Gartengestaltung Balkon & Terrasse

Balkonbepflanzung während des Jahres – Ideen und Tipps

Balkonbepflanzung

Den Wunsch nach einem Garten können sich in einer Stadt nur die wenigsten Menschen erfüllen, da aber die meisten Wohnungen über einen Balkon verfügen, kann dieser stellvertretend dafür herhalten. In Kombination mit Ampeln, Blumentöpfen und Kübeln wird auch aus einem kleinen Areal ein blühender und fruchtbarer Mikrokosmos. Bei der richtigen Auswahl der Balkonbepflanzung spielen die Ausrichtung und die Dauer der Sonneneinstrahlung eine große Rolle. Diese Faktoren müssen unbedingt beachtet werden. Außerdem sollten je nach Jahreszeit passende Pflanzen gewählt werden, welche mit den entsprechenden Wetterbedingungen zurechtkommen. Je robuster die Balkonpflanzen, desto weniger empfindlich reagieren diese auf die schädlichen Auswirkungen von Kälte, Regen und Wind.

Standort, Pflanzsubstrat, Umtopfen

Bei der Balkonbepflanzung ist stets darauf zu achten, nach welcher Himmelsrichtung dieser ausgerichtet ist. Diese Ausrichtung bestimmt die vorliegenden Standortbedingungen, genauso wie die unmittelbare Nähe zu anderen Gebäuden, die das Sonnenlicht verschlucken. Deshalb muss sich der Balkonbesitzer vor dem Kauf ausführlich über die Anforderungen der jeweiligen Pflanzen informieren, damit diese eine ideale Chance auf ein ungestörtes Gedeihen und gutes Wachstum haben. Wird die Balkonbepflanzung unter ungeeigneten Lebensbedingungen vorgenommen, werden die falsch ausgesuchten Pflanzen niemals üppig blühen, sondern schnell verkümmern.

  • Balkonbepflanzung Blumenkästen und -töpfe auf einer sonnigen Südseite erhlaten eine andere Balkonbepflanzung, als auf einer schattigen Nordseite
  • Qualitativ wertvolles und nährstoffreiches Pflanzsubstrat auswählen
  • Fehlender Erdkontakt wird durch nährstoffreiches Pflanzsubstrat ausgeglichen
  • Optimal ist ein vor übermäßigem Regen und Wind geschützter und sonniger Standort
  • Wurzeln müssen gut mit Sauerstoff versorgt werden
  • Überschüssiges Wasser muss ungehindert ablaufen können
  • Drainage am Topfboden einsetzen
  • Wenn das Wurzelwachstum überhandnimmt, ist ein Umtopfen in größere Gefäße notwendig
  • Ist die Erde bei den Balkonpflanzen verdichtet, ist diese aufzulockern
  • Heruntergefallene Blätter und Blüten regelmäßig entfernen

Aussaat, Einpflanzen und Vermehren

Bei der Gestaltung eines Blumenkastens mit verschiedenen Pflanzensorten ist darauf zu achten, dass diese in allen Belangen kompatibel sind und die gleichen Ansprüche bei ihren Lebensbedingungen stellen. Wenn eine Pflanze eher trockene Perioden bevorzugt und die andere mehr Wasser braucht, können diese nie zusammen in einem Kasten gedeihen. Die meisten Balkonbesitzer kaufen die gewünschten Pflanzen bereits fertig aufgezogen im Fachhandel, wer hier etwas sparen möchte, der kann diese auch aussähen und von klein auf aufziehen. Allerdings braucht man in diesem Fall ein bisschen Geduld und muss auf ein überzeugendes Ergebnis länger hinarbeiten und warten.

  • Nur zueinander passende Pflanzen in einen gemeinsamen Blumenkasten setzen
  • Vor dem Kauf umfassend über die Ansprüche und Kompatibilitäten der Pflanzen informieren
  • Falsch miteinander kombinierte Pflanzen werden nie gemeinsam üppig gedeihen
  • Pflanze aus dem Topf nehmen und in ein genügend großes, vorher ausgehobenes Loch einsetzen
  • Erde an der Oberfläche leicht mit den Händen andrücken
  • Mit ausgewachsenen Pflanzen ist der Balkon umgehend begrünt
  • Aussaat spart Geld ein, braucht aber wesentlich mehr Zeit
  • Rechtzeitig mit der Aussaat beginnen und in Geduld üben
  • Manche Pflanzen lassen sich kinderleicht durch Setzlinge vermehren

Gießen und Düngen

Geranie - Pelargonie pelargonium Jede Balkonpflanze stellt etwas andere Ansprüche an das Gießen, deshalb sollte man hier immer mit Fingerspitzengefühl vorgehen und die Kästen und Töpfe regelmäßig kontrollieren. Weder zu viel, noch zu wenig Wasser ist angebracht, sondern eher schädlich. Besonders gut ist Regenwasser für das Gießen der Pflanzen geeignet, denn es ist nicht so hart und kalkhaltig wie das Leitungswasser in den meisten Regionen. Ein Behälter zum Auffangen von Regenwasser hat auf den meisten Balkonen noch Platz und auf diese Weise kann dieses bereits gut abgestanden genutzt werden. Wer viel unterwegs ist und häufig verreist, der sollte über automatische Bewässerungssysteme nachdenken. Ein hilfreicher Nachbar kann diesen Nachbarschaftsdienst ebenfalls übernehmen.

