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Schwertlilie, Iris – Pflanzen, Pflege, Vermehren und Schneiden

Schwertlilie Iris

Die Iris oder Schwertlilie gehört mit ihren riesigen und wunderschönen Blüten zu den beliebtesten Blütenpflanzen in unseren Gärten, bis auf seltene Ausnahmen in unserem Klima sicher winterhart und nicht schwer zu pflegen. Aber wussten Sie eigentlich schon, dass es neben den bekannten Sorten eine Auswahl von etwa 300 Sorten gibt, mit Iris für trockene, besonnte Standorte und Iris für schattige Teichränder? Erfahren Sie mehr zur wunderbaren Schwertlilie, zu den und dem Pflanzen, zur Pflege, zur Vermehrung und zum Schneiden.

Das Pflanzen von Schwertlilien

Schwertlilien möchten an einen Standort in der Sonne gepflanzt werden, gerne mit gelegentlichem Schatten.

Der Boden sollte humos mit einem Anteil von Sand sein, in lehmige Gartenböden sollten Sie vor dem Einbringen von Iris besser etwas Sand untermischen. Da die Schwertlilien keine Staunässe mögen, muss der Boden auch gut durchlässig sein, sehr schwere Böden sollten mit einer Drainage aus Kies versehen werden. Sie können den Boden auch zwischendurch ein wenig mit der Grabegabel auflockern, sollten aber dann beim Auflockern darauf achten, nie zu tief in die Erde zu stechen, weil Sie dann jede Menge der empfindlichen Wurzeln verletzen würden.

Die beste Zeit zum Pflanzen der Iris ist von August bis Oktober, Iris-Rhizome sollten vor dem Einpflanzen ein paar Zentimeter gekürzt werden, vom Laub wird etwa die Hälfte abgeschnitten. Die Wurzelstöcke werden so flach gesetzt, dass Sie ein Drittel noch sehen können, zwischen den einzelnen Schwertlilien empfiehlt sich ein Abstand von etwa 40 cm.

Die Pflege der Iris

Eine frisch gepflanzte Iris sollte zunächst zusätzlich bewässert werden, wenn die Pflanzen dann gut eingewachsen sind, brauchen Sie sie nur noch gießen, wenn draußen längere Zeit Trockenheit herrscht.

Düngen brauchen Sie eigentlich überhaupt nicht, wenn nur sehr vorsichtig, die Iriswurzeln sind empfindlich, und Überdüngen führt schnell zu Wurzelfäulnis. Deshalb sollten Sie nur organische Naturdünger verwenden, wenn Sie düngen möchten, und diese sollten nur wenig Stickstoff enthalten. Synthetisch hergestellte Dünger werden meist als Konzentrate verkauft, bei denen wird sehr schnell zu viel Dünger gegeben.

Ansonsten sollten Sie die Schwertlilien am besten einfach in Ruhe lassen, je ungestörter sie wachsen dürfen, desto besser entwickeln sie sich meist.

Wintervorbereitung bei den Schwertlilien

Schwertlilie Iris Die Schwertlilien wollen auf den Winter vorbereitet werden, und dazu gehört zunächst die Blütenpflege: Die Blütezeit der Iris dauert meist ungefähr vier Wochen. Wenn die Blüten verwelkt sind, werden sie entfernt. Sie sollten den Blütenstiel bis auf 10 cm über der Wurzel (dem Rhizom) abschneiden, und alle braunen und sonstig stark verfärbten Blätter und Blattspitzen werden jetzt auch gleich entfernt – Sie können dabei ruhig Teile von Blättern wegschneiden. Durch diesen Schnitt verhindern Sie, dass die Iris Samen bilden, wenn Sie das nicht möchten, können Sie den Schnitt auch unterlassen. Sie sollten dann aber darauf gefasst sein, dass sich die sehr fortpflanzungswilligen Schwertlilie in Ihrem Garten rasant vermehren wird.

Die Hauptmasse der Blätter wird aber erst im nächsten Frühjahr abgeschnitten, kurz bevor die Pflanze aus der Winterruhe erwacht. Denn dieses Laub ist für die Pflanze ein Winterschutz und eine Nährstoffreserve, die sie über den Winter verarbeitet, um im Frühjahr neue Blüten ausbilden zu können.

Abreißen sollten Sie Pflanzenteile einer Iris niemals, Sie könnten dabei schnell Wunden am empfindlichen Rhizom verursachen.

