
Aus dem medizinisch-kosmetischen Bereich dürfte die Aloe Vera vielen Menschen auch über den Kreis der Hobbygärtner hinaus bekannt sein. Wegen dieser Beliebtheit findet sie sich heute zudem in zahlreichen Gartenlandschaften und Pflanztöpfen. Um sich abseits ihrer ursprünglichen Heimat wohl zu fühlen, stellt die Aloe Vera allerdings hohe Ansprüche an das verwendete Substrat. Wir klären Sie über mögliche Varianten, sowie über Unterschiede, sowie Vorteile und Nachteile jeder einzelnen Sorte auf.
Aloe Vera – Bodenbeschaffenheit
Inhalt
Um das optimale Substrat für sie zu finden, lohnt zunächst ein Blick auf die Bedürfnisse der Aloe Vera:
Insgesamt resultieren aus diesen Eigenschaften einige wenige, aber wesentliche Anforderungen an das ideale Substrat:
- Nährstoffarm
- Kalkhaltig
- Schnell abtrocknend
- Locker und sandig
- Gut drainagefähig
Gut geeignetes Substrat
Erde
Unter dem allgemeinen Begriff Erde versteht der Hobbygärtner meist eine universelle Pflanzenerde. Diese weist keine extreme Ausprägung in eine bestimmte Richtung auf, sondern stellt einen soliden Querschnitt aller „normalen“ Pflanzenbedürfnisse zufrieden. Allerdings weisen die Anforderungen der Aloe Vera deutlich vom Durchschnitt abweichende Anforderungen auf, so dass die Bewertung „handelsüblicher“ Erde hier etwas anders ausfällt.
Vorteile:
- Nährstoffangebot vorhanden
- bietet Wurzeln soliden Halt
Nachteile:
- meist zu hohe Wasserspeicherfähigkeit
- dabei im Verhältnis zu geringe Drainagefähigkeit
- Gefahr von Staunässe und Wurzelfäule an der Aloe Vera
[infobox type=“alert“ content=“Achtung: Bestimmte Gartenerden werden als Erleichterung für die Hobbygärtner intensiv vorgedüngt. So sollen manuelle Düngergaben unmittelbar nach dem Einpflanzen unnötig gemacht und mögliche Fehler bei Dosierung oder Zusammenstellung des Düngers vermieden werden. Für die Aloe Vera kann dieses Düngerangebot im Substrat aber schnell Überhand nehmen, so dass sich hier – wenn überhaupt – nur nicht bis maximal mäßig vorgedüngte Gartenerde anbietet.„]
Seramis
Wie das Tempo sich vielerorts als Stellvertreterbegriff für das Taschentuch etabliert hat, so findet sich der Begriff „Seramis“ heute oft stellvertretend für eine ganze Gruppe künstlicher Pflanzsubstrate. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um Blähtongranulate, also stak poröse Kügelchen aus einem stark tonhaltigen, gebrannten Material. Entwickelt wurde es, um den Umgang mit Topfpflanzen zu vereinfachen, da die Blähtonkugeln einerseits in ihren Poren Wasser speichern können, durch die großen Zwischenräume des Schüttguts aber dennoch sehr gut drainagefähig sind.
Vorteile:
- Hohe Wasserspeicherfähigkeit
- Sehr gute Drainagefähigkeit
- Nahezu keine Gefahr von Staunässe
- Gute Speicherfähigkeit für im Gießwasser gelöste Nährstoffe
Nachteile:
- Keinerlei eigener Nährstoffinhalt
- Vergleichsweise geringer Halt für Wurzelwerk durch große Granulatpartikel und dichte Oberfläche
Sand
Vorteile:
- Sehr hohe Drainagefähigkeit
- Keine Gefahr von Staunässe
- Kein Überangebot an Nährstoffen möglich
Nachteile:
- Nur sehr geringer bis gar kein Nährstoffinhalt
- Geringer Halt für Wurzelwerk
- Keine Wasserspeicherfähigkeit
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Obwohl es bei Sand hinsichtlich der Vermarktung als Garten-, Spiel- oder ‚technischer‘ Sand große Unterschiede gibt, unterscheiden sich die Sandarten lediglich in der Korngröße und dem zu Grunde liegenden Gestein. Die Eigenschaften für die Verwendung als Pflanzsubstrat variieren dagegen nur minimal. Zwar sickert Wasser in feinem Sand langsamer als in grobem Sand. Im Vergleich zu Erde etwa ist die Sickerfähigkeit aber in allen Fällen als extrem hoch zu beschreiben. Gleiches gilt für die Nährstoffspeicherung.„]
Unterschiede der Substrate zum optimalen Boden
Mischen Sie Gartenerde mit Sand oder Tongranulat, um einerseits eine gewisse Wassermenge zu halten, andererseits Staunässe immer noch konsequent abzuleiten. Die Erde bietet ein Grundangebot an Nährstoffen, während die anderen Bestandteile ein Überangebot verhindern. Gut geeignet sind Mischungsverhältnisse von:
- Maximal ⅓ Erde zu ⅔ Sand
- Bis zu ¼ Erde zu ¾ Tongranulat (wegen eigener Speicherfähigkeit des Granulats)
- ALTERNATIV: maximal ⅓ Erde zu ⅔ sonstigen nicht speicherfähigen Zuschlägen, wie Sand-Split-Gemischen, Schieferbruch, Schotter etc.
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Grundsätzlich sind die unterschiedlichsten mineralischen Zuschläge zur Pflanzerde möglich. Allerdings sollte idealerweise eine gute Durchmischung der Korngrößen vorhanden sein. Bei ausschließlich großformatigen Zuschlägen gehen die drainagefördernden Eigenschaften dagegen verloren!„]