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Zittergras, Briza media – Pflege und Vermehren

Zittergras

Das Zittergras erfreut das Auge Betrachters mit ausladenden, lockeren Rispen, die eine dreieckige Silhouette formen. Mit einer Wuchshöhe bis 40 cm ist das Süßgras überaus flexibel und unterstützt den kreativen Hobbygärtner als apartes Gestaltungselement. Von Mai bis Juni bezaubert das Briza media mit einer Blüte aus herzförmigen Ährchen, die zierlich von den Halmen herabbaumeln. Wer kann als begeisterter Hobbygärtner angesichts dieser sympathischen Ausstrahlung schon widerstehen? Da sich obendrein der Aufwand für die Pflege in kalkulierbaren Grenzen hält, wird der Wunsch rasch aufkeimen, das Zittergras zu vermehren. Wie gut, dass sich das Ziergras gleichfalls in diesem Punkt so unkompliziert zeigt.

Standort

Als typisches Mitglied der Pflanzenfamilie der Süßgräser (Poaceae), liebt das einheimische Zittergras die Sonne und scheut das Wasser. Daher zählt das zierliche Briza media zwar zu den beliebtesten Teichbepflanzungen im Hobbygarten; befindet sich hingegen dort stets im Hintergrund, wo die Erde trockener ist.

  • Sonnige bis halbschattige Lage.
  • Trockene, durchlässige Erde ohne Staunässe.
  • Schwach saurer pH-Wert zwischen 5 und 7.

Da das Gewöhnliche Zittergras nur kurze, unterirdische Rhizome bildet, ist es konkurrenzschwach und benötigt einen entsprechenden Abstand zu seinen Pflanznachbarn, wenn es sich prächtig entwickeln soll. Daher ist es häufig im Heidegarten anzutreffen, auf Dachgärten und Mauerkronen.

Tipp: Damit das Briza media wie gewünscht gedeiht, ist es ratsam, am gewählten Standort einen pH-Wert Bodentest durchzuführen. Günstige Sets sind in Baumärkten und Gartencentern für ca. 5 Euro erhältlich und kinderleicht in der Anwendung.

Gießen und Düngen

Wie die Anforderungen an den Standort bereits andeuten, mag das Zittergras Nässe nicht sonderlich gut leiden und bevorzugt zudem einen mageren Boden.

  • Lediglich bei längerer Trockenheit gießen.
  • Im Kübel bedarf das Zittergras regelmäßig einer Dosis Wasser.
  • Dünger erhält das Briza media keinen.

Das war’s auch schon in punkto Gießen und Düngen, sodass in den hiesigen Regionen das durchschnittliche Regenaufkommen ausreichen dürfte für die Wasserversorgung des Zittergrases.

Schneiden

Das Mittlere Zittergras, Briza media, ist als einziges Mitglied der Gattung der Zittergräser (Briza) winterhart. Bei den Arten Kleines und Großes Zittergras handelt es sich um einjährige Gräser, bei denen das Thema Schneiden keine Rolle spielt. Die einheimische Art erhält hingegen alljährlich einen Rückschnitt, der im zeitigen Frühjahr erfolgt. Im Herbst und Winter schützt das Süßgras sich durch seine immergrünen Halme und die verwelkten Blütenstände selbst vor Frost und Schnee. Folglich wäre ein Schnitt zu diesem Zeitpunkt eher kontraproduktiv. Darüber hinaus dekoriert das Zittergras den Winter hindurch den ansonsten recht verwaisten Garten, besonders dann, wenn die Wintersonne durch die gefrorenen Halme blinzelt.

  • Briza media Die beste Zeit für den Schnitt ist das Frühjahr, wenn es nicht friert.
  • Der neue Austrieb darf noch nicht zu sehen sein.
  • Vorsichtshalber wird der Horst auf kleine Tiere im Winterschlaf untersucht.
  • Das Gras wird büschelweise gepackt und bodennah abgeschnitten.

Angesichts der zunehmend milderen Winter, ist der richtige Zeitpunkt unversehens verpasst, das Zittergras zu schneiden. In den frischen Austrieb darf keinesfalls geschnitten werden. In diesem Fall beschränkt sich der erfahrene Hobbygärtner darauf, die äußeren, vertrockneten Halme zu entfernen, bzw. nur bis knapp über den jungen Trieben zu schneiden.

Hinweis: Es spricht nichts dagegen, die verwelkten Blütenstände einzeln herauszuschneiden, wenn sie der Optik des Zittergrases schaden.

Vermehren

So unaufdringlich, wie in der Pflege, präsentiert sich das Zittergras desgleichen, wenn der Gartenfreund eine Vermehrung anstrebt.

Aussaat

  • Zittergras Im Frühjahr eine Saatschale oder Anzuchttöpfe mit nährstoffarmer Erde füllen.
  • Ein Torf-Sand-Gemisch mit der Zugabe von Perlite ist ideal.
  • Darauf die Samen ausstreuen und dünn mit dem Substrat bedecken.
  • Am hellen, warmen Platz in den nächsten 14 Tagen nur leicht feucht halten.

Die Keimquote steigert sich, wenn die Samen unter Glas oder unter einer übergestülpten Plastiktüte die Zeit bei 20° bis 25° Celsius verbringen. Wird es im Aussaatgefäß zu eng, ist die Zeit reif, die jungen Pflänzchen in eigene Töpfe zu vereinzelt, die sie dann durchwurzeln. Ab Mitte Mai sind die Briza media dann kräftig genug, um im Freien ausgepflanzt zu werden.

