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Calla, Zimmercalla, Zantedeschia – Pflege und Überwintern

Calla

Die Zimmercalla oder Zantedeschia, wie diese auch genannt wird, ist eine recht weitverbreitete und beliebte Pflanze. Grund dafür sind ihre ungewöhnlich geformten Blüten, die sie zu edlen Blickfängen werden lassen. Damit sie diese aber auch in voller Schönheit ausbilden und lange Zeit behalten können, sind die richtige Pflege und passende Überwinterungsmaßnahmen entscheidend.

Sortenauswahl – Zimmer oder Garten?

Alle Formen der Zimmercalla können, wie der Name bereits verrät, als Zimmerpflanze dienen. Sie können allerdings ebenso im Sommer draußen stehen, idealerweise in Töpfen oder Kübeln. Dazu müssen die gewählten Sorten nicht winterhart sein. Vorsicht ist nur bei sinkenden Temperaturen geboten. Weiße Sorten sollten nicht kühler als 16°C stehen. Farbige und gefleckte Formen sollten sogar schon bei Temperaturen unter 18°C nach drinnen verbracht werden.

Die Ausnahme bilden hier spezielle winterharte Zantedeschia, wie beispielsweise die Calla Crowsborough. Diese können ganzjährig im Freien stehen und halten Temperaturen von bis zu -20°C aus. Allerdings benötigen sie dazu den richtigen Standort.

Schon bei der Auswahl ist also wichtig, wo die Zimmercalla später stehen soll und kann.

Calla oder Zimmercalla?

Die Bezeichnungen Calla und Zimmercalla werden häufig miteinander gleichgesetzt, tatsächlich verbergen sich dahinter jedoch zwei verschiedene Arten.

Diese sind sich zwar sehr ähnlich, unterscheiden sich aber grundlegend in der Winterhärte. Die Calla ist eine winterharte Sumpfpflanze, die im Garten frei gepflanzt werden kann. Idealerweise in Wassernähe, beispielsweise an einem Teich oder Wasserlauf.

Die Zimmercalla gedeiht hingegen am besten in geschützten Lagen oder eben auf der Fensterbank. Bereits herbstliche Temperaturen übersteht sie nicht.

Auch hierauf sollte also in der Sortenvielfalt geachtet werden.

Tipp: Die Zimmercalla und Calla können an ihren lateinischen Bezeichnungen erkannt werden. Die Zimmercalla trägt Bezeichnungen, die mit dem Wort „Zantedeschia“ beginnen, wie beispielsweise die Zantedeschia aethiopica.
Die Calla oder Sumpfcalla trägt hingegen das Wort „Calla“ im Namen, wie sich bei der Calla palustris zeigt.

Standort

Calla Ob Calla oder Zimmercalla, Garten oder Fensterbank, die Pflanzen mit den edlen Blüten benötigen einen hellen Standort. Ideal ist ein Platz, der reichlich Sonne abbekommt, von der prallen Mittagssonne aber verschont bleibt.

Die Zantedeschia muss zudem einigermaßen warm stehen. Ideal sind Temperaturen zwischen 16°C und 20°C für weiß blühende Sorten. Farbige oder gemusterte Arten gedeihen bei 18°C bis 21°C optimal.

Zudem werden Zugluft und kalter Wind von den Pflanzen schlecht vertragen, der Standort sollte daher auch geschützt sein. Für den Pflanzplatz im Freien empfehlen sich Hausecken und -wände, Hecken und andere dichte Gewächse.

Substrat

An das Substrat stellt die Zimmercalla kaum Ansprüche. Handelsübliche Blumenerde reicht vollkommen aus. Kübelerde oder lockere Gartenerde kann ebenfalls problemlos verwendet werden.

Einzige wichtige Punkte beim Substrat sind das Alter und die Sauberkeit. Callas und vor allem Zimmercallas sind relativ anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Ist das Substrat von minderer Qualität, kam bereits mit erkrankten oder befallenen Pflanzen in Kontakt oder ist mit Erregern durchsetzt, wird auch die Calla schnell eingehen.

Beim Kauf ist also auch Qualität zu achten. Billige Blumenerde kostet langfristig meist mehr.

Die richtige Pflege

Einmal am richtigen Standort angekommen, benötigt die Zantedeschia ausgesprochen wenig Pflege. Lediglich regelmäßiges Gießen und Düngen sind erforderlich, um ein gutes Gedeihen zu sichern.
Ein Verschneiden ist nur bei Bedarf notwendig.

Anders sieht es bei der Pflege kranker oder von Schädlingen befallener Callas aus. Diese benötigen etwas mehr Aufwand.

Gießen

Calla Die Zimmercalla benötigt, ebenso wie die Sumpfcalla, reichlich Wasser. Regelmäßiges Gießen ist daher unentbehrlich. Zumindest in der Wachstumsphase und während der Blütezeit.

Folgende Hinweise sind beim Gießen der Calla wichtig:

  • Kalkarmes Wasser, beispielsweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, verwenden
  • Während des Wachstums und der Blüte reichlich gießen, das Wasser darf ruhig im Untersetzer oder Übertopf stehen
  • Auf ausreichende Belüftung achten, durch das starke Gießen ist die Fäulnisgefahr erhöht
  • Die Zimmercalla nach dem Ende der Blütezeit und während der Winterruhe trockener halten aber dennoch gelegentlich Gießen

Tipp: Bei der Zimmercalla beginnend im Januar die Wassergaben langsam und allmählich bis zum März steigern.

Düngen

Ab Ende Februar oder Anfang März beginnt die Vorbereitung der Blüte. Zu diesem Zeitpunkt hat die Zantedeschia einen erhöhten Nährstoffbedarf. Dementsprechend muss sie auch gedüngt werden.

Für die Düngung der Zimmercalla eignet sich handelsüblicher Blumendünger. Besonders praktisch ist Flüssigdünger für Blühpflanzen.

Bei dem Düngen der Calla ist Folgendes wichtig:

  • Ende Februar oder Anfang März mit einer regelmäßigen Düngung durch das Gießwasser beginnen
  • Vor der Blütezeit aller 14 Tage düngen
  • Zeigt die Zimmercalla erste farbige Hochblätter, die Düngung allmählich steigern
  • Während der Blütezeit jede Woche düngen
  • Zeigen sich keine oder nur wenige Blüten, muss die zusätzliche Nährstoffgabe erhöht werden

Verschneiden

Anders als beim Gießen ist ein regelmäßiges Verschneiden der Pflanze weder zur Formgebung noch zum Anregen des Wachstums notwendig. Auch die Blüte leidet nicht darunter, wenn das Verschneiden der Zimmercalla ausfällt.
Tatsächlich ist ein Verschnitt nur notwendig, wenn sich vertrocknete oder welke Pflanzenteile zeigen. Hierbei muss auch nicht besonders großzügig gekürzt werden. Es reicht vollkommen aus, wenn lediglich die betroffenen Abschnitte mit ein wenig Grün entfernt werden.

Pflicht ist ein Verschneiden der Zimmercalla allerdings, wenn sie von Schädlingen befallen wurde. Dann sollte auch das Grün rund um die betroffenen Teile entfernt werden.

Umtopfen und Umsetzen

Calla Ein Umtopfen oder Umsetzen der Calla wird nur dann notwendig, wenn die Pflanze zu groß für das Gefäß wird, sich der Standort als ungeeignet erweist oder ein Befall mit Krankheiten oder Schädlingen vorliegt. Ebenso wenn sich im Substrat Fäulnis ausbreitet oder die Erde verbraucht ist.

Die Liste der möglichen Gründe ist also recht lang.  Dafür müssen keinerlei Besonderheiten bei der Wahl der Erde oder der Töpfe beachtet werden.

Das Umtopfen oder Umsetzen der Calla:

  • Die Pflanze vorsichtig aus dem Topf entfernen
  • Die Wurzeln gründlich vom Substrat befreien
  • Die Knollen mit nicht allzu kaltem und kalkfreiem Wasser abspülen
  • Zu lange oder sich verschlingende Wurzeln kürzen
  • In den neuen Topf oder die ausgehobene Pflanzkuhle setzen
  • Erde andrücken
  • Die Pflanze schwemmen

Tipp: Ideale Zeitpunkte für das Umsetzen und Umtopfen sind das Frühjahr nach dem letzten Frost und der Herbst vor dem ersten Frost. Auch wenn die Zimmercalla natürlich ohnehin keinen Frost abbekommen wird, ist der Erdwechsel vor oder nach der Blütezeit optimal.

Vermehrung

Die Vermehrung der Zimmercalla kann auf zwei Wegen erfolgen. So lässt sich die Zantedeschia über Samen vermehren. Ebenso kann jedoch auch die Knolle geteilt werden.

Ein Ziehen aus Samen gestaltet sich allerdings langwierig. Selbst nach dem Austreiben der Pflanzen vergehen im Normalfall einige Jahre, bis die Zimmercalla erstmals blüht.

Die Vermehrung aus Knollen ist hingegen sehr einfach. Dafür muss lediglich beim Umtopfen oder Umsetzen die Knolle geteilt und die daraus entstehenden Teile jeweils getrennt eingepflanzt werden. Weil die Knolle ebenso wie der obere Abschnitt vergleichsweise anfällig ist, sollte zu diesem Zweck ein sehr scharfes und sauberes Messer verwendet werden. Zudem muss das Substrat hochwertig sein. Nach der Teilung der Knolle muss ein reichliches Gießen und Düngen der Zantedeschia erfolgen.

Überwinterung der Zimmercalla

Die Vorbereitung auf den Winter sollte bei der Zimmercalla bereits nach dem Abfallen der letzten Blüte beginnen, indem das Gießen und Düngen stark eingeschränkt wird.

Im Normalfall werden nun einige Blätter gelb und vertrocknen schließlich. Diese sollten entfernt werden, da sie das Risiko von Fäulnis und Schimmel erhöhen können.

Calla Das Überwintern der Zimmercalla:

  • Nach dem Ende der Blüte vertrocknete Teile entfernen
  • Das Substrat leicht antrocknen lassen
  • Die Zimmercalla zur Überwinterung in einen kühlen, frostfreien Raum stellen
  • Die Temperatur sollte nicht über 10°C bei weißen Zantedeschia und 14°C bei Callas mit farbigen oder gemusterten Blüten liegen
  • Während der Winterruhe benötigen Zimmercallas dennoch Licht

Vorbereitung auf das Frühjahr

Ab Januar kann die Calla langsam an höhere Temperaturen, mehr Licht, regelmäßige Wassergaben und Düngung gewöhnt werden.

Pflanzenteile, die während der Winterruhe vertrocknet oder verwelkt sind, sollten entfernt werden. Denn auch nach der Winterruhe stellen diese ein erhöhtes Risiko für Schimmel und Fäulnis dar. Dabei ist es egal, ob die abgestorbenen Abschnitte trocken oder welk sind.

Tipp: Eine allzu abrupte Umstellung von dem kalten Winterquartier auf den warmen Sommerplatz ist dringend zu vermeiden. Optimal ist es, zunächst die Temperatur am winterlichen Standort leicht zu erhöhen.

Winterschutz der winterharten Calla

Die winterharte Calla hält, wie der Name bereits verrät, Frost aus und kann daher im Freien überwintern. Allerdings sollte sie dazu an einem geschützten Standort stehen.

Die Vorbereitung der frei stehenden Callas erfordert nichts anderes, als die der Zimmercalla. Zusätzliche Wassergaben und das Düngen müssen reduziert werden. Zudem sind die Pflanzen nach der Blüte bei Bedarf zu verschneiden.

Vor dem ersten Frost hilft es der Calla, mit Laub, Vlies, Stroh oder Reisig geschützt zu werden. Zwar ist dieser zusätzliche Winterschutz bei wirklich winterharten und robusten Sorten nicht unbedingt erforderlich, er schont aber deren Kräfte. Je besser die Pflanze geschützt wird, desto stärker wird sie im folgenden Frühjahr austreiben und desto reicher ist die Blüte.

Je nach Länge und Härte des Winters kann der Winterschutz bereits im Februar oder auch erst im April entfernt werden. Temperaturen, die nur knapp unter null liegen, werden problemlos vertragen. Höhere Minusgrade können die jungen Austriebe jedoch erfrieren lassen.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Spinnmilben Calla und Zimmercalla sind recht anfällig gegenüber Pilzen, Bakterien, Viren, Spinnmilben und Blattläusen. Selbst wenn sie stark von den genannten Schädlingen befallen werden, reichen handelsübliche Pflanzenschutzmittel und ein Entfernen der betroffenen Teile aus, um die Zantedeschia zu retten.

Anders bei Fäulnis, Pilzen, Bakterien und Viren. Hier ist schnelles Handeln gefragt. Zum einen muss die Pflanze entsprechend mit speziellen Mitteln behandelt werden. Zum anderen ist es erforderlich, betroffene Stellen großzügig zu entfernen. Hilfreich ist zudem, die Pflanze umzutopfen oder umzusetzen. Die verbrauchte Erde sollte großzügig entfernt und sofort vernichtet werden.

Ist die Zimmercalla oder Calla bereits stark in Mitleidenschaft gezogen, können selbst umfassende Rettungsmaßnahmen versagen. Zeigt die Zantedeschia innerhalb einiger Wochen keinerlei Besserung oder sind die Knollen bereits verfault, muss die Pflanze vernichtet werden – denn dann ist sie nicht mehr zu retten.

Tipp: Keinesfalls sollten die abgeschnittenen Pflanzenteile oder das Substrat auf dem Kompost landen, hier würden sich Schädlinge und Erreger nur noch mehr ausbreiten und weitere Gewächse anstecken.
Die Pflanze regelmäßig, am besten beim Gießen, auf Verfärbungen, Fraßspuren, Beläge und Schädlinge hin untersuchen. Je zeitiger der Befall entdeckt wird, desto größer sind die Chancen, die Calla zu retten.

Ist die Zimmercalla giftig?

Blüten, Blätter und Knollen der Zimmercalla und Calla sind giftig. Aus diesem Grund muss unbedingt darauf geachtet werden, dass Kinder und Tiere diese nicht versehentlich verzehren können.

Zudem kommt es bei den Gewächsen mit den edlen Blüten zur sogenannten Guttation. Hierbei wird überschüssiges Wasser über die Blätter nach außen abgegeben und tropft von der Pflanze ab. Bei der Zantedeschia handelt es sich jedoch nicht um pures, ungefährliches Wasser. Stattdessen sind hierin verschiedene reizende Stoffe gelöst. Kommt es zu einem Kontakt mit der Haut oder werden die Tropfen gar abgeleckt oder verschluckt, bilden sich Quaddeln, gerötete Stellen, Entzündungen. Es kann zu Erbrechen, Durchfall, Fieber und Schüttelfrost kommen.

Vor allem bei sehr jungen Kindern, kleinen Tieren und empfindlichen Menschen kann diese Vergiftung zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Die Pflanzen sollten sich daher in jedem Fall außerhalb der Reichweite von Kindern, Tieren und Allergikern befinden.

Tipp: Bei der Pflege der Zimmercalla Handschuhe tragen, diese verhindern einen versehentlichen Hautkontakt. Die Pflanze auf abwischbare Unterlagen stellen, um Flecken durch die abfallenden Tropfen zu vermeiden.
Fazit
Die Zimmercalla ist eine pflegeleichte und dekorative Pflanze, die aber vergleichsweise anfällig ist. Wird sie regelmäßig untersucht und aufgrund ihrer Giftigkeit mit Vorsicht behandelt, eignet sie sich ebenso für Anfänger wie für erfahrene Pflanzenliebhaber.