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Ficus Ginseng – Pflege, Gießen und Schneiden

Ficus Ginseng

In den tropischen Regenwäldern ist die Gattung der Ficus in zahlreichen Arten vertreten, die teilweise beeindruckende Ausmaße annehmen. Unter den zumeist immergrünen Feigenbäumen hat sich der Ficus Ginseng als Bonsai besonders hervorgetan, weil er die ideale Pflanze ist, um Anfängern den Weg in die Kunst der Bonsai-Haltung zu ebnen. Diese fernöstliche Gartenkunst bringt Bäume in Miniaturform hervor von einzigartiger Ästhetik, ideal geeignet für die Zimmerhaltung. Natürlich spricht nichts dagegen, den Feigenbaum statt als Bonsai vorzugsweise als normale Zimmerpflanze zu kultivieren. Da der Ficus Ginseng vergleichsweise pflegeleicht und schnittverträglich ist, erfreut er sich zunehmender Beliebtheit nicht nur unter den Bonsai-Anhängern, denn es bedarf nicht unbedingt des vielgerühmten ‚grünen Daumens‘, um eine gesunde und üppige Pflanze heranzuziehen.

Pflege

Damit der Ficus Ginseng einen kräftigen Stamm mit vielen Verzweigungen und glänzenden, sattgrünen Blättern entwickelt, sollte folgenden Pflegehinweisen Beachtung geschenkt werden:

  • Ficus Ginseng bevorzugen einen hellen Standort.
  • Direkte Sonneneinstrahlung schadet der Pflanze.
  • Die ideale Temperatur bewegt sich zwischen 18° und 22° Celsius.
  • Zugluft unbedingt vermeiden.
  • Grobkörniges, durchlässiges Substrat wählen.
  • Mischung aus Lehm, Sand und Pikiererde oder Bonsaierde.
  • Wasserablaufloch mit Drainage bedecken.
  • Nur mäßig wässern, wenn die Oberfläche des Substrats trocken ist.
  • Mindestens einmal jährlich die Erde wechseln.
  • Alle 14 Tage Flüssigdünger verabreichen.

Es spricht nichts dagegen, den Ficus Ginseng im Sommer auf den Balkon oder die Terrasse zu stellen. In diesem Fall ist es ratsam, das Bäumchen schrittweise zu akklimatisieren. Werden die Blätter ohne Vorwarnung der Sonne ausgesetzt, kann es zu Sonnenbrand kommen. Fallen die Außentemperaturen unter 15° Celsius, wird der Ficus Ginseng wieder ins Hausinnere gebracht.

Gießen

Ficus Ginseng Neben der Standortwahl spielt die wohldosierte Gabe von Gießwasser eine wichtige Rolle bei der Pflege des Ficus Ginseng. Herkömmliches Leitungswasser ist in der Regel zu hart, sodass sich Salzkrusten im Bonsaigefäß oder Blumentopf bilden. Besser geeignet ist gesammeltes Regenwasser, weil es nahezu salzfrei ist. Wo Regenwasser nicht zur Verfügung steht, wird abgestandenes Leitungswasser zum Gießen benutzt. Es gehört ein wenig Fingerspitzengefühl dazu, den richtigen Zeitpunkt für das Gießen zu wählen.

Mithilfe der Daumenprobe wird festgestellt, ob die Oberfläche der Erde trocken ist. Ist dies der Fall, wird nur so viel Wasser gegeben, dass keine Staunässe entsteht. Im Sommer kann dies durchaus alle 2 Tage erforderlich sein. Während dieser Zeit ist es zudem angebracht, den Ficus Ginseng regelmäßig mit kalkfreiem Wasser zu besprühen, um auf diese Weise die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Während der Wachstumsphase erhält der Bonsai alle 14 Tage mit dem Gießwasser eine Dosis Flüssigdünger. Im Fachhandel wird zwar spezieller Bonsaidünger angeboten, zahlreiche erfahrene Hobbygärtner berichten allerdings auch über gute Erfahrungen mit herkömmlichem Flüssigdünger.

Schneiden als Bonsai

Dank der ausgesprochenen Schnittverträglichkeit, ist es problemlos möglich, den Ficus Ginseng in die gewünschte Form zu bringen. Solange sich die Pflanze noch in der Entwicklungsphase befindet, werden die langen Triebe dort, wo ein dicker Ast entstehen soll, zunächst nicht geschnitten. Wo eine möglichst üppige Bildung von Verzweigungen erzielt werden soll, wie beispielsweise in der Krone, wird schon frühzeitig zur Schere gegriffen. Äste, an denen sich das 5. Blatt zeigt, werden dann bis auf 1 oder 2 Blätter gekürzt. Idealerweise wird der Schnitt 3 mm über dem Nodium, dem Auge, ausgeführt, das ist die Verzweigung, an der das Blatt wächst. Ein regelmäßiger Schnitt ist bei einem Ficus Ginseng als Bonsai unverzichtbar, weil dieser andernfalls nicht mehr aus dem alten Holz austreibt und die Blätter nur noch an den Triebspitzen gedeihen. Abgestorbene Äste werden sogleich entfernt. Ist der Schnitt eines stärkeren Astes beabsichtigt, sollte diese Maßnahme im Winter während der Wachstumspause ausgeführt werden, damit das Bäumchen durch Ausfluss des Pflanzensaftes nicht ‚ausblutet‘.

