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Zyperngras (Zypergras) – Pflege-Anleitung

Zyperngras

Das subtropische Ziergras ist äußerst vielseitig und dekorativ. Ob als Blickfang für den Gartenteich oder als Sichtschutz für die Terrasse – fast überall im heimischen Garten macht das Zyperngras eine grazile Figur. Durch die Schirme aus spitzen Blättern, welche an den langen Stängeln sitzen, haben die Pflanzen auch Spitznamen wie „Schirmpflanze“ und „Wasserpalme“ erhalten.

Der ideale Standort

Die aus Mauritius, Ostafrika und Madagaskar stammenden Sumpfgewächse sind relativ pflegeleicht. Alle Zyperngras-Arten, wovon weltweit über 600 bekannt sind, benötigen einen warmen, sonnigen Standort. Bei Temperaturen zwischen 15 – 30°C gedeihen die exotischen Pflanzen am besten, wobei aber auch die hohe Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle spielt. Um das Wachstum des Zyperngrases nicht zu hemmen, müssen Schattenbeete oder ein zu dunkler Platz auf der heimischen Fensterbank vermieden werden. Zumindest einige Sonnenstunden täglich sollte die Pflanze mit den schilfartigen Blattbüscheln abbekommen.

Cyperus ist überaus vielseitig: Das Ziergras eignet sich als Begrünung für Gartenteiche, als dekorativer Sichtschutz für Balkone oder die Terrasse und auch mit einer sonnigen Fensterbank gibt sich das dekorative Gras zufrieden. Einen absoluten Blickfang bietet es zudem im heimischen Aquarium. Zypergras muss jedoch nicht zwangsläufig im oder am Wasser gepflanzt werden, denn auch ein Tontopf genügt der robusten und pflegeleichten Pflanze. Natürlich nur, wenn der hohe Feuchtigkeitsbedarf durch einen mit Wasser gefüllten Untersetzer gestillt wird.

Zypergras

Windige Standorte stören die nachgiebigen Wasserpalmen in keiner Weise. Lediglich das Pflanzengefäß muss standfest sein – bei Bedarf den Kübelboden von innen mit Steinen beschweren.

Tipp: Bei einer zu trocknen Raumluft bietet sich ein kräftiges, gesundes Zyperngras als natürlicher Luftbefeuchter an. Sofern die Pflanze selbst ausreichend über eigene Wasservorräte verfügt, kann sie bis zu 2 Liter Feuchtigkeit täglich an ihre Umgebung abgeben.

Das richtige Substrat für Zypergras

  • Humusreiche Pflanzenerde genügt dem Zyperngras als Substrat vollkommen.
  • Um die Feuchtigkeit darin länger zu speichern, einen geringen Teil Lehm beimischen.
  • Eine Drainage ist nicht erforderlich – Staunässe ist bei dieser Pflanze sogar erwünscht.
  • Bei einer Kultivierung in einem Wasserbecken ist kein spezielles Substrat vonnöten.
  • Für einen besseren Halt der Wurzeln am Grund des Teiches oder Aquariums hat sich grober Kies bewährt.

Gießen und Düngen

Nasse Füße? Als tropische Wasserpflanze kann es dem Zyperngras gar nicht feucht genug sein. Doch auch einer Kultivierung im Tontopf steht – sofern es ausreichend mit Wasser versorgt wird – nichts im Wege.

  • Wasserpalmen benötigen einen ständig feuchten Wurzelballen
  • Ein mit Wasser gefüllter Übertopf oder Untersetzer versorgt das Pflanzensubstrat permanent mit Feuchtigkeit.
  • Staunässe ist für diese Pflanze unerlässlich und muss deswegen stets vorhanden sein.
  • Die Wasserversorgung muss auch in der kalten Jahreszeit kontinuierlich und ausreichend erfolgen.
  • Nur kalkarmes Wasser verwenden.
Hinweis: Eine gesunde Cyperus mit 1 Meter Wuchshöhe benötigt im Hochsommer ungefähr 4 Liter Wasser täglich.

Beim Thema „Düngen“ sind die Sumpfpflanzen äußerst bescheiden. Aus diesem Grund reicht es aus, wenn bei Kübelpflanzen in der Hauptwachstumszeit etwa alle 4 Wochen eine kleine Gabe von Flüssigdünger erfolgt.

  • Für eine gleichmäßige Verteilung im Pflanzensubstrat den Dünger über das Gießwasser verabreichen.
  • In den kalten Wintermonaten ist eine zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen nicht erforderlich.
  • Spezieller Dünger für Aquarienpflanzen fördern das Wachstum der Pflanze und werden ihr ganzjährig in sparsamer Dosierung verabreicht.
Hinweis: Gelbe Verfärbungen an Blättern und Trieben sind die ersten sichtbaren Anzeichen eines Wassermangels.