Umpflanzen, teilen und vermehren

Wenn Sie Ihre Iris umpflanzen möchten, sollte das ebenfalls im August oder Oktober geschehen.

Wenn Sie bemerken, dass die Blüte Ihrer Schwertlilien irgendwann schwächer wird, sollten Sie die Schwertlilien teilen, ebenfalls im Spätsommer. Meist ist es nach ungefähr fünf Jahren soweit, dass die Blühstärke der Iris auf einmal merklich nachlässt. Wenn Sie die Iris nun teilen, regen Sie das Wachstum wieder ganz neu an, auch die Blüten werden wieder in voller Pracht ausgebildet. Sie entnehmen dazu die Irispflanzen sehr vorsichtig aus dem Boden, das funktioniert mit einer Grabegabel recht gut. Nun nehmen Sie ein gut geschärftes Messer und schneiden die Rhizome einfach auseinander, mit möglichst glattem Schnitt. Das mit dem Schärfen sollten Sie ernst nehmen, ist stumpfe Klingen vollführen unsaubere Schnitte, die die Iris mit lauter Wunden zurücklassen, darauf entstehen meist kranke Pflanzen. Die geteilten Wurzelstöcke werden nun wieder eingepflanzt.

Diese Teilung der Wurzelstöcke ist zugleich der beste Weg, um die Schwertlilien zu vermehren, von den meisten Sorten können Sie aber auch Samen erwerben.

Steckbrief und Sorten der Iris

Schwertlilie Iris Die Schwertlilien sind nicht mit den Lilien verwandt (sonst würden sie ja nicht botanisch Iris heißen), sondern sind eine Pflanzengattung (inzwischen) in der Unterfamilie Iridoideae in der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen. Die aus der Heraldik bekannte „Lilie“, z. B. die berühmte Wappenlilie der Bourbonen (Fleur-de-Lis) ist aber eine (stilisierte) Schwertlilie.

Die Sorteneinteilung der Schwertlilien ist alles andere als unkompliziert, es fängt schon einmal damit an, dass die Gattung Iris botanisch in sechs Untergattungen gegliedert wird, während die Gärtner zwei Hauptgruppen unterschieden, die Zwiebel-Iris (die in Wirklichkeit keine Zwiebeln, sondern Knollen bildet), und die Rhizom-Iris. Zwiebel-Iris-Arten sind winterhart, mögen sonnigen Standorte, brauchen aber viel Feuchtigkeit, Rhizom-Iris sind ebenfalls zum Großteil winterhart und mögen sonnige Plätze, aber nicht unbedingt Feuchtigkeit.

Weil’s so schön war, werden die Rhizom-Iris erst einmal wieder in drei Untergruppen geteilt:

1. Die Bart-Iris, die so heißen, weil ganz unten an den drei äußeren Hängeblättern der Iris-Blüte ein paar Haare sitzen, die Bärte genannt werden. Oft kaum zu sehen, manchmal aber auch ein richtiges Büschel in kräftigen und der Blüte entgegengesetzten Farben. Die Blüten der Bart-Iris gibt es in fast allen Farbnuancen außer einem deutlichen Rot, und diese Schwertlilien sind eigentlich immer recht pflegeleicht.

Die Bart-Iris heißt botanisch Iris Barbata, und es handelt sich nicht um eine ursprüngliche Iris-Art, sondern um eine Gruppe von Schwertlilien, die nur aus Hybriden, gezüchteten Kultursorten, besteht. Diese Schwertlilien werden je nach Sorte 15 Zentimeter oder 1,20 Meter hoch, mögen sonnige, normal trockene bis feuchte Böden und blühen von April bis Juli.

Die Züchter waren hier wirklich fleißig, inzwischen ist das Sortiment so groß, dass auch Kenner nicht mehr durchblicken, damit das nicht auffällt, werden die Bart-Iris in drei Gruppen eingeteilt:

  • Die Hohen Bart-Iris (Iris-Barbata-Elatior-Hybriden), die über 70 cm hoch werden und ab Ende Mai blühen.
  • Die Mittelhohen Bart-Iris (Iris-Barbata-Media-Hybriden), die zwischen 40 und 70 cm hoch werden und in der Blütezeit zwischen Zwerg-Iris und hoher Bart-Iris liegen.
  • Die Niedrigen Bart-Iris oder Zwerg-Schwertlilien (Iris-Barbata-Nana-Hybriden), die nur 15 bis 30 cm hoch werden und bereits ab der zweiten Aprilhälfte blühen.

