“ (0,5%)
Thrips und Spinnmilben
- Spinnmilben bei niedriger Luftfeuchte – wird Luftfeuchte auf über 60% erhöht, verschwinden sie
- Spritzmittel können Schäden an den Geranien hervorrufen.
- Mittel gegen Thrips – „NeemAzal T/S“
- Nützlinge einsetzen (Spinnmilbe) – Pytoseilulus persimilis Low RH