Gartengestaltung Rasen

Rollrasen – Vorbereitung, Verlegen und Pflege

Rollrasen

Innerhalb weniger Stunden einen gutaussehenden durchgängigen Rasen im Garten zu haben, davon träumen viele Hobbygärtner. Will man einen neuen Rasen anlegen, dauert das meist eine ganze Zeit, bis man eine richtige Rasenfläche hat. Mit Rollrasen geht das deutlich schneller. Zwar muss hierfür auch der Untergrund aufbereitet werden, aber es geht recht einafch. Rollrasen hat nicht nur Vorteile. Die Schnelligkeit, einen Rasen im Garten zu haben, ist die eine Sache. Man darf aber nicht vergessen, dass Rollrasen deutlich teurer ist als Saatgut. Außerdem muss jede Menge Wasser aufgewendet werden, damit der Rasen auch anwächst. Auch das kostet. Wir haben einmal die Vor- und Nachteile von Rollrasen zusammengefasst.


Vorteile von Rollrasen

Der entscheidendste Vorteil ist natürlich, wie schnell der Rasen verlegt ist. Ist der Untergrund gut vorbereitet, müssen die Rollen nur in die richtige Position gebracht werden. Anschließend rollt man sie aus, passt die Enden aneinander und legt so das gesamte Areal aus.

  • Rollrasen verlegen Rollrasen ist schnellstens fertig verlegt.
  • Man kann fast ganzjährig auslegen, obwohl der Winter nicht ideal ist.
  • Rollrasen kann schon nach dem Verlegen betreten werden. Allerdings dauert es einige Wochen, bis man ihn voll beanspruchen kann.
  • Rollrasen ist so dicht, dass selbst Unkrautsamen ihre liebe Not haben, darin Fuß zu fassen. Unkraut von unten kommt kaum durch, so engmaschig ist das Wurzelgeflecht.

Nachteile von Rollrasen

Der entscheidende Nachteil von Rollrasen ist sein Preis. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Interessierte für den langsamen Prozess des Aussäens. Der Preis ist um ein vielfaches höher. Wer also rechnen muss, gerade nach dem Bau eines Hauses, dem wird Rollrasen zu teuer sein.

  • Auch die Bodenvorbereitung ist aufwändiger, als wenn Rasen normal ausgesät wird.
  • Meist wird der Untergrund mit Nährstoffen aufbereitet.
  • Bei einigen Anbietern zahlt man alles extra, den Rollrasen selbst, die Vorbereitung (wenn von der gleichen Firma übernommen), den Transport und das Auslegen, wenn man es nicht selbst macht. Da kommt allerhand zusammen. Besser ist, man orientiert sich am Komplettpreis.
  • Rollrasen ist nicht günstig für schattige Flächen. Dort kommt es häufig zu Vermoosung.
  • Auch für ständig feuchte Bereiche ist dieser Rasen nicht ideal. Da muss der Boden verbessert werden!

Vorbereitung

Will man Rollrasen verlegen, muss der Untergrund entsprechend vorbereitet werden. Das ist in den meisten Fällen nicht schwer. Man kann dies sicher selbst erledigen und dadurch auch Geld sparen.

  • Unebenheiten müssen beseitigt werden!
  • Ebenso sollte Unkraut entfernt und Steine herausgelesen werden!
  • Günstig ist, den Boden aufzulockern. Ideal dazu ist eine Bodenfräse. So ein Gerät kann man sich ausleihen.
  • Ist der Untergrund nicht ideal für Rollrasen, muss er aufbereitet werden!
  • Sandiger Boden muss angereichert werden! Geeignet ist Mutterboden, aber auch Humus leistet gute Dienste.
  • Schwere oder sehr lehmige Böden müssen gelockert werden! Gut geeignet ist die Beimsichung von Sand.
  • Rasenwalze Die gesamte aufbereitete Fläche ist mit einer Rasenwalze zu ebnen! So lässt sich der Rasen besonders gut abrollen und passend aneinander fügen. Auch dieses Gerät kann ausgeliehen werden.
  • Viele Firmen, welche Rolltrasen anbieten, empfehlen eine Starterdüngung auszubringen. In der Regel kann der Dünger von dieser Firma geliefert werden.
  • Am Ende empfiehlt es sich, die Erdoberfläche mit einer Harke leicht aufzuziehen. So kann der ausgelegte Rasen besser bewurzeln.