Schneiden als herkömmliche Zimmerpflanze

Ficus Ginseng Ficus präsentieren sich auch in ihrer normalen Form als überaus dekorative Zimmerpflanzen. Im Prinzip benötigen sie keinen Rückschnitt, wenn ihnen ausreichend Platz zur Verfügung steht, sich zu entfalten. Lediglich die abgestorbenen Zweige und Triebe werden entfernt. Nimmt der Ficus Ginseng allerdings eine zu wuchtige und große Form an, wird er ausgelichtet und gegebenenfalls eingekürzt. Dabei kann bei Bedarf auch ins alte Holz geschnitten werden. Größere Schnittwunden werden mit Holzasche oder einem speziellen Wundverschlussmittel behandelt. Die beste Jahreszeit für die Schnittmaßnahme ist das Frühjahr. Da der austretende Pflanzensaft die Haut reizen kann, trägt der geübte Hobbygärtner Handschuhe bei der Arbeit und deckt den Boden in der näheren Umgebung der Pflanze ab.

Das hilft, wenn er Blätter verliert

Es kann schon sehr frustrierend sein, wenn der liebevoll gepflegte Ficus Ginseng ohne Vorwarnung seine Blätter abwirft. Im Folgenden werden die möglichen Ursachen für diese Wachstumsstörung und die entsprechenden Gegenmaßnahmen erörtert:

Zu kühler Standort
Die Pflanze wird an einen Platz gestellt, an dem es um die 20° Celsius warm ist. Nach dem Standortwechsel nicht sofort schneiden, denn sie muss sich erst eingewöhnen.

Zu trockener Wurzelballen
Der Ficus benötigt für ein gesundes Wachstum eine gewisse Grundfeuchtigkeit. Ist diese nicht gegeben, fallen die Blätter ab. Erfahrene Hobbygärtner bohren einen Finger etwa 5 cm tief in das Substrat, um festzustellen, ob der Wurzelballen ausgetrocknet ist. In diesem Fall vorsichtig gießen, ohne den Ficus zu ertränken.

Staunässe
Stehen die Wurzeln des Ficus permanent im Wasser, wirft er seine Blätter ab. Zu große Trockenheit ist genauso schädlich, wie zu viel Nässe. Ein durchlässiges Substrat und ein Wasserablaufloch mit einer Drainage aus Lavalit oder Blähton wirken vorbeugend.

Lichtmangel
Ficus Ginseng Wenn die Blätter aus der Kronenmitte ausfallen, die äußeren Blätter dagegen immer größer werden, macht sich auf diese Weise Lichtmangel bemerkbar. Ein Standortwechsel an einen helleren Platz, der jedoch nicht unter pralle Sonneneinstrahlung gerät, behebt das Problem.

Nährstoffmangel
Vor allem, wenn der Ficus Ginseng als Bonsai kultiviert wird, sind die Nährstoffe in der kleinen Pflanzschale recht schnell verbraucht. Wird die Pflanze nicht alle 14 Tage mit einem organischen oder mineralischem Dünger versorgt, wirft sie ihre Blätter ab.

Trockene Heizungsluft
In der Regel verträgt der Ficus Ginseng die trockene Heizungsluft während der kalten Jahreszeit ohne Probleme. Junge Pflanzen reagieren mitunter doch etwas empfindlich auf die trockene Heizungsluft, vor allem dann, wenn sie auf dem Fensterbrett direkt über dem Heizkörper stehen. Ihr Unwohlsein signalisieren sie dann, indem sie ihre Blätter abwerfen. Ein Standortwechsel ist in diesem Fall unbedingt erforderlich.

Zugluft
Da Zugluft im Zimmer stets in Verbindung mit Temperaturschwankungen auftritt, zählt dieser Umstand zu den Hauptursachen für einen Blattverlust. Dabei muss das Fenster gar nicht gekippt werden; es genügt schon, dass es leicht undicht ist und daher kühle Außenluft hereinlässt, damit der empfindliche Ficus seine Blätter abwirft.

Kälte von unten
Genauso wenig, wie der Ficus auf dem Fensterbrett trockene Heizungsluft von unten verträgt, kommt er damit zurecht, wenn er sich auf dem kalten Fliesenboden befindet. Um zu verhindern, dass die Blätter abgeworfen werden, wird das Pflanzgefäß bzw. die Bonsaischale auf einen Holzblock oder einen Pflanzenständer gestellt.

