Gartengestaltung Gartenteich + Teich

Fische im Teich schnappen nach Luft | Goldfische schwimmen oben

Teich Luftblasen

Ein Teich im Garten ist ein ganz spezielles Biotop. Vor allem wen darin Fische gehalten werden, ist auf ein ökologisches Gleichgewicht im Wasser zu achten. Schnappen die Fische allerdings nach Luft bzw. schwimmen nahe der Oberfläche, dann stimmt etwas mit den Tieren nicht. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein wie Krankheiten oder ein gekipptes Wasser mit zu wenig Sauerstoff.

Fischatmung

Obwohl der Fisch im Wasser lebt, benötigt er zum Überleben Sauerstoff. Diesen Sauerstoff filtert er aus dem Wasser heraus. Dieses „Filterwerk“ befindet sich in den Kiemen der Tiere, die über das Maul Wasser aufnehmen. Anschließend passiert das Wasser die Kiemen, wo sie die Kiemenbögen passieren, die stark durchblutet sind. Über die durchblutete Kiemenhaut kann der Sauerstoff vom Fisch aufgenommen werden. Durch die Kiemendeckel wird das Wasser samt Kohlendioxid wieder „ausgeatmet“.

Goldfische schnappen nach Luft Obwohl im Wasser deutlich weniger Sauerstoff vorhanden ist, als in der Atemluft der Menschen, reicht es den Fischen, um daraus ausreichend Luft filtern zu können. Voraussetzung dafür ist, dass sich ausreichend Sauerstoff im Wasser befindet. Daher ist es bei einem Biotop mit Fischen besonders wichtig, auf ein natürliches Gleichgewicht zu achten, denn wie zu wenig Sauerstoff den Tieren schaden kann, ist auch zu viel Sauerstoff problematisch für die Ökologie im Teich. Ist der Sauerstoffgehalt zu niedrig, droht ihnen der Erstickungstod.

Warnzeichen beachten

Es gibt viele Ursachen, die für einen verringerten Sauerstoffgehalt im Wasser sorgen. Wichtig ist jedoch, dass Gärtner die Warnzeichen erkennen und rasch Maßnahmen zum Schutz der Tiere ergreifen. Eines der Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, ist, wenn die Fische zunehmen, oben schwimmen. Ein Aufenthalt nahe an der Wasseroberfläche ist für die Tiere ein Risiko, denn dort sind sie leichtere Beute für Fressfeinde, weshalb sie sich nur im Notfall oben aufhalten.

Ein weiteres Warnzeichen ist das Schnappen der Fische nach Luft. Durch den zu geringen Sauerstoffgehalt im Wasser müssen sie in einer höheren Frequenz Wasser aufnehmen. Das sieht wie eine Schnappatmung aus, bei der rasch Wasser aufgesogen und wieder abgegeben wird.

Hinweis: Damit rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können, muss der Bestand im Teich kontrolliert werden. Zumindest ein Mal pro Tag, sollte überprüft werden, ob es den Tieren gut geht und sie sich normal verhalten.

Gründe für Sauerstoffmangel

Vor allem im Sommer ist das Risiko hoch das es zu einem Sauerstoffmangel kommt. Dies kann einerseits an der Ökologie im Wasser liegen, andererseits auch an den Tieren selbst, die möglicherweise an einer Krankheit leiden.

Probleme mit dem Wasser:

  • hohe Temperatur, wodurch zu wenig Sauerstoff im Wasser gelöst wird
  • zu wenig Pflanzen im Teich, die Sauerstoff produzieren
  • zu viele Fische im Teich
  • Fäulnis im Boden
  • Filter funktioniert nicht, wodurch die Durchströmung zu gering ist

Krankheiten, die zu Schnappatmung führen:

  • Kiemenwürmer
  • Ichthyophthiriose
  • Samtkrankheit
  • Epitheliocystis
  • Verätzungen durch falschen pH-Wert
Hinweis: Vor allem wenn nur einzelne Fische nach Luft schnappen bzw. an die Oberfläche schwimmen, ist es naheliegender, dass es sich um eine Erkrankung der Tiere handelt, als um ein generelles Problem mit dem Wasser.

