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Fledermausblume, Tacca chantrieri – Anzucht und Pflege

Fledermausblume

Botanikern ist die Fledermausblume auch unter den Bezeichnungen Teufelsblume und Dämonenblume bekannt. Das alles weist bereits darauf hin, dass es sich bei der Fledermausblume um eine außergewöhnliche Pflanze handelt. Das Besondere an ihr ist die Form ihrer dreizähligen Blüte. Sie ähnelt einer Fledermaus. Das ist der Grund, aus dem die Pflanze Fledermausblume genannt wird. Auffällig sind an der Blüte die verhältnismäßig großen, meist braunvioletten, Hochblätter und die langen Bartfäden. Die Fledermausblume ist in verschiedenen dunkel-purpurfarbenen Farbnuancen erhältlich. Auch weiße, grüne und schwarze Varianten werden angeboten. Bei der Fledermausblume handelt es sich um eine sehr exotische tropische Pflanze. Doch Hobbygärtner können sie auch in unseren Breiten kultivieren.

Vorkommen

Die ursprüngliche Heimat der Fledermausblume sind die tropischen und subtropischen Regionen Südostasiens. Unter anderem ist diese Pflanze in China, in Burma, in Thailand, in Laos, in Vietnam, in Bangladesch und in Indien zu finden. Die Blume wächst in Höhen von 200 bis 1.300 Metern in Waldgebieten, in Tälern sowie an Fluss- und Bachufern.

Anzucht aus Samen

Die Anzucht der Fledermausblume aus Samen ist im Haus das ganze Jahr über möglich. Ideal sind die Bedingungen zur Anzucht in einem Zimmergewächshaus. Das Pflanzsubstrat sollte eine lockere und durchlässige Anzuchterde sein. Auch Kokosfasern sind geeignet. Wichtig ist die Luftdurchlässigkeit des Substrats.

Tacca chantrieri Die Samen der Fledermausblume sind kleine runde braune Blättchen mit Ringelrillen auf der Oberfläche. Sie werden auf die angefeuchtete Anzuchterde verteilt und anschließend dünn mit Erde bedeckt. Ideal ist eine gleichmäßige Umgebungstemperatur von 22 bis 27 °C. Bei einer Temperatur von 25 °C keimen die Samen nach etwa vier bis sechs Wochen. Auch danach benötigen die kleinen Sprossen sehr viel Licht. Direkte Sonneneinstrahlung ist jedoch während der ersten sechs Wochen nach dem Austreiben zu vermeiden. Wer sich nicht extra ein Zimmergewächshaus anschaffen möchte, kann das Aufzuchtgefäß mit lichtdurchlässiger beziehungsweise transparenter Folie oder mit Glas abdecken. Da das Aussaatsubstrat während der gesamten Keimdauer feucht gehalten werden muss, empfiehlt es sich, das Aufzuchtgefäß alle drei Tage kurz zu lüften.

Die neuen Pflänzchen wachsen sehr langsam. Erst etwa fünf bis acht Wochen nach dem Austrieb können die jungen Sämlinge vorsichtig aussortiert werden. Die kräftigsten bekommen im selben oder in einem anderen Gefäß mehr Platz zum Wachsen. Dabei gilt es, vorsichtig zu sein, um die Wurzeln der umgepflanzten Sämlinge nicht zu beschädigen. Geeignete Substrate für die Jungpflanzen sind Orchideenerde sowie normale Blumenerde, der etwas Torf oder Gartenerde beigemischt werden kann. Die Wurzeln sollte man nicht zu tief in die Erde setzen und nach dem Einpflanzen nur dünn mit Erde bedecken. Eventuell kann sogar ein kleiner Teil des Wurzelballens aus der Erde herausschauen. Dadurch wird ein Faulen vermeiden. Das Umtopfen ist erst erforderlich, wenn sich die Wurzeln der Fledermausblume bereits aus dem Gefäß heraus drücken. Falls die Pflanze nach dem Umtopfen ihre Blätter abwirft, treibt sie kurze Zeit danach zuverlässig wieder aus.