Luftfeuchtigkeit

Zusätzlich zu einem stetig feuchten Wurzelballen benötigen die grazilen Ziergräser eine Luftfeuchtigkeit von etwa 60%. Folgende Tipps können zum Wohlbefinden der Pflanze beitragen:

  • In Räumen mit einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit Wasserbehälter für die Verdunstung aufstellen.
  • Bewährt haben sich auch kleine Zimmerbrunnen und Aquarien, welche in direkter Pflanzennähe betrieben werden.
  • In der Freilandkultur die komplette Pflanze regelmäßig mit kalkarmen, warmen Wasser besprühen.
  • Im Winter direkten Kontakt mit der Heizung vermeiden.

Überwintern

Zyperngras Kälte ist ein Umstand, mit welchen die tropischen Pflanzen absolut nichts anzufangen wissen. Bereits Temperaturen unter 10°C können zu Schäden führen, weswegen eine Kultivierung im Freiland nur in den warmen Sommermonaten erfolgen darf. Ende August bis Mitte September müssen die Ziergräser ihren Platz im Freien räumen. Das gilt auch für Zypergras im Beet oder im Gartenteich. Jede noch so sorgsam getroffene Maßnahme, um die kälteempfindlichen Cyperus in der kalten Jahreszeit im Garten zu schützen, schlägt fehl. Für das Winterquartier benötigt die Pflanze einen hellen Raum mit einer Temperatur zwischen 15°C – 18°C.

Im Winterquartier das Ziergras unbedingt vor zu trockener Heizungsluft schützen, auch hier ist eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60% ideal. Dies kann beispielsweise in Form von im Zimmer aufgestellten Wasserbehältern erfolgen oder durch das tägliche besprühen mit einem Wasserzerstäuber. Auch in der kalten Jahreszeit benötigt das Zyperngras ein gut durchnässtes Pflanzensubstrat und einen hellen Standort.

Vermehren

Die Vermehrung aller Cyperus-Sorten kann problemlos auf drei verschiedenen Wegen erfolgen:

Kopfstecklinge
Für diese Art der Vermehrung werden 5 – 25 Zentimeter lange Triebe der Wasserpalme abgeschnitten. Der Begriff „Kopfsteckling“ kommt nicht von ungefähr, denn der Austrieb der feinen Wurzeln erfolgt am Blattkranz der Pflanze. Dafür wird der Trieb wahlweise kopfüber in ein Gefäß mit kalkarmem Wasser gesetzt oder gleich direkt in einen Behälter mit humusreichem Pflanzensubstrat.

Samen
Die Samen der Ziergräser sitzen nur wenige Zentimeter vom Stiel entfernt, am Ende der Blütentriebe, und sind fein wie Staub. Die Aussaat des dekorativen Sumpfgrases erfolgt ganzjährig in herkömmlicher Blumenerde. Das Substrat darf die staubfeinen Samen nur minimal bedecken, nach etwa 10 – 30 Tage zeigen sich die ersten feinen Triebe.

Wurzelteilung
Dies ist die wohl einfachste Form der Vermehrung. Der dichte Wurzelballen der Pflanze wird mit einer Axt vorsichtig in gleich große Teile geteilt und sofort in einem Wasserbecken oder feuchtem Pflanzensubstrat wieder einpflanzt.
Hohe Temperaturen und eine Luftfeuchtigkeit von über 60% beschleunigen die Wurzelbildung und Akklimatisierung des Zyperngrases.

Schneiden

Die schnell wachsende Pflanze ist unter optimalen Pflegebedingungen in der Lage, innerhalb eines Jahres eine Wuchshöhe von bis zu 2,50 Metern zu erreichen. Verständlich also, wenn kurz vor dem Umzug ins Winterquartier bei Zyperngräser dieser Größe ein großzügiger Rückschnitt der Triebe angesagt ist.

  • Zypergras Bei Bedarf kann die Höhe der Zypergräser gestutzt werden – 1 Meter und mehr sind durchaus möglich.
  • Ein Rückschnitt von Zimmerpflanzen muss selten erfolgen.
  • Welke oder braune Triebe mit einer scharfen Schere entfernen.
  • Abgeschnittene Triebe eignen sich für eine Vermehrung des dekorativen Ziergrases.

Speziell gezüchtete Zwerg-Zyperngras-Sorten erreichen lediglich eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern – eine ideale Größe für die Fensterbank.

Pflege- und Verwendungstipps für die Schirmpalme

Zyperngras setzt dekorativ Akzente und für seine erfolgreiche Kultivierung im Garten oder Haus sind nur wenige Kenntnisse erforderlich:

  • Braune Spitzen oder Verfärbungen an den schirmartigen Blättern weisen auf eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit hin. Das Ziergras regelmäßig mit Wasser besprühen und wassergefüllte Behältnisse im Zimmer aufstellen.
  • Auch bereits braune oder abgebrochene Halme eignen sich als Kopfstecklinge
  • Katzen werden fast magisch vom Zyperngras angezogen. Alternativen anbieten oder dem Tier eine eigene Pflanze zur Verfügung stellen.
  • Dekorativ zusammengebunden oder als natürlicher Sichtschutz auf der Terrasse: Das Sumpfgras ist vielseitig verwendbar und mehrjährig.
  • Direkt nach der Blüte im September können die staubfeinen Samen gewonnen werden.

