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Wurmfarn, Dryopteris – Pflanzen, Pflege und Vermehren

Wurmfarn

Einen Hauch exotisches Flair bringt der Wurmfarn in den heimischen Garten, der vor allem durch seine filigranen immergünen Blattwedel in jeder Grünanlage auffällt. Von dem Gewächs, das zur Familie der Warmfarne gehört, sind mittlerweile rund 150 verschiedene Arten erhältlich, die vor allem in der nördlichen Hemisphäre Verbreitung finden. In Zentralasien, Europa und Nordamerika wächst die Pflanze wild in Wäldern, an Hängen und auf Freiflächen. An der zentralen Rippe des Wurmfarns, der eine Gesamthöhe von einem Meter erreichen kann, wachsen einfach oder doppelt gefiederte Blätter, die wie Palmwedel wirken. Hobbygärtner schätzen das Gewächs aufgrund seiner Robustheit und pflegerischen Anspruchslosigkeit. Besonders häufig kommt in privaten Grünanlagen die aufrecht stehende Art Dryopteris filix-mas zum Einsatz.

Standort und Boden

Damit sich der Wurmfarn im heimischen Garten wohlfühlt, sollte als Standort ein absonniger oder schattiger Bereich gewählt werden. Je nach Bereich, in den die Pflanze kultiviert wird, bevorzugt die Pflanze Standorte in verschiedenen Lagen:

  • Gehölz: halbschattig bis schattige Lage
  • Gehölzrand: halbschattige bis schattige Lage
  • Freifläche: absonnige bis halbschattige Lage
Hinweis: Der Starre Wurmfarn gedeiht auch in sonnigen Lagen und zwischen Steinen oder Geröll.

Als optimale Standorte eignen sich neben Gehölzgruppen auch schattige Bereiche vor Hauswänden oder vor Mauern sowie begrenzte Areale in Innenhöfen. Darüber hinaus kann man den Wurmfarn hervorragend zur Begrünung von Bereichen im Garten nutzen, in denen eine Kultivierung grundsätzlich schwierig ist („tote Stellen“). In großen Steingärten wirkt die Pflanze besonders dekorativ neben Duftsteinrich, Gauklerblumen oder Sumpfblumen, die einen dekorativen Konstrast zum Wurmfarn bilden. Auch neben hohen Stauden oder Moorbeetpflanzen wirkt das Gewächs sehr dekorativ.

Dryopteris Neben dem idealen Standort sollte man auch auf optimale Bodenbedingungen achten, obgleich sich die Pflanze als recht anspruchslos präsentiert. Besonders gut werden trockene bis frische Böden vertragen; übernässtes Substrat eignet sich für die Kultivierung des Wurmfarn hingegen weniger gut. Darüber hinaus sollte auf eine gute Durchlässigkeit des verwendeten Boden geachtet werden, der einen mittleren Humusanteil aufweisen muss. Herkömmlicher Boden kann zu diesem Zweck zusätzlich mit Rindenkultursubstrat oder Rindenmulch und eigenem natürlichen Kompost versetzt werden. Dabei wird die Erde so tief wie möglich aufgelockert, anschließend etwa 5cm hoch Substrat aufgeschüttet und dieses schließlich untergemischt. Für die erfolgreiche Kultivierung des Wurmfarnes spielt der pH-Wert des Bodens eher eine untergeordnete Rolle; auch schwach saures Substrat wird problemlos vertragen.

Gießen und Düngen

Während der Sommermonate wird die Pflanze mit dem Wasser versorgt, das regelmäßige Regenfälle mit sich bringt. Lediglich in sehr heißen Phasen, an denen anhaltende Trockenheit herrscht, hat sich die zusätzliche Bewässerung des Gewächses als sinnvoll erwiesen. Handelt es sich bei den ausgewählten Standort nicht gerade um den Rand eines Teiches, sollte insbesondere bei sehr hohen Temperaturen im Sommer zusätzlich auf eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Zu diesem Zweck hat sich das Besprühen der Pflanzen mit Wasser bewährt. Am besten geeignet ist Regenwasser, weil sich die meisten Farnarten sich empfindlich gegenüber Kalk verhalten, das in herkömmlichem Wasser in teilweise beträchtlichen Mengen enthalten ist.