  • Wurzelballen normalerweise gleichmäßig feucht halten, niemals zu nass oder zu trocken
  • Mit Fingerprobe vor einem erneuten Gießen überprüfen
  • Obere Erdschicht sollte vor erneutem Gießen abgetrocknet sein
  • Während der Sommermonate und trockener Perioden verstärkt gießen
  • Ideal sind Blumenkästen mit Bewässerungsreservoir, so kommen die Pflanzen ohne weiteres 2 – 3 Tage ohne Gießen aus
  • Drainage im Kastenboden setzen, damit überschüssiges Wasser nicht gestaut wird
  • Düngen von Frühjahr bis Herbst
  • Etwa einmal im Monat düngen, während der Blütezeit ruhig etwas mehr

Balkonbepflanzung im Wechsel der Jahreszeiten

Abhängig von der Jahreszeit müssen entsprechende Pflanzen für den Balkon ausgesucht werden. Wer mit einer Aussaat beginnen möchte, der kann diese schon im Winter im Wohnbereich in Angriff nehmen und die Pflanzen zu Beginn des Frühjahrs nach draußen setzen. Dadurch wird Zeit und Geld eingespart, und der Balkon ist schnell und kostengünstig bepflanzt. Ein bunt gemischter Blumenkasten mit unterschiedlichen Blütenzeiten sorgt für andauernd blühende Pflanzen, wenn auch nicht zur selben Zeit. Genauso variabel lässt sich auch die Farbenvielfalt der Balkonpflanzen aussuchen. Ideal ist ein Mix aus Frühjahrsblühern, Sommerblumen, herbstlichen Blatt- und Blühpflanzen und einer immergrünen Pflanze, dazwischen zur Auflockerung noch ein wenig Gras und Farne einsetzen.

Der Balkon im Frühjahr

Frühblühende Pflanzen erfreuen das Auge bereits zum Ende des Winters, diese bunten Vorboten des Frühlings sind eine Zierde für jeden Balkon und passen wegen ihrer überschaubaren Größe in jeden Blumenkasten, machen sich aber auch sehr schön in Kombination mit späten Blühern in Töpfen und Kübeln.

  • Typische Frühjahrsblumen mit einer frühen Blütezeit: Krokusse, Hyazinthen, Tulpen, Schneeglöckchen, Maiglöckchen
  • Frühjahrsbepflanzung im Spätherbst erledigen
  • Die Blumenzwiebeln unter die Herbstblüher setzen
  • Die Blätter der robusten Frühblüher nach dem Verblühen so lange stehen lassen, bis diese von ganz alleine vertrocknen

Der Balkon im Sommer

Die meisten Pflanzen blühen während der Sommermonate, da sie hier unter idealen Lebensbedingungen mit jeder Menge Sonnenstunden und ausgiebigen Regenperioden in voller Pracht gedeihen können

  • Petunien - Petunia Klassische Sommerblumen: Geranien, Begonien, Margeriten, Rosen, Pantoffelblumen, Sommernelken, Männertreu, Petunien, Vanilleblumen, Studentenblumen und Eisenkraut
  • Balkonbepflanzung für den Sommer spätesten Ende Mai abschließen
  • Viele Sommerblumen sind nur einjährig und müssen jedes Jahr erneut gepflanzt werden

Der Balkon im Herbst

Spätestens Mitte Oktober hören der größte Teil der Pflanzen zu blühen auf, es gibt jedoch noch einige Spätblüher, die sich auch von kalten Herbstnächten nicht von einer prächtigen Blütezeit abhalten lassen.

  • Ideale Herbstpflanzen: Heidepflanzen, Lavendel, Knospenblüher, Astern, Chrysanthemen, Erica, Stiefmütterchen, Fetthenne
  • Herbstbepflanzung ab Ende August beginnen
  • Zu Beginn der Frostnächte nachts mit Reisig oder Folie abdecken
  • Durch den Schutz wird die Dauer der Blütezeit verlängert
  • Nach dem Verblühen beschneiden und winterfest machen

Der Balkon im Winter

Auch für die Winterzeit gibt es frostharten Pflanzen, die noch in einem saftigen Grün erstrahlen. Die immergrünen Sorten sind sehr robust und halten auch langandauernden Kälteperioden mit frostigen Temperaturen und dauerhaften Schneefällen aus. Da winterharte Sorten normalerweise ein etwas größeres Wachstum haben, sind diese in Kübel oder in andere große Gefäße zu setzen.

