
Die Pilzsaison beginnt eigentlich schon früh im Jahr. Für viele Menschen ist Pilze sammeln eine beliebte Beschäftigung und eine gute Gelegenheit, Zeit in der Natur zu verbringen. Zu finden sind sie an unterschiedlichen Standorten, die man oft schon von ihrem Namen ableiten kann. Doch nicht jeder Pilz (Fungi) den man draußen findet und der lecker aussieht, ist tatsächlich auch essbar.
Viele essbare Pilze haben giftige Doppelgänger
Inhalt
Ob ein Pilz (Fungi) essbar ist oder nicht, kann man ihm nicht ansehen, es sei denn, man ist ein Pilzkenner. Viele Pilzarten, die hier heimisch und essbar sind, haben sehr ähnlich aussehende, giftige Doppelgänger, was das Ganze noch schwieriger macht. Grundsätzlich sollte man nur Pilze sammeln, die man zweifelsfrei bestimmen kann oder einen Experten zurate ziehen. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass einige Arten in der freien Natur nur in Ausnahmefällen und nur für den eigenen Bedarf gesammelt werden dürfen. Wann welche Pilze gesammelt werden können, ist saisonabhängig und Saison ist fast das ganze Jahr. Manche können nur wenige Tage oder Wochen und andere über mehrere Monate gesammelt werden. Aber welche Pilze (Fungi) sind hier heimisch, essbar, woran kann man sie erkennen und wann haben sie Saison?
Saison von März/April bis Mai
Speisemorchel (Morchella esculenta)
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Pilze der Gattung Morchella sind selten geworden und sollten geschont werden.„]
Spitzmorchel (Morchella conica s.l.)
- Spitzmorchel an spitzen, kegelförmigem Hut zu erkennen
- Bräunliche, graubraune, olivbraune oder dunkelbraune Färbung
- Im ganz jungen Stadium auch fleischrosa
- Die sind verbunden durch kurze Querrippen
- Zwischenräume sind wabenartig
- Hut und Stiel miteinander verwachsen
- Stiel zunächst weißlich, mitunter auch fleischfarben
- Er ist rund, zylindrisch und in Längsrichtung leicht gefurcht
- Fleisch weißlich, wachsartig, dünn und brüchig
- Geschmack mild, geruchlos
[infobox type=“alert“ content=“Achtung: Morcheln sind im rohen Zustand nicht essbar, sondern giftig. Demzufolge sollten sie immer gut durchgegart werden.„]
Von März/April bis November
Schopftintling (Coprinus comatus)
Von Mai/Juni bis September/Oktober
Anischampignon (Agaricus arvensis)
- Anfangs weiß, kugelig und später gelblich getönt
- Flach gewölbter Blätterpilz
- Leicht flockige, seidig matte Oberfläche
- Läuft bei Druck gelb an
- Fleisch und Stiel sind weißlich, bei Berührung gelblich
- Lamellen im jungen Stadium grau-weißlich oder blass rosa-grau
- Später rosafarben, im Alter schokoladenbraun
- Stiel ist lang, schlank, mit rosafarbener Spitze
- An der Basis knollig, teilweise etwas schief knollig
- Verwechslung mit essbaren, schiefknolligen Anisegerling möglich
- Anischampignon riecht anisartig, nach Weihnachtsplätzchen
- Hat einen milden Geschmack
[infobox type=“alert“ content=“Achtung: Verwechslungsgefahr besteht auch mit dem giftigen Karbol- oder Giftegerling, der ebenfalls gelb anläuft, aber unangenehm nach Karbol riecht.„]
Birkenpilz (Leccinum scabrum)
Den Birkenpilz aus der Familie der Röhrlinge kann man u.a. an einem bräunlichen, feinfilzigen Hut erkennen. Trocken ist er matt und feucht schmierig. Das Fleisch ist anfangs weiß und fest, später grauweiß und schwammig und bei Regen sehr wässrig. Der Stiel ist weißfleischig, schwarzschuppig, schlank, etwas brüchig und nach oben verjüngt. Schmackhaft sind insbesondere junge Exemplare.
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Der Birkenpilz ist geschützt und darf nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden.„]
Flockenstieliger Hexenröhrling (Neoboletus praestigiator)
[infobox type=“alert“ content=“Achtung: Im rohen Zustand ist dieser Pilz nicht essbar.„]
Pfifferling (Cantharellus cibarius)
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Auch dieser Pilz (Fungi) darf nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden.„]
Riesenbovist (Langermannia gigantea)
Der Fruchtkörper des stiellosen Riesenbovists kann bis zu 60 cm breit und bis zu 11 kg schwer werden. Er ist rundlich oder abgeflacht, glatt, lange Zeit weiß, dann graugelb, gelbbräunlich und schließlich braun. Die anfangs weiße und während der Reifung olivbraune Fruchtmasse ist erst fest und wird immer weicher bis pulvrig und allmählich zerfallend. Der Geschmack ist eher fade und der Geruch sehr unangenehm.