Neben den Bart-Rhizom-Irispflanzen gibt es bei den Rhizom-Iris auch bartlose Irisformen und die Kamm-Iris, die anstatt Bartes einen aufrechten Kamm ausbilden. Die Gärtner teilen die „anderen“ Rhizom-Iris aber lieber nach den Standort-Vorlieben ein, in Schwertlilien für trockene und Schwertlilien für feuchte Böden:

Schwertlilie Iris 2. Eine Reihe von Schwertlilien bevorzugt einen schon sehr feuchten Boden, sie wachsen also am besten im Sumpfbeet oder am Teichrand. Diese Iris werden zwischen 50 cm und einem Meter hoch, mögen sonnige und halbschattige Standorte und nährstoffreiche Böden. Dazu gehören z. B. folgende Sorten:

  • Heimische Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Wiesen-Schwertlilie oder Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
  • Japanische Pracht-Iris oder Sumpf-Schwertlilie (Iris ensata oder Iris haematophylla)

3. Iris-Arten für trockene Böden mögen Sonne, werden je nach Art 15 bis 120 hoch und wollen im Gegensatz zu den anderen Schwertlilien etwa 5 cm tief gepflanzt werden. Einige Sorten aus dieser Gruppe:

  • Gras-Schwertlilie oder Pflaumenduft-Iris (Iris graminea)
  • Steppen-Schwertlilie (Iris spuria)
  • Bunte Schwertlilie (Iris variegata)
  • Bastard-Schwertlilie oder Steppen-Iris (Iris Spuria-Hybriden)

Die Iris-Arten – ein einziges Chaos

Aus etwa 280 Naturarten wurden bis heute so viele Sorten gezogen, dass auch ausgewiesene Experten Probleme mit der Zuordnung und Einordnung haben.

Denn die Schwertlilien kreuzen schon sehr lange munter vor sich hin, auch ohne Züchter: Schwertlilien wurden im Mittelalter als „Zauberpflanzen“ auf die Burgfelsen gepflanzt, wo sie Feinde zu Tode erschrecken sollten. Leider ist ihnen das nie gelungen, und zur Strafe wurden sie dann auch noch von den Angreifern ausgebuddelt und auf die eigene Burg mitgenommen, dort kreuzten sie sich mit den fremden Arten.

Schwertlilie Iris Durch diese originelle Kriegslist entstanden schon einmal eine ganze Reihe von alten Hybriden wie die Holunder-Schwertlilie (Iris × sambucina), eine Kreuzung aus der Bleichen Schwertlilie (I. pallida) und der Bunte Schwertlilie (I. variegata). Die Schwertlilie ist aber auch eine alte Bauerngartenpflanze, die öfter verwilderte und sich dann weiter kreuzte … und ständig kommen neue Zuchtformen hinzu, zurzeit vor allem Züchtungen aus England und den USA.

Neben bereits genannten Sorten könnten Sie also auch Iris mit so schönen Namen wie Nacktstängel-Schwertlilie (Iris aphylla), Terrakotta-Schwertlilie (Iris fulva), Regenbogen-Schwertlilie (Iris innominata), Großartige Schwertlilie (Iris magnifica), Schmetterlings-Schwertlilie (Iris orientalis), Borsten-Schwertlilie (Iris setosa) oder Vertretende Schwertlilie (Iris vicaria) in Ihren Garten einladen, wobei es sicher spannend wäre zu erfahren, wen die Vertretende Schwertlilie denn vertreten soll.

Fazit
Ein bisschen unübersichtlich ist das weite Feld der Schwertlilien schon, aber wenn Sie nicht den richtigen Schwertlilien-Namen für ein Kreuzworträtsel suchen, sondern die Schwertlilie einfach nur in Ihren Garten pflanzen möchten, können Ihnen die Verwandschaftsverhältnisse ziemlich egal sein. Bis auf einen Punkt: Sie sollten die „Abstammungslinie“ möglichst so weit ergründen, bis Sie wissen, ob „Ihre“ Schwertlilie einen trockenen oder feuchten Boden bevorzugt, sonst wird es nichts mit der Blütenpracht.