Vermehrung

Zudem ist eine Vermehrung der Fledermausblume durch Teilung der Wurzel möglich. Diese sollte im Frühjahr erfolgen. Wenn beispielsweise im Winter die Pflanze bis auf den Wurzelballen zurückgeschnitten wurde, kann man diesen im Frühjahr zweiteilen und jeden Teil in ein eigenes Gefäß pflanzen. Die Wurzelteile schlagen dann aus und bilden jeder für sich neue Blätter und Blüten, sodass aus einer überwinterten Wurzel zwei völlig neue Pflanzen entstehen und eigene Blüten bilden. Nachdem eine verwelkt ist, sollte der Blütenstiel entfernt werden.

  • Keimfähige Fledermausblumen-Samen besorgen
  • Samenblättchen auf Anzuchterde oder Kokosfasern verteilen
  • Substrat anfeuchten und Samen dünn mit Erde bedecken.
  • Nach dem Keimen wachsen Sämlinge nur langsam
  • Umpflanzen erst nach weiteren sechs bis acht Wochen nötig
  • Pflanzen, die nach dem Umtopfen Blätter abwerfen, treiben wieder aus
Hinweis: Wenn die Schönheit der Fledermausblume mehrere Jahre lang erhalten bleiben soll, muss sie aller zwei Jahre umgetopft werden. In den ersten Tagen nach dem Umtopfen benötigt die Pflanze besonders viel Wasser. Dann kann sie sich besser in der neuen Topferde einwurzeln.

Der ideale Standort

Die aus den Tropen stammende Fledermausblume braucht zum Wachsen eine Umgebung mit einer verhältnismäßig hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Da die Pflanze nicht an das Klima unserer Breiten gewöhnt ist, kann man sie hier nicht ohne weiteres als Zimmerpflanze oder als Gartenpflanze halten. Ideale Standorte für Fledermausblumen sind beheizte Pflanzvitrinen, klimatisierte Terrarien, feuchte Gewächshäuser oder geeignete Wintergärten, in denen man mit Licht, Wärme und Wasserfontänen beziehungsweise Zimmerspringbrunnen die optimalen klimatischen Bedingungen schaffen kann. Dabei sollte eine gleichmäßige Raumtemperatur von 23 °C gewährleistet sein. Auch ein Balkon oder eine Terrasse kommen unter Umständen als Standort für im Topf gezüchtete Fledermausblumen in Frage. Obwohl man meinen könnte, dass die tropische Pflanze die Sonne liebt, ist für die Fledermausblume eher ein halbschattiger Standort optimal.

In den tropischen Wäldern wächst sie unter Bäumen oder in farnüberwucherten Flusstälern, wohin die Sonne nicht so oft durchdringt. Deshalb mag die Fledermausblume sonnige Standorte mit direkter Sonneneinstrahlung nicht so sehr. Ein sonniger Standort an der Südseite von Gebäuden sollte deshalb für die Pflanze eher weniger in Betracht kommen. Doch andere Pflanzen, Dächer oder Brüstungen können genügend Schatten geben. Da auch windige und zugige Plätze für die Fledermausblume nicht sehr ideal sind, empfehlen sich neben Gewächshäusern, Wintergärten, Pflanzvitrinen und Terrarien geschützte Ecken oder verglaste Mansarden als Standorte für Fledermausblumen-Züchtungen.

Wichtig ist, immer gut zu heizen und für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Unter solchen Bedingungen bedarf es keiner speziellen Pflanzenpflege mehr, um die Fledermausblume über Jahre hinweg zu erhalten und zum Blühen zu bringen. Die Luftfeuchtigkeit in unmittelbarer Umgebung der Pflanze sollte sehr hoch sein und um etwa 80 Prozent liegen. Dann ist gewährleistet, dass neue Triebe und ältere Blätter nicht vertrocknen. Wenn die Luftfeuchtigkeit nicht ausreicht, muss die Fledermausblume regelmäßig besprüht werden.

Wichtige Raumklima- und Standortfaktoren auf einen Blick

  • Helles Tageslicht, aber keine direkte Sonneneinstrahlung
  • Die gesamte Pflanze und nicht nur die Erde feucht halten
  • Außerhalb von mit Wasser berieselten Gewächshäusern regelmäßig Blätter besprühen oder einen Luftbefeuchter einsetzen

Gießen und Düngen

Während ihrer Wachstumsphase von Mai bis September benötigt die Fledermausblume sehr viel Wasser. Die Erde sollte ständig feucht, aber nicht zu nass sein. Außerdem darf der Topf nicht im Wasser stehen. Wenn die Blume keinen Standort mit ausreichender Luftfeuchtigkeit hat, muss man beim regelmäßigen Besprühen die Blätter, die Triebe und die Blüten benässen, weil diese Pflanzenteile sonst vertrocknen. Dann könnte die Fledermausblume Fledermausblume nicht weiter wachsen. Wann der Wasserbedarf der Fledermausblume besonders groß ist, erkennt man an ihren Blättern. Wenn sie anfangen zu hängen, hat die Pflanze Durst. Mitunter empfiehlt es sich, nicht früher zu gießen, denn so kann vermieden werden, dass der Wurzelballen wegen zu viel Nässe zu faulen beginnt.