Die Verlegung

Ist der Untergrund vorbereitet, kann der gelieferte Rollrasen ausgelegt werden. Die Verlegung ist nicht schwer, das kann man selbst übernehmen. Wichtig ist, dass exakt Stoß an Stoß gearbeitet wird. Zwischen den Bahnen sollten keine Lücken klaffen!

  • Man sucht sich die längste gerade Kante aus und fängt dort an!
  • Man verlegt den Rasensoden Stoß an Stoß im Verbund.
  • Überlappungen kann man einfach mit einem großen Messer abschneiden.
  • Der Rasen kann beliebig zurechtgeschnitten werden, besonders, wenn es um Kurven oder Ecken geht.
  • Ist der Rasen ausgelegt, muss unbedigt gewalzt werden. Die gesamte Fläche wird mit einer Rasenwalze gewalzt. Nur so können die Wurzeln einen guten Kontakt mit dem Untergrund herstellen. Die Walze kann widerum ausgeliehen werden.
  • Wichtig ist auch die Bewässerung, die gleich im Anschluss an die Verlegung durchgeführt werden sollte. Pro m² sollten etwa 20 Liter Wasser gerechnet werden.

Die Pflege des verlegten Rollrasens

Bis der Rollrasen richtig angewachsen ist, benötigt er viel Wasser. Er sollte eigentlich ständig recht feucht gehalten werden. Das kann allerdings zur Folge haben, dass sich Hutpilze ansiedeln. In den allermeisten Fällen verschwinden die, sobald wieder normal gewässert wird.

  • Rollrasen Der Rasen kann betreten werden, sollte es aber nicht unbedingt. Eine einzelne Person, die über ihn läuft, kann er verschmerzen, einen Kindergeburtstag nicht.
  • Am besten man behandelt den frischen Rasen mit Bedacht und schont ihn erst mal einige Zeit.
  • 7 bis 10 Tage täglich reichlich wässern. Dann müsste der Rasen bereits angewachsen sein.
  • Bereits nach 14 Tagen erfolgt in der Regel der erste Rasenschnitt.
  • Nach 4 bis 6 Wochen ist der Rollrasen voll belastbar. Er wird jetzt so gepflegt, wie jeder andere Rasen auch.

Der erste Rasenschnitt

Ist der Rasen fest mit dem Untergrund verbunden, kann gemäht werden. Meist ist das schon nach zwei Wochen der Fall. Wichtig ist dass die Schneidemesser des Rasenmähers sehr scharf sind. Damit wird ausgeschlossen, dass stumpfe Klingen noch nicht richtig fest gewachsene Grassoden herausreißen.

  • Die Schnitthöhe bei Rollrasen liegt zwischen 3,5 und 4,5 cm.
  • Der erste Schnitt sollte erfolgen, wenn die Anwuchshöhe von 8 cm erreicht ist.
  • Man schneidet nicht mehr als 1/3 weg, sonst besteht die Gefahr der Ausdünnung!
  • Rollrasen sollte mindestens einmal wöchentlich gemäht werden!

Die Pflege von angewachsenem Rollrasen

Rollrasen, der richtig angewachsen ist, unterscheidet sich in der Pflege kaum von normal ausgesätem Rasen. In der Wachstumsperiode von März bis Oktober wird einmal wöchentlich gemäht. Schneidet man zu kurz, kann es zu Verbrennungen des Rasens kommen. Manchmal ist der erste Schnitt schon im März fällig. Der letzte Schnitt erfolgt meist Ende Oktober, manchmal etwas später.

