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Aloe Vera Pflanze – Pflege-Anleitung

Aloe Vera Pflanze

„Lilie der Wüste“ und „The silent healer“ sind exotisch klingende Namen für eine Pflanze, die diese wohlklingenden Bezeichnungen mit Recht verdient. Aloe barbadensis Miller, der lateinische Begriff für die bekannte Aloe vera, erfreut sich auch nach Jahrzehnten noch stetig wachsender Beliebtheit. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Pflanze liegt auf den Kanaren und in Afrika, Grund genug für alle Vertreter der über 250 Aloen-Arten, über ein eigenes Wasserreservoir zu verfügen. Für Trockenperioden speichert die Sukkulente das Wasser in Form von Gel in ihren fleischig, grünfarbenen Blättern. Während das Gel als Arznei und Nahrungsergänzungsmittel vielerorts verwendet wird, macht dieser pflanzeigene Wasservorrat die Aloe vera auch für Anfänger interessant. Wer gerne einmal das Gießen der Zimmerpflanzen vergisst, findet in Aloen eine pflegeleichte und nicht nachtragende Pflanze. Denn einige Zeit ohne das kostbare Nass auszukommen stellt für die Wüstenbewohnerin kein Problem dar.

Sorten

Weit über 250 Arten der Aloe vera sind bekannt. Während die kleinwüchsigen Sorten Blätter von gerade einmal 20 cm ausbilden, nehmen die fleischigen Blätter anderer Vertreter der Aloen-Familie eine Höhe von bis zu 20 m an.

Aussaat

Als Zimmerpflanze bildet die Aloe barbadensis Miller selten Samen aus. Gelangt man dennoch in den Besitz dieser Samen, kann die Anzucht ganzjährig bei einer Temperatur von ca. 20°C bis 25°C im Haus erfolgen.

  • durchlässige und nährstoffarme Erde ist empfehlenswert für die Aussaat.
  • Samen in feuchte Erde drücken und leicht bedecken
  • Pflanzgefäß an einen warmen, sonnigen Ort stellen
  • mäßig feucht halten
  • Keimdauer beträgt etwa 3 – 7 Wochen
  • Ab einer Größe von etwa 15 cm können die Sämlinge problemlos pikiert und umgetopft werden. 

Der richtige Standort und das Pflanzen der Aloe Vera

Aloe Vera PflanzeAls Wüstenbewohnerin liebt die Pflanze sonnige, trockene Plätze aber auch ein halbschattiger Standort wird von ihr akzeptiert. Die Pflanze ist im Sommer ebenfalls sehr gut als Kübelpflanze auf der Terrasse oder im Garten zu halten. Stabile Temperaturen sind dabei allerdings vorausgesetzt. In der kalten Jahreszeit wird ein schützender Platz auf der Fensterbank bevorzugt. Um die Aloe vera einzupflanzen, sind folgende Punkte wichtig:

  • Einen größeren Blumentopf oder -Kübel wählen, denn die Pflanze treibt bei richtiger Pflege stark aus.
  • Bevorzugt wird ein lehmiger, sandiger oder auch kalkhaltiger Boden, der nicht zur Feuchtigkeit neigt und durchlässig ist.
  • Auch spezielle Sukkulentenerde, Sand oder Granitsplit sind geeignet.
  • Gießwasser muss abfließen können, um Staunässe zu vermeiden.
  • Bei konstanten Temperaturen im Sommer kann die Pflanze auch in den Garten gesetzt werden. 

Junge Pflanzen vertragen die direkte Sonneneinstrahlung im Freiland nur bedingt. Um Schäden an den Blättern zu vermeiden, sollten die Aloen im Halbschatten langsam an die Sonne gewöhnt werden. Eine Möglichkeit hierbei wäre beispielsweise einen Standort mit zeitweiliger Morgen- oder Abendsonne zu wählen. Ob der Platz richtig gewählt wurde, ist an den Farben und Ausbildung der Blätter zu erkennen.

Aloen sind keinesfalls dafür geeignet, um dekorativ das Badezimmer zu zieren. Das feucht-warme Klima dieses Raumes sorgt im schlimmsten Fall für ein dahinvegetieren der Wüstenpflanze.

Tipp: Dem in den Blättern enthaltenen Gel wird eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Doch Vorsicht ist bei der Anwendung geboten, denn eine falsche Anwendung kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Gießen

Aloe Vera PflanzeUm lang anhaltende Dürreperioden in den heißen Wüstenregionen unbeschadet zu überstehen, zerrt die Aloe vera in diesen Zeiten von ihrem eigenen Wasserreservoir. Diese Reserven sind in den fleischigen Blättern zwischengespeichert. Muss die Pflanze auf diesen Vorrat zurückgreifen, verlieren die Blätter ihre satte, grüne Farbe. Um dieser Situation vorzubeugen, gilt Folgendes:

  • Der Wurzelballen sollte im Sommer mit Wasser versorgt werden, wenn die Erde spürbar trocken ist.
  • Im Winter deutlich weniger gießen, Trockenperioden von 4 Wochen sind kein Problem.
  • Staunässe vermeiden und unter keinen Umständen direkt über die Blätter gießen.
  • Jungpflanzen feucht – nicht nass – halten. 