Direktaussaat

Alternativ erfolgt die Aussaat direkt am vorgesehenen Standort ab Ende März. Allerdings berichten zahlreiche Gartenfreunde von hohen Ausfallquoten aufgrund von Nässe, Bodenfrost und Schädlingen. Daher ist eine Vorkultur durch Aussaat im Haus oder im Treibhaus zu empfehlen.

Teilung

Briza media Wer bereits stolzer Besitzer eines Horstes des Briza media ist, hat die Möglichkeit, das Schmuckgras durch Teilung zu vermehren. Hierzu wird im Frühjahr die Mutterpflanze ausgegraben und mit dem Spaten bzw. einem scharfen Messer in mehrere Stücke zerschnitten. Wichtig zu beachten ist, dass jedes Teilstück über 2 bis 3 Knoten verfügt. Diese können dann am neuen Standort sogleich eingepflanzt werden.
Durch die Teilung erfährt das Zittergras gleichzeitig eine Verjüngung, was die Vitalität und Lebensdauer der Pflanze erhöht.

Pflanzen im Beet

Das eigenhändig vermehrte oder fertig gekaufte Zittergras wird idealerweise im Frühjahr, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, im Beet gepflanzt. Da es sehr empfindlich auf Nässe reagiert, sollte das Briza media auf einem kleinen Hügel eingesetzt werden, damit Regen- oder Gießwasser zügiger abfließen kann.

  • Am vorgesehenen Standort Unkraut jäten sowie Steine und Wurzeln beseitigen.
  • Den Boden anschließend mit einer Harke tiefgründig auflockern.
  • Einen kleinen Hügel aufschütten, in dem der Wurzelballen eingesetzt wird.
  • Im letzten Schritt wird das junge Zittergras angegossen.

Wichtig zu beachten ist, dass das Briza media nicht tiefer eingepflanzt wird, als es im Anzuchttopf stand. Darüber hinaus benötigt das konkurrenzschwache Zittergras genügend Abstand zu den Pflanznachbarn, damit es nicht überwuchert wird.

Pflanzen im Kübel

Dank der dekorativen, purpurfarbenen Ähren während der Blüte, in Verbindung mit dem eleganten Habitus, wird das Zittergras gerne im Kübel kultiviert. Auf dem Balkon oder der Terrasse trägt das Ziergras während des ganzen Jahres zu einem ästhetischen, harmonischen Erscheinungsbild bei.

  • Einzig Pflanzgefäße verwenden, die über einen Wasserablauf im Boden verfügen.
  • Darüber eine Drainage anlegen aus groben Materialien, wie Kies oder Bims.
  • Als Substrat eignet sich Einheitserde mit etwas Perlite dazu.
  • Das Zittergras einpflanzen und gut bemessen angießen.

Geübte Hobbygärtner lassen stets einen Gießrand frei, damit später nichts überschwappt.

Tipp: Wird über der Drainage ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies ausgebreitet, verstopft das Substrat die Steinchen nicht so schnell und überschüssiges Gießwasser kann zügig ablaufen.

Ideal für Trockensträuße

Die aparten Blütenstände sind ausgezeichnet geeignet, um getrocknet und in Sträußen oder Gestecken verwendet zu werden. Sobald im Juni die reizenden Ähren voll entwickelt sind, sollten sie an einem trocknen Tag geerntet werden. Um einem Pilzbefall vorzubeugen, wird vorzugsweise noch am gleichen Tag der Trockenvorgang eingeleitet.

Lufttrocknen

  • Die Halme mit einem breiten Band oder Gummi zusammenbinden.
  • Das Bindematerial nicht zu fest ziehen, damit es nicht in die Gräser einschneidet.
  • An einem nicht zu hellen, trockenen Ort kopfüber aufhängen.

Während das Zittergras trocknet, könnte sich aufgrund des Wasserverlustes, die Schnur lockern. Folglich wird ab und zu kontrolliert, ob die Bindung noch hält.

Idee: Von Natur aus präsentieren sich die Blütenstände des Briza media in einem dezenten Purpur. Wer etwas Abwechslung in der Farbgestaltung erzielen möchte, färbt sie einfach mit Lebensmittelfarben und trocknet sie dann auf einem Stück Zeitungspapier.

Konservieren

Dienen die getrockneten Zittergras-Blütenstände einem besonderen Anlass, ist es möglich, sie mithilfe von Glyzerin zu konservieren.

  • Wasser und Glyzerin im Verhältnis 2: 1 mischen
  • Zittergras-Halme in das Gemisch stellen, bis die Flüssigkeit verschwunden ist

Im Verlauf dieses Vorgangs verdunstet das Wasser, während die Halme das Glyzerin aufnehmen. Im Ergebnis sind sie dann biegsam und schimmern sanft. Es dauert allerdings mindestens 4 Wochen, bis die Konservierung abgeschlossen ist.

Fazit
In freier Natur ist es leider selten anzutreffen. Diesen Umstand gleichen ideenreiche Hobbygärtner aus, indem sie das filigrane Zittergras in die Gestaltung ihres Gartens einbeziehen. Bereits ab Mai erscheinen die herzförmigen Ähren in sanftem Purpur und wiegen sich mit dem immer dichter wachsenden Gras im Sommerwind. Dabei verlangen sie dem Gartenfreund keine zeitaufwändige Pflegearbeiten ab, bis auf den Rückschnitt im Frühjahr. Sind die Blütenstände im Herbst verwelkt, übernehmen die immergrünen Horste des Briza media das Sagen und dekorieren Garten, Balkon und Terrasse den ganzen Winter hindurch.