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Birkenfeige – Ficus Benjamini – Pflege, Tipps bei Blattverlust

Birkenfeige Ficus benjamina

Die Birkenfeige – besser unter den Namen Ficus benjamini und Ficus benjamina bekannt – ist eine der beliebtesten Pflanzen für Zimmer und Balkon. Üppiger Blätterwuchs, zahlreiche Sorten, unterschiedliche Farbschläge und Größen finden sich im Handel und halten für jeden Geschmack etwas bereit. Von den kleinblättrigen Arten, die sich als Bonsai eignen, bis hin zu den großblättrigen Pflanzen, die mehrere Meter Höhe erreichen können – die Birkenfeige ist schmückend und recht genügsam. Ein wenig Pflege benötigt der Ficus aber dennoch, um seine volle Schönheit entfalten zu können.

Den richtigen Standort wählen

Bei der Wahl des richtigen Standortes müssen zum einen Temperatur und Lichtverhältnisse beachtet werden. Zum anderen spielt auch die Sorte eine entscheidende Rolle.

Allen Benjamini-Arten gemein sind jedoch folgende Vorlieben und Abneigungen:

  • Vollen Schatten, pralle Sonne und sich stauende Hitze vermeiden
  • Eine ganzjährige warme Umgebung wird bevorzugt, normale Zimmertemperaturen zwischen 18°C und 25°C sind geeignet
  • Relativ hohe Luftfeuchtigkeit, wie in Bad oder Küche, erforderlich
  • Plötzliche Änderung des Standortes werden nicht vertragen 

Abhängig von der Zuchtform gibt es auch einige, kleine Unterschiede.

  • Ficus-Sorten mit bunten Blättern benötigen viel Sonnenlicht, anderenfalls werden die Farben nicht vollständig ausgebildet
  • Buntblättrige Formen reagieren äußerst empfindlich auf niedrige Temperaturen, schon kurze Zeit unter 15°C kann ihnen Schaden zufügen – eine insgesamt wärmere Umgebung bekommt ihnen hingegen ausgesprochen gut
  • Birkenfeigen mit grünen und eher schlichten Blättern sind in der Regel etwas robuster, sie vertragen kurzzeitig direkte Sonne aber auch Halbschatten und kühlere Temperaturen
  • Eher unauffällige Blattformen vertragen etwas kühlere Temperaturen zwischen 15°C und 20°C zwar, gedeihen werden sie dabei allerdings nicht – ideal ist also dennoch der Bereich zwischen 18°Cund 25°C 

Die Birkenfeige auf dem Balkon

Birkenfeige Ficus benjaminaIm späten Frühjahr, Sommer und frühem Herbst kann die Birkenfeige durchaus draußen stehen. Vorausgesetzt, die Temperaturen fallen auch in der Nacht nicht unter 15°C und der gewählte Standort liegt ausreichend geschützt. Starke Wettereinflüsse, wie heftiger Regen und Wind, sollten ebenso vermieden werden wie pralle Mittagssonne.

Eine geschützte Ecke im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon – möglichst mit Ausrichtung nach Osten – ist im Normalfall ideal. Abendsonne wird ebenfalls vertragen, nur die direkte mittägliche Sonnenstrahlung ist zu vermeiden.

Tipp für den Wechsel: Eine langsame, schrittweise Eingewöhnung sollte sowohl beim Wechsel von der Wohnung nach draußen, als auch bei dem umgekehrten Einstellen im Herbst eingehalten werden. Selbst wenn beide Standorte perfekt sind und sich in Bezug auf Licht und Temperatur nahezu gleichen, reagieren alle Ficus-Sorten sehr empfindlich auf Veränderung. Also lieber jeden Tag nur wenige Zentimeter bewegen, anstatt die Birkenfeige abrupt umzusetzen. Wird dies nicht eingehalten oder kann nicht durchgeführt werden, zeigt die Birkenfeige ihr Missfallen durch teilweise erheblichen Blattfall.

Pflege

Ist der richtige Standort gefunden und ein passendes Substrat gewählt, wird die Pflege der Birkenfeige zum Kinderspiel. Mehr als regelmäßiges Gießen und Düngen ist kaum notwendig. Gelegentliches Verschneiden und Umtopfen beschränken sich auf ein Minimum.