Einen Ficus Ginseng als Bonsai richtig drahten

Ficus Ginseng Von Natur aus strebt der Ficus danach, in die Höhe zu wachsen. Damit wäre allerdings die gewünschte, zierliche und kleine Wuchsform als Bonsai dahin. Um die Pflanze in die gewünschte Form zu bringen, raten die Experten, sie im zeitigen Frühjahr zu drahten. Die Zweige und Äste müssen noch biegsam und nur ein wenig verholzt sein. Vom dicken Ende wird Richtung dünnes Ende der Draht locker im 45° Winkel angebracht. Knospen und Blätter dürfen nicht verletzt werden und der Draht darf keinesfalls in den Ast einschneiden. Bestens geeignet sind Drähte aus Aluminium oder Kupfer, die ein Drittel der Stärke des umwickelten Zweiges aufweisen. Der Draht verbleibt maximal 4 bis 6 Wochen an der Pflanze. Sollte sich vorher bereits abzeichnen, dass er droht, in die Rinde einzuwachsen, wird er sogleich mit der Drahtzange vorsichtig abgewickelt. Um hässliche Narben durch eingewachsene Drähte zu vermeiden, ist es unbedingt erforderlich, die Pflanze regelmäßig zu kontrollieren.

Vermehren

Der Ficus Ginseng lässt sich problemlos mithilfe von Stecklingen vermehren. Geeignete Triebe sind möglichst jung und kräftig. Bis auf zwei gegenüberstehende Blattpaare, werden alle Blätter vom Steckling entfernt. Die verbliebenen Blätter werden um die Hälfte gekürzt, damit der Steckling nach Möglichkeit nur wenig Energie für deren Versorgung einsetzt. So vorbereitet, wird der Steckling in ein nährstoffarmes Substrat gesteckt, weil darin die Wurzeln animiert werden, sich schnell auszubreiten auf der Suche nach Nahrung. Über das Anzuchtgefäß wird eine Klarsichtfolie gespannt, die über mehrere kleine Luftlöcher verfügt. Diese Maßnahme unterstützt ein feucht-warmes und damit wachstumsförderndes Klima, ohne dass sich Schimmel bildet. Die Anzuchterde wird während der nun folgenden Wochen permanent leicht feucht gehalten. Haben sich genügend junge Wurzeln entwickelt, kann umgetopft werden in ein größeres Gefäß, das mit Bonsaierde oder einem anderen durchlässigen Substrat gefüllt ist. Von da an wird der junge Ficus behandelt, wie eine adulte Pflanze und kann von Beginn an in die gewünschte Form gelenkt werden.

Umtopfen

Abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit und dem Befinden des Ficus Ginseng, ist es entweder jährlich, spätestens alle 2 bis 3 Jahre erforderlich, ihn umzutopfen. Nach einem Schädlingsbefall, beispielsweise durch Blattläuse oder Schildläuse, wird durch einen Austausch des Substrats sichergestellt, dass auch eventuell abgelegte Eier beseitigt werden. Drücken sich die Wurzeln des Ficus Ginseng durch die Oberfläche nach oben, ist dies das Signal, dass der bisherige Pflanztopf zu eng geworden ist. Im Rahmen des Umtopfens sind folgende Hinweise von Bedeutung:

  • Ficus Ginseng Das neue Pflanzgefäß hat ein Wasserablaufloch.
  • Drainage aus Tonscherben oder Bimskies ausbreiten.
  • Substrat mit 1/3 Akadamaerde mischen.
  • Nach dem Austopfen die Wurzeln untersuchen.
  • Wenn erforderlich, die Wurzeln kürzen.
  • Wurzeln mit Wasser abspülen.
  • Einen Gießrand freilassen.
  • Nach dem Umtopfen gut angießen. 

Gerade bei älteren Ficus Ginseng, die als Bonsai gezüchtet werden, wird dem Substrat ein Drittel Akadamaerde beigemischt, weil es sich dabei um ein mineralisches Granulat handelt, das unter anderem aus Vulkanasche gewonnen wird. Da mit zunehmender Größe vor allem bei Bonsais immer weniger Platz zur Verfügung steht, damit sich die Wurzeln entwickeln, ist eine intensivere Gabe von Dünger erforderlich. Dies birgt jedoch die Gefahr der Versalzung und der Wurzelfäule. Der Einsatz der rein mineralischen Akadamaerde gleicht dieses Manko aus, weil aufgrund der porösen Struktur mehr Wasser gespeichert werden kann.

Beliebte Zimmerpflanze mit ausgeprägtem Talent zum attraktiven Bonsai
Es gibt den Ficus Ginseng mittlerweile an jeder Ecke, sogar im Supermarkt zu kaufen. Er ist nicht nur schön anzusehen mit seinen leicht glänzenden, sattgrünen Blättern und den zahlreichen Verzweigungen; der Ficus ist zudem preiswert in der Anschaffung und nicht sonderlich aufwendig in der Pflege. Zu seinen herausragenden Vorteilen zählt, dass er sich als Bonsai kultivieren lässt, wobei selbst die Einsteiger unter den Hobbygärtnern gute Aussichten auf eine erfolgreiche Züchtung haben. Ein fundiertes Basiswissen ist allerdings unerlässlich, damit der Ficus Ginseng sich wohlfühlt und prächtig gedeiht. Seine Anforderungen hinsichtlich der Standortes und der Wasserversorgung sind etwas heikel. Wer die Zeit investiert, um sich mit den wichtigsten Pflegebedingungen vertraut zu machen, wird viele Jahre seine Freude haben an dieser vielseitigen und formschönen Pflanze.