Eine Düngung ist allerdings nur selten erforderlich. Extrem karge Böden können mit einem handelsüblichen Langzeitdünger aufgewertet werden. Allerdings ist auf eine sehr schwache Konzentration zu achten; ein zu hoher Salzanteil im Boden kann die optimale Entfaltung des Wurmfarnes beeinträchtigen. Während der Wintermonate ist keine Düngung und keine zusätzliche Versorgung mit Wasser notwendig.

Optimale Pflege des Wurmfarnes

Insgesamt präsentiert sich der Wurmfarn sehr genügsam. Eine besonders hohe Lebenserwartung ist dabei gegeben, wenn das Gewächs stets an einem einmal gewählten Standort belassen und nicht mehr umgepflanzt wird.

Von Zeit zu Zeit hat sich eine Anreicherung des Bodens mit Knochenmehl oder Hornspänen bewährt; diese werden direkt an der Pflanzenstelle in die Erde gegeben und sorgen dafür, dass der Salzgehalt im Boden nicht zu stark ansteigt. Während der Wachstumsphase hat es sich außerdem als sinnvoll erwiesen, das Gießwasser einmal in der Woche mit etwas Milch anzureichern; ein Teelöffel herkömmliche Kuhmilch reicht aus, um ein besseres Wachstum des Wurmfarnes zu gewährleisten.

Zur klassischen Pflege im Frühjahr gehört das Entfernen verdorrter Blätter; diese werden zwischen Februar und März großzügig aus dem Farn herausgeschnitten. Daneben hat sich ein gezielter Rückschnitt bewährt; diese Maßnahme wird am besten vor dem Neuaustrieb durchgeführt. Bei Wintergrünen Arten ist hingegen kein gezielter Rückschnitt notwendig, sondern lediglich das Ausputzen alter und vertrockneter Wedel.

Für die kalte Jahreszeit brauchen keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden. So präsentiert sich die Pflanze absolut winterhart; ein zusätzlicher Schutz vor Frost ist nicht notwendig. Außerdem verträgt das Gewächs auch drastische Temperaturunterschiede, ohne Schäden davonzutragen.

Vermehren durch Teilung

Als beste Zeit, um eine Teilung des Wurmfarnes vorzunehmen, bietet sich das Frühjahr oder aber der Sommer an. Zu diesem Zweck wird das Gewächs aus der Erde ausgegraben und vorsichtig geschüttelt, um die Wurzel von der Erde zu befreien. Anschließend erfolgt die Teilung des Wurzelstockes; für diesen Vorgang wird am besten ein scharfes Messer verwendet.

Wurmfarn Damit der Wurmfarn hinterher optimal anwächst, sollte jedes Teilstück mit einem eigenen Wedel ausgestattet sein. Die Einpflanzung erfolgt am besten direkt nach der Teilung des Gewächses; eine längere Lagerung der Teilstücke ist zu vermeiden. Das Substrat, das beim Ausheben des Pflanzenloches aus der Erde gegraben wird, sollte mit etwas Mulch versetzt werden, um die Durchlässigkeit des Bodens zu erhöhen. Die Teilstücke kann man nun in das Pflanzenloch einsetzen. Anschließend gibt man die mit dem Mulch versetzte Erde wieder in das Pflanzenloch. Dabei sollten die einzelnen Wurmfarne mindestens so tief eingegraben werden wie die Mutterpflanze.

Damit die Pflanzen schneller anwachsen, muss die Erde insbesondere in den ersten Wochen stets gut feucht gehalten werden. Insbesondere bei warmen Temperaturen im Sommer ist jetzt eine ausreichende Bewässerung notwendig.

Vermehrung über Sporen

Eine weitere Möglichkeit zur Vermehrung der Pflanze besteht in der Züchtung von Jungpflanzen aus Sporen. Hierbei sind folgende Aspekte zu beachten:

  • Sporenbildung: an der Unterseite des Blattes
  • Zeitpunkt zum Sammeln der Sporen: von Juli bis September
  • Substrat: Einheitserde (am besten sterilisiert, um Pilzwachstum zu verhindern)
  • Kultivieren: Sporen auf die Erde legen und mit Wasser besprühen

Tipp: Am besten funktioniert die Vermehrung über Sporen, wenn man das Pflanzengefäß zusätzlich mit einer Klarsichthülle abdeckt.