Düngen

Im Sommer alle zwei bis vier Wochen mit Sukkulenten- oder Universaldünger versorgen. IWährend der Wintermonate ist die Zugabe von Nährstoffen nicht notwendig.

Die richtige Konsistenz und Zusammensetzung der Pflanzerde kann die Zugabe von Dünger ersetzen. Fehlt diese Zugabe von Nährstoffen und soll auf Dünger verzichtet werden, ist das regelmäßige Umtopfen der Aloe vera angeraten.

Der richtige Schnitt für die Wüstenpflanze

Auch die Angehörigen der Sukkulenten benötigen ab und an einen Schnitt, wie es bei vielen andere Garten- und Zimmerpflanzen der Fall ist. Ob Wurzel- oder Blattschnitt hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Um das Wachstum der Pflanze einigermaßen zu kontrollieren, können etwa die Wurzeln um einige Zentimeter gekürzt werden.

Um an das wertvolle Gel der Aloe vera zu gelangen, ist ein Blattschnitt unvermeidbar. Jedoch gibt es auch andere Gründe, welche das Entfernen der fleischigen Ausläufer notwendig machen können. So sorgt etwa die mangelhafte Versorgung mit Licht und Wasser zum Absterben der Blätter. Aber auch ein übermäßiger Kontakt mit Wasser – besonders mit Staunässe – macht sich oft durch welke, gelbliche Blätter bemerkbar. Schädlinge und Krankheiten stellen einen weiteren Grund für das Entfernen der Blätter dar. Ein unsachgemäß ausgeführter Schnitt schädigt selten die Pflanze, kann jedoch zu einem unschönen Erscheinungsbild derselbigen führen.

Aloe Vera PflanzeBlühende Aloen sind selten. Sofern es dennoch zur Blütenbildung kommt, die Stängel sofort nach dem Verblühen entfernen. Die Bildung von Samen wird dadurch verhindert und die Pflanze kann ihre Energie in das Wachstum und die Ausbildung neuer Triebe und Blätter stecken.

  • Werden Blätter für die Gewinnung von Gel oder Regulierung des Wachstums abgeschnitten, müssen die äußersten gewählt werden. Mit einem scharfen Messer bodennah abtrennen.
  • Auch welke und kranke Blätter mit einem scharfen Messer soweit unten wie möglich abschneiden. Die umliegenden Blätter dürfen dabei nicht verletzt werden.

Überwintern

Aloe barbadosiensis Miller ist sehr anfällig für Kälte. Sinken die Außentemperaturen auf unter 10°C, muss die Pflanze ins Haus geholt werden. Um Schäden an der Aloe vera zu verhindern, benötigt sie im Winter längere Trockenperioden und den Aufenthalt in einem kühlen Raum.

Pflege

Sofern die richtigen Standortbedingungen erfüllt sind und die Pflanze ihren Bedürfnissen nach mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird, ist kein spezieller Pflegeaufwand nötig.

Das Umtopfen der Aloe vera

Die Wüstenpflanzen neigen dazu, innerhalb von ein bis zwei Jahren enorm im Umfang zuzulegen. Aus diesem Grund ist das regelmäßige Umsetzen der Aloen in ein größeres Pflanzgefäß wichtig. Dieser Zeitpunkt ist spätestens dann erreicht, wenn die Blätter den Topfrand erreicht haben und ein Gießen der Pflanze nur noch direkt über die fleischigen Blätter erfolgen kann.

  • Aloe Vera PflanzeDie Erde komplett austrocknen lassen.
  • Vorsichtig den Blumentopf knautschen, um die Pflanze incl. der Wurzeln vom Gefäß zu lösen.
  • Bei Tontöpfen vorsichtig mit einem Messer ringsherum schneiden.
  • Um die Blätter nicht zu beschädigen, die Pflanze soweit unten wie möglich greifen.
  • Vorsichtig aus dem Pflanztopf lösen – bei Widerstand die vorherigen Schritte wiederholen.
  • Den neuen, größeren Blumentopf vorbereiten.
  • Für einen besseren Wasserabfluss empfehlen sich Tonscherben, welche dann direkt mit Erde aufgefüllt werden.
  • Bei Bedarf Ableger von der Aloe vera nehmen.
  • Pflanze in das neue Gefäß einsetzen und mit Sukkulenten- oder herkömmlicher Erde füllen.
  • Vorsichtig das Gefäß auf einen festen Untergrund klopfen, damit die Erde sich setzen kann. Diese wenn notwendig nachfüllen.
  • Der Wurzelballen der Pflanze muss komplett mit Erde bedeckt sein.
  • Direkt nach dem Umtopfen großzügig wässern und die Aloe an einen hellen Standort stellen. 

