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Froschlaich von A-Z: Entwicklung, Aufzucht und Umsiedlung

Froschlaich

Wenn Sie ein Teichbesitzer sind oder sich gerne in der Natur aufhalten, sind Sie bestimmt schon einmal über Froschlaich gestolpert. Die Eieransammlungen der Amphibien sind sofort an der umschließenden Eigallerte zu erkennen, die je nach Art zwischen 50 und 10.000 Eier fasst, aus denen sich zahlreiche Kaulquappen entwickeln können. Hier erfahren Sie, wie Entwicklung, Aufzucht und Umsiedlung funktionieren.

Froschlaich erkennen

Wenn Sie einen Teich besitzen oder häufig im Wald unterwegs sind und Tümpel mit Laich entdecken, ist es wichtig zu wissen, ob es sich dabei um Froscheier handelt. Alle heimischen Amphibien, darunter die Echten Frösche (Rana), Kröten (Bufonidae), Schwanzlurche (Caudata) oder Unken (Bombinatoridae) vermehren sich über Laich fort. Einzige Ausnahme sind die Salamander (Salamandra), die ihren Nachwuchs lebend gebären. Da sich die Laichzeiten der Amphibien stark überschneiden, ist es wichtig zu wissen, wie Froschlaich aussieht, um auf Nummer sicher gehen zu können. Anhand der folgenden Merkmale erkennen Sie den Laich der hüpfenden Gesellen:

  • Froschlaich Eiergröße abhängig von Art
  • Laich befindet sich in durchsichtiger Gallerte
  • Laichklumpen-Größe wird von Art bestimmt
  • kann an Wasseroberfläche steigen
  • meist am Grund
  • seltener sind Klumpen an Pflanzen angeheftet

Zudem ist hier noch die Farbe wichtig. Die Farbe der Eier ist abhängig von der Laichzeit. Eier früh laichender Arten sind deutlich dunkler als die der spät laichenden, was nicht der Fall bei Kröten oder anderen Amphibien ist. So wird der Laich der Grasfrösche (Rana temporaria) dunkler sein als der der Kleinen Wasserfrösche (Pelophylax lessonae), deren Paarungszeit bis in den Juli reicht. Vor allem sind es aber die Laichklumpen, die auf Frösche hinweisen. Vor allem die Fladen der Grasfrösche (Rana temporaria) sind hier zu nennen, die gut erkennbar an der Wasseroberfläche treiben.

Hinweis: Krötenlaich wird im Vergleich zum Laich der Frösche nicht in einzelnen Ballen abgelegt, sondern in langen Bahnen, die sich durch das ganze Gewässer ziehen können. Molchlaich dagegen wird direkt an Wasserpflanzen abgelegt und ist nur erkennbar, wenn Sie wissen, wonach Sie suchen.

Entwicklung

Der Laich ist nur die erste Stufe der Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Frosch. Die Entwicklung, die Froschlaich bis zum adulten Tier durchmacht, ist wahrlich interessant und gibt einen faszinierenden Einblick in das Leben der Hüpfer. Die folgenden Punkte beeinflussen die Entwicklung:

  • Froschlaich Art
  • Temperatur
  • Nahrungsaufgebot
  • Wasserqualität

Trotz der unterschiedlichen Laichzeiten der einzelnen Taxa läuft bei den heimischen Fröschen die Metamorphose vom Ei bis zum adulten Tier auf ähnliche Weise ab. Ideal sind Temperaturen von 20°C und ein geeignetes Gewässer, in dem der Laich ungestört ist. Frösche legen ihren Laich meist nie ab, wenn sich dort Fische tummeln. Ist ein guter Platz gefunden, läuft die Entwicklung wie folgt ab:

  1. Nach der Befruchtung des Laichs schlüpfen die Kaulquappen nach fünf bis 14 Tagen. Die Kaulquappen bewegen sich dafür sehr schnell im Ei und brechen dadurch die Hülle auf. Zu diesem Zeitpunkt verfügen sie ausschließlich über einen Ruderschwanz. Ebenso verfügen sie über Kiemen und einen mit Zähnen ausgestatteter Mund.
  2. In diesem Stadium verweilen die Kaulquappen zwischen sechs bis acht Wochen. In dieser Zeit schwimmen sie umher, wachsen und fressen. Nahrung zu diesem Zeitpunkt sind Algen, Pflanzenreste, Schwebeteilchen und ab einem gewissen Alter sogar andere Kaulquappen und Laich.
  3. Frosch Nach sechs bis acht Wochen bilden sich zunehmend die hinteren Extremitäten aus. Danach schwimmen die Kaulquappen für einige Zeit mit zwei Beinen und dem Ruderschwanz. Die Vorderbeine sind bis dahin noch verborgen.
  4. Weitere 14 bis 21 Tage später folgt die eigentliche Metamorphose zum eigentlichen Frosch. Die Vorderbeine entwickeln sich komplett und der sogenannte „Raspelmund“ wird nicht mehr genutzt. Es bildet sich der Schwanz zurück, da dieser die einzige Nahrungsquelle für die Tiere darstellt, da sie ihren eigentlichen Mund erst entwickeln müssen.
  5. Jetzt gehen die Tiere endlich an Land. Ist der Schwanz nicht mehr sichtbar, ist der Mund voll ausgebildet. Schon jetzt ist die entsprechende Froschart erkennbar.
    Hat sich der Frosch an Land begeben, vergehen noch bis zu drei Jahre, bis das Tier selbst geschlechtsreif ist. Dann geht der Kreislauf für den Froschlaich von vorne los.