Denn die Unverträglichkeit gegenüber plötzlichen Veränderungen bedeutet auch, dass die Birkenfeige am liebsten in Ruhe gelassen wird. Ab und an um einige Zentimeter gedreht werden sollte sie aber dennoch, um ein gerades Wachstum und eine gleichmäßige Bestrahlung mit Sonnenlicht zu ermöglichen.

Vollwertiges Substrat für den gesunden Ficus

Birkenfeige Ficus benjaminaDie Wahl des richtigen Substrats richtet sich hauptsächlich nach der Form der Pflanzung. Für den Ficus benjamini im größeren Kübel ist Gartenerde oder spezielle Kübelerde eine gute Wahl. Ficus-Bonsais gedeihen hingegen in Bonsai-Erde sehr gut. Handelsübliche Erde für Grünpflanzen ist ausreichend für Zimmerpflanzen. Hierbei zeigen sich Birkenfeigen nicht sonderlich wählerisch.

Wer seinem Ficus benjamini dennoch etwas besonders Gutes tun möchte, kann eine humose Erde selbst mischen. Dazu müssen Torf und Komposterde im Verhältnis 1:1 miteinander vermengt werden.

Tipp: Nicht auf billige Erde setzen. Diese neigt dazu, schnell zu verschlämmen und kann erhebliche Schäden an den Wurzeln hervorrufen. Besser ist es, hochwertige Markenerde mit etwas Tongranulat zu strecken. Das schont den Geldbeutel und sorgt für eine gute Belüftung des Wurzelballens, selbst wenn gelegentlich zu viel gegossen wird.

Birkenfeige – wie gießen?

Wie oft gegossen werden muss, richtet sich nach der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit, den Lichtverhältnissen und dem gewählten Substrat. Im Durchschnitt reicht es aus, einmal pro Woche zu gießen. Im Sommer oder bei sehr trockener Heizungsluft muss natürlich entsprechend öfter gewässert werden.

  • Zum Gießen temperiertes Wasser benutzen
  • Möglichst weiches und schadstoffarmes Wasser, wie Regenwasser, abgestandenes oder gefiltertes Leitungswasser, einsetzen
  • Erst gießen, wenn die Oberfläche der Erde etwas abgetrocknet ist
  • Nie einen kalten Wurzelballen wässern, das führt schnell zu Fäulnis
  • Staunässe und Trockenheit dringend vermeiden

Tipp: Ist die Raumluft sehr trocken oder sehr warm, ist häufiges Gießen notwendig. Das kann vermieden werden, wenn die Birkenfeige stattdessen mit feinen Wassertröpfchen eingenebelt wird. Ein paar regelmäßige Stöße aus dem Blumensprüher reduzieren also Gießhäufigkeit und -Menge. Doch Vorsicht, auch hierfür muss weiches Wasser verwendet werden – anderenfalls zeigen sich schon bald unschöne Kalkflecken auf den Blättern.

Düngen

  • Birkenfeige Ficus benjaminaHandelsüblicher Grünpflanzendünger in flüssiger Form reicht aus
  • Für kleinblättrige Sorten in Bonsai-Pflanzung kann Bonsai-Dünger verwendet werden
  • Mittlere Verdünnung aller sieben oder vierzehn Tage
  • Bei vorgedüngter Erde oder frischem, nährstoffreichen Substrat ist eine zusätzliche Düngung zunächst nicht notwendig
  • Bei niedrigeren Temperaturen im Winter kann die Düngung etwas reduziert werden

Birkenfeigen verschneiden

Die Birkenfeige wächst bei guter Pflege und der Erfüllung aller Ansprüche recht schnell und kann dadurch in kurzer Zeit immense Ausmaße annehmen. Nicht selten wird aus einer kleinen Zimmerpflanze innerhalb eines Jahres ein Bäumchen mit verholztem Stamm. Ohne rechtzeitigen Verschnitt wird dieses aber eher dünn wachsen. Zum Glück verträgt der Ficus benjamini einen Verschnitt im Allgemeinen sehr gut. Allzu radikal sollte dabei jedoch nicht vorgegangen werden.

So gelingt das Verschneiden des Ficus benjamini:

  1. Regelmäßig im Frühjahr, möglichst vor dem Einsetzen der neuen Triebe vorsichtig verschneiden.
  2. Rundum kürzen, dabei jedoch nicht mehr als 20cm lange Abschnitte auf einmal entfernen.
  3. Zum Kürzen wahlweise ein scharfes Messer oder eine spezielle Pflanzenschere verwenden. Das Schneidewerkzeug sollte sauber und bestenfalls desinfiziert sein. So gelangen keine Erreger in die frischen Schnittstellen. 