Sofortmaßnahmen

Bei den ersten Anzeichen, dass es Probleme gibt, müssen Sie unverzüglich reagieren, denn sonst kann dies rasch zum Tod der Tiere führen. Bei Problemen mit dem Wasser muss unverzüglich der Sauerstoffgehalt erhöht werden. Dies erreicht man etwa, indem man mit einer Membranpumpe für zusätzliche Wasserbewegung und mehr Sauerstoff im Wasser sorgt.

Rasch erhöht wird der Sauerstoffgehalt auch, indem Leitungswasser in den Teich geleitet wird. Allerdings sind dies nur kurzfristige Erste-Hilfe-Maßnahmen um den Sauerstoffgehalt im Wasser zu erhöhen. Langfristig muss die Ursache für den zu geringen Sauerstoffgehalt behoben werden.

Tipp: In akuten Notfällen kann auch eine Sauerstofftablette in das Wasser gegeben werden.

Haben allerdings nur einige wenige Tiere Probleme mit der Atmung, handelt es sich möglicherweise um eine Erkrankung. Tiere die Anzeichen zeigen, dass sie nur schwer atmen können, sollten im ersten Schritt separiert werden, damit es zu keiner weiteren Ansteckung kommt. Anschließend muss man beim Tierarzt abklären, welche Erkrankung vorliegt und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergreifen.

Langfristig vorsorgen

Teich Damit es nicht wieder zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration kommt, ist es wichtig, das Klima im Wasser nachhaltig zu verbessern. Vor allem wenn der Sauerstoffpegel regelmäßig auf ein bedenkliches Niveau sinkt, sollte man die Anschaffung eines Oxidators in Betracht ziehen. Dieser funktioniert völlig stromlos und wird in der Flachwasserzone in einer Tiefe von rund 60 cm aufgestellt. Im Oxidator befindet sich eine Patrone mit Wasserstoffperoxid, das nach und nach in Sauerstoff und Wasser zerfällt. So ist es vor allem in Teichen möglich, die aufgrund von Sonneneinstrahlung und in weiterer Folge hoher Wassertemperaturen Probleme haben, für Sauerstoff zu sorgen.

Hinweis: Der Oxidator ist völlig ungiftig für die Tiere, und sobald die Patrone leer ist, treibt er von selbst nach oben und kann erneut befüllt werden.

Wasserklima verbessern

Für eine nachhaltige Verbesserung vom Teichklima sind jedoch nicht zwingend Geräte erforderlich. Eine Möglichkeit ist die Reduzierung des Fischbestandes. Ein einziger Goldfisch oder noch ein sehr kleiner Koi benötigt pro Fisch eine Wassermenge von 1.000 Litern. Hat der Teich ca. 10 m³, ist ein Besatz von bis zu neuen Fischen dieser Größe möglich.

Goldfisch Lebenserwartung Vor allem wenn sich Fischnachwuchs einstellt, muss entweder die Teichfläche vergrößert oder für die Fische neue Quartiere gefunden werden. Bei der Gestaltung des Teiches selbst sind die im Handel erwerbbaren Plastikwannen zwar sehr bequem, allerdings für Fische nicht geeignet. Unabhängig von der Wannengröße bieten sie nicht das Teichklima, dass Fische benötigen würden, um sich darin wohlzufühlen. Ideales Klima bieten Naturteiche oder Teiche, die mit Natursteinen verfliest werden.

Schatten

Beschattung ist vor allem im Sommer wichtig, denn sie mindert den Aufwand, den Sauerstoffhaushalt auf einem gesunden Niveau zu halten. Für Schatten kann eine geeignete Randbepflanzung sorgen. Dafür eignen sich beispielsweise Chinaschilf oder andere Gräser mit Höhenwachstum. Alternativ können Sie an geeigneten Stellen Koniferen pflanzen, die sich durch einen Schnitt auch in ihrer Höhe bzw. Breite kontrollieren lassen.