Während der Sommermonate sollte die Fledermausblume etwa aller drei Wochen regelmäßig gedüngt werden. Geeignet sind handelsüblicher Pflanzendünger, Blumendünger oder Orchideendünger Während der Wintermonate müssen kaum Nährstoffe zugeführt werden. Ist die Pflanze während dieser Zeit bis auf den Wurzelballen zurückgeschnitten, so benötigt sie keine Nährstoffe mehr.

Besondere Tipps für das Gießen

  • Von Mai bis September reichlich gießen
  • Das Gießwasser sollte lauwarm temperiert sein.
  • Immer etwas Wasser direkt auf die Blattachseln beziehungsweise in die Laubkrone laufen lassen. Dadurch entwickeln sich schnell neue Blütenstiele.
  • In den Wintermonaten kann die Wasserzufuhr etwas gedrosselt werden

Überwinterung

Fledermausblumen können vollständig in ihrer im Sommer erreichten Größe überwintern. Es ist jedoch auch möglich, nur ihre Rhizome (Wurzelstöcke) durch den Winter zu bringen, und die Pflanze im Frühjahr wieder neu ausschlagen zu lassen. Dann muss sie wieder ganz von vorn zu wachsen beginnen. Wenn die Fledermausblume auf dem Balkon oder auf der Terrasse steht und nur die Rhizome überwintern sollen, dann muss man sie erst kurz vor dem Frosteinbruch hereinholen und drinnen bei fünf bis 15°C überwintern. Während dieser Zeit benötigt sie kaum noch Wasser. Erst im Frühjahr, wenn aus den Rhizomen neue Triebe kommen, muss man die Pflanze wieder häufiger gießen.

Wenn die Fledermausblume in ihrer ganzen Pracht überwintern soll, dann empfiehlt sich für ihre Aufbewahrung eine Temperatur von zirka 15 bis 18 °C. Während dieser Zeit braucht die Pflanze nur mäßig gegossen zu werden. Ein Düngen oder Besprühen ist nicht mehr nötig, weil keine neuen Triebe mehr wachsen, die vertrocknen könnten. Die Erde sollte im Winter gleichmäßig feucht sein, dann bleiben die Blüten und Blätter erhalten. Die Wurzeln dürfen nicht im Wasser stehen, weil sie sonst faulen.

Pflege im Winter auf einen Blick

  • Balkon- oder Terrassenpflanzen, von denen nur die Rhizome überwintern sollen, spätestens bei 5 °C hereinholen.
  • Nur wenig, aber regelmäßig gießen
  • Erde gleichmäßig nebelfeucht halten, damit Blüten und Blätter erhalten bleiben
  • Wurzelballen nicht im Wasser stehen lassen, um Fäulnis zu vermeiden

Schädlinge und Krankheiten

Gegen Ende des Jahres trocknen die Blätter der Fledermausblume oft aus und verfärben sich bräunlich. Dann kann die Pflanze zurückgeschnitten werden und überwintern. Werden die Knollen regelmäßig gut befeuchtet, treiben die Blätter im Frühjahr wieder aus. Die Verfärbung der Blätter lässt sich durch ihr regelmäßiges Besprühen verhindern. Dann kann die Pflanze das ganze Jahr unbeschnitten bleiben. Eine Gefahr für die Fledermausblume besteht nur, wenn die Wurzeln abfaulen. Diese Krankheit entsteht durch Überwässerung. Bei Wurzelfäule durch zu viel Nässe geht die Pflanze ein. Dem kann vorgebeugt werden, indem die Fledermausblume erst gegossen wird, wenn ihre Blätter leicht hängen. Dann trinkt sie das gegebene Wasser sofort und es kommt nicht zu einem Nässestau im Pflanzgefäß.