Tipp: Beim Verschneiden der Birkenfeige Handschuhe tragen, denn dabei tritt ein milchiger Saft aus. Dieser ist leicht giftig und kann bei Hautkontakt oder versehentlicher Aufnahme allergische Reaktionen und Vergiftungserscheinungen auslösen. Zusätzlich unter der frisch verschnittenen Pflanze für eine Weile Folie auslegen, um Möbel und Boden zu schonen. Etwas Wasser auf den frischen Schnittstellen zu verreiben, wirkt den austretenden Säften entgegen.
Weitere Gründe für das Verschneiden der Birkenfeige:

  • Entfernung trockener oder welker Pflanzenteile
  • Formgebung
  • Befall von Krankheiten oder Schädlingen eindämmen
  • Vermehrung

Zeigen sich trockene, welke oder verfärbte Blätter und Pflanzenteile, sollten diese natürlich umgehend entfernt werden – unabhängig von der Jahreszeit. Auch kleinere Korrekturen, wenn ein Trieb aus der Reihe tanzt, können problemlos jeder Zeit durchgeführt werden. Der große Verschnitt sollte, wenn möglich, aber bis zum Frühling warten.

Vermehrung

Birkenfeige Ficus benjaminaDie Vermehrung des Ficus Benjamini erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl und Vorsicht. Werden die wenigen damit verbunden Regeln eingehalten, steht einer erfolgreichen Neuanzucht jedoch nichts im Wege.

  1. Für die Vermehrung der Birkenfeige werden sogenannte Kopfstecklinge, also Triebspitzen, benötigt. Diese sollten etwa 15cm, mindestens jedoch 10cm, lang sein.
  2. Die Stecklinge dürfen weder stark verholzt noch völlig weich sein. Ein Quetschen während des Abschneidens ist zu vermeiden. Zum Schnitt sollte also ein scharfes Messer und keine Schere verwendet werden.
  3. Der Kopfsteckling wird knapp unterhalb eines Blattansatzes abgetrennt. Im Anschluss werden alle Blätter vorsichtig abgelöst, lediglich die obersten vier bis sechs Blätter dürfen stehen bleiben.
  4. Der Steckling wird nun in Anzucht- oder Pikiererde gesteckt, nur die beblätterte Spitze darf sichtbar sein.
  5. Die Stecklinge angießen, besprühen und zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit mit Folie oder einer Tüte abdecken. Alternativ können sie auch in ein Zimmergewächshaus gestellt werden. Temperaturen von 25°C bis 30°C fördern ein schnelles Wachstum und sind ideal. Deutlich kälter sollte es nicht sein.
  6. Die Vermehrung ist erfolgreich, wenn erste neue Blätter wachsen. Mit deren Auftauchen kann der junge Ficus langsam an das normale Raumklima gewöhnt werden.

Tipp: Die Stecklinge neigen anfangs zu Fäulnis und Schimmelbildung, ein kurzes, tägliches Auslüften der Abdeckung beugt vor. Zudem sollten Temperatur und Lichtverhältnisse vor allem am Anfang gleich bleiben.
Fenster auf der Südseite sind aufgrund der starken Sonneneinstrahlung ungeeignet.

Birkenfeigen überwintern

Steht die Birkenfeige ohnehin ganzjährig im Innenbereich, ist eine gesonderte Vorbereitung auf den Einbruch der kalten Jahreszeit nicht nötig. Allerdings kann das Gießen etwas reduziert werden. Bei zunehmend trockener Raumluft sollte der Ficus benjamini jedoch häufiger mit Wasser besprüht werden, dadurch bleibt das Klima pflanzenfreundlich.

Anders bei Birkenfeigen, die den Sommer im Freien verbrachten. Diese sollten schon dann schrittweise an ihren warmen Winterstandort verbracht werden, wenn die Temperatur in den Nächten unter 18°C fällt.