Aufzucht möglich?

Die Aufzucht von Froschlaich ist ein kompliziertes Thema, da die Tiere in Deutschland unter strengem Naturschutz stehen. Das heißt, Sie dürfen weder die adulten Tiere, noch deren Nachwuchs und Laich stören, vernichten oder einsammeln. Selbst die Aufzucht von Froschlaich an sich ist nicht erlaubt. Würden Sie dabei erwischt werden, drohen Ihnen Strafen von 5.000 bis 65.000 Euro, abhängig vom Bundesland. Die Aufzucht ist daher nur möglich wenn eine der beiden Situationen vorliegt:

  • Genehmigung liegt vor
  • Notfall-Aufzucht

Eine Genehmigung für die Froschlaichaufzucht wird im Großteil der Fälle nicht vergeben. Selbst Lehrkräfte an Schulen dürfen nicht einfach so Laich entnehmen und in einer Schulklasse präsentieren. Das muss vorher angemeldet und bewilligt werden. Falls Sie in der Schweiz wohnen und dort unterrichten, gelingt dieses Projekt deutlich einfacher als in Deutschland oder Österreich. Privatpersonen haben an sich niemals Chancen, eine Genehmigung für die Zucht von Froschlaich zu erhalten, selbst wenn sich dieser im eigenen Gartenteich befindet. Es ist nur möglich, Laich aufzuziehen, wenn ein Notfall vorliegt. Bringt Ihr Kind zum Beispiel Laich nach dem Spielen mit nach Hause, ist eine Aufzucht möglich, um das Überleben der Eier zu garantieren. Hierfür benötigen Sie aber entsprechende Materialien und Utensilien.

Hinweis: Diese Informationen gelten ausschließlich für die heimischen Froscharten und nicht für Taxa aus Gattungen wie den Baumsteigerfröschen (Dendrobatidae), die üblicherweise in Terrarien gehalten werden. Da es sich bei diesen um Haustiere handelt, können Sie deren Laich selbst züchten.

Aufzucht

Wenn eine Notfallaufzucht stattfinden muss, sind die entsprechenden Materialien und Utensilien von größter Bedeutung. Amphibien sind äußerst empfindliche Tiere und können nur ohne Krankheiten vom Laich zu einem Jungtier heranwachsen, wenn ein geeignetes Umfeld für diese geschaffen wird. Werfen Sie dafür einen Blick auf die folgende Liste:

  • Kaulquappen 1 x Gefäß
  • Korkrinde
  • großer Stein
  • Mulmsauger
  • Goldfisch-Trockenfutter

Bei der Auswahl des Gefäßes müssen Sie vor allem auf die Größe und das Material achten. Verzichten Sie auf dunkle Gefäße, denn diese heizen am gewünschten Standort meist viel zu schnell auf, was gefährlich für die Kaulquappen werden kann. Ebenso dürfen Sie den Laich niemals in einen Teich setzen, in dem schon Fische sind. Diese würden den Froschlaich einfach auffressen. Ideal wäre ein durchsichtiges Gefäß, da durch dieses noch ausreichend Sonne gelangen kann, ohne sofort zu heiß zu werden. Gute Gefäße sind zum Beispiel:

  • Aquarien
  • Tupperware
  • Eimer aus Kunststoff
  • Wasserfass

Achten Sie darauf, dass das Gefäß mindestens zehn Liter fasst, was für etwa 50 Kaulquappen ausreicht. Anhand dieses Werts, fünf Eier pro einem Liter Wasser, können Sie genau ausrechnen, wie groß das Gefäß sein muss. Ebenfalls darf es nicht zu tief sein. Ein flacher Wasserstand ist empfehlenswert. Gute Ausmaße sind 30 Zentimeter Länge, damit die Kaulquappen schwimmen können, und 20 Zentimeter Tiefe, damit ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Auf Bodengrund können Sie bei Froschlaich ruhig verzichten, da dieser nur für mehr Dreck sorgen würde, der den wöchentlichen Wasserwechsel erschwert. Dafür sind Steine und die Korkrinde unverzichtbar.