Steinpilz/Fichtensteinpilz (Boletus edulis)
- In Fichten- und Kiefernwäldern, Misch- und Laubwäldern heimisch
- An wildlederartigen, haselnuss- bis dunkelbraunem Hut zu erkennen
- Anfangs halb kugelig und später flach gewölbt
- Fleisch ist weiß, mit rötlicher Färbung unter der Haut
- Stiel sechs Zentimeter dick, an der Basis weiß-grau
- Im oberen Teil, bräunliches erhabenes Adernetz
- Geschmack und Geruch angenehm pilzig
- Verwechslungsmöglichkeit mit anderen essbaren Pilzen, wie dem Steinpilz und bitteren Gallenröhrling
Wiesenchampignon (Agaricus campestris)
[infobox type=“alert“ content=“Achtung: Es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen essbaren Champignons aber auch mit dem giftigen und sehr unangenehm riechenden Karbolegerling, sowie mit den stark giftigen Knollenblätterpilzen.„]
Von Juni/Juli bis November
Krause Glucke (Sparassis crispa)
Maronen-Röhrling (Xerocomus badius)
Sand-Röhrling (Suillus variegatus)
Der Sand-Röhrling ist in Nord- und Mitteleuropa heimisch. Er hat einen halbkugeligen, später gewölbten Hut mit filzig matter Oberfläche, die im Alter verkahlt. Er ist gelblich-grau bis olivocker. Die Röhren sind dunkler und schlecht vom Fleisch trennbar. Der Stiel ist heller als der Hut, bräunlich-orangegelb und wässrig marmoriert. Der Geruch ist etwas unangenehm und der Geschmack mild.
Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)
- Hüte in trockenem Zustand honig- bis ockergelb
- Feucht, zimtfarben bis gelbbraun
- Hut anfangs schwach gewölbt, später flach ausgebreitet
- In der Mitte deutlich heller, da er vom Scheitel her trocknet
- Hutrand ist dünn, durchscheinend und leicht geriffelt
- Oberste Hautschicht glatt, selten mit kleinen Schüppchen besetzt
- Im nassen Zustand glänzend und schlüpfrig
- Kleiner häutiger Ring trennt oberen und unteren Teil des Stieles
- Oberer Teil ist hell
- Unterer Bereich dunkler, mit abstehenden Schüppchen
- Fleisch gelblich, dünn, nur in der Hutmitte etwas dicker
- Im Stiel bräunlich
- Geruch pilzig-würzig, Geschmack angenehm mild
- Im rohen Zustand nicht essbar
[infobox type=“alert“ content=“Achtung: Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem hochgiftigen Nadelholz- oder Gifthäubling und dem grünblättrigen Schwefelkopf. Stockschwämmchen am besten nur sammeln, wenn man sich sehr gut mit ihnen auskennt.„]
Von Juli bis Oktober
Habichtspilz (Sarcodon imbricatus)
Mohrenkopf-Milchling (Lactarius lignyotus)
Auch wenn dieser Pilz (Fungi) nicht appetitlich aussieht, gehört er zu den beliebtesten Speisepilzen. Sein Hut ist braun bis schwarz und in der Mitte trichterförmig abgesenkt. Die samtig matte Oberfläche fühlt sich teilweise runzlig-strukturiert an. Die weißlichen Lamellen bilden einen deutlichen Kontrast zum Hut und dem braunen Stiel. Aus dem weißen Fruchtfleisch tritt ein wässriger Milchsaft aus, der sich an der Luft lachsrosa färbt. Der Pilz ist geruchlos und schmeckt angenehm pilzig.
Riesenschirmling syn. Parasolpilz (Macrolepiota procera)
Von August bis November
Echter Reizker (Lactarius deterrimus Gröger)
Der Edelreizker ist in Nadel- und Mischwäldern heimisch. Sein bis zu 20 cm großer Hut ist gewölbt, später eingedrückt bis trichterförmig. Er hat einen welligen Rand und eine etwas klebrige Haut. Die Lamellen sind hellorange und später grün gefleckt. Orangerot ist auch der Stiel.
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Seine rötliche Milch unterscheidet den Echten Reizker von anderen giftigen und ungenießbaren Milchlingen.„]
Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides)
Winterpilze
Austernseitling (Pleurotus ostreatus)
[infobox type=“check“ content=“Tipp: Der Austernseitling lässt sich auch gut als Kulturpilz anbauen.„]
Frostschneckling (Hygrophorus hypotheus)
[infobox type=“check“ content=“Tipp: Dieser Pilz kann auch roh verzehrt werden.„]
Samtfußrübling (Flammulina velutipes)
- Zunächst glockig, später ausgebreitet und meist wellig
- Oberfläche im jungen Stadium samtig
- Im Alter glatt und dünnfleischig
- Lamellen weißlich bis hellgelb, dicht und samthaarig
- Fleisch weiß oder blassgelb
- Erst zart und mit zunehmendem Alter zäher
- Stiel gummiartig und immer ringlos
- Anfangs zart, später hohl, zäh und faserig
- Hüte mild und wohlschmeckend
- Stiele eher zur Herstellung von Pilzpulver geeignet
[infobox type=“info“ content=“Hinweis: Der Samtfußrübling hat Ähnlichkeit mit dem essbaren Stockschwämmchen, kann aber auch mit Pilzen, wie dem giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf verwechselt werden.„]
Violetter Rötelritterling (Lepista nuda)
Ganzjährig Saison
Judasohr (Hirneola auricula-judae)
[infobox type=“check“ content=“Tipp: Dieser Pilz gilt in der Naturheilkunde und der traditionellen chinesischen Medizin als Vital- bzw. Heilpilz.„]