Umtopfen

Birkenfeige Ficus benjaminaEin Umtopfen und kompletter Substratwechsel aller ein bis zwei Jahre ist zwar nicht unbedingt erforderlich, bekommt der Birkenfeige aber ausgesprochen gut. Den zusätzlichen Aufwand belohnt sie mit üppigem Wachstum und anhaltender Gesundheit.
Unvermeidlich wird ein Umtopfen, wenn die Wurzeln den Topf füllen oder das Substrat sichtbare Veränderungen aufweist – es beispielsweise kein Wasser mehr speichern kann oder verblasst.
Tipp: Den neuen Topf möglichst klein wählen. Sind den Wurzeln Grenzen gesetzt, wird mehr Energie in das Wachstum der Blätter und Triebe gesteckt.

Die Birkenfeige verliert Blätter – was tun?

Das wohl bekannteste Problem bei Birkenfeigen ist der plötzliche Blattverlust, der in einigen Fällen eine fast kahle Pflanze zurücklässt.
Hieran können mehrere Faktoren beteiligt sein:

  • Ein plötzlicher Wechsel des Standortes, beispielsweise direkt nach dem Kauf
  • Zu wenig oder zu viel Sonnenlicht, hierbei fallen die Blätter häufig nur auf einer Seite ab
  • Zu häufiges oder zu seltenes Gießen
  • Zu niedrige oder zu hohe Temperaturen
  • Wässern eines kalten Wurzelballens
  • Befall mit Schädlingen oder Krankheiten
  • Fäulnis

Um ein völliges Kahlwerden zu verhindern müssen der Ficus benjamini, der Standort und die Pflege genau unter die Lupe genommen und die Ursachen beseitigt werden. Bei einem Wechsel des Standortes handelt es sich jedoch um eine Ausnahme – hier hilft es, einfach abzuwarten.

Tipp: Bei absehbarem oder bereits eingetretenem Blattverlust, je nach Größe des Topfes, eine Schale oder ein Tuch als Blattfang unter der Birkenfeige platzieren. Das erleichtert die Reinigung.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Birkenfeige Ficus benjamina SpinnmilbenDer Ficus benjamini ist anfällig gegenüber:

  • Blattfall
  • Spinnmilben
  • Schildläusen
  • Thripse
  • Fäulnis

Verhindert werden kann der Befall am einfachsten durch eine ideale Pflege. Wird die Birkenfeige zusätzlich regelmäßig – am besten direkt beim wöchentlichen Gießen – auf Schädlinge und Krankheitsanzeichen kontrolliert, kann größerer Schaden verhindert werden.

Anzeichen für Krankheiten und Schädlinge sind:

  • Blattfall
  • Welke, trockene oder fleckige Blätter
  • Verschmutzungen, Ablagerungen, Weben
  • Fauliger Geruch des Substrats
  • Vermindertes Wachstum 

Als erste Gegenmaßnahme sollten die betroffenen Stellen und, sofern nötig, auch das Substrat entfernt werden. Im Anschluss können handelsübliche Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen oder gegebenenfalls Änderungen in der Pflege erfolgen.

Ist der Ficus benjamini giftig?

Die Birkenfeige ist sowohl giftig als auch allergieauslösend. In Haushalten mit Kindern und Tieren sollte sie daher vorsichtig und natürlich außerhalb der Reichweite platziert werden. Zudem ist es ratsam, beim Verschneiden der Blätter Handschuhe zu tragen und dabei entstehende Reste, sowie abfallende Blätter sofort zu beseitigen.

Kontakt zu austretendem Pflanzensaft sollte dringend vermieden werden. Trotz aller Vorsicht und Aufmerksamkeit können Blätter unbemerkt abfallen. Eine sinnvolle Schutzmaßnahme hiergegen ist eine dekorative Schale unter dem Übertopf. Ist diese groß genug, kann sie Blätter verlässlich auffallen. Steht die Birkenfeige dazu noch so hoch, das sie weder von Kindern noch Tieren erreicht werden kann, ist einem versehentlichen Kontakt vorgebeugt.

Fazit
Der Ficus benjamini ist eine sortenreiche Zimmerpflanze, die auch im Kübel eine gute Figur machen kann. Dazu erfordert sie nur einen geringen Pflegeaufwand, ist langlebig und wächst sehr schnell. Da selbst die Vermehrung einfach gelingt, ist die Birkenfeige sogar für Pflanzenneulinge bestens geeignet. Vorsicht ist allerdings bei empfindlichen Menschen, Kindern und Tieren geboten – denn die Ficus-Arten sind giftig und können Allergien auslösen.