Zimmerpflanzen Beliebte Zimmerpflanzen

Grünlilie – Pflege & Vermehrung

Grünlilie - Chlorophytum comosum

Ihre üppigen und frisch grünen Blätter sprechen den Betrachter sofort an. Bei ihrem Anblick sollte man gar nicht vermuten, dass ihre Heimat Südafrika ist. Die Grünlilie gehört in die Familie der Liliengewächse und trägt den botanischen Namen Chlorophytum comosum. Durch ihre Heimat Afrika ist sie aber nicht nur besonders exotisch, sondern auch bescheiden im Wasserbedarf. Umgangssprachlich hat sie viele Namen, die auch mit ihrem schnellen Wachstum in Verbindung stehen. So wird sie zum Beispiel flinker Heinrich genannt, weil sie so schnell wächst und Kindel ausbildet.

Der richtige Standort sorgt für lange Freude

Die Grünlilie ist grundsätzlich eine sehr dankbare Zimmerpflanze. Sie ist anspruchslos und benötigt nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Trotzdem entfaltet sie ihre ganze Pracht und dankt gute Pflege mit besonders schönem Aussehen und vielen neuen Ablegern. In ihrer afrikanischen Heimat ist sie daran gewöhnt, nicht viel Wasser zu bekommen. Würde sie in unseren Wohnungen zu viel gegossen, wäre das eher schädlich, über einen kurzen Urlaub kann sie deshalb gut für sich selbst sorgen. Weil sie so anspruchslos ist, steht sie auch in vielen Büros oder Verkaufsräumen. Dort prägt sie das Raumbild mit ihrem frischen Aussehen und verschmerzt auch ein langes Wochenende ohne Wasser.

Standort

Als Grünpflanze möchte sie nicht direkt in der heißen Sonne stehen, aber ein schönes leicht sonniges Plätzchen liebt sie besonders. Durch die direkte Sonneneinstrahlung bleiben ihre frisch-grünen Blätter so, wie sie sein sollen. Nur direkt hinter der Fensterscheibe mögen sie die Sonne nicht, hier können sie schnell verbrennen. Ihre Blätter werden dann ganz hell und fast farblos. Ein heller Platz ohne starke Sonnenbestrahlung gefällt der Grünlilie auch sehr gut, hier wächst und gedeiht sie sehr gut und wird schon bald neue Triebe in Form von Kindeln ausbilden.
Für das ideale Wachstum sollte die Raumtemperatur jedoch nicht weniger als 10° betragen, da die Grünlilie sonst ihr Wachstum einstellt. Auch an die Luftfeuchtigkeit stellt diese Pflanze keine besonderen Ansprüche, ihre Genügsamkeit ist wirklich beachtlich. Sollte die Blumenerde in ihrem Topf einmal ganz ausgetrocknet sein, kann ein Tauch Bad im Wasser sie schnell wieder reaktivieren.

Tipp: Ein Übertopf sieht nicht nur dekorativ aus, er hält auch die Feuchtigkeit besser in der Erde.
Das Wichtigste zum Standort auf einen Blick:

  • Keine direkte Sonnenbestrahlung
  • Mäßig warme Raumtemperatur
  • sparsam gießen

Im Sommer kann die Grünlilie auch ein Plätzchen auf dem Balkon oder im schattigen Garten bekommen. Sie ist sehr anpassungsfähig und kommt mit vielen Temperatur- und Lichtverhältnissen zurecht.
Achtung: Katzen knabbern diese Pflanze gerne an oder spielen mit den herabhängenden Kindeln

Die Grünlilie in vielen Variationen

Grünlilie Chlorophytum comosumEine Grünlilie ist in mehr als 100 verschiedenen Variationen bekannt. Aus dieser Vielfalt heraus haben sich jedoch nur wenige Arten wirklich durchgesetzt, die in deutschen Wohnzimmern und in Büros zu finden sind. Diese drei gehören auf jeden Fall dazu:

  • Chlorophytum comosum ist die bekanntes und am weitesten verbreitete
  • Chlorophytum capense präsentiert sich mit weißem Mittelstreifen
  • Chlorophytum amaniense hat bronzefarbene Blätter

Allen gemeinsam ist der dichte Blattwuchs, der sich rasch immer weiter ausbildet und die Pflanze im Laufe der Jahre bei guter Pflege zu einer stattlichen Zimmerpflanze heranwachsen lässt. Je nach Sorte können die einzelnen Blätter unterschiedlich lang werden. Aus ihrer Mitte heraus wachsen die Blütentriebe an langen Stielen, die zunächst ganz zarte Blättchen und weiße kleine Blüten aufweisen. Aus diesen Blüten entstehen kurze Zeit später die sogenannten Kindel, die dann zu kleinen neuen Pflänzchen weiterwachsen können.