Pflegefehler erkennen und beheben

Wenn die Pflanze nicht wächst:

  • Cyperus Kalkfreies Wasser verwenden – optimal für das Ziergras ist abgestandenes Regenwasser.
  • Einen helleren Standort wählen und die Luftfeuchtigkeit anheben.
  • emperaturen unter 10°C können ebenfalls das Wachstum hemmen – das Zyperngras unverzüglich an einen wärmeren Ort stellen.
  • Die Wurzeln einiger Cyperus-Arten dürfen nicht komplett unter Wasser stehen – den Wasserstand absenken.
  • Verwelkte Halme sofort entfernen. Denn das regt die Pflanze zum neuen Austrieb an.

Braune Blätter und trockene Spitzen:

  • Das Zypergras benötigt viel Feuchtigkeit und reagiert auf trockene Umgebungsluft und Substrat mit Verfärbungen.
  • Umgehend die Luftfeuchtigkeit anheben – die Pflanze mit einem Wasserzerstäuber besprühen.
  • Das Erdreich ausreichend wässern bzw. im Untersetzer Staunässe herbeiführen.
  • Junge Pflanzen erst langsam im Freiland an die UV-Strahlen der Sonne gewöhnen. Die empfindlichen Blätter „verbrennen“ sonst bei direkter Sonneneinstrahlung.

Blätter und Halme nehmen eine gelbliche Verfärbung an:

  • Die Pflanze erhält zu viel Nährstoffe – das Düngen unverzüglich einstellen und das Zyperngras in frisches Substrat einpflanzen.
  • Bei Ziergras in Aqua-Kultur sofort einen kompletten Wasserwechsel durchführen und die Menge von Dünger zukünftig reduzieren.

Krankheiten und Schädlinge

Zyperngräser sind herkömmlichen Pilzkrankheiten gegenüber äußerst resistent eingestellt. Viel häufiger dagegen sind schadhafte Insekten an den grazilen Sumpfgräsern anzutreffen.

Spinnmilben
SpinnmilbenFast erweckt es den Anschein, als würde keine Pflanze vor diesen Schädlingen sicher sein. Die kleinen Insekten mit den 8 Beinen sitzen bevorzugt an der Unterseite der Blätter, um deren wertvollen Zellsaft zu saugen. Im Falle der Zypergräser sind die nur wenige Millimeter großen Schädlinge jedoch auch auf den Halmen und Blattachsen anzutreffen. Die ersten Hinweise auf einen Befall mit Spinnmilben sind Verfärbungen der Blätter und das Vertrocknen von deren Spitzen. Die feinen Netze der Spinnmilben werden mit einem Wasserzerstäuber deutlich sichtbar. Unverzüglich sind Behandlungsmaßnahmen gegen die Insekten erforderlich, da sie nicht nur die Wirtspflanze schädigen, sondern auch auf Nachbarpflanzen übersiedeln können. Spezielle Insektizide haben sich ebenso bewährt wie natürliche Fressfeinde. Bei einer geringen Population von Spinnmilben genügt auch das zeitweilige Abduschen des Zyperngrases mit Seifenlauge oder einem Sud aus Brennnesseln.

Thripse
Auch als Blasenfüße oder Fransenflügler bekannt. Diese oft flügellosen Insekten verbringen den kompletten Lebenszyklus an ihren Wirtspflanzen und ernähren sich von ihr. Von Thripsen infizierte Zyperngräser weisen die gleichen Symptome wie ein Befall von Spinnmilben auf, jedoch fehlen hier deren feine Gespinste. Die Pflanze muss isoliert und mit Seifenlauge abgespritzt werden. Die Verwendung von chemischen Mitteln ist umstritten, denn einige Arten der Fransenflügler entwickeln eine Resistenz dagegen.

Tipp: Hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme beugen dem Befall von Thripsen und Spinnmilben vor.

Trauermücken
Durch die gewollte Staunässe sind häufig Trauermücken auf den Wasserpalmen anzutreffen. Die wie kleine Obstfliegen aussehenden schwarzen Insekten legen ihre Eier im feuchten Pflanzensubstrat ab. Die Larven der Trauermücken selbst sind es, welche die zarten Wurzeln der Wirtspflanze als ihre Nahrungsquelle ansehen und besonders junge Pflanzen dadurch erheblichen Schaden zufügen können. Zur Bekämpfung haben sich „Gelbtafeln“ bewährt, welche durch ihre Farbe die Mücken anlocken, welche auf der klebrigen Oberfläche haften bleiben. Zudem verhindert eine etwa 2 Zentimeter dicke Schicht aus Quarzsand auf der Erdoberfläche die Eiablage der Trauermücken.

Fazit
Zypergras besticht durch seine dekorative Form und kann in herkömmlicher Pflanzenerde und in einem Wasserbecken gleichermaßen kultiviert werden. Aufgrund des hohen Wasserbedarfs ist das tropische Sumpfgras nur bedingt als pflegeleicht zu bezeichnen. Werden die Bedürfnisse der Wasserpalme jedoch erfüllt, erfreut sie ihren Besitzer durch ihre enorme Wuchsfreude.