  • Wichtig ist, dass nichts für längere Zeit auf dem Rasen liegen bleibt.
  • Ideal sind drei Düngergaben im Jahr.
  • Im Frühjahr – stickstoff-, magnesium- und eisenhaltig, zwischen März und Mitte April
  • Anfang Sommer – Mitte Mai bis Mitte Juni, kaliumbetonte Düngung oder
  • Im Juli – Stickstoffbasierten Langzeitdünger
  • Kaliumdünger Rasenpflege Die letzte Düngung ist eine kaliumbetonte Düngung, welche dem Rasen hilft, unbeschadet durch den Winter zu kommen. Ende August/Anfang September
  • Bei Trockenheit wird der Rasen ein- bis zweimal gewässert!
  • Um die Verdunstung gering zu halten, bewässert man am besten morgens oder abends.
  • Beim Wässern nicht sparen! Rasen verdunstet im Sommer täglich etwa 20 Liter Wasser pro m².
  • Man wässert, wenn sich beim Betreten die Rasenblätter nicht mehr aufrichten. Ideal sind dann 10 bis 20 Liter pro m².
  • Bei normalem Wasserdruck heißt das, den Rasensprenger etwa 1,5 Stunden laufen lassen.
  • 1 bis 2 Wässerungen pro Woche sind ausreichend.
  • Falsch ist, den Rasen jeden Abend und dafür aber nicht so viel zu beregnen. Die Wurzeln wachsen so nicht in den Untergrund hinein und reagieren sehr empfindlich auf Trockenheit.
  • Im Frühjahr (April) wird vertikutiert, um eine Filz- und Moosbildung zu verhindern. Manchmal macht es Sinn, im Herbst noch einmal zu vertikutieren, obwohl das den Rasen schwächt. Man darf nicht zu spät loslegen!

Rollrasen kaufen

Rollrasenhändler gibt es in fast allen Bundesländern. In der „Gelben Seiten“ und im Internet erfährt man, wo in der Nähe der nächste Händler zu finden ist. Da es nicht nur seriöse Anbieter gibt, ist man gut beraten, sich nach Empfehlungen zu erkundigen.

Kosten

Rollrasen ist deutlich teurer, als wenn man den Rasen normal aussät. Der Vorteil ist, gleich eine satt grüne Wiese ums Haus herum zu haben. Es gibt unterschiedliche Rasensamen, die für Rollrasen zum Einsatz kommen. Die Preise richten sich nach diesen Sorten.

  • Rasen Normaler Familienrasen, mit großer Dichte und ausgesprochen strapazierfähig, kostet ab 2,50 Euro pro m².
  • Premium-Rasen, mit ähnlichen Eigenschaften, aber extrem pflegeleicht ist etwas teurer und kostet ab 3 Euro pro m².
  • Sportrasen, regenerativ und belastbar, schnellwachsend liegt preislich noch etwas höher, bei etwa 4 Euro pro m².

Diese Preise gelten allerdings nur für Selbstabholer. Wer sich den Rasen anliefern lässt, muss dafür noch einmal extra in die Tasche greifen. Die Preise richten sich nach der Menge, aber hauptsächlich nach der Entfernung vom Hersteller bis zu Ihrem Garten. Man muss in etwa mit 1 Euro pro m² rechnen. Auch Anwachsdünger kostet noch einmal extra, etwa 0, 25 Euro pro m². Teuer ist die Bodenvorbereitung, wenn diese von einem Fachmann durchgeführt wird. Hier ist mit etwa 5 Euro pro m² zu rechnen. Das ist der Grund, warum man dies besser selber macht. Die Verlegung selber schlägt mit 5 bis 7 Euro pro m² zu Buche. Auch da kann man durch Eigeninitiative viel Geld sparen.

Beispielrechnung

Diese Rechnung bezieht sich auf eine Fläche 100 m² zu 3 Euro pro m².

300 € für Rasen bei 3 € pro m²
20 € für Dünger
500 € für Bodenvorbereitung
100 € für Lieferkosten
500 € für Verlegung bei 5 Eur pro m²
_______________________________
1420 € gesamt oder 14,20 Euro pro m².

Tipps

  1. Rollrasen verlegen Bevor man sich für einen Kauf entscheidet, muss man sich richtig schlau machen. Ist der Boden geeignet? Wie viel Schatten gibt es auf der gewünschten Fläche? Welchen Ruf hat die Lieferfirma? Gibt es Erfahrungswerte anderer Nutzer, auf die man zurückgreifen kann? Ist die Firma seriös? Die Preise sollten verglichen werden, natürlich die Komplettpreise! Günstig ist, Referenzobjekte zu besichtigen!
  2. Wie man an der Beispielrechnung erkennen kann, lohnt sich die Mühe, viel selbst zu erledigen. Der Rasen ist gar nicht das Entscheidende. Die Kosten für das Fachpersonal sind höher, als der Rollrasen selbst.
  3. Den Boden gut 2 Wochen vor der Verlegung des Rollrasens vorbereiten. Dann kann man kurz vor Lieferung noch einmal die Reste des Unkrauts auszupfen.
  4. Rasenschnitt muss bei Rollrasen entfernt werden. Rasenmulch ist nichts für Rollrasen!