Pflege der Grünlilie

Durch ihren üppigen Wuchs und die ständige Nachbildung von Ablegern wird die Grünlilie sehr gerne als Ampelpflanze verwendet. Ihr gefällt diese Art zu leben sehr gut, kann sie sich in dieser luftigen Haltung sowohl selbst wie auch ihre Kindel frei bewegen und die Blätter schön hängen lassen. Wenn sie so aufgehängt wird, stoßen die Blattspitzen auch nicht auf eine Fensterbank oder auf eine Schrankfläche und werden an den Enden nicht braun. Die herabhängenden kleinen Ableger sorgen für ein üppiges Bild und eine frisch-grüne Farbenpracht, die besonders bei den gestreiften Variationen sehr schön zur Geltung kommt. Diese Kindel können eine Länge bis zu 70 cm erreichen.

Tipp: Zu groß gewordene Pflanzen können ganz einfach geteilt werden.
Kultivierung auf einen Blick:

  • Sehr schöne Ampelpflanze
  • Ableger bilden sich schnell aus
  • Leicht zu teilen und zu vermehren

Die beste Zeit, Pflanzen umzutopfen, ist das Frühjahr, grundsätzlich kann die Grünlilie aber jederzeit umgetopft werden. Ein deutlicher Anhaltspunkt für den richtigen Zeitpunkt sind die dicken fleischigen Wurzeln, die die Blumenerde verdrängen. Manchmal ist sie so stark gewachsen, dass sie sogar den dünnen Kunststofftopf sprengt.
Wird die Pflanze bei umgedrehtem Blumentopf leicht herausgezogen, kann ein prüfender Blick auf die Wurzeln den richtigen Zeitpunkt zum Umtopfen bzw. zum Vermehren feststellen. Dabei sollte sie in ein Gemisch aus Blumenerde und Komposterde gesetzt und aufgezogen werden. Auch das Umpflanzen der Grünlilien-Ableger kann zu jeder Zeit erfolgen, wenn es notwendig erscheint.

Grünlilie Chlorophytum comosumDer neue Blumentopf sollte sauber sein und die richtige Größe haben. Wird ein Tontopf verwendet, wird er das Gießwasser länger speichern, als ein Plastiktopf. Dadurch bleibt die Blumenerde länger feucht, das ist besonders wichtig, wenn die Grünlilie in der Nähe der Heizung steht oder hängt. Auch durch die Sonnenbestrahlung wird etwas mehr Wasser verbraucht, als an einem schattigen Platz. Die in den Topf gefüllte Erde sollte die Pflanze angenehm umschließen, ein Gießrand von einer Daumendicke ist notwendig, damit das Gießwasser nicht überläuft.

Tipp: Der neue Blumentopf sollte ausreichend Platz bieten, damit die Wurzeln Freiraum haben.
Während viele Zimmerpflanzen sehr empfindlich auf Umtopfen reagieren, muss man bei der Grünlilie keine Angst vor Schäden haben. Sie ist robust und nimmt so schnell nichts übel, außer auf Dauer zu viel im Topf stehendes Wasser. Frühling und Sommer sind gleichzeitig auch die Monate, wo die Pflanze ruhig ein bisschen öfter gegossen werden darf. Von März bis August kann sie mit kleinen Portionen Dünger verwöhnt werden, sie dankt es mit noch fleißigerem Wuchs, der reichlichen Ausbildung von Kindeln und einer tollen saftigen Blattfarbe.

Welche Nährstoffe benötigt die Grünlilie?

Zimmerpflanzen benötigen besondere Aufmerksamkeit, was ihre Nährstoffe und die Zufuhr von Wasser angeht. Die Grünlilie zeigt sich auch hierbei wieder einmal von ihrer pflegeleichten Seite. Wenn sie in einer guten Blumenerde wächst, sollte sie hin und wieder mit einem Flüssigdünger verwöhnt werden. Dadurch wird natürlich das Wachstum der Pflanze angeregt, sie bildet neue Blätter aus und kann auch genügend Ableger produzieren.

Gießen

Die Grünlilie ist von ihrer Heimat aus nicht gerade mit Wasser verwöhnt. Deshalb mag sie auch im Blumentopf keine Staunässe, die sogenannten nassen Füße sind ihr zuwider. Trotzdem kann sie regelmäßig mit kleinen Mengen Wasser versorgt werden, am besten genau so viel, dass die Blumenerde immer leicht feucht ist. Die Oberfläche darf dabei aber auch einmal trocken werden. Wegen dieser Eigenschaft ist sie als Pflanze für das Büro oder für einen Verkaufsraum bestens geeignet. Hier gibt es Zeiten, an denen der Mensch nicht anwesend ist oder auch einmal keine Zeit hat, um sich um die Pflanzen zu kümmern. Das nimmt die Grünlilie am wenigsten übel, sobald wieder Wasser zugeführt wird, saugen die dicken Wurzeln es schnell auf und leiten es nach oben an die grünen Blätter weiter.

