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Rasenmäher: welches Motoröl verwenden? | KFZ-Öl erlaubt?

rasenmähen Kosten

Wie jeder Motor, benötigt auch der von einem Rasenmäher mit Verbrennungsmotor Pflege, wenn dieser lange halten soll. Dazu zählen vor allem die Kontrolle sowie das Nachfüllen von Motoröl. Um Motorschäden zu vermeiden, ist es wichtig, das richtige Motoröl für Ihren Rasenmäher zu verwenden. Doch welches ist die ideale Wahl? Folgend gibt es die Antworten.

Motortyp

Der Motortyp entscheidet vorrangig, welches Öl geeignet ist. Unterschieden wird bei Rasenmähern zwischen einen 2- und einem Viertakter. Für beide Varianten werden spezielle Motoröle angeboten, die als 2- und 4-Takter Rasenmäheröl auch gekennzeichnet sind. Wichtig ist dementsprechend vor dem Kauf in Erfahrung zu bringen, welchen Motortyp beim Rasenmäher vorliegt.

2-Takter

Rasenmäher Bei einem 2-Takter Motor verbrennt das Öl zusammen mit dem Benzin. Je nach Modell des Rasenmähers wird das Motoröl zu dem Benzin in den Tank gegeben (Gemischschmierung) oder es ist ein separater Öl-Tank vorhanden, in den es eingefüllt wird. Mittels einer integrierten Pumpe wird es dann bei der Inbetriebnahme in den Benzintank geleitet (Getrenntschmierung). Bei Letzterem übernimmt das Öl gleichzeitig die Motorschmierung. Ein Ölbehälter ist also kein Indiz dafür, dass es sich um einen Viertakter-Motor handelt.

Für die Getrenntschmierung ist ein selbstmischendes Zweitaktöl zu verwenden. Hierbei ist das Mischverhältnis zwischen Rasenmäheröl und Benzin zu berücksichtigen, was von der Tank- sowie Motorgröße abhängig ist. Wie hoch das Mischverhältnis zu sein hat, ist in der Regel in der Betriebs-/Bedienungsanleitung des Rasenmähers nachzulesen. Für das Einfüllen in einen Öltank bei der Gemischschmierung, ist ein herkömmliches Zweitakter-Öl geeignet, das speziell für Rasenmäher/Gartengeräte angeboten wird.

4-Takter

Anders als bei einem 2-Takter Motor, verbrennt das Motoröl bei einem 4-Takt-Motor nicht und grundsätzlich steht ein separater Öltank zur Verfügung. Es zirkuliert von dort und besitzt ausschließlich die Funktion der Schmierung verschiedener Motorbereiche. Da es nicht durch die Benzinleitungen läuft, ist der Anspruch an eine saubere Verbrennung nicht gegeben. Dementsprechend verfügt es über andere Eigenschaften als ein Rasenmäheröl für 2-Takter. Diese ähneln einem KFZ-Öl. Hierbei gibt es Unterschiede, die ein Zweitakter-Öl nicht aufweist.

Ein 4-Takt-Rasenmäher ist ausschließlich mit einem Motorenöl für 4-Takter zu befüllen. Ausgezeichnet sind sie im Gegensatz zu Zweitakter-Motorölen, mit der Klassifizierung SAE. Diese ist wiederum in verschiedene Klassen eingeteilt, welche auf der jeweiligen Viskosität basieren.

SAE-Klassifizierung für 4-Takter-Rasenmäher

SAE steht als Abkürzung für Society of Automotive Engineers. Dieser sind stets zwei Nummernbereiche zugeordnet, welche sich auf die Viskosität (Zähflüssigkeit) und den geeigneten Temperaturbereich beziehen, wie zum Beispiel SAE 10W-30. Die Einstufungen gelten auf internationaler Ebene und beruhen auf Prüfverfahren, in denen die genannten Eigenschaften festgesetzt wurden.

Das „W“ in der SAE-Klassifizierung steht für die Fließeigenschaften, die für die Temperaturen eine große Rolle spielen. Je geringer die Zahl vor dem „W“ ist, desto flüssiger ist das Motoröl. Bei Kälte verfügt es dementsprechend über bessere Fließeigenschaften und kann zügiger nach dem Motorstart die Funktion der Motorschmierung übernehmen. Das minimiert den Motorverschleiß.

Die Ziffer hinter dem „W“ gibt an, welche Belastbarkeit das Rasenmäheröl bei Wärme besitzt. Mit steigender Zahl nimmt die Viskosität zu und das Öl wird zähflüssiger.

