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Maden in Biotonne loswerden – was tun?

Maden in Biotonne

Maden in der Biotonne sind ekelig. Vor allem in warmen Monaten krabbeln die Fliegenlarven in Mengen an den Wänden und am Deckel der Tonne herum. Hebt man den Deckel an, fallen sie runter und auch oft über den Rand der Tonne hinaus. Die Larven der Stuben- und Schmeißfliegen fühlen sich in den warmen, dunklen und feuchten Tonnen so richtig wohl. Sie finden genügen zum Überleben und lassen es sich gut gehen. Tierische Eiweiße in den Tonnen lassen die Zahl der Maden explodieren. Wie kann man dem Befall vorbeugen und wie bekommt man die Plagegeister wieder los?

Maden vorbeugen

Besser als Bekämpfen ist das Vorbeugen, damit es erst gar nicht zu einem Madenbefall kommt. Wer seine Biotonne richtig belädt, hat kaum mit den Fliegenlarven zu tun. Dazu kommt ein passender Standort, denn Sonne beschleunigt den Prozess.

  • Biotonne nicht in die Sonne stellen. Sie sollte den ganzen Tag schattig stehen.
  • Kein Fleisch in die Tonne geben, denn es zieht Fliegen magisch an. Fleischabfälle und ähnliches gehören in dichte Beutel, müssen gut verschlossen werden und dann in den Restmüll.
  • Feuchten Biomüll entweder in Zeitungspapier wickeln oder in spezielle Biotonnen-Papierbeutel packen. Außerdem geeignet sind Papiertaschentücher, Küchenkrepppapier, Eierkartons und Papierservietten.
  • Keine Illustrierten verwenden!
  • Die im Handel angebotenen kompostierbaren Plastikbeutel sind nicht geeignet, den Biomüll zu verpacken. Sie verrotten nicht in der kurzen Zeit in der Kompostierungsanlage und beeinträchtigen den Kompost. Oft müssen sie einzeln ausgesammelt werden. In vielen Gemeinden sind diese Beutel sowieso verboten.
  • Sägespäne saugen Feuchtigkeit auf. Die bei Hasen und Meerschweinchen anfallenden Sägespäne können also prima im Biomüll entsorgt werden. Allerdings dürfen nur die Reste ohne Urin und Kot hinein.
  • Lavendelschnitt mögen Fliegen nicht. Es ist also immer günstig, etwas Lavendel in der Tonne zu haben.
  • Biotonne Geleerte Biotonnen ausspülen und mit offenem Deckel zum Trocknen und Entfeuchten in die Sonne stellen. Am besten ist, die Tonnen über Kopf aufzustellen.
  • Als unterste Schicht in die geleerte und gesäuberte Tonne kommt eine Lage Zeitungspapier oder aber Eierkartons. Beide saugen die Feuchtigkeit auf.
  • Günstig ist, eine Gummidichtung an der Tonne anzubringen, damit Fliegen bei geschlossenem Deckel keine Möglichkeit finden, hineinzukriechen.
  • Gute Ideen zur Madenvorbeugung unter: www.madendeckel.de. Verschiedene Biofilterdeckel mit umlaufender Randdichtung sorgen dafür, dass die Tonne dicht ist. Zusätzliche Filter verhindern, dass Gase ausströmen, die Fliegen und andere Insekten anlocken. Ein breites Angebot an Hygieneartikeln rund um die Tonne bietet das Unternehmen Becker Umwelttechnik. Besonders empfehlenswert ist der Biofilterdeckel, siehe unter: www.becker-umwelttechnik.de/Madendeckel-Biofilterdeckel

Maden beseitigen

Nach der Leerung der Biotonne muss diese erst einmal gründlich gesäubert werden. Am besten nutzt man einen Hochdruckreiniger, um die Eier und Larven alle auszuspülen. Dann muss die Tonne trocknen. Treten trotz der Verwendung von Hygienebeuteln und der Verwendung von Zeitungspapier und Sägespänen wieder Maden auf, muss man gezielt gegen sie vorgehen.

  • Maden mit Essigwasser begießen und den Rand der Tonne mit Essigwasser abwischen.
  • Nicht zu viel Essigwasser verwenden, sonst gärt der Inhalt der Tonne und es fängt an zu stinken.
  • Das Bestreuen der Maden mit Salz tötet sie ebenfalls recht zuverlässig.
  • Einige Tropfen Orangen- oder Teebaumöl sollen ebenfalls gegen die Fliegenlarven helfen.
  • Ungelöschter Kalk über die Maden gestreut, erstickt diese. Brantkalk kauft man im Baumarkt. Beim Umgang mit diesem sind unbedingt die Vorschriften einzuhalten. Umweltfreundlicher sind Algenkalk und gelöschter Kalk.
  • Wer den Vögeln der Gegend ein Festmahl bieten möchte, kann den Deckel seiner Tonne offen lassen. Kaum ein Vogel kann da  Biotonne widerstehen.
  • Leere Tonne richtig säubern. Es müssen alle Eier entfernt werden.
  • Es gibt auch spezielle Mittel gegen die Maden, die in den Deckel der Tonne geklebt werden. Diese geben in regelmäßigen Abständen Substanzen in Dampfform ab, die alle Maden töten.
  • Raiffeisen gartenkraft® Fliegen- und Maden-Stop – die Dispenser-Box wird in den Deckel geklebt. Wirkstoff Dichlorvos, wirkt sehr gut, allerdings nicht sehr umweltverträglich. Ähnliche Produkte gibt es von zahlreichen Anbietern. Die bessere Lösung sind für mich Essig, Salz oder Gesteinsmehl.

Mülltonnen Hygiene

Eine Einstreu für die Biotonne verhindert, dass sich Maden und Ungeziefer anisedeln. Nach der Leerung der Tonne wird eine Schicht bodendeckend in die Tonne ausgebracht. Bei großer Hitze oder größeren Mengen Abfällen kann auch immer mal eine Schicht zwischengestreut werden.

Erhältlich ist dieses Granulat unter www.theis-produktion.de/produkte/mytonni.html . Außer das Maden verhindert werden, hilft das Mittel gegen unangenehme Gerüche, vermindert Bakterienbildung, ist feuchtigkeitsbindend und trocknet die Tonne aus. Der Vertreiber weißt ausdrücklich darauf hin, dass keine chemischen Zusätze enthalten sind.

Fazit
Es gilt zu verhindern, dass Fliegen ihre Eier in die Tonne legen, denn die Maden sind nichts anderes, als Fliegenlarven. Eiweißhaltige Lebensmittel gehören nicht in die Biotonne. Alle anderen verpackt man besser in Zeitungspapier oder ähnliches. Ich hatte noch nie Maden in der Biotonne, denn da kommen nur unsere Grünabfälle rein. In der Restmülltonne ist es schon mal passiert, da hat wohl einer beim Einpacken geschlampert. Obwohl ich kein Freund der chemischen Keule bin, da kam sie zum Einsatz. Einmal in die Tonne gesprüht, Deckel zu und Ruhe war. Bei der Biotonne scheiden chemische Mittel aus. Sie sind auch gar nicht nötig. Essig oder Salz reichen aus. Auch Kalk wirkt gut. Besser ist aber immer die Vorbeugung.