Anleitung

Auf die folgende Weise gelingt die Zucht des Froschlaichs:

  1. Beginnen Sie damit, das Gefäß mit Wasser auszuspülen. Verwenden Sie keine Reinigungsmittel, denn selbst geringste Mengen können zum Tod der Kaulquappen führen.
  2. Frosch Nachdem Sie das Gefäß ausgewaschen haben, legen Sie die Korkrinde und Steine in den Behälter. Die Korkrinde müssen Sie nicht fixieren, da diese am Ende auf dem Wasser schwimmen wird. Die beiden Materialien helfen den jungen Fröschen, sich während ihrer Entwicklung über Wasser zu halten und Kräfte zu tanken. Je mehr Laich Sie in das Gefäß geben, desto mehr Ausruhmöglichkeiten sollten geschaffen werden.
  3. Sobald Sie das Becken vorbereitet haben, legen Sie den Laich in das Wasser. Je nach Froschart wird dieser entweder schwimmen oder nach unten sacken. Platzieren Sie das Becken an einem Standort, der sehr sonnig ist, aber nicht stundenlang mit direkter Sonne beschienen wird. Vor allem die Mittagssonne ist zu meiden. Sonnige Standorte sind wichtig für die gute Entwicklung der Kaulquappen, da sie ohne ausreichend Vitamin D an Missbildungen wie Streichholzbeinen leiden können. Die maximale Temperatur durch die Sonneinstrahlung sind 35°C.
  4. Warten Sie nun, bis die Kaulquappen eine Länge von einem Zentimeter erreichen, bevor Sie die ersten Flocken Goldfischfutter verabreichen. Bei der Fütterung dürfen Sie nur so viel verabreichen, wie die jungen Amphibien verzehren können. Beobachten Sie diese also gut um zu erkennen, ob zu viel oder zu wenig gefüttert wird.
  5. Während der gesamten Zeit muss ein Wasserwechsel im wöchentlichen Rhythmus stattfinden. Je mehr Exemplare Sie im Wasser haben, desto wichtiger ist dieser. Beim Wasserwechsel reinigen Sie den Boden mit dem Sauger und füllen danach mit abgestandenem Wasser nach. Falls die Population sehr groß ist, sollten Sie sogar täglich reinigen.
  6. Beobachten Sie die Tiere ganz genau. Sobald sich die Vorderbeine der Tiere ausgebildet haben, müssen Sie langsam die Umsiedlung in Erwägung ziehen. Sie erkennen die Vorderbeine recht gut. Zudem beginnen die jungen Frösche ab diesem Zeitpunkt, die Steine und die treibende Korkrinde als Möglichkeit zu nutzen, um außerhalb des Wassers etwas zu ruhen. Die Umsiedlung muss aber noch gelingen, solange die Tiere einen Schwanz haben. Orientieren Sie sich hierbei an der oben beschrieben Entwicklung des Laichs. Dadurch können Sie abschätzen, wie schnell sich die Kaulquappen entwickeln.
Tipp: Wenn Sie Wasserpflanzen in das Gefäß stellen wollen, setzen Sie am besten auf einfache Arten wie die Wasserpest. Diese reinigt das Wasser und versorgt die Kaulquappen zudem mit einem weiteren Nahrungsangebot.

Umsiedlung

Sobald aus dem geretteten Froschlaich junge Hüpfer mit vier geworden sind, können Sie mit der Umsiedlung beginnen. Diese ist notwendig, denn die Frösche können ab diesem Zeitpunkt problemlos ins Freie umgesiedelt werden. Besonders wichtig ist hierbei vor allem der Ort, der für die Umsiedlung gewählt wird. Falls möglich, sollte das Gewässer genutzt werden, aus dem der Froschlaich stammt. Ebenso können Sie ein Gewässer wählen, das in der Nähe des ursprünglichen zu finden ist, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, woher der Laich stammt. Das ist häufig der Fall, wenn Kinder den Froschlaich sammeln. Das Gewässer muss folgende Eigenschaften haben:

  • Froschlaich flach
  • keine Fische
  • Vegetation vorhanden
  • nicht verunreinigt
  • ausreichend Sonne zur Verfügung

Quartieren Sie die Kaulquappen vorsichtig in einen Eimer, der mit ausreichend Wasser und einigen Steinen, Wurzeln und Rinde gefüllt ist. Transportieren Sie die kleinen Frösche dann zum Wasser und setzen diese in ihr neues Zuhause. Nach dem Umsiedeln müssen Sie die Tiere komplett in Ruhe lassen, da sie einige Wochen zur Eingewöhnung an den Standort benötigen. Stress durch menschlichen Einfluss kann den Eintritt der Geschlechtsreife stark verzögern, was nicht gewünscht ist.