Ideale SAE-Klasse

In der Regel wird ein Rasenmäher zwischen Frühjahr und Herbst eingesetzt. Mit Minustemperaturen ist in diese Zeitraum schließlich kaum zu rechnen. Bei modernen 4-Takt-Rasenmähern kann mit einem Einbereichsöl SAE 30 Motoröl indes nichts falsch gemacht werden. Geeignet ist es für Temperaturen ab fünf Grad Celsius. Folgende SAE-Klassen bieten zudem Beispiele für eine mögliche Klassenauswahl:

SAE 10W-30

  • Motorenöl Für schwankende Temperaturen zwischen minus 18 und plus 38 Grad Celsius
  • Motor springt besser bei niedrigen Temperaturen an
  • Ab 27 Grad Celsius Außentemperatur steigt der Ölverbrauch

SAE 5W-30

  • Synthetisches Öl
  • Für den Gebrauch bei Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius und Hitze bis 40 Grad Celsius
  • Ideal für andauernden Rasenmäherbetrieb bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius
  • Verbesserter Motorstart bei allen Temperaturen
  • Weniger Ölverbrauch
Tipp: Synthetisches Öl ist in der Regel für jeden Temperaturbereich geeignet. Wer einen Mähtraktor besitzt und mit diesem im Winter auch regelmäßig Schnee schiebt, für den ist das SAE 5W-30 ideal.

SAE 15W-50

  • Vollsynthetisches Öl für Rasenmähermotoren
  • Für Temperaturen zwischen minus sechs Grad Celsius und 55 Grad Celsius
  • Ideal für häufiges Rasenschneiden in Regionen mit langanhaltenden hohen Temperaturen
  • Ermöglicht Treibstoffeinsparungen von 1 bis 6 Prozent
Hinweis: In der Regel ist in der Betrieb- und/oder Bedienungsanleitung eines jeden Rasenmähers meist angegeben, welches Motoröl für das jeweilige Rasenmäher-Modell verwendet werden kann beziehungsweise welches empfohlen wird.

API-Spezifikationen

Neben der SAE-Klassifikation sind meist weitere Abkürzungen/Buchstaben auf den Verpackungen zu finden, die oftmals für Verwirrung sorgen. Dabei handelt es sich um sogenannte API-Spezifikationen. Dabei steht API für „American Petroleum Institute“, durch das die Einteilungen als Spezifikationen für etwaige Mindestanforderungen vorgenommen wurde. An dem Buchstaben „S“ ist Rasenmäheröl für 4-Takt-Motoren beziehungsweise Ottomotoren zu erkennen, während „C“ für Dieselmotoren Verwendung findet.

Dem folgt ein weiterer Buchstabe, der auf die Qualitätsstufe hinweist. Je höher im Alphabet der Buchstabe angesiedelt ist, desto höher ist die Qualität des Motoröls – Beispiel SL ist qualitativ hochwertiger als SG. Die maximale Qualitätsstufe ist derzeit mit SN erreicht. Beim Kauf sollte dementsprechend darauf geachtet werden, dass das Motoröl für den Rasenmäher eine gute Qualität mindestens von API-SG aufweist, denn je besser das Öl, desto besser funktioniert und länger hält der Rasenmäher-Motor.

Unterschiede: (Voll-) synthetisches und Mineralöl

Oftmals stehen Käufer vor der Frage, wo die Unterschiede zwischen teil-synthetischen, vollsynthetischem sowie Mineralöl liegen und was die bessere Wahl für als Rasenmäheröl ist. Folgend die Unterschiede:

  • Synthetiköl ist teurer als Mineralöl (aus Herstellungsgründen)
  • Grundsätzliches optimaleres Fließverhalten bei niedrigen Temperaturen, was den Motor beim Kaltstart schont
  • Synthetiköl weit eine höhere Temperaturstabilität auf
  • Synthetiköl ist leistungsfähiger als Mineralöl
  • Höhere Qualität als Mineralöl
Tipp: Lassen Sie sich nicht durch 'Synthetiköle' beirren, auf deren Verpackungen Zusätze wie beispielsweise HC- oder SHC-Synthese zu lesen sind. Der Begriff 'Synthetik' ist bei Motorölen nicht geschützt und kann beliebig benutzt werden, obwohl es sich gar nicht um ein richtiges Synthetiköl handelt. Sicher können Sie sich heutzutage fast nur sein, wenn Sie direkt auf ein vollsynthetisches Motoröl für Rasenmäher setzen.

KFZ-Öl

KFZ-Öl Sollten noch Motorölreste vom letzten Nachfüllen des PKWs vorhanden sein oder wird ein PKW-ÖL gerade günstig angeboten, sollten Sie sich nicht verleiten lassen und diese schließlich nie für einen Rasenmäher verwenden.

Bei einem KFZ-Öl handelt es sich in der Regel um sogenanntes Mehrbereichsöl. Damit sind die Temperaturschwankungen der verschiedenen Jahreszeiten und Fahrten in andere Klimazonen ausgleichbar. Das Mehrbereichsöl ist deshalb so wichtig für PKWs, damit der Schmierfilm nicht durchreißt. Würde das KFZ-Öl in einem Rasenmäher zum Einsatz kommen, die normalerweise nur bei wärmeren Temperaturen zwischen Frühjahr und Spätsommer in Betrieb genommen werden, kann dies den Verschleiß des Rasenmähermotors indes deutlich beschleunigen. Ausnahme ist die Verwendung von KFZ-Öl bei Rasentraktoren, die auch im Winter benutzt werden. In dem Fall ist zum Beispiel ein SAE 5W-40 Vollsynthetik-Öl empfehlenswert.