Nicht nur am Teichrand sorgen Pflanzen für genug Schatten, damit das Wasser nicht so heiß wird, dass die Fische nach Luft schnappen, sondern auch Wasserpflanzen bieten den Tieren Schutz. Ideal dafür sind Seerosen, deren Blätter rund ein Drittel der Wasserfläche bedecken sollten.

Wasserpflanzen als Sauerstoffspender

Wasserpflanzen dienen nicht nur als Schattenspender, sie sind im Teich auch wichtige Sauerstoffproduzenten. Wichtige Sauerstofflieferanten sind beispielsweise:

Tausendblatt Süßwasserpflanze Myriophyllum
Tausendblatt

Sind die Fische ganzjährig im Teich, sollten Pflanzen gewählt werden, die frostfest sind. Dadurch steht den Tieren auch im Winter ausreichend Luft zur Verfügung. Vor allem dann kann eine Sauerstoffversorgung gefährlich werden, denn bei einer Eisschicht haben die Fische keine Möglichkeit nach oben zu schwimmen, um Luft zu schnappen.

Wasserpflanzen sollte man jedoch mit Bedacht einsetzen, denn sie sind eine der Ursachen, warum sich Fäulnis im Teich und damit wiederum Sauerstoffmangel, bilden kann. Gewässer mit Fischen und Pflanzen müssen daher regelmäßig gesäubert werden. Die abgestorbenen Pflanzenteile können so nicht am Boden verrotten und für Stickstoff im Wasser sorgen.

Richtig füttern

Ein Problem, warum die Tiere nach oben kommen, um nach Luft zu schnappen, ist ein Futterüberschuss im Wasser. Das Futter, welches die Tiere nicht fressen, sinkt zu Boden und beginnt dort zu faulen. Dies führt wie bei zu vielen Pflanzenresten am Teichboden zu Fäulnis und damit einem hohen Stickstoffgehalt.

Daher sollte man nicht nur bedarfsorientiert füttern, sondern auch geeignetes Fischfutter verwenden. Vor allem eine falsche Fütterung etwa mit Brotresten kann nicht nur zum Kippen des Wassers führen, sondern auch Schädlinge anlocken, die möglicherweise auch den Fischen gefährlich werden.

Regelmäßige Kontrolle

Ein wichtiger Faktor, damit die Tiere gesund bleiben und eine geeignete Lebensumgebung vorfinden, sind regelmäßige Kontrollen. Wie bei Hund, Katze oder Hamster muss man auch täglich nach den Fischen sehen. Das hat den Vorteil, dass man Probleme beim Biotop früh erkennt. Dies können auch Faktoren wie Laub im Herbst sein, dass ins Wasser fällt und dort die Bildung von Faulschlamm begünstigt.

Nicht nur der Lebensraum der Fische muss kontrolliert werden, sondern auch die Tiere selbst. Durch eine tägliche Kontrolle fallen schnell Veränderungen im Verhalten auf, wie wenn sie zum Luftschnappen nach oben kommen. Dies ist ein sicheres Indiz, dass etwas nicht stimmt und es kann sofort mit der Ursachenforschung betrieben werden.

Goldfische im GartenteichSauberkeit ist auch im Teich ein wichtiges Thema. Bei Tieren in Käfigen wird der Käfig regelmäßig gesäubert und auch bei der Katzentoilette wird regelmäßig die Einstreu gewechselt. Genau diese Hygiene ist auch bei Fischen notwendig, wenn hier auch der Aufwand größer ist. Dafür muss eine Grundreinigung des Beckens oft nur ein Mal pro Jahr durchgeführt werden.

Vor allem bei sehr teuren Fischen wird häufig noch zusätzlicher Aufwand betrieben, um die Tiergesundheit zu gewährleisten. Besitzer von Kois führend oft zusätzlich Wasserproben durch, damit sie die Nitratwerte und den Ammoniakgehalt überprüfen können.