  • Immergrüne und frostharte Pflanzen: Koniferen, Buchsbaum, Gartenbambus, Funkie, Essigbaum
  • Balkonbepflanzung für die kalte Jahreszeit sollte spätestens bis zum Frühherbst abgeschlossen sein
  • Während starker Schneefälle hilft ein Schutz aus Nadelholzreisig vor abgeknickten Pflanzen

Blumenkästen, Kübelpflanzen, Obst, Gemüse und Kräuter

Bei der Entscheidung für das richtige Blumengefäß spielt die endgültige Größe der Pflanze eine wichtige Rolle. In die kleinformatigen Blumenkästen gehören nur kleinwüchsige Pflanzen, großformatige Pflanzen, wie Büsche, Bäumchen und Sträucher müssen in Kübel eingepflanzt werden. Auf dem Balkon wachsen auch Zitronenbäume, Gemüsesorten und Kräuter, die man sogar zum Verzehr nutzen kann. Viele der mediterranen Kräuter sind relativ pflegeleicht und können auch längere Trockenzeiten unbeschadet überstehen.

  • Erdbeeren Kleine Pflanzen in Blumenkästen- und töpfe, große Gewächse in Kübel setzen
  • Obstbäume in Kübeln tragen sogar Früchte auf dem Balkon
  • Beerensträucher und Erdbeeren gedeihen hier ebenfalls
  • Selbstgezogener Salat, Tomaten, Chilischoten und Paprika bereichern jeden Speiseplan
  • Kräutergarten für die Küche anlegen
  • Mögliche Küchenkräuter: Petersilie, Basilikum, Thymian, Minze, Melisse, Schnittlauch, Salbei, Dill, Gartenkresse, Kerbel, Majoran, Liebstöckel, Oregano, Bohnenkraut, Rosmarin, etc.

Ampel-, Kletter- und Hängepflanzen für den Balkon

Hängepflanzen sind ideal für das Außengeländer der Balkone, da diese hier genügend Spielraum haben, um ungehindert zu wachsen. Kletterpflanzen verschönern die Wände und können auch als Sichtschutz dienen. Ampelpflanzen sind praktisch, wenn keine Blumenkästen am Außengeländer festgemacht werden dürfen.

  • Kletterpflanzen an einem Spalier schützen vor unerwünschten Blicken
  • Dazu gehören die Goldreben, Weinreben, Baumwürger, Glyzinien, Trompetenblumen, Waldefeu, Jasmin, Duftreben und Wilder Wein
  • Weinreben können ab einem gewissen Alter sogar Weintrauben tragen
  • Hängepflanzen können sowohl von der Decke als auch über die Außenseite der Balkone wachsen
  • Dazu zählen: Hängepetunien, Fuchsien, Fächerblumen, Hängegeranien
  • Ampelpflanzen sind variabel einsetzbar, bei schlechtem Wetter nach drinnen versetzbar
  • Beliebte Ampelpflanzen: Fuchsien, Begonien, Petunien, Hängestiefmütterchen, Hängelöwenmaul

Krankheiten und Schädlinge

Fuchsie Damit die Pflanzen auf dem Balkon nicht von gierigen Schädlingen und nachteiligen Krankheiten befallen werden, sollten die Kästen und Kübel regelmäßig kontrolliert werden. Nur so kann einem eventuellen Schädlings- oder Krankheitsbefall nachhaltig vorbeugt oder dieser schnell bekämpft werden. Spezielle Schutzstäbchen aus dem Fachhandel können im Vorfeld das Schlimmste verhindern, diese sind präventiv in die Blumenerde zu stecken. In den hiesigen Breitengarden kommen in den warmen Monaten häufig starke Gewitter mit sintflutartigen Regengüssen oder sogar Hagel vor, kommt es hiernach zu Beschädigungen, sind die betroffenen Pflanzenteile umgehend zu entfernen.

  • Periodische Kontrolle der Pflanzen und Gefäße
  • Blattläuse und weiße Fliegen verstecken sich oft unter den Blättern
  • Beschädigte Pflanzenpartien nach Unwettern zeitnah entfernen
  • Vermoderte Pflanzenteile sind ein idealer Nährboden für Pilze
  • Pilzkrankheiten können Balkonpflanzen innerhalb kurzer Zeit ausrotten

Fazit
Der Balkon ist ein idealer Rückzugsort, um dem Lärm und Stress des Alltagslebens zu entkommen und kann als Ersatz für einen fehlenden Garten dienen. Mit einer üppigen Balkonbepflanzung wird aus diesem Ort eine grüne Idylle mit einem hohen Erholungsfaktor. Er kann als zusätzliches Zimmer, draußen an der frischen Luft, dienen und als ein Platz zum Auftanken von Energie. Werden die Balkonpflanzen zueinander passend und entsprechend den Standortbedingungen ausgesucht, können diese ohne Probleme gedeihen und den Balkonbesitzer mit einem beachtenswerten und langanhaltenden Wachstum erfreuen.