Vermehren

Aloen sind relativ unkompliziert zu kultivieren, und sofern die Bedürfnisse der Pflanze erfüllt sind, wird sie Ableger im starken Umfang ausbilden. Während des Umtopfens ist die Entnahme eines Ablegers oder Seitentriebes am besten.

Das Ziehen von Ablegern:

  • Jungen Seitenspross von der großen Pflanze mit einem scharfen Messer abtrennen.
  • Die Schnittfläche muss ungefähr zwei Tage trocknen.
  • Anschließend mit sandiger Erde bedecken.
  • Den Ableger regelmäßig wässern, bis sich Wurzeln und weitere Blätter bilden. 

Einfacher funktioniert es mit den Nebenpflanzen, welche sich direkt aus den Wurzeln der Aloe vera heraus schieben:

  • Aloe Vera PflanzeMutterpflanze aus der Erde heben.
  • Einige Nebenpflanzen vorsichtig lösen.
  • Das Wurzelwerk darf nicht massiv beschädigt werden. Weder durch Gewaltanwendung noch durch den Einsatz von Scheren.
  • Den oder die Ableger in einen durchlässigen Boden pflanzen.
  • Jeder Ableger und auch die Mutterpflanze muss in ein separates Gefäß gesetzt werden. 

Krankheiten und Schädlinge

Auch Sukkulenten können von einigen Schädlingen und Krankheiten befallen, doch mit ein wenig Sorgfalt und geringem Aufwand sind die Aloen schnell von diesen befreit:

  • Zu den schadhaften Besuchern der Aloe barbadosiensis Miller zählen Wollläuse. Diese kleinen Insekten bilden auf den befallenen Blättern und Stängeln weiße Nester und sind auch sonst mit dem bloßen Auge zu erkennen. Wollläuse gehören zur Familie der Schmierläuse und entziehen der Wirtspflanze durch Saugen wichtige Nährstoffe. Das kann im schlimmsten Fall zum Absterben derselbigen führen. Eine unverzügliche Behandlung ist dringend erforderlich, verschiedene Möglichkeiten stehen zur Beseitigung der lästigen Insekten zur Verfügung. So sind im Handel beispielsweise verschiedene chemische Mittel erhältlich. Wer die Aloe vera aber zur Gewinnung ihres Gels benötigt, sollte andere Behandlungswege einschlagen. Die eine wäre das Abspritzen mit einem starken Wasserstrahl und das Abwischen der befallenen Regionen mit einem alkoholgetränkten Wattestab. Diese Methode muss regelmäßig wiederholt werden.
  • Ein naher Verwandter der Wollläuse sind Wurzelläuse. Wie ihr Name schon zum Teil verrät, bevorzugen die Schädlinge die Wurzeln, stechen diese an und laben sich am Pflanznektar. Noch bevor die befallene Aloe deutlich kümmert, fallen die unliebsamen Besucher durch ihre weißen Nester am Boden, den Wurzeln und an der Innenseite des Pflanztopfes auf. Es gelten die gleichen Gegenmaßnahmen, wie es bei den artverwandten Wollläusen der Fall ist.
  • Zu häufiges Gießen fördert – wie bei vielen anderen Pflanzen auch – die Wurzelfäule. Aloen benötigen einen durchlässigen Boden und gegossen wird erst, wenn die Erde spürbar ausgetrocknet ist. Wurzelfäule selbst ist nicht behandelbar. Eine sofortige Hilfsmaßnahme wäre das Trockenlegen der Pflanze durch Umtopfen und das unverzügliche Entfernen der angegriffenen Wurzeln. Diese Behandlungsmethode schlägt jedoch nicht immer an und die Sukkulente muss vernichtet werden. 

Hinweis: Zuviel Trockenheit und eine lang anhaltende, direkte Sonneneinstrahlung bewirken das Ausbleichen der Blätter. Um dem vorzubeugen, sollte die Pflanze nicht direkt am Fensterbrett der Südseite platziert werden.
Fazit
Die Aloe vera ist eine anspruchslose Zimmerpflanze, welche auf großen Pflegeaufwand und besondere Zuwendungen verzichtet. Die Pflanze verzeiht auch manchen Fehler und außer mäßiger Wassergabe und einen warmen, sonnigen Standort benötigt sie nichts. Die exotische Schönheit bildet unter den richtigen Bedingungen zahlreiche Ableger aus, sodass man sich über die Vermehrung der bekannten Sukkulente keine weiteren Gedanken machen muss.