Vermehrung durch Stecklinge

Alternativ bietet sich auch die Vermehrung der Gewächse über Kopfstecklinge an. Diese kann man vom Farnwedel abtrennen, am besten etwa 4 cm hinter einem Vegetationspunkt. Der abgeschnittene Kopfsteckling wird anschließend in einem Blumentopf angezüchtet. Es reicht aus, das abgetrennte Pflanzenteil auf die leicht angefeuchtete Erde zu legen, ohne den Steckling in das Substrat zu drücken. Die Fixierung erfolgt mit Hilfe einer Spange aus Kunststoff oder Draht.

Damit sich aus dem Steckling ein Wurmfarngewächs entwickeln kann, muss man optimale Bedingungen für die Kultivierung schaffen. Zu diesem Zweck stülpt man über den Blumentopf eine Haube aus flexiblem Kunststoff, zum Beispiel eine Plastiktüte, und verbringt die Konstruktion an einen warmen und schattigen Ort. Die Bewurzelung selbst nimmt in der Regel eine Zeit von drei bis fünf Wochen in Anspruch. Während dieser Zeit sollte man die Entwicklung des Stecklings stets sorgfältig beobachten.

Ist ein erster Austrieb zu erkennen, wird die Haube täglich ein kleines Stück weiter vom Blumentopf abgezogen, bis die angehende Pflanze schließlich vollständig offen liegt. Auf diese Weise kann sich der junge Wurmfarn optimal an die Umgebung gewöhnen. Hat die Pflanze schließlich an Größe zugenommen, kann diese ins Freiland gesetzt werden.

Pflanzen

Bei der Bepflanzung von Freiflächen oder schattigen Bereichen im Garten mit Wurmfarn sollte man unterschiedliche Aspekte beachten:

  • Dryopteris beste Pflanzzeit: Frühjahr oder im Herbst
  • Pflanztiefe: nur die Rosette darf noch etwas aus dem Boden heraus schauen
  • Pflege: ausreichende Bewässerung, bis die Pflanze gut angewachsen ist

Der Wurmfarn kann sowohl in Einzelstellung als auch innerhalb einer Gruppe gepflanzt werden. Dann sollten am besten Tuffs von drei bis fünf Exemplaren gebildet werden. Die optimale Dichte der Bepflanzung mit Wurmfarn besteht in zwei bis maximal vier einzelnen Pflanzen pro Quadratmeter; dann entfaltet das Gewächs auch die besten dekorativen Effekte.

Krankheiten und Schädlinge

Der Wurmfarn ist kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Allerdings ist der Befall von Wegschnecken möglich, besonders, wenn sich diese ohnehin in der Grünanlage aufhalten. Als charakteristische Symptome äußern sich Fraßschäden an Blättern, glänzende Schleimspuren oder aber graugrüne Kothaufen. Als geeignete Gegenmaßnahmen bieten sich künstliche Unterschlupfmöglichkeiten für Schnecken an, die man an den gefährdeten Bereichen aufstellt. Die Tiere ziehen sich unter den angebotenen Brettern, flachen Steinen oder Dachziegeln zurück und man kann sie dann morgens und abends absammeln. Am besten werden die Schnecken anschließend ins freie Feld verbracht. Als vorbeugende Maßnahme eignet sich die gezielte Förderung von Nützlingen, zum Beispiel Igel, Kröten und Vögel.

Verwendung in der Volksmedizin und Giftigkeit

Wie der Name bereits vermuten lässt, wurde der Wurmfarn in der Volksmedizin als klassisches Mittel gegen Würmer verwendet. Dabei kam es jedoch mitunter zu Vergiftungen; so enthält die Pflanze verschiedene Inhaltsstoffe, die ein Giftpotential aufweisen; hierzu zählen vor allem Aspidine, Filicin und das Enzym Thiaminase. Liegt eine Vergiftung vor – zum Beispiel nach Verschlucken der Pflanze – können Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Herzschwäche auftreten. Nicht nur kleinere Kinder sollten deshalb von dem Gewächs ferngehalten werden; auch bestimmte Tiere reagieren beim Verzehr von Wurmfarn mit Vergiftungserscheinungen, zu denen vor allem blutiger Durchfall, Krämpfe oder Nierenschäden gehören. Besonders betroffen sind Rinder, Pferde, Schafe und Nager.