Krankheiten und Schädlinge

Grünlilie Chlorophytum comosumAuch eine Grünlilie kann sich mit einer Krankheit anstecken. Oft sind es ihre Nachbarn auf der Fensterbank, die sie anstecken, manchmal ist es auch die Blumenerde oder sogar der Blumentopf. Diese Schädlinge könnten zum Beispiel vorkommen:

  • Blattläuse
  • Schmier- und Wollläuse oder die
  • Weiße Fliege

Damit die Grünlilie daran nicht zugrunde geht, muss sie mit den entsprechenden Mitteln bekämpft werden. Den Befall mit Blattläusen erkennt man daran, dass die Pflanze mit einer klebrigen Schicht überzogen ist. Besonders die jungen Blätter und die Triebspitzen werden gerne von ihnen befallen. Hier saugen sie den Pflanzensaft heraus, der süß und verlockend ist. Durch die teilweise Ausscheidung des Pflanzensaftes wird die Grünlilie mit dem sogenannten Honigtau überzogen. Den Befall mit Schmier- und Wollläusen erkennt man daran, dass kleine Gespinste vorwiegend in den kleinen Blattknospen und unter den Blättern der Grünlilie zu finden sind.

Die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung von Blattläusen oder Schmier- und Wollläusen:

  • Isolation der Pflanze von den anderen Pflanzen
  • Einsprühen mit einer schwachen Seifenlauge, oder
  • Mit Brennnesselsud
  • Evtl. mit Chemie in Form eines Stäbchens, das in die Blumenerde gesteckt wird

Vor dem Einsprühen mit Seifenlauge oder Brennnessellauge sollte die Pflanze mit einem schwachen Wasserstrahl abgeduscht werden, um die meisten Schädlinge vorab zu beseitigen. Leider ist diese Maßnahme nicht ausreichend, um alle zu entfernen, deshalb ist die anschließende Behandlung mit einer Lauge oder mit den chemischen Stäbchen trotzdem notwendig.

Biologische Schädlingsbekämpfung: Florfliegen, Marienkäfer oder Schlupfwespen

Braune Blattspitzen sind nicht auf einen Befall mit Schädlingen zurückzuführen, sondern sind ein Zeichen für zu wenig Luftfeuchtigkeit. Die Grünlilie kann durchaus auch einen gelegentlichen Sprühnebel von Wasser vertragen. Dazu einfach kalkfreies Wasser in einen Wassersprüher geben und leicht einnebeln. Wenn die Blätter zu blass werden, deutet dies auf einen Lichtmangel hin, wie er bei einem zu dunklen Standort oder im Winter vorkommen kann. In diesem Fall die Pflanze einfach mehr ans Fenster rücken.

Vermehrung

Grünlilie Chlorophytum comosumDie Vermehrung der Grünlilie ist denkbar einfach, denn die Pflanze bietet sich ja mit ihren Kindeln dafür an. Wenn der Blumentopf groß genug ist, die kleinen Pflanzenkinder sich durch ihr Gewicht nach unten senken und Kontakt mit der Blumenerde bekommen, fassen die kleinen Würzelchen die Erde und nisten sich ein. Wenn die Grünlilie als Ampelpflanze gehalten wird, werden die einzelnen Kindel einfach abgeschnitten. Sie können je nach Größe zunächst in etwas Wasser gestellt werden, damit sie schnell Wurzeln bilden. Hat sie diese bereits angesetzt, kann sie auch gleich in einen Topf mit Erde eingepflanzt werden. Dieser wird an einen warmen Ort gestellt und die kleinen Pflänzchen gedeihen prächtig und wachsen schnell zu einer neuen Mutterpflanze heran.
Durch die Teilung einer Hauptpflanze können auch zwei oder mehr neue Pflanzen gebildet werden, die dann ebenfalls wieder Triebe ausbilden. Die Grünlilie lässt sich beliebig oft vermehren, deshalb wird sie gerne unter Freunden weitergegeben. Das Abnehmen der Kindeln schadet ihr nicht, im Gegenteil. Sie wird dadurch noch angeregt, besser zu wachsen und neuen Nachwuchs auszubilden.

Tipp: Kindel abschneiden und zur Wurzelbildung in ein Glas Wasser stecken, spart den Neukauf.
Die verschiedenen Sorten
Von den mehr als 100 Sorten der Grünlilie sind in unseren Breiten nur wenige bekannt. Die uni grünen Pflanzen sind sehr beliebt, es gibt sie in hellgrün und kräftig grün. Außerdem kommen noch Pflanzen vor, die einen hellen Streifen in der Mitte, oder einen grünen Streifen in der Mitte haben. Auch gelbe Mittelstreifen sind zu finden, die jeweils in einer anderen Grünfarbe für Variation sorgen. Die Kindel dieser verschiedenen Pflanzen in einem Topf zusammen gepflanzt ergeben ein wunderschönes buntes Bild.

Fazit
Die Grünlilie ist wegen ihrer unkomplizierten Behandlung und auch wegen ihrer kostengünstigen Vermehrung sehr beliebt. Natürlich spiel auch die dekorative Erscheinung der Pflanze eine große Rolle. Kein Wunder, dass sie nicht nur in vielen Wohnungen und öffentlichen Gebäuden zu finden sind, sondern vor allem auch bei all den Menschen, die trotz einem kleinen Budget Pflanzen um sich herum haben möchten. Ableger kosten nichts und werden gerne weitergegeben. Bei guter Pflege kann die Pflanze viele Jahre alt und dabei trotzdem immer schöner werden.