Bananenpflanzen werden im mitteleuropäischen Klima meist als Topf- oder Kübelpflanze kultiviert, obwohl es immer mehr ausgepflanzte Exemplare gibt. Beide Varianten sind möglich, wenn man nicht in Gegenden mit langen, besonders kalten Wintern wohnt.
Bananenpflanzen können sehr groß werden, was oft zu einem Problem wird. Häufig erreichen sie schnell die Zimmerdecke und auch im Umfang können sie ziemliche Ausmaße annehmen. Dann ist guter Rat teuer.
Wer sich eine Bananenpflanze anschafft, sollte sich mit deren Pflege gut auskennen. Wenn man einige grundlegende Dinge berücksichtigt, ist die Haltung kein Problem.
Wichtiger Hinweis – dieser Artikel befasst sich sowohl mit der Pflege der Zimmerpflanze als auch mit der winterharten Variante. Die Pflegeanleitung für winterharte Bananen finden Sie im unteren Teil des Artikels.
Banane als Zimmerpflanze
Meist werden Zwergbananen im Blumentopf angeboten, aber darüber hinaus gibt es noch mehr Sorten. Günstig ist, wenn man beim Kauf den genauen Namen der Pflanze erfahren kann. So ist es möglich, ganz genaue Informationen über die einzelnen Arten zu erfragen.
Standort
Der Standort ist wichtig, damit sich die Bananenpflanze wohl fühlt. Das trifft besonders in der dunklen Jahreszeit zu. Stimmt der Standort, ist die Kultivierung kein Problem.
- So hell wie möglich
- Im Sommer auch gern im Freien
- Geschützt vor Wind, damit die Blätter nicht einreißen
- Immer möglichst luftig aufstellen
- Vor Zugluft geschützt
- Luftfeuchtigkeit muss hoch sein, mindestens 50%
Pflanzsubstrat
Was das Pflanzsubstrat anbelangt, ist die Bananenpflanze anspruchslos. Sie kommt mit fast jeder normalen Erde aus. Diese darf nur nicht zu viel Wasser speichern. Ständig nasse Füße sind der Tod jeder Banane.
- durchlässig
- normale Kübelpflanzenerde
Pflanzen bzw. Umtopfen
Da Bananenpflanzen schnell wachsen, müssen sie recht häufig umgetopft werden. Dabei ist wichtig, das man so pflanzt, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Auch darf man nicht zu tief pflanzen.
- Wichtig ist Drainage
- Keinen zu großen Topf verwenden
- Nicht zu tief einpflanzen
- Für festen Stand sorgen
- Ableger nicht zu groß werden lassen
- Besser beizeiten abtrennen und separat eintopfen
Gießen und Düngen
Die Bananenpflanze darf weder zu viel, noch zu wenig gegossen werden. Man braucht dazu etwas Fingerspitzengefühl. Wichtig ist, das stehende Nässe vermieden wird.
- Viel gießen, besonders im Sommer
- Kalkfreies Wasser verwenden
- Je größer die Blätter, um so mehr Wasser verdunstet
- Keine Staunässe
- Keine Trockenheit, das schadet der Wurzel
- Nicht viel düngen, dafür ganzjährig
- Im Frühjahr und Herbst wöchentlich düngen
- Im Herbst und Winter monatlich düngen
- Flüssigdünger nach Anleitung
Überwintern
Die einzelnen Bananensorten haben hinsichtlich der Überwinterung verschiedene Ansprüche. Es ist wichtig, diese zu kennen. Eine gute Adresse um mehr über die Überwinterung der einzelnen Sorten zu erfahren: www.bananenhobby.de/Sorten.htm. Viele Zimmerbananen benötigen so viel Licht, das eine Zusatzbeleuchtung Sinn macht.
- Meist bei etwa 10° C
- Einige auch wärmer
- Warmes Wohnzimmer eher ungeeignet
- Manche Sorte kann kühl stehen und sogar dunkel
- Je dunkler, um so kälter
- kein Frost
- nicht lange unter 5°C
Schneiden
Bananenpflanzen müssen nicht geschnitten werden. Allerdings ist es möglich, z.B. wenn sie zu groß geworden sind. Oft ist ein Schnitt notwendig, damit die Pflanze ins Winterquartier passt. Auch im Kübel können sie stattliche Ausmaße annehmen.
- Nicht schneiden
- Nur im Notfall
- Schnitt wird gut vertragen
- nur optische Beeinträchtigung
Vermehrung
Man kann Bananen durch Samen oder einfacher noch durch Ableger vermehren. Das geht ganz einfach. Da die Kindel sowieso beizeiten abgetrennt werden sollen, ist das immer eine gute Gelegenheit, eine neue Pflanze heranziehen.
Durch Samen – 24 Stunden einweichen
- in Sand-Torf-Gemisch einpflanzen
- Topf mit Frischhaltefolie abdecken
- Temperaturen über 25 Grad
- leicht feucht halten
Durch Ableger
- Tochterpflanzen oder Kindel beim Umtopfen vorsichtig abtrennen
- separat einpflanzen
- normal pflegen
Krankheiten und Schädlinge
Eigentlich ist die Bananenpflanze nicht anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Bei falscher Pflege, besonders im Winter, treten aber schon mal Probleme auf. Wichtig ist, das man regelmäßig darauf kontrolliert und Fehler abstellt. Es aber durchaus normal, dass die Pflanze hin und wieder ein Blatt verliert, bzw. eines gelb wird. Meist ist die Banane zu retten. Man schneidet sie stark zurück. Wundflächen mit Asche bestreuen. Umtopfen! Meist treibt sie wieder aus.
- Wollläuse oder Spinnmilben – Pflanze steht zu kühl oder zu trocken
- Braune, trockene Blattränder – Wassermangel und/oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit
- Gelbe Blätter – Nährstoffmangel
- Blattverlust – zu dunkler und/oder zu nasser Standort
Ab einem bestimmten Alter und wenn schon zahlreiche Kindel gewachsen sind, stirbt die Mutterpflanze ab. Das geht meist recht schnell. Die Blätter werden gelb, später braun und sterben. Dann ist es Zeit umzutopfen und eine neue Bananenpflanze zu kultivieren.
Bananenpflanzen im Garten
Viele Bananenstauden, die frostfrei überwintert werden müssen, können im Sommer ausgepflanzt werden. Man muss sie dann eben nur wieder ausgraben, zurückschneiden und passend überwintern. Es gibt allerdings auch Arten, die können ausgepflanzt werden. Sie benötigen einen passenden Standort und meist auch etwas Winterschutz und kommen so ganz gut zurecht. Im Gebirge sollte man natürlich nicht wohnen!
Standort
Der richtige Standort ist bei einer Bananenpflanze ausschlaggebend für ihr gutes Gedeihen. Wenn sie richtig steht, überlebt sie selbst den normalen deutschen Winter. In jedem Fall muss die Banane geschützt stehen. Bei Wind reißen die Blätter ein und sehen zerfleddert aus. Die Schönheit ist dahin.
- Sonnig
- Windgeschützt
- Jungpflanzen nicht in die pralle Sonne (Sonnenbrandgefahr)
- Nach Überwinterung im Haus langsam an Sonne gewöhnen
- Ringsum geschützt
Pflanzsubstrat
Auch ausgepflanzte Exemplare stellen kaum Ansprüche an den Boden. Wichtiger ist der Standort. Bananen kommen mit fast jedem Gartenboden zurecht.
- Anspruchslos
- Nicht zu nass
- Gegebenenfalls Drainage einbauen
- Locker und durchlässig
- Ideal ist ein Gemisch aus Humus, wenig Lehm und grobem Sand bzw. Kies
Pflanzen
Wichtig ist, keine zu jungen Bananenpflanzen auspflanzen. Sie sind zu empfindlich. Junge Bananen müssen immer wieder umgetopft werden, bis sie eine Größe von knapp einem Meter erreicht haben. Das ist die Größe für das Freiland. Es dauert etwa ein Jahr. Will man die Banane im Winter
aus dem Boden nehmen, ist eine Wurzelsperre sinnvoll, das erleichtert die Arbeit.
- Spätestens im August auspflanzen
- Boden gut auflockern
- Nicht zu tief pflanzen
- Für festen Stand sorgen
Gießen und Düngen
- Erde darf während der Wachstumsperiode nicht austrocknen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Kalkfreies Wasser verwenden
- Nicht zu kaltes Wasser nutzen
- Während langanhaltender Trockenheit zwei- bis dreimal pro Woche durchdringend wässern
- Während der Wachstumsperiode mit stickstoffhaltigem Dünger düngen
- Blattdüngung in dieser Zeit ist empfehlenswert für schöne Blätter
- Günstig bei ausgetopften Bananen ist die Gabe von reifem Kompost im Frühjahr
Überwintern
Die Überwinterung im Freiland ist nicht unproblematisch. Einige Dinge sind zu beachten, soll sie gelingen. Langanhaltender Frost wird nicht vertragen. Man muss die Bananenpflanzen gut einpacken. Wichtig dazu ist ein geschützter Standort.
- Minus 10 Grad Temperaturminimum
- Nur kurzzeitig Minustemperaturen in dieser Höhe
- Triebe auf 50 bis 80 cm einkürzen
- Pflanze mit 1 Meter hohem Kaninchendraht umgeben und den Zylinder mit trockenem Herbstlaub füllen
- Mit Bastmatten abdecken, damit Wasser abgeleitet wird
- Seiten offen lassen, damit die Durchlüftung und Abtrocknung gewährleistet sind
Schneiden
- Schnitt möglich
- Schneiden nicht notwendig
- Nur vor der Überwinterung zurückschneiden
- Im Notfall Stamm bis auf 20 bis 30 cm herunterschneiden
Vermehren
Man kann Bananen durch Samen oder einfacher noch durch Ableger vermehren. Das geht ganz einfach. Da die Kindel sowieso beizeiten abgetrennt werden sollen, ist das immer eine gute Gelegenheit, eine neue Pflanze heranziehen (Anleitung: siehe Vermehrung der Zimmerbanane)
Krankheiten und Schädlinge
Zu viel Nässe im Wurzelbereich führt zum Faulen der Wurzeln – trockener halten, möglichst umtopfen und weniger gießen. Zu viel Trockenheit führt zu braunen, trockenen Blatträndern- mehr gießen und besprühen.
- Spinnmilben und Blattläuse befallen geschwächte Pflanzen.
- Eher Schäden durch Frost oder verhindere Wasseraufnahme durch gefrorenen Wurzelballen
- Selbst schwer geschädigte Pflanzen sind oft zu retten. Man schneidet sie ab, notfalls in 20 bis 30 cm Höhe. Bedingungen für die Pflanze verbessern und abwarten!
Fazit
Eine Bananenpflanze ist sowohl eine sehr dekorative Zimmerpflanze, macht sich aber auch im Garten gut. Eigentlich ist die Pflege recht einfach, allerdings macht die Überwinterung eine Ausnahme. Ist der Standort entsprechend, können Bananenpflanzen auch im Freien überwintern, allerdings nicht im Kübel, sondern ausgepflanzt. Zimmerbananen haben meist kein langes Leben. Sie wachsen schnell, bilden viele Ableger und sterben. Aus einem der Ableger kann man aber eine neue Bananenstaude